Nachsorge dann doch nicht nach HD-15?

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kuros
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Nachsorge dann doch nicht nach HD-15?

Beitragvon kuros » 29.07.2009 17:46

Ich muss jetzt einfach mal ne Runde meckern und mir was von der Seele schreiben. :sasmeck:

Da ich inzwischen eine tiefe Abneigung gegen diese ewige Venensucherei beim CT entwickelt habe (wo das Kontrastmittel sowieso wieder danebengeht und die Stecherei dann nochmal von vorne losgeht) hab ich nach eigentlich viel zu langer Pause beschlossen meine Nachsorgen nicht mehr im Krankenhaus, sondern in der Gemeinschaftspraxis machen zu lassen, wo ich während der Therapie immer Tag 8 verbracht haben. Tag 1-3 war immer im KH.

Der Arzt war auch einverstanden meine Nachsorgen zu übernehmen und ich sagte ihm, dass ich gern weiter wie es HD-15 vorschlägt verfahren möchte, denn ich hatte mich zu Beginn der Therapie ja bewußt dafür entschieden an der Studie teilzunehmen. Falls das die Praxis nicht leisten könne, wäre es zwar schade um die Studie, aber dann würde ich dort wohl oder übel aussteigen müssen.
Da ging dann das Rätselraten los. Ich hatte bisher zur KH-Nachsorge immer ein CT und ein Blutbild. Nach HD-15 ist ein CT aber garnicht unbedingt vorgesehen, also sagte der Arzt mir, er würde den KH-Arzt anrufen und das klären (die beiden kennen sich recht gut).

Heute war ich nun zum Ultraschall und Blutbild in der Praxis und während ich vor dem Ultraschall wartete, lief der Arzt an mir vorbei und meinte, dass meine Nachsorgen nicht nach HD-15 waren, sondern nach der Standarttherapie.
Da guckte ich doch ziemlich verdutzt.

Als mich dann der Ultraschall-arzt anguckte, war er zuerst etwas überrascht, dass ich noch nie ein Ultraschall vom Bauchraum bekommen hätte sondern immer nur CT (schließlich lag neben der Niere mein damals dickster Lymphie) und meinte dann so nebenbei, es wäre ja sinnvoll irgendwann von CT auf Ultraschall umzusteigen, schließlich würde man bei mir, wo ich ja so schlank sei, alles sehr gut sehen können.

Irgendwie fühle ich mich grad ziemlich ver***. Bisher dachte ich PET-CT wäre optional bei der HD-15 Therapie, war es also nicht. Hätte man mich nach Studie weiterbehandelt hätte ich ein PET-CT kriegen müssen und danach dann nur noch Ultraschall, sofern dort nichts geleuchtet hätte.
Außerdem kann ich mich erinnern mal irgendwas von LuFu und EKG gelesen zu haben. Davon war bei keiner Nachsorge die Rede.
Mir will beim besten Willen nicht einfallen wann der KH-Arzt mit mir beschlossen hat, dass wir von dem Studienprotokoll abweichen. Er hätte schon sehr gute Argumente liefern müssen, denn ich bin von der Studie nach wie vor überzeugt und denke mir auch, dass die Kölner ihre Nachsorge-Empfehlungen wohl kaum aus der Glaskugel haben. Ich wollte mich immer an die Vorgaben halten, denn nur so können die Kölner schließlich überprüfen ob ihre Studie erfolgreich ist.
Natürlich war ich während der Chemo etwas gedächtnisschwach, aber das Aussteigen aus der Studie hätte ich mit Sicherheit nicht vergessen.

So bin ich also immer brav zum CT gelatscht und hab mir da meine Portion Strahlung abgeholt, statt einmal ein PET-CT zu kriegen (was wahrscheinlich auch noch im gleichen KH möglich gewesen wäre) und danach nur noch strahlungsfreie Ultraschalluntersuchung zu "genießen".
Ich bin echt froh, dass ich jetzt nach 2 Jahren umgestiegen bin. Wer weiß wie lange ich diese CTs über mich hätte ergehen lassen müssen, bevor mich das KH endlich anders behandelt hätte.
Ich hab das KH ja im Verdacht mich wegen meiner Zusatzversicherung ins CT gesteckt zu haben. Schließlich waren das jedesmal einige Hundert Euro die sie mehr abrechnen konnten.

Jetzt wo ich darüber ne Runde nachgedacht habe, werde ich nächste Woche zum Nachsorgeabschlußgespräch dem Arzt wohl mal meine Meinung zu dem ganzen sagen, auch wenn er garnicht schuld ist, sondern sein KH-Kollege, aber wenn ichs kommentarlos hinnehme brodelt das noch ewig weiter.

So, leergetippselt und wieder etwas beruhigt, Danke fürs zuhören ;)

PS: Im Ultraschall war übrigens nix zu sehen :10:
Diagnose 11/2006; MH Stadium IIIa+RF
HD-15, 6xBEACOPP eskaliert

Seit 6.5.10 Mama :b020:

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Beitragvon Sabi » 29.07.2009 20:01

Hi Kuros,

so ärgerlich, dass auch alles ist (ich würde mich auch darüber aufregen), das Wichtigste ist wirklich, das alles in Ordnung ist :-)
Im Endeffekt war da das Krankenhaus auch übervorsichtig (zuviele CT's) aber auch nachlässig (Stichwort fehlendes Ultraschall). Jetzt wirst du auf jeden Fall die "normale" Nachsorge ja bekommen. Lufu kannste noch machen - normalerweise geschieht das aber 1 Jahr nach Therapieende - ob das jetzt noch "notwendig" ist...? Im übrigen fällst du nicht aus der Studie raus, wenn die Nachsorgen anders laufen - es gibt lediglich nach Therapieende so ein paar Eckdaten... im Endeffekt läuft dann es nur auf die Bestimmung der Remissionsdauer hinaus.
VG

Astrid1961
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Beitragvon Astrid1961 » 30.07.2009 18:29

Lt Aussage meiner Ärztin wird bei mir jetzt das erste Jahr alle 3 Monate CT gemacht - Hals, Thorax,Abdomen. Normales CT. Kein PET mehr. In einem halben Jahr nochmal Herz-Echo und Lungenvolumentest. Bluttest, Abtasten und Abfrage eventl. Symptome. Nächstes Jahr wird dann anstatt CT Ultraschall gemacht.

LG Astrid
Diagnose C81.9 Mischtyp Initalstadium III b m. Verd. auf Milzbefall, Mediastinaltumor am 29.02.2008
8 x nach BEACOPP eskaliert.
17.09.2008 fertig mit der Chemo!!!!
Lungenentzündung, Gürtelrose - Stopp der Therapie
20.01.09 endlich PET in Bremen
Danach ???
27.01.2009 Nix leuchtet!!! Therapie zu Ende!!!!
1 NU 16.04.2009 Alles okay!
12 NU 04.2015 Alles schick!

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Beitragvon roro » 08.08.2009 13:02

Hi kuros,

sofern du keine Probleme mit der Lufu hast, scheint dort eine Untersuchung auch nicht unbedingt erforderlich. Wichtiger sind die Herzuntersuchungen (vor allem nach BEACOPP oder Bestrahlung im Herzbereich), da hier kleine Veränderungen nicht sofort zu erkennen oder erst über regelmäßige Untersuchungen zu sehen sind. Bei mir wurde vor Therapiebegin Herz-Ultraschall gemacht und dann mindestens jährlich. In diesem Jahr wurden gegenüber dem Ausgangsbefund (nach Arztwechsel und erstmaligem direkten Vergleich von Ausgang und aktuller Untersuchnung) eine geringfügige Verschlechterung festgestellt, die zwar noch nicht kritisch ist, aber unter Beobachtung bleiben sollte.

CT wurde bei mir nur bei besonderer Indikation, sprich Verdachtsmomenten gemacht bzw. zum Abschluss der Therapie, sonst war Ultraschall bzw. Röntgen ausreichend.

LG roro
Diagnose: 08.07.04, MH 4b, (LK-Ext. 24.06.04) - Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage
Nebenwirkungen: viele gehabt, noch einige vorhanden; kann damit umgehen!
PET-Ergebnis v. 18.01.05: Metabolisch komplette Remission
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