Beitragvon frühling06 » 04.03.2008 00:12
Hallo Kati!
Ich möchte dir etwas sagen, was dich tröstet: Es gibt auch viele (z.B. mich), bei denen der erste Zyklus mies gelaufen ist - und danach alles das reinste Picknick war! Ich hatte ne Lungenentzündung, heftige Psycho-Nummern von Kortison und fand es alles richtig schlimm. Und danach - war es wirklich nicht schlimm, mehr wie Urlaub.
Ich glaube, der Kopf ist so so so wichtig! Dein Freund sollte alles machen, was ihm Mut und Optimismus gibt. Auf jeden Fall raus gehen an die Luft, sich bewegen, das Leben spüren! Isolation bringt eh nix, weil 99% der Infekte nicht von außen kommen, sondern schon in einem schlummern und dann nur ausbrechen, wenn das Immunsystem runter ist. Daher mach keine Panik wegen der Isolation. In vielen Krankenhäusern wird das gar nicht mehr gemacht, weil Studien zeigen, dass das gar nichts bringt (genausowenig wie Mundschutz, bringt auch nichts). Ich habe mich immer gezwungen zu denken: Bei mir wird das alles ganz easy laufen! Ich kann alles machen, was ich als Gesunder gemacht habe! Ich glaube, das ist das beste, was man machen kann. Krankenhäuser machen krank und man sollte dort so wenig wie möglich sein.
Vielleicht kann ich noch einen unorthodoxen Tipp geben: In England werden in vielen Krankenhäusern "Geistheiler" beschäftigt, weil sie nachweislich die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen verringern. Du kennst mich nicht, aber ich bin alles andere als eine Spirituelle oder sonst irgendwie an Übersinnliches Glaubende - trotzdem habe ich in bestimmten Phasen einen Geistheiler aufgesucht und ich hatte das GEfühl, dass er mir gut tut, einfach weil so ein übergroßer Wunsch von ihm herüberkam, mir zu helfen und sich meiner anzunehmen. Man muss daran nicht glauben, damit es hilft. Vielleicht ist das nichts für deinen Freund, vielleicht kann er sich aber anderes vorstellen, was ihm helfen könnte. Wie gesagt, für mich geht es auch ganz stark darum, dass der Kopf mitspielt, man Hoffnung und Zuversicht verspürt. Das ist etwas, was man aktiv beeinflussen kann und sollte. Du als seine Partnerin spielst da natürlich auch eine große Rolle, suche für dich nach deinem Optimismus und deiner HOffnung, damit wirst du ihm am allermeisten helfen.
Die Situation ist nicht schön aber überhaupt kein Grund zu denken, dass er es nicht packen wird. Ggf. wird die Dosis in Zukunft verringert oder man wird andere Maßnahmen finden. Eine Chemotherapie läuft nie glatt, Komplikationen sind der Normalfall und man kann sich über die Zeiten freuen, wenn alles glatt läuft - aber sollte mit einer gewissen Gleichgültigkeit mit den Zeiten umgehen, wenn dies nicht der Fall ist! Das gehört alles mit zum Business!
Genug geschwafelt, ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten.
Alles Gute
Frü*
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=2854
MH II B E 3 x RF (12.04.06), AK St. Georg HH, HD15, 8xBEACOPP esk. 18.04.-26.09.06, Bestrahlung 27.11.-19.12.,
Progress (25.01.07), UK Köln, HDR-2 (Arm B) inkl. autologer Transpl. 02.02.-14.05., Bestrahlung 05.06.-03.07.
Progress (17.07.07), IGEV 25.07.-10.09., allogene TP 01.-29.10., 08.10.08: Mein 1. Geburtstag und immer noch Hodgkin-frei
![Smile :)](./images/smilies/icon_smile.gif)
**************
2013: Weiterhin gesund!