Entsteht jeder Krebs durch Vererbung?

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Moogie81
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Entsteht jeder Krebs durch Vererbung?

Beitragvon Moogie81 » 09.10.2007 12:50

Ich bin etwas Verwirrt im Moment. Über eine Diskussion in einem anderen Forum, die mit der notwendigkeit von Tierversuchen angefangen hat sind wir zum Thema Krebs gekommen. Da wurde dann von einem Mitglied folgende Aussage gemacht:

Also Krebs entsteht wenn der natürliche Zellzyklus und damit auch die Apoptose nicht mehr funktioniert. Und man ist sich einig das dies durch veränderungen im Erbgut hervorgerufen wird. Diese entstehen numal aus einem Mix von Strahlung, Chemikalien und zufälligen Replikationsfehler. Da das im Körper ja eigendlich ständig passiert,
wir aber nicht jeden Tag ein paar 100 neue Geschwülste an uns wegschneiden müssen, hat unser Körper die Möglichkeit veränderungen zu erkennen und wie ein normalen Krankheitsereger zu bekämpfen. Und da kommt erst die Vererbung ins Spiel. Diese System sind ebend bei verschieden Menschen unterschiedlich effektiv. Daher steig bei
einigen Menschen das Risiko das ein Krebs durch exogene Einflüsse entsteht. Und ob der Einfluss jetzt irgendeine Strahliung im Labor ist oder Tabakrauch (der ja auch ganz schön strahlt...) spielt keine Rolle im Ergebniss. Es gibt zwar immer wieder diese pseudowissenschaftlichen Berichte über Onkogene oder solche Scherze, aber da hab ich noch nicht eine ernstzunehmende wissenschaftliche Publikation gesehen.


Laut meinem Arzt ist die Ursache die für die Entstehung von MH verantwortlich ist noch völlig unbekannt. Vererbung schließe er aber aus.
Stimmt das? Gibt es mittlerweile neue Erkenntnisse über die Entstehung? Hat das Mitglied im anderen Forum recht mit der obigen Aussage? Bin grad voll verwirrt. Helft mir mal auf die Sprünge :? . Danke

LG Chrissi
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Tati
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Beitragvon Tati » 09.10.2007 13:23

Hi Chrissi....also ich denke diese Frage zu 100%
zu beantworten würde sich auch kein Arzt trauen.....
ich jedenfalls kann dir sagen, daß es in meiner Familie( un die ist echt nicht klein) niemand zuvor an Krebs erkrankt oder gestorben ist!!!!

Mein Opa hatte Lungenkrebs, aber er ist nicht der leibliche Vater meiner Mutter!!!!

Ich denke daß jeder Mensch!!!!Krebszellen in seinem Körper hat und durch verschiedene Ursachen ( sei es ducrh die Umwelt, Ernährung, psychosomatischen Einwirkungen)
und das eigene Immunsystem dazu kommt, daß diese Zellen anfangen zu motieren,
ist man dann vielleicht gerade in einer nicht so tollen, körperlichen Verfassung kommt es wahrscheinlich zum Ausbruch.....

Also wie gesagt man liest oft daß Krebs vererbar ist, aber ich bin die erste in unserer Familie!!!!

LG Tatjana

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Boa
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Beitragvon Boa » 09.10.2007 13:53

Ich denke bestimmte Formen sind vererbbar (Brustkrebs). Andere wiederum entstehen durch äußere Einflüsse, ob selbstverursacht oder nicht.

Mit Krebs bin ich in unserer Familie aber auch die erste gewesen. Und hoffentlich die Letze.
April 2005_MH 2B-8xBeacopp, 17 Bestrahlungen. 1.+2.+3.+4.+5.+6. NU(Juni 08) - TUTTO PERFETTO

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Alexander
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Beitragvon Alexander » 09.10.2007 14:23

Meine Lebensgefährtin und ihr Vater hatten bei MH 2b im gleichen Alter (27 Jahre). Danke das es kein Zufall ist.

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x-alexa-x
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Beitragvon x-alexa-x » 09.10.2007 14:33

Mein Arzt hat auch gesagt, vererbung glaubt er nicht, sonst würde er mir auch raten, dass ich keine kinder mehr bekomme... eine erbliche vorbelastung kann schon da sein... ich hab nämlich gefragt, ob meine geschwister jetzt auch immer zur kontrolle müssten, weil ich das jetzt ja hatte und ob sie auch "vorbelastet" sein könnten... Unser Opa hatte nämlich auch MH vor 30 Jahren... und der Arzt meinte nur, die Geschwister müssten nicht zur kontrolle, denn vererbt wird MH nicht (zumindest nicht nach dem medizinischen Wissen heute) aber eine erbliche Vorbelastung könnte schon da sein! Ich meine, in deiner Familie sind ja wirklich viele mit Krebs betroffen... Aber versuche nicht dran zu denken, was noch kommen kann, sondern, was du geschafft hast!!!!! ;)

Mach dir nicht so viele Gedanken, wo es her kommt... klar interessieren würde es mich schon, aber die medizin ist heute eben noch nicht so weit, so etwas zu 100 % zu sagen... denk nur immer dran, dass es heilbar ist... und das ist doch die hauptsache... ich glaube heutzutage ist niemand mehr vor krebs sicher... soviele Strahlen, sei es im Flugzeug, durch Sendemasten, das Handy, elektrogeräte im schlafzimmer wie wir abkriegen, oder das essen, das mit Konservierungsstoffe, düngungsmittel, weiß der teufel was voll ist, die farben in klamotten, die krebsauslöser sein könnten.......... da gibt es soooooooooo viel... andererseits, hatten die leute damals, als die medizin noch nicht so weit war, vielleicht genauso oft krebs wie heute, nur sind die leute mit 35 oder 40 jahren gestorben, keiner wusste warum, weil es nicht fest zu stellen war, verstehste wie ich meine...???

Gruß Alex
MH IIA, Studie HD 14, 4x ABVD; Mediastinaltumor 10x8x8

CT am 27.05., Mediastinum-> Rückgang auf 6x5x4; Schlüsselbein -> nix mehr zu sehn! *freu*

Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen... ;)

Moogie81
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Beitragvon Moogie81 » 09.10.2007 14:53

Ich mache mir schon gedanken über die Ursachen. Wenn sie vermeidbar sind kann man das ja versuchen.
Meine Familie ist erblich supervorbelastet: meine vier Großeltern hatten alle Krebs, fünf von acht Geschwistern meiner Mutter haben Krebs und drei von drei Geschwistern meines Vaters haben auch Krebs. Meine Cousinen und Cousins kenne ich nicht, daher weiß ich nicht wies bei denen aussieht. Meine Schwester und meine Eltern haben noch nichts, obwohl meine Schwester einen gutartigen Knochentumor vor zehn Jahren hatte.
Die Krebsarten sind bei allen vielfältig: Brustkrebs, Lungenkrebs, MH, Darmkrebs, und noch ein paar mehr. Ist also von allem was dabei.
Meine Frauenärztin hat mir nahegelegt mich auf das Brustkrebsgen untersuchen zu lassen, da mein Mann und ich Kinder wollen, aber das habe ich abgelehnt. Wenn ich nochmal irgendeinen Krebs kriegen sollte (und bei der familiären Vorbelastung gehe ich stark davon aus) ist es eben so. Deswegen keine Kinder zu bekommen halte ich für falsch.

LG
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eddy
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Beitragvon eddy » 09.10.2007 14:59

Also ich glaube auch nicht das Krebs erblich bedingt ist.Ich denke auch eher das Krebs durch viele äußere Faktoren beeinflusst wird.Der ein oder andere ist vielleicht dagegen etwas resistenter als der andere,aber keiner kann wohl ausschließen das er daran erkrankt und wenn er sich noch so gesund ernährt etc.
Meine Schwester hatte auch ein Schilddrüsenkarzinom,soll ich jetzt nach einem Zusammenhang zwischen dem Krebs meiner Schwester und meinem Hodgkins suchen,oder gibt es eher einen Zusammenhang zwischen div.Krankheiten meiner Mutter?Ich denke das kann keiner beantworten und letzenendes ist es doch auch nicht wirklich wichtig,oder?

Wenn man den Krebs erst mal hat ist es doch egal ob man vorher zu einer Risikogruppe gehört hat oder nicht?Es ändert doch an der Jetzt-Situation nichts.

Veit
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Beitragvon Veit » 09.10.2007 15:11

Moin Moin @ eddy 8) 8) 8)
kann dir nur voll zustimmen. Denn wenn man sich mit dem Thema Krebs rumärgern muss ist es doch egal woher Er denn gekommen ist. Wichtig ist doch nur das man Ihn wieder los wird.
Da sich die Ärzte ja nie aus dem Fenster lehnen würden und einem etwas Konkretes sagen würde. Weshalb man da nun mit zu kämpfen hat, glaube ich eigentlich nicht daran das es so wichtig ist wieso.
Ich für meinen Teil bin der erste in der gesamten Familie der einen Krebs entwickelt hat. Was nicht unbedingt für die Theorie der Vererbung spricht.
:banghead:

LG Veit
Carpe diem
Diagnose MH Stadium IIIB 26.01.07
Therapie BEACOPP eskaliert 14, 8x14 tägig nach Studie HD15,
Start am 6.02.07, Beendet am 26.06.07
CT am 27.06.07 ?
PET am 6.07.07 ?
Köln meinte am 25.07.07 alles O.K.
1.NU 10/07 Hurra alles O.K.

Kerstin S
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Beitragvon Kerstin S » 09.10.2007 16:57

Hallo zusammen,
ich weiß weder eine Antwort, noch möchte ich dazu meine Meinung sagen, nur der Info halber:
Also bei mir ist es so: Opa Hautkrebs, Oma Brustkrebs, Mama Hautkrebs und Brustkrebs, ich MH.
Es scheint schon Familien zu geben wo es gehäuft auftritt, aber woran das liegt - wer weiß das schon.
Wie schon erwäht wurde, gibt es so "Brustkrebs- Antigene" (BRCA1 und BRCA2 sind schon eindeutig bestimmt, es sollen noch mehr werden).
Wurde bei meiner Mama getestet, aber nicht nachgeweisen. :keineAhnung:

Wie schon oft erwähnt gibt es halt so viele Faktoren...
Wenn jemand mal die große Erleuchtung hätte, würds mich interessieren :lol:

LG
Kerstin
MH IIa (RF: 3 Areale, 2 Bulks, großer Mediastinaltumor)
ab 13.1.06: HD14 mit 4 x ABVD + IF 30 Gy
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seit 4.07.06: Bestrahlung fertig!
8. Nachsorge im August 08: alles OK

Deni
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klingt logisch

Beitragvon Deni » 09.10.2007 17:54

Hi,

habe das hier im Internet gefunden:

Fachleute definieren Krebs unterschiedlich

Noch sind viele Mechanismen, die der Krebsentstehung zugrunde liegen, unbekannt. Deshalb orientiert man sich bei der Krebsdefinition vor allem an den Krebsursachen. Krebs hat viele Väter: Es gibt nicht nur eine Ursache und eine Wirkung.



Auch Fachleute haben je nach Themengebiet ihre eigenen Vorstellungen in Sachen Krebsdefinition wie die folgenden Beispiele zeigen:

Ein Virologe wird im Krebs vor allem eine Viruserkrankung sehen. Die Tatsache, dass Krebs nicht ansteckend ist, stört ihn dabei nicht. Er hat gute Gründe, warum Krebs durch infektiöse Viren verursacht werden kann und trotzdem nicht ansteckend ist.

Ein Toxikologe, der sich mit Giften unseres Alltags herumschlägt, sieht Krebs als Folge von Umweltgiftstoffen. Krebs ist für ihn somit eine vermeidbare Krankheit, da sich krebserzeugende Umweltgifte entfernen liessen.

Ein Biologe sieht Krebs als eine selbstverständliche Folge des Alters: "Je älter ein Organismus wird, um so mehr Fehler unterlaufen ihm bei seinen chemischen zellulären Reaktionen."

"Philosophierende" Biologen können dem Krebs sogar einen Sinn abgewinnen. Krebs dezimiere die Generationen, die ihr Fortpflanzungsgeschäft erledigt haben. Das entlaste die Bevölkerung.

Für Betroffene nimmt Krebs oft eine menschliche Form an. Krebs wird zum Feind: "An Krebs zu denken ist, als wäre man in einem dunklen Zimmer mit einem Mörder eingesperrt. Man weiss nicht, wo und wie er angreifen wird", schildert die Schriftstellerin Maxie Wander ihre persönlichen Erfahrung in ihren Tagebuchaufzeichnungen "Leben wär eine prima Alternative".

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Jason
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Beitragvon Jason » 09.10.2007 19:04

@Moogie
Wie jetzt "Vererbung" ?
Dass jedweder Krebs durch entartete Zellen entsteht ist ja nun eine Binsenweisheit, genauso wie die, dass manche Krebsarten vererbbar sind und manche nicht (um es mal platt zu formulieren).

In deinem Zitat kann ich allerdings nur was über das Erbgut von Zellen (und nicht Familien, Clans, Sippen oder ähnlichen Bezugsgruppen) herauslesen, also eine etwas voluminöse Ausformulierung von Binsenweisheit I, die -soweit ich das sehe - mit Vererbung (speziell bei MH) eher nix zu tun hat...

:keineAhnung:

Jason
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
MH 2004
Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
MH 2012

R-DHAP - Blog

''Move ahead
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Beitragvon Moogie81 » 09.10.2007 20:16

so inetwa sehe ich das auch. Hab das Zitat von dem Mitglied dieses anderen Forums irgendwie nicht geschnallt (tja, da hätt ich lieber Medizin studieren sollen). Alles über einen Kamm zu scheren halte ich auch für falsch.

Aber schon blöd dass es keine konkreten hinweise gibt wodurch MH ausgelöst wird. Wär einfach interessant zu wissen.
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lilly
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Beitragvon lilly » 14.10.2007 18:29

also uns hat man auch gesagt, dass mh an sich nicht erblich wäre. hab aber schon mal im netz gelesen, dass man eher vorbelastet ist, ein lymphom zu bekommen, wenn in der familie bereits erkrankungen des lymphatischen systems vorkamen.
bei krebs soll es aber schon familiäre häufungen geben. aber es gibt auch genügend ausnahmen. also verrückt machen sollte man sich definitiv nicht!

bei meinem freund wars leider so, dass sein vater in den achtziger jahren (also auch mit mitte zwanzig) mh hatte, und zwar stadium 1a. er hatte sechs wochen bestrahlung und ist jetzt geheilt.
die großväter meines freundes hatten lungen- bzw. speiseröhrenkrebs.
nod. skl. MH IVaE (fraglich b) mit Lungenbefall bei meinen Freund, 01/07-07/07 8xBEACOPP esk. mit PR, PET/CT Ende 08/07 zeigt Tumoraktivität in der Lunge, 09/07 mit Biopsie gesicherter Progress/Frührezidiv, ab 10/07 Rezidivtherapie nach HDR2-Protokoll Arm B (2x DHAP + sequentielle HD + BEAM mit autolog. Stammzelltranspl.) im RBK Stuttgart; seit 01/08 anhaltende partielle Remission; am 7.2.11 3. Geburtstag!! alles Roger!!

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Beitragvon bonny0404 » 14.10.2007 19:22

nur der vollständigkeit halber;ich kann mich der masse anschließen:

ich bin auch die erste in unserer riesigen familie (meine mutter ist das 9.kind,mein vater hat noch 2 brüder,es gibt so viele cousins,das ich gar nicht alle persönlich kenne) ....aber krebs...kein/e einzige/r

viel spaß beim suchen nach der nadel im heuhaufen :wink2:

lg Bonny
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
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