5ten Zyklus durch und langsam sehr schwach

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Sarah
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5ten Zyklus durch und langsam sehr schwach

Beitragvon Sarah » 21.02.2008 18:37

hallo zusammen,
gestern hatte ich die chemospritze und somit den abschluss meines 5. zyklusses. es bleiben jetzt noch 3 zyklen übrig (es nähert sich also ein ende) nur so langsam (eigentlich seit ende der 4ten) merke ich das ich schwächer werde. die kopfweh sind unerträglich besonders durch die neupogen/granozyte spritzen. mein nacken bzw mein ganzer rücken ist verspannt sodass ich teilweise kaum schlaf finde. ich bin oft müde und mich zu was hochraffen. ich habe nicht die besten blutwerte, kam jetzt um zwei bluttransfusionen nicht mehr rum und das innerhalb einer woche. die leukozyten sind schon wieder bei 0,2 und ich weiß auch nicht. komm manchmal aus dem eigenen bettchen nicht mehr hoch da ich keine kraft habe und das bett so niedrig ist. ´
mein bruder hat mir jetzt einen kleinen hund gekauft damit ich ein bisschen ablenkung habe und mich trotzdem bewege. die kleine (jule) braucht natürlich viel aufmerksamkeit aber trotzdem ist es schon schön mit ihr. zu meiner eigentlichen frage, habt noch jemand erfahrung mit dieser auftretenden schwäche? hab ich einfach nur einen "hänger" weil ich einfach hoffe das es bald rum ist. außerdem ist dauernd diese angst das ich eine lungenentzündung bekommen könnte bei den werten. ach ich weiß auch nicht...
Keep on fighting
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MH Stadium III/IV 8xBEACOPP
16.04.08 - letzte Chemo
07.05.07 - Abschlussuntersuchung (CT & Sono) GESUND!!!
14.05.07 - Köln will auf Nummer Sicher gehen und bestimmt 17 Bestrahlungen
21.07.07 - letzte Bestrahlung
22.09.07 - Erste Nachsorge

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Kasper.Carolin
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Beitragvon Kasper.Carolin » 21.02.2008 18:44

Hallo Sarah,

auch bei mir ging es ab dem 4. Zyklus abwärts, keine Lust mehr auf das ganze Psyche total im Eimer! Das Bewegen viel mir schwer, ich konnte an manchen Tagen nichtmal mehr aus dem Bett. Bzw. aus der Wohnung raus, da ich im dritten Stock wohne, und es so anstrengend ist die Treppen hoch zu laufen (damit habe ich jetzt auch noch probleme, oder wenn ich in die Knie gehe komm ich manchmal nicht hoch!) Aber denke immer daran, das das alles nur eine Zeit dauert, und es besser wird! Und du nacher wieder ein normales Leben führen kannst!

Das mit dem kleinen Hund von deinem Bruder finde ich ja echt Nett, und ablenkung tut nur gut!


Also denke daran, es geht immer nach vorn, auch wenn es lange dauert, und manchmal auch sehr langsam geht, doch die Chemo hat ein Ende und die nächsten 3 Zyklen hast du ja schon in Sichtweite!

Liebe Grüße, und hoffentlich konnte ich dich mit meinen Worten ein wenig stärken! Liebe Grüße Carolin
ICH WÜNSCHE DIR
DASS DU ZEIT FINDEST
DICH AUF EINE BUNTE WIESE ZU LEGEN,
UM ZU TRÄUMEN
UND DU ALL DEINE SORGEN
DEN WOLKEN MITGEBEN KANNST


M.Hodgkin Stadium 3b lymphozytenreicher Typ festgestellt am 1.August 07

8*BEACOPP-14 75% Dosisreduziert HD-15 Studie (Beginn 20.08.07 Letzte Chemo am 27.12.2007)
PET-CT 30.01.2008
Ergebniss 07.02.2008 HODGKIN ist TOD!!!!!
15.10.2008 HODGKIN IST WEITERHIN TOD!!!
20.01.2009 IMMERNOCH TOD
16.04.2009 nächstes CT

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 21.02.2008 18:47

Hallo Sarah, schön von dir zu lesen! :cool_wink:

Bei mir war das genauso: Am Anfang der Therapie ist der Körper einfach noch fit und packt die ganze Chemo viel einfacher weg. Gegen Ende hin wird es dann oft immer anstrengender, weil man immer weniger von seiner ehemaligen Fitness zehren kann.
Da hilft nur, sich noch mehr zu schonen und mit immer kleineren Schritten dem Ziel entgegen zu trippeln.

Wichtig ist die Psyche, dass man sich ja nicht hängen läßt und das Programm weiter durchzieht. Und da ist so ein kleier Hund natürlich genau das richtige... :wub:

Also, knubbel den Hund und geh fleißig jeden Tag Gassi an der frischen Luft!

Dir alles Gute!!! :brav:
Ahoi Marc

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frühling06
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Beitragvon frühling06 » 22.02.2008 00:16

Liebe Sarah,
was für eine süße Idee von deinem Bruder!
Vor einer Lungenentzündung hat jeder Angst und natürlich ist das auch eine ernste Sache. Aber es ist nur in ganz ganz wenigen Fällen eine Komplikation, die man nicht in den Griff bekommt! Ich hatte gleich nach meinem 1. Zyklus eine LZ - und sie ist innerhalb weniger Tage wieder weg gewesen. Ich denke, das einzig Wichtige ist, dass man sie schnell erkennt und daher würde ich immer, wenn plötzlich Fieber auftritt und eventuell noch Kurzatmigkeit auf ein Röntgenbild bestehen. Ein Röntgenbild ist von der Strahenbelastung her absolut zu vernachlässigen - eine verschleppte Lungenentzündung dagegen kein Spaß. Früh erkannt ist die ruck zuck unter Kontrolle.
Viel mit deinem Hund spazieren gehen ist übrigens das beste, was du tun kannst, speziell auch, um eine Lungenentzündung zu vermeiden. Das hilft aber auch um alles Mögliche zu vermeiden, u.a. auch das Schwächegefühl (Recherchier mal unter "Fatique"). Es ist aber auch gut, sich zu Bewegen, weil dadurch die Organe besser durchblutet werden und so Giftstoffe schneller abgebaut werden. Auf dem Sofa / im Bett liegen ist eher nicht gut, denn dann wird die Lunge wenig durchblutet, die Schwerkraft drückt die Lunge quasi zusammen (besonders, wenn man auf dem Rücken liegt, lieber seitlich) und es kann eher eine LZ entstehen. Rausgehen und tief durchatmen ist der beste Lungenschutz!
Sich Schonen ist m.E. nicht die richtige Strategie - klar, muss man jetzt keine Marathons mehr laufen, aber schon täglich einmal ins Schwitzen kommen und den Körper in dem Maße fordern, wie es halt geht, ohne sich zu überfordern. Es gibt Studien, die eindeutig belegen, dass täglich 30 Min. Ausdauertraining (z.B. Ergometer) die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen während und nach einer Chemotherapie deutlich reduzieren. Vielleicht kannst du dir ja so ein Rad besorgen? Flottes Spazierengehen ist aber auch völlig ausreichend. Nimm dir schöne Sachen vor, die dich in Bewegung halten, Ausflüge, Treffen etc.. Sag deiner Familie und deinen Freunden, sie sollen dich rauszerren aus dem Bett. Das ist momentan dein JOB! Auch wenn es eine Quälerei ist manchmal, es ist das (einzige), was du selbst tun kannst, um wieder gesund zu werden!
Übrigens habe ich bei mir die erstaunliche Entdeckung gemacht, dass das Maß, in dem ich mich bewege, direkt mit meinem Blutbild zusammenhängt - viel Bewegung = gute Blutwerte. Vielleicht ist das auch eine Sache des "dran Glaubens", aber in meinem Fall stimmt das auf jeden Fall. Über meine Blutwerte staunen die Ärzte seit 2 Jahren und mein jetziger Arzt sagt, sie wären so kurz nach der Transplantation absolut phänomenal. Ich habe in den letzten 2 Jahren in 18 hochdosierten Zyklen Chemotherapie (inklusive einer autologen und einer allogenen Transplantation) insgesamt ca. 5 x Blut und 1 x Trombos bekommen. Ich bin mir total sicher, dass ich nicht mehr am Leben wäre, wenn ich nciht die ganze Zeit mich immer dazu gezwungen hätte, mich so viel wie möglich zu bewegen und raus zu gehen. Im Übrigen glaube ich, dass das auch für die Seele die beste Therapie ist.
Du merkst, ich bin sehr überzeugt :)
Gegen die Rückenschmerzen würde ich mir Massagen verschreiben lassen (mein Tipp: klassische Massage und vorher eine Fangopackung) und da 1-2 x Woche hingehen ... das hilft dem Rücken und tut einfach gut, dem armen Körper mal was Gutes zu tun. Außerdem würde ich wenn es ganz schlimm ist Tramal nehmen - es ist momentan nicht die Zeit, um Schmerzen zu ertragen, denn du brauchst deinen Willen und Kampfgeist, um gegen die Krankheit anzutreten und ständige Schmerzen machen einen einfach fertig. Da musst du jetzt nicht die Heldin spielen.
Vielleicht kannst du den einen oder anderen Tipp ja gebrauchen.
Alles Gute dir!
Frü*
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=2854
MH II B E 3 x RF (12.04.06), AK St. Georg HH, HD15, 8xBEACOPP esk. 18.04.-26.09.06, Bestrahlung 27.11.-19.12.,
Progress (25.01.07), UK Köln, HDR-2 (Arm B) inkl. autologer Transpl. 02.02.-14.05., Bestrahlung 05.06.-03.07.
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2013: Weiterhin gesund!

Sane
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Beitragvon Sane » 22.02.2008 18:08

Liebe Sarah,
ich hatte nach dem 5. Zyklus auch einen "Hänger", irgendwie war da bei mir die Talsohle erreicht. Das Ende der Chemoerschien mir unendlich weit weg und mein altes Leben ebenfalls.

Bewegung ist da absolut wichtig. Da man mir das Schwimmen verboten hatte und ich außerdem das Bedürfnis nach frischer Luft hatte, verlegte ich mich aufs Fahrrad fahren.

Zugegeben- ich habe meinen Vorsatz, täglich eine Stunde, nicht JEDEN Tag umgesetzt, aber grundsätzlich glaube ich auch dass meine fast durchgehend guten Blutwerte damit zusammenhingen.

Gegen diesen "Hänger" habe ich einfach versucht mich abzulenken. Ansonsten muss man da warscheinlich echt durch.

Alles Liebe,
Sane
Morbus Hodgkin 2a
8x Beacopp eskaliert 2o.8.07 bis 11.2.08
CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe
PET am 26.3. negativ
Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung
CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"
Seitdem alle NU in Ordnung- Vollremission!

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Joachim
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Beitragvon Joachim » 22.02.2008 19:12

hi Sarah.
ich muss Frühling da recht geben. es war zwar für mich eine Überwindung
(raus aus dem Bett) aber ich hatte schon nach 2 Chemos ein Tief. Damals hat mir Frühling auch den Tipp gegeben, raus an die frische Luft- Ich bin Fahrradgefahren und viel spazieren. Ich hatte allerdings auch Glück es waren super schöne Tage letztes Jahr im April/ Mai. Meiner Psyche gings dann wesentlich besser. :wink2:

LG Joachim
MH Ia/IIa noduläres lymphozytenprädominantes HL, Diagnose 02/07, 2 Kurse ABVD, PET im Juni 07 neg., 17 x 1,8 gray Juli 07, alle NUs okay :4587:
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roro
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Beitragvon roro » 23.02.2008 23:21

Hi Sarah,

ich hab hier im Forum damals eine Blutwertetabelle reingesetzt. Die zeigt auch die immer niedriger werdenden Werte von Zyklus zu Zyklus. Das ist aber relativ normal bei BEACOPP. Du solltest nur versuchen deinen Lebensrhythmus an dein Körpergefühl anzupassen. Wenn dir nach schlafen ist, leg dich hin, auch tagsüber, notfalls mehrmals. Wenn du nachts nicht schlafen kannst, steh einfach auf und beschäftige dich. Damit tankst du wenigstens etwas Kraft. Vielleicht sollte auch die Dosierung noch mal überprüft werden? Da ich während der Therapie abgenommen habe, wurde die Dosis neu auf das reduzierte Gewicht umgestellt.

LG roro
Diagnose: 08.07.04, MH 4b, (LK-Ext. 24.06.04) - Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage
Nebenwirkungen: viele gehabt, noch einige vorhanden; kann damit umgehen!
PET-Ergebnis v. 18.01.05: Metabolisch komplette Remission
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