Bronchialprobleme

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Marion1970
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Bronchialprobleme

Beitragvon Marion1970 » 13.10.2009 17:48

Hallo an alle,

vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen? Ich bin bisher mit 2 x ABVD behandelt worden und habe ein paar Tage nach der vierten Chemo-Sitzung leichte Probleme bekommen. Es ist nichts Tragisches, aber dennoch nervig.

Also, ich beschreibe es mal: Wenn ich tief einatme, habe ich ein leichtes "Ziehen" (schwierig zu beschreiben) im gefühlten unteren Lungenbereich. Zudem habe ich das Gefühl, öfter als sonst tief durchatmen zu müssen - das kann aber auch daran liegen, dass ich dauernd damit gedanklich beschäftigt bin. Dann habe ich auch das Gefühl, als wäre das Lungengewebe etwas entzündet / gereizt / überbläht, es ist schwer zu beschreiben. Einen leichten trockenen Husten habe ich seit Beginn der Chemo, vorher hatte ich den nicht.

Der Arzt meinte bei der Auswertung des Zwischenstagings, es liege daran, dass das Gewebe durch die Chemo angegriffen und gereizt sei, das gebe sich wieder. Grundsätzlich ist das eine Erklärung, mit der ich soweit leben kann, aber dennoch beschäftigt mich das schon sehr, deshalb möchte ich gerne auf Eure Erfahrungen zurückgreifen.

Also, meine Fragen:
- Könnte das eine Folge des Bleomycins sein?
- Könnte es ein Pilz sein? (Ich habe allerdings keine erhöhte Temperatur und fühle mich sonst fit.)
- Beim Zwischenstaging wurde nur ein CT gemacht, kann man darauf Schädigungen / Erkrankungen der Lunge sehen oder müsste dazu ein Röntgenbild angefertigt werden?

Für Eure Hilfe sage ich jetzt schon einmal DANKE!

Liebe Grüße, Marion

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Morbus Hodgkin, Stadium IIa
Therapie: 2 x ABVD + Bestrahlung
Studie HD 13, Arm A

Schlüsselbein-Lymphknoten gefühlt am 26.07.09
endgültige Diagnose am 05.08.09
1. Chemo am 14.08.09
2. Chemo am 28.08.09
3. Chemo am 11.09.09
4. Chemo am 25.09.09
Beginn Bestrahlung (30 Gy) voraussichtlich am 19.11.09

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tobi33
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Beitragvon tobi33 » 13.10.2009 19:50

Hallo Marion!

Laut Lehrbuch: Onkologische Therapie (Bruhn, Fölsch, et.al., S. 118), sollte zur Verhinderung einer Bleomycin-Lunge (Bronchialepithelmetaplasien, fibröse Alveolitis, interstitieller Lungenfibrose) eine kumulative (d.h. angesammelte) Dosis von 300 mg Bleomycin nicht überschritten werden.

BEACOPP esk. sieht wie ABVD 10mg/qm vor, so dass ich mit einer 8 Zyklen langen Therapie etwa 160mg "konsumiere". Bei Dir müssten es (Tag 1 & 15) bei 2 Zyklen vermutlich etwa 80mg gewesen sein.

Das ist schon weit unter dem oben spez. Grenzwert. Aber was sagt schon ein Grenzwert? Ist schon mal eine Lungenfunktionsprüfung durchgeführt worden? Ich hatte anfänglich größere Probleme mit der Lunge (Fiepen, Schmerzen auf den letzten 10%), deshalb wurde das gut untersucht. Drei LuFus hatte ich im Laufe der ersten 2 Monate. Aber ich hatte Glück: Alles wieder weg. Wünsche ich Dir auch!

LG Tobias
IVb: 8xB bis 12.2009, NU 06.2010 ok, Lungen-OP 12.2010, aboutme

Sabi
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Beitragvon Sabi » 13.10.2009 20:18

Hallo Marion,

kann mich da Tobi nur anschließen - 2 x ABVD ist eigentlich zu wenig für Lungenschädigung durch das Bleomycin. Ich würde viel eher vermuten, das du Narbenschmerzen hast, du hattest doch auch einen Befall im Mediastinum. Ich denke das eine Narbenbildung evtl. schon solche Beschwerden wie du sie beschreibst machen kann. Ich hatte ja auch einen Befall des Mediastinum und auch immer ein komisches Ziehen damals, bis heute. Das du meinst das du nicht richtig atmen kannst, kann wirklich vom "Kopf" her kommen, je mehr du dich damit gedanklich beschäftigst (und Ängste/Befürchtungen zu hast) um so mehr flacher atmet man wohl, ich denke das kann durchaus dadurch kommen.
Ein Pilz ist eigentlich auch eher unwahrscheinlich, kommt eher bei Beacopp vor oder bist du Raucherin? Mir wurde damals gesagt, das bei schwachen Immunsystem eine evtl. "pilzbefallene" Zigarette (wie häufig das wohl ist... :wink2: ) dazu führen kann, das man einen Pilz kriegt. Ansonsten kriegt man aber bei einem bakteriellen Infekt ja eigentlich immer Fieber, denke nicht das du einen Pilz hast.
Im CT kann man sogar optimaler Schädigungen der Lunge erkennen.. im Röntgenbild meist erst wenn wirklich was im "argen" ist. CT ist für die Darstellung des Mediastinum's optimal. Wenn da was gewesen wäre hätten die das defintiv festgestellt.

VG

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Joachim
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Beitragvon Joachim » 13.10.2009 21:24

Hallo Marion,
ich hatte auch 2 x ABVD also genau Deine Chemo und ähnlich Probleme.
Laut staging vor chemo hatte ich fast 100 Prozent Lungenvolumen. Blütenweisse Lunge beim röntgen.
Nach der Chemo noch etwas über 50 Prozent Lungenvolumen :? .
Ich hab das schon gemerkt das da irgentwas nicht hinhaute, dachte erst, es wäre das Herz, war aber die Lunge (eben das Bleo).
Der Lungenarzt fand es nicht so dramatisch und nach 2-3 Monaten war die Lunge wieder okay.
Vielleicht solltest Du mal beim Lungenarzt vorbeigucken.

Das wird schon wieder! Joachim
MH Ia/IIa noduläres lymphozytenprädominantes HL, Diagnose 02/07, 2 Kurse ABVD, PET im Juni 07 neg., 17 x 1,8 gray Juli 07, alle NUs okay :4587:
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yoda
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Beitragvon yoda » 13.10.2009 21:28

Genau was Sabi sagt. Mach dir da keine Sorgen. Ich hatte einen ganz leichten Infekt auf der Lunge im 8. Zyklus und das wurde im CT beim Abschlusscheck sofort gesehen. Ich musste daraufhin meine Lunge spiegeln lassen. Fazit: Es war ein ganz leichter Infekt. Und das sah man im CT also sehr gut. Bei dir kam gar kein Befund, also kann es nichts Ernstes sein.

Hatte übrigens auch im ersten Teil der Chemo das Gefühl, dass mir jemand auf der Brust sitzt. Auch heute noch, nach der Chemo, fühle ich manchmal ein Ziehen oder Spannen. Das kommt aber denke ich auch viel vom Kopf. Meine Lunge wurde jetzt 3x gecheckt und die ist absolut ok.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

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Marion1970
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Beitragvon Marion1970 » 13.10.2009 23:15

Ach Leute,

wie gut, dass ich vor dem Schlafen noch mal schnell hier ins Forum geguckt habe!!! Jetzt geht es mir schon tausendfach besser, das habe ich jetzt wirklich gebraucht. Zumal sich Eure Einschätzung der Lage mit dem deckt, was mein Arzt gesagt hat. Auch, dass man Veränderungen der Lunge im CT hätte sehen müssen, stimmt mich positiv, denn da war nichts.

Übrigens rauche ich nicht, mein Lungenvolumen lag vor der 1. Chemo bei 116% und das, obwohl ich bisher nie richtig Zeit hatte für Sport, es fand halt nur Arbeit und Kinder statt (obwohl ich beides liebe), aber das wird sich jetzt grundlegend ändern. Werde in Zukunft meine Arbeitszeit reduzieren und dafür meine Lunge durch Ausdauersport stärken.

Also, Euch allen ein ganz herzliches und riesiges DANKESCHÖN :blumen: und eine wunderschöne und entspannte Nacht, auch den schlaflosen Kortisongeplagten unter uns.

Liebe Grüße, Marion :schlafen:


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