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1984mCH
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Beitragvon 1984mCH » 12.11.2010 03:20

Hodgkin: „Bewaffneter“ Antikörper beseitigt Sternberg-Reed-Zellen

Houston – Ein mit einem Zytostatikum besetzter monoklonaler Antikörper, der gezielt die Sternberg-Reed-Zellen eliminieren soll, hat in einer Phase-I-Studie im New England Journal of Medicine (2010; 363: 1812-1821) bei Patienten mit rezidiviertem Hodgkin-Lymphomen eine gute Wirkung gezeigt.

Nur etwa 0,1 bis 10 Prozent aller Zellen der Hodgkin-Lymphome bestehen aus Sternberg-Reed-Zellen, den eigentlichen Krebszellen. Im Unterschied zu den umgebenden entzündlichen Zellen exprimieren die Sternberg-Reed-Zellen das Oberflächenmerkmal CD30, das sich deshalb als Angriffspunkt für eine Therapie eignet.

Die klinischen Ergebnisse mit monoklonalen CD30-Antikörpern haben jedoch die Erwartungen nicht erfüllt. In Brentuximab-Vedotin wurde der monoklonale Antikörper deshalb mit Monomethyl-Auristatin E (Vedotin) verbunden. Das Zytostatikum Vedotin hemmt die Polymerisation von Tubulin. Dadurch wird ähnlich wie bei den Taxanen die Mitose der Tumorzellen verhindert. Vedotin ist jedoch für eine alleinige systemische Gabe zu toxisch.

An Brentuximab gebunden verbessert sich jedoch die Verträglichkeit, da das Konjugat nach der Bindung an den CD30-Rezeptor schnell in der Sternberg-Reed-Zelle verschwindet und erst dort aktiv wird. So weit die Theorie.

zum Thema

* Abstract der Studie
* Pressemitteilung des M. D. Anderson Cancer Center
* Pressemitteilung des Herstellers
* AETHERA-Studie

Die erste klinische Anwendung von Brentuximab-Vedotin erfolgte an 45 Patienten mit rezidiviertem oder therapieresistentem Lymphomen: 42 hatten ein Hodgkin-Lymphom, 2 litten an einem anaplastischen großzelligen Lymphom (ALCL), einer an einem angioimmunoblastischen T-Zell-Lymphom.

Die Patienten hatten zwischen einer und sieben frühere systemische Chemotherapien erhalten. Bei 33 Patienten war auch eine autologe Stammzelltransplantation versucht worden. Bei allen war es zum fortgesetzten oder erneuten Tumorwachstum gekommen.

Wie Anas Younes vom MD Anderson Cancer Center in Houston und Mitarbeiter berichten, erzielte in dieser therapeutisch ausgereizten Situation die Behandlung mit Brentuximab-Vedotin bei 17 Patienten (38 Prozent) eine Remission, die bei 11 Patienten vollständig war.

Unter der höchsten Dosierung kam es sogar bei sechs von 12 Patienten zur Remission. Bei 6 von 42 Patienten (86 Prozent) wurde ein Rückgang der Tumormassen in der Computertomografie beobachtet. Bei 13 von 16 Patienten, die zu Beginn der Therapie symptomatisch waren, kam es zu einer Linderung der Beschwerden.

Die mediane Dauer der Remission betrug 9,7 Monate, das mediane progressionsfreie Überleben 5,9 Monate. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Abgeschlagenheit (“fatigue”), Fieber, Diarrhö, Nausea, Neutropenie und eine periphere Neuropathie.

Die Hersteller Seattle Genetics und Millennium haben mehrere Studien begonnen, darunter eine Phase-III-Studie an 322 Patienten mit einem hohen Risiko eines residualen Hodgkin-Lymphoms nach autologer Stammzelltherapie (AETHERA-Studie), eine Phase II-Studie für Patienten mit einem ersten Rezidiv nach Brentuximab-Vedotin sowie eine Phase I-Studie zu einer Kombinationstherapie in der “front-line”-Behandlung des Hodgkin-Lymphoms. © rme/aerzteblatt.de

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peng1967
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Beitragvon peng1967 » 12.11.2010 07:41

Tatsaechlich wow! Das macht ja Hoffnung, feur alle, die in 10-20 Jahren vor dem Rezidivproblem stehen. Aber immerhin, die Forschung macht Fortschritte, und das ist gut. Zwei Sachen haben mich an dem Artikel nur stutzig gemacht:
Bei 6 von 42 Patienten (86 Prozent) wurde ein Rückgang...

Da hat jemand in Prozentrechnung nicvht aufgepasst...
Die mediane Dauer der Remission betrug 9,7 Monate, das mediane progressionsfreie Überleben 5,9 Monate.

So lange das Ueberleben in Monaten angegeben wird, ist die Methode noch nicht praxistauglich.

Aber immerhin, ich finds cool. Danke also fuer das Posten.
MH Stadium 3a
Diagnose 16.7.10
Therapie 8xBEACOPP eskaliert
Runde 1: 20.07.10
Runde 2: 10.08.10
Runde 3: 01.09.10 (ein Tag Verspaetung, weil Spital bei Bestellung gepennt)
Runde 4: 21.09.10
Port eingebaut: 12.10.10
Runde 5: 12.10.10
Runde 6: 03.11.10
Runde 7: 23.11.10
Runde 8: 13.12.10
30 Gray ab 10.3.11
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4707
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peng1967
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Beitragvon peng1967 » 12.11.2010 07:47

Oh, das mit 10-20 Jahren ist zu korrigieren: http://www.news-medical.net/news/201004 ... erman.aspx
Die wollen schon naechstes Jahr die Zulassung anstreben. Na das ist ja erst recht laessig!
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Azagtoth
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Beitragvon Azagtoth » 12.11.2010 09:52

:carrot: :0007: :respekt: :10: :keks2: :h010: :2jump:

Ich find das toll - alle Menschen, die an irgendwas forschen, das anderen hilft!!


AZA

:daumen:
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MH Stadium III, HD18 Therapie
11.10.2010 BEACOPP esk. 1. Zyklus
02.11.2010 2. Zyklus
19.11. PET CT negativ
23.11. 3. Zyklus --- done
13.12. 4. Zyklus --- PET negativ bestätigt - ARM D!
3.1.2011 normale CT - alles OK.
26.01.2011 Abschlußuntersuchungen OK.
28.3.2011 Nachuntersuchung inkl. CT; OK
29.6.2011, NA, nur Blut, OK (hat sich zumindest keiner gemeldet :-) )

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anee
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Beitragvon anee » 20.11.2010 11:50

klingt garnicht übel.....
03/2004 Non H. als diffus grosszell.B-Lypm.Std. IV Leber/Milzbefall
04-08. 2004 6 Zyklen R-Chop. Fazit Vollremission
*wohl doch nicht...*
08.2010 Rezidiv Morbus Hodgkin Zufallsbefund+Milzpunktion
...
21.12.10 portanlage
dez:mützenkaufsucht + silv.2010 feiern "bis der arzt kommt"
jan:1. session R-ice und Stammzellentnahme
märz:11 letzte HDC und Stammzelltransplantation
juni: 8. PET alles paletti juhu.
http://www.forum.hodgkin-info.de/viewto ... ght=#82218

mitte30
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Beitragvon mitte30 » 01.07.2011 20:25

Ich habe gestern mittag gerade meine erste Dosis Brentuximab Vedotin erhalten. Erstaunlicherweise habe ich bis jetzt, also anderthalb Tage später, noch keine spürbaren Nebenwirkungen. Wenn es jetzt auch noch wirkt und den Hodgkin endlich besiegt, dann ist das Zeug ein wahrer Segen für alle Hodgkin-Patienten.
Es ist in Deutschland noch nicht richtig zugelassen, aber im Rahmen eines "compassionate use" können die Ärzte/Kliniken es bei besonders hartnäckigen Fällen dennoch beantragen. Es dauerte einige Zeit, bis es geliefert werden konnte, da die Firma wohl sehr viele Anfragen erhält. Der Patient muss unterschreiben, dass er sich über das Risiko bewusst ist, welches darin besteht, dass Nebenwirkungen auftreten können, die noch nicht bekannt sind. Da bisher noch nicht allzu schlimme Nebenwirkungen bekannt sind, ist mir dies immer noch lieber als die üblichen Chemos (wie meine letzte Hochdosis BEAM), bei denen die Nebenwirkungen zwar bekannt, aber dafür meist heftig sind.
Dezember 2007 Hodgkin 2b
8 x ABVD + Bestrahlung

Mai 2010 Rezidiv 1a
2 x DHAP
Hochdosis BEAM mit autologer Stammzelltransplantation

Mai 2011 Rezidiv 2a
11 x Brentuximab Vedotin

April 2012 Hochdosis-Chemo mit anschließender allogener Stammzelltransplantation
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inzwischen Anfang 40 :)


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