Alles doof ab der 1. Chemo

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Kati2
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Alles doof ab der 1. Chemo

Beitragvon Kati2 » 02.03.2008 11:25

Hallo, mein Freund hat Stad. 4b und hat am 18. 2. die erste Chemo beacopp eskaliert bekommen. Er hat so heftigen Schüttelfrost bekommen das sie ihn gleich stationär aufgenommen haben. Dann ging Fieber hoch und wieder runter so 3 Tage lang. Dann konnte er nach Hause mit guten Blutwerten. Am letzten Mittwoch musste ich ihn wieder ins KH bringen wegen hohem Fieber. Diesmal mit richtig besch... Werten. Jetzt liegt er isoliert und bekommt Blut und einen Haufen Infusionen. Bin voll am Ende. Hab so Angst das er es nicht packt. :cry:
Weis nicht ob das noch im Rahmen ist.
mein Freund:Diagnose MH Stad. 4b, 8x BEACOPP bis 25.8. 2008

Hans08
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Beitragvon Hans08 » 02.03.2008 11:49

Hallo Kati!

Also das ist ja mal ein Start, so wie man ihn sich ganz und gar nicht vorstellt. Dass er nach dem ersten Zyklus schon Blut braucht ist auch ziemlich ungewöhnlich.

Kann es sein, dass er vielleicht einen Infekt aufgeschnappt hat irgendwo?

Über Fieber und Schüttelfrost als solches würd ich mir keine so großen Gedanken machen. Das kann mal vorkommen, oft sind es auch allergische Reaktionen auf die ganzen Mittelchen.
Ist dein Freund in der Studie? Was vermuten denn die Ärzte?

Ich wünsch euch alles Gute und nur nicht aufgeben - nicht am Anfang.

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
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Kati2
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Beitragvon Kati2 » 02.03.2008 12:02

Ja, er hat wohl irgendwo Infekt her. Aber woher weiss ich nicht. Hat auch so ne blöde Pilzinfektion . Das macht das Schlucken und Sprechen zum Erlebnis wie er sagt. Gestern hab ich eine Vertretungsärztin aus seinem Zimmer rausgeschmissen weil sie ohne Kittel und Mundschutz reinkam. Weis nicht so recht ob er in dem Krankenhaus gut aufgehoben ist. Muss auch zugeben das ich sehr empfindlich bin, weil ich echt grosse Angst habe das er mir wegstirbt.
mein Freund:Diagnose MH Stad. 4b, 8x BEACOPP bis 25.8. 2008

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 02.03.2008 13:29

Eieiei... das klingt aber nicht gut.

Aber wenn er wirklich irgendwo eine Infektion her hat und obendrein noch einen Pilz... dann ist das auch kaum verwunderlich. Dann würde ich das nicht auf eine komplette Unverträglichkeit der Chemo schieben, sondern auf die Kombination Chemo und andere Krankheiten.

Das ist jetzt natürlich extremst besch... aber wartet mal ab, bis die Nebenschauplätze im Griff sind und "nur" noch die Chemo verkraftet werden muss.

Klar, BEACOPP ist kein Zuckerschlecken, aber sooo heftig sollte es dann auch nicht bleiben.

Grüße an deinen Freund, Dir alles Gute!

*edit*
Kati2 hat geschrieben:Gestern hab ich eine Vertretungsärztin aus seinem Zimmer rausgeschmissen weil sie ohne Kittel und Mundschutz reinkam. Weis nicht so recht ob er in dem Krankenhaus gut aufgehoben ist.

Fällt mir grade noch dazu ein: Ich bin jetzt mal ganz vorsichtig mir meiner Aussage, weil man das sicherlich von Fall zu Fall betrachten muss. Aber in vielen Krankenhäusern werden solche Patienten gar nicht mehr auf eine Isolierstation gepackt, sondern sogar wieder nach Hause geschickt, mit der Auflage, etwas aufzupassen.
Der Punkt ist, dass man sich in dieser Situation oft "selber" infiziert, mit Bakterien und Keimen, die sowieso immer im Mund und sonstigem Körper drin sind.
Wenn dann also eine Ärztin ohne Mundschutz reinkommt, muss das gar nicht so tragisch sein... bezüglich Tröpfcheninfektionen ist es allerdings schon unvorsichtig. *find*
Ahoi Marc

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Vee
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Beitragvon Vee » 02.03.2008 18:44

Hallo Kati

Nicht das ich dich verunsichern will, aber das hatte ich auch.In jedem Scheiss Zyklus. Meine neurophilen waren jenseits, so das ich immer wieder stationär aufgenommen werden musste. immer AB gegen, was auch immer. es war die hölle.

aber irgendwann war auch diese hölle durch.

lg und toi toi toi
vee
Juli 06: PET Diagnose MH Stadium 4b
27.7.06 Beginn 1 Chemo BEACOPP, 8 Zyklen bis Ende Januar 07, 29.1.07 PET, Herde Aktiv bei Schilddrüse, in der Lunge und beim Aortenbogen. Bestrahlung 27.3-20.4. 18x1.8Gray
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Hermann
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auch Komplikationen

Beitragvon Hermann » 02.03.2008 22:37

Hallo Kati!

Auch mein Mann hatte Probleme mit BEACOPP und musste sogar im 2. Zyklus BEACOPP abbrechen und es folgten insgesamt 6 Zyklen (=12 x) ABVD als Ersatz. Wichtig ist, dass ihr Vertrauen haben müsst in die behandelten Ärzte, dass die wirklich ihr Geschäft auf dieser Ebene, insbesondere bei Komplikationen, gut verstehen. Zur Not immer Fragen. Wenn man ein wenig bescheid weiß, was passierte, warum und was geplant ist, beruhigt dies ein wenig die Nervenanspannung.

Das wird schon wieder

Viele Grüße
Gerlinde
Stadium III A (Leistenregion und Achsel)

März 06: 1 1/2 BEACOPP - Zyklen und wegen Unverträglichkeit Fortführung mit 6 ABVD Zyklen
Nov 06: PET o. k.
März 07: 1. NS o. k.
Juni 07: 2. NS o. k.
Sept 07: 3. NS - Leiste 1mm und 3 mm Vergrößerung
Nov 07: 4. NS vorgezogen, um evt. Wachstumstendenz zu prüfen - zum Glück keine Vergrößerung mehr - alles o. k.
Feb 08: 5. NS o . K

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frühling06
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Beitragvon frühling06 » 04.03.2008 00:12

Hallo Kati!
Ich möchte dir etwas sagen, was dich tröstet: Es gibt auch viele (z.B. mich), bei denen der erste Zyklus mies gelaufen ist - und danach alles das reinste Picknick war! Ich hatte ne Lungenentzündung, heftige Psycho-Nummern von Kortison und fand es alles richtig schlimm. Und danach - war es wirklich nicht schlimm, mehr wie Urlaub.
Ich glaube, der Kopf ist so so so wichtig! Dein Freund sollte alles machen, was ihm Mut und Optimismus gibt. Auf jeden Fall raus gehen an die Luft, sich bewegen, das Leben spüren! Isolation bringt eh nix, weil 99% der Infekte nicht von außen kommen, sondern schon in einem schlummern und dann nur ausbrechen, wenn das Immunsystem runter ist. Daher mach keine Panik wegen der Isolation. In vielen Krankenhäusern wird das gar nicht mehr gemacht, weil Studien zeigen, dass das gar nichts bringt (genausowenig wie Mundschutz, bringt auch nichts). Ich habe mich immer gezwungen zu denken: Bei mir wird das alles ganz easy laufen! Ich kann alles machen, was ich als Gesunder gemacht habe! Ich glaube, das ist das beste, was man machen kann. Krankenhäuser machen krank und man sollte dort so wenig wie möglich sein.
Vielleicht kann ich noch einen unorthodoxen Tipp geben: In England werden in vielen Krankenhäusern "Geistheiler" beschäftigt, weil sie nachweislich die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen verringern. Du kennst mich nicht, aber ich bin alles andere als eine Spirituelle oder sonst irgendwie an Übersinnliches Glaubende - trotzdem habe ich in bestimmten Phasen einen Geistheiler aufgesucht und ich hatte das GEfühl, dass er mir gut tut, einfach weil so ein übergroßer Wunsch von ihm herüberkam, mir zu helfen und sich meiner anzunehmen. Man muss daran nicht glauben, damit es hilft. Vielleicht ist das nichts für deinen Freund, vielleicht kann er sich aber anderes vorstellen, was ihm helfen könnte. Wie gesagt, für mich geht es auch ganz stark darum, dass der Kopf mitspielt, man Hoffnung und Zuversicht verspürt. Das ist etwas, was man aktiv beeinflussen kann und sollte. Du als seine Partnerin spielst da natürlich auch eine große Rolle, suche für dich nach deinem Optimismus und deiner HOffnung, damit wirst du ihm am allermeisten helfen.
Die Situation ist nicht schön aber überhaupt kein Grund zu denken, dass er es nicht packen wird. Ggf. wird die Dosis in Zukunft verringert oder man wird andere Maßnahmen finden. Eine Chemotherapie läuft nie glatt, Komplikationen sind der Normalfall und man kann sich über die Zeiten freuen, wenn alles glatt läuft - aber sollte mit einer gewissen Gleichgültigkeit mit den Zeiten umgehen, wenn dies nicht der Fall ist! Das gehört alles mit zum Business!
Genug geschwafelt, ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten.
Alles Gute
Frü*
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MH II B E 3 x RF (12.04.06), AK St. Georg HH, HD15, 8xBEACOPP esk. 18.04.-26.09.06, Bestrahlung 27.11.-19.12.,
Progress (25.01.07), UK Köln, HDR-2 (Arm B) inkl. autologer Transpl. 02.02.-14.05., Bestrahlung 05.06.-03.07.
Progress (17.07.07), IGEV 25.07.-10.09., allogene TP 01.-29.10., 08.10.08: Mein 1. Geburtstag und immer noch Hodgkin-frei :) **************
2013: Weiterhin gesund!

Kati2
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Beitragvon Kati2 » 04.03.2008 12:28

Dankeschön fürs antworten! :cheesy: Hab mir fest vorgenommen ruhiger zu werden. Klappt nur nicht immer. War grad mit meinem Leihhund Gassi. Das hilft ganz gut. Ich habe ,glaub ich, ein bischen zu viel Zeit im Krankenhaus verbracht.
Heute morgen war ein HNO-Mensch bei der Visite dabei und meinte Rudi hat ne Kehlkopfentzündung. Mal sehen was sie dagegen unternehmen, weil Essen passt durch seinen Hals immer noch fast nichts durch. Sein Arzt meinte sie wollen die nächste Chemo bischen verschieben und auch niedriger dosieren.
Aber so mies es auch grade ist, es hilft mir sehr zu lesen, dass es anderen ähnlich, oder genau so ging und das es vorbei geht.
Ach und noch was an Frühling06: Du bist mir gar nicht zu nah getreten. :D
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pulu
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Beitragvon pulu » 04.03.2008 18:58

hallo kati,

heute habe ich deine worte gelesen und sie haben mich sehr an unsere damalige situation erinnert. ich habe mich gleich registrieren lassen, um dir zu antworten.
erstmal zu mir. ich bin, wie du nicht selbst betroffen, sondern bei meinem freund wurde im februar 2007 morbus hodgkin stadium 4 b diagnostiziert. die erste chemo beacopp eskaliert erhielt er am 14.3.07. es ging ihm so beschissen, dass ich echt angst hatte, dass es immer so sein könnte. es war die nächsten tage besser, aber am 12. tag hatte mein freund über 39° fieber, wir sind sofort zum onkologen und dieser hat meinen freund ins krankenhaus überwiesen. noch bevor wir ankamen, ist mein freund in ohnmacht gefallen, er war so schwach, dass er im rollstuhl transportiert werden musste. im krankenhaus wurde er isoliert, hatte eine pilzinfektion im mund, eine prostataentzündung und auch eine pneumonie. es war also ziemlich viel passiert, die leukos waren bei 0,3 und ich war natürlich in großer sorge um ihn.
nach 7 tagen wurde er entlassen, die dosis der chemo wurde reduziert und
der rest der chemo war zwar hart aber solche vorfälle gab es zum glück keine mehr. er hat zwar noch 1,2 mal bluttransfusionen erhalten, aber es gab keine weiteren krankenhausaufenthalte.
ich hoffe ich konnte dir ein wenig mut machen, verzweifel nicht, sondern hoffe immer das beste.
trotz schweren starts ist bei meinem freund alles gut ausgegangen. er geht wieder zur uni, arbeitet und genießt das leben.

ich wünsche deinem freund das beste und viel kraft für die therapie - es lohnt sich.

liebe grüße

anne

Kati2
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Beitragvon Kati2 » 09.03.2008 19:47

Habe ganz doll gehofft und hat geklappt :b020: ! Rudi hat die 1. Runde hinter sich und darf sich ab morgen wieder zu Hause umsorgen lassen. Sein Arzt meinte heute früh mit den Blutwerten in der Hand "na da haben wir ja die Kuh vom Eis" . :10:
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denis
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Beitragvon denis » 09.03.2008 21:34

hi kati!
anfang ist immer schwer!mach dir keine sorge,wird schon alles gut!


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