Urteil: Krankenkasse muss PET bezahlen

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Kirlew
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Urteil: Krankenkasse muss PET bezahlen

Beitragvon Kirlew » 09.12.2004 12:16

Hallo Zusammen!

Bin gerade auf folgenden Artikel gestoßen:

http://news.insurancemax.de/index.php?p=74

Da hat ein 26j. MH-Patient vor dem Sozialgericht Leipzig geklagt, da die Innungskrankenkasse Leipzig seine PET-Untersuchung nicht bezahlen wollte. Jetzt (der Artikel ist vom 9.10.04) hat er Recht bekommen, da "der Versicherte Anspruch auf eine Krankenbehandlung hat, wenn es notwendig ist, eine Krankheit zu erkennen, zu heilen oder zu lindern".
Dies war das erste Urteil dieser Art.

Ich kenn mich in Rechtsfragen nicht so aus, aber vielleicht hilft die Info jemandem, der in Zukunft Probleme mit der PET-Bezahlung hat.

Liebe Grüße,
Kirsten
Angaben zu meinem Freund:
Krankenhaus: 5.Juli 04 -> Diagnose: MH IIb (18,4 cm hinterm Brustbein) -> Therapie (nach HD15): 6x BEACOPP esk. beendet -> PET am 29.11. -> Ergebnis: kein aktives Gewebe -> 3.Nachsorge am 09.01. -> alles sieht gut aus :-)

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Andreas
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Beitragvon Andreas » 09.12.2004 12:34

Das ist für mich eine durchweg sehr, sehr positive Mitteilung. Aber ist das Sozialgericht nicht die unterste Stufe? Ich denke mal die Krankenkassen werden Berufung gegen das Urteil einlegen, den man argumentierte hier pro Patient (was ja sehr vernünftig ist), aber eine gesetzliche Regelung gab es bis dato nicht. Ich denke das wird noch eine ganze Weile dauern, bis man zum BGH vorgedrungen ist.
Diagnose: 02/03; Stadium IVb
Therapie: BEACOPP esk. 6x
seit 10/03 in Vollremission

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armin
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Beitragvon armin » 09.12.2004 12:37

stimmt die KK ist in Berufung gegangen, das kann noch dauern,
so nach dem Motto, wenn der Kläger wegstirbt, worauf sie MH meist sehr lange warten können. Das geht bis zum BGH.
LG Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

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Andreas
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Beitragvon Andreas » 09.12.2004 12:39

Das kann noch Jahre dauern :(
Ist für mich ein Beweis dasfür das die Krankenkassen nicht wirklich Patientenorientiert arbeiten. Aber daran stört sich wieder keiner in Deutschland...
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Purmaus
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Beitragvon Purmaus » 09.12.2004 15:29

Hallo Kirsten,
wegen diesem Urteil haben wir uns hier schon halb in die Haare gekriegt.
Ich habe es sogar ausgedruckt und mit meinem PET-Antrag zur KK geschickt. Wirkungslos. Sie haben es völlig ignoriert. Kein Kommentar. Und raten mir immernoch meinen Widerspruch zurückzunehmen. Das mit dem Gericht Leipzig wird wohl vorerst ein Einzelfall bleiben. Leider.
LG Petra
MH II a,RF Bulk mediastina Diagnose 11/03
2 BEACOPP esk.+ 2 ABVD 12/03 - 03/04
Bestrahlung 04-05/04
Rest-LK: 3x5,7x5 cm
CT 04.07.2006: Restgewebe nur noch im Durchmesser 2,3 cm übrig *freu*
CT 10/2008 Restgewebe \\\\\"verkalkt\\\\\"

06/2014: Zungengrundkarzinom als Bestrahlungsfolge
Ich lebe seit 08.07.2014 ohne Zunge, ohne Kehlkopf.
kann nicht sprechen, nicht essen, ernähre mich künstlich.

ICH LIEBE MEIN LEBEN UND LEBE ES GERN. IMMERNOCH.

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Kirlew
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Beitragvon Kirlew » 09.12.2004 15:44

Hach Mensch ... dass das Ganze damit nicht *Friede-Freude-Alles-wird-gut* durch ist und sofort allen, alles gezahlt wird - das war ja klar. Aber ich hatte gehofft, dass so ein Urteil zumindest ein Paar Auswirkung hat...

Es ist doch immer wieder das Gleiche... große "Firma" hat viel Geld, kann also auch mal jahrelange Gerichtsverfahren führen.
Aber da es immerhin das erste positive Urteil war, haben vielleicht andere Gerichte auch eine "Grundlage", so zu urteilen und irgendwann ....
... und sagt mir jetzt nicht dass das zu blauäugig ist. So bin ich nunmal :roll:
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Beitragvon Purmaus » 09.12.2004 16:18

Hallo Kirsten,
ich glaube auch an das Gute :wink: und ich mach die KK so lange mürbe, bis die mir erklären können, was der Unterschied zwischen diesem jungen Patienten und mir ist. Echt, das sollen die mir erst mal erläutern. Das habe ich denen schon zweimal vorgeschlagen, aber bisher null Reaktion. Es ist unglaublich. Für mich ist sowieso zu hoch, warum man nicht bemüht ist rauszukriegen, was in meinem Restgewebe drin ist. Ich hatte sogar schon angeboten, dass ich die übersteigenden Kosten selbst zahle (also normales CT ca. 750 €, PET-CT ca.1000 € = übersteigender Betrag 250 €) Selbst das war zweckslos. Die sind noch nicht mal darauf eingegangen. Ich könnt mich schon wieder darüber aufregen, so wie ich hier sitze. Kann doch nicht wahr sein. Aber momentan sind wir da machtlos. Mir gehts da echt ums Prinzip. Der eine kriegt es und der andere nicht. Also, Nerven schonen, abwarten und Tee trinken, äh ich meine Cappuchino... Bis später, Petra
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Beitragvon Kirlew » 10.12.2004 09:30

Hallo Petra!
Tja, da ist man manchmal echt ratlos. Vor allem weil es doch für die KK auch nur von Vorteil sein kann, wenn sie wissen was los ist. So sparen sie evtl. Folgebehandlungen (bei denen wo das PET doch noch was zeigt wird halt nur noch was drangehängt), die mit Sicherheit teurer wäre. Von dem psychologischen Vorteil mal ganz abgesehen.
Aber so scheinen die ja nicht zu denken, lieber erstmal 250? sparen.
Echt! *aufreg*.

Kannst du dein PET nicht von nem Arzt verordnet kriegen? Bei meinem Freund haben sie das gemacht, da muss das dann das Krankenhaus oder der Arzt rechtfertigen, aber die haben halt nen bißchen mehr zu sagen.

Ich drück dir - und allen anderen Hodgies die kein PET bekommen - die Daumen, dass die Klagen erfolgreich sind!

Alles, alles Gute, mach dich nicht verrückt!
Cappuchino ist gut, das hilft immer :wink:

Kirsten
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Niklaus
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Beitragvon Niklaus » 14.12.2004 18:38

Hallo zusammen!
Habe ein richtig schlechtes Gewissen bei diesem Thema.
Bei mir in der Schweiz musst du dich schon fast vom PET retten. Bei uns bezahlt es die KK und deshalb lieben es die Herren Doktoren es zu verordnen. Habe sicher schon an die sieben Stück gehabt. Neu sogar kombiniert mit PET-CT.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Niklaus


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