letzte Chemosession geschafft aber....

[Tati]

Hallo ihr Lieben;-)
Gestern hatte ich meine letzte Sitzung
Und die Stunden haben sich wie Gummi gezoooooooooooooogen;-)
Natürlich bin ich froh daß ich es hinter mir hab, aber seit der vorletzten Sitzung merk ich daß meine Psyche irgendwie sehr verrückt spielt...
Kaum zuhause bin ich nur am heulen, meist weil ich am morgen während der ambulanten Therapie jede Menge Leute um mich herum hab, die ebenfalls das Teufelszeug erhalten und viele über ihre Krankheit, Nebenwirkungen, Ängste sprechen...wenn ich dann zuhause bin, muß ich sehr viel über diese Leute nachdenken und sie tun mir so leid, ich bin dann oft 1-3 Tage am heulen und echt fertig...
Natürlich hab ich selbst Krebs, aber irgendwie kommt mir das nicht so schlimm vor??!!
Ich hab dann hier zuhause oft Diskussionen mit meiner Familie, da sie den Standpunkt vertreten erst mal sollte ich an mich und meine Genesung denken, bevor ich mir noch über andere den Kopf zerbreche, aber das ist leichter gesagt, als getan!!!!
Hat von euch auch jemand seit er Chemo bekommt solche psychischen Probleme????
Dann schreibt mir doch ich wäre euch sehr dankbar!!!!!
Vielleicht nen Tip wie man damit am besten zurecht kommt????
Danke!!!!

[bonny0404]

Hallo Tati,

schön,das du die chemo hinter dir hast

Eigentlich sollte das zwar ein grund zur freude sein,aber viele kommen dann erst an den punkt der aufarbeitung der seele.Bis zu dem zeitpunkt hat man ja auch genug mit der chemo zu tun.

Ich hatte in der zeit der chemo auch keine probleme mit meiner psyche.Zu hause sah das ganz anders aus,da gab es schon so einige tränen....also ähnlich wie bei dir.
Ich wusste auch irgendwie gar nicht,wo ich mit meinem leben weiter machen soll.Irgendwie war da die angst,das man ganz schnell wieder im KH landet und irgendwie war alles verändert.

Damals war ich zur nachsorge noch in der uni-klinik (da,wo ich auch die 3 monate lag) und musste wegen meinen schlechten blutwerten sehr oft hin.Ich hatte dann auch immer pudding-beine,wenn ich die patienten sah und an der tür zur station vorbei musste.
Irgendwann bin ich dann einfach über einen anderen weg zur tagesklinik,um die tür nicht mehr sehen zu müssen.

Geholfen hat mir eignetlich nur die zeit.Es ging langsam aufwärts und dann kam der fühling,die haare wuchsen wieder,dann hab ich das forum hier kennengelernt und mich einfach immer an den positiven dingen erfreut.

Die krankheit hat mir z.b.auch die augen für viele dinge geöffnet,die ich vorher nicht wahr genommen habe.Das ist auch so geblieben,aber man kann sich damit auch selbst im weg stehen,wenn man nur an die traurigen dinge denkt,die man sowieso nicht ändern kann.

Damals wollte ich auch menschen gern beistehen,die hilfe brauchen und doch konnte ich das nicht...nur über das forum.

Ich kann dir zwar auch keinen richtig guten tipp geben,aber villeicht hilft es dir ja auch einfach etwas neues zu beginnen,wie z.b. ein neues hobby,wobei man einfach die seele baumeln lassen kann.
*räusper* ich hab damals immer auf meinem balkon tontopf-figuren gebastelt (obwohl ich keine ahnung davon hatte) und später auch auf flohmärkten verkauft.So lernte man auch wieder neue leute kennen.

Sicher bekommst du auch noch eine AHB oder REHA und findest dort etwas,was dir spaß macht.Generell rate ich dir,auch im alltag immer auf dich zu achten und dir aus-zeiten zu nehmen.Wenn du auf deinen körper lernst zu hören,ist das schon ein großes plus.

Alles gute für dich,

lg Bonny

[x-alexa-x]

Hey Tati...

Es freut mich, dass du deine Chemo jetzt endlich rum hast...

Ich konnte mich, als die Chemo vorbei war auch nicht freuen... Dachte eigentlich, wie alle um mich rum, dass ich mich megamäßig freue, wenn ich die letzte Dosis bekomme... Der Tag X endlich gekommen ist, wo ich sagen kann, es ist das letzte mal gewesen, wo ich in die Tagesklinik musste... Aber ich war eher komisch gelaunt... Hab auch deswegen geweint, weil ich mich nicht so gefreut habe wie ich gedacht habe... Naja... aber so nach ner Woche und vor allem nach 2 Wochen (wenn die nächste Chemo gewesen wäre, wenn ich noch nicht fertig gewesen wäre...) war ich dann endlich doch glücklich...

Dass du aber auch mitfühlst und Mitleid mit den anderen Patienten hast, kann ich gut nachfühlen... Das ging mir auch so, wenn ich welche im Rollstuhl hab reinfahren sehen,... Oder wenn ich mich mit Bekannten unterhalten habe und die mir erzählt haben, dass Angehörige von ihnen auch Krebs haben... Da hatte ich auch totales Mitleid und dachte mir "Die armen,..." und ich selbst fand da meinen Hodgi auch nicht sooooo schlimm... Und irgendwann hab ich mir das umgedreht und gedacht "Gott sei dank, hab ich da den 'harmloseren' Krebs und gut geschafft und die anderen Krebs-Patienten packen ihr Päckchen auch zu tragen"... Verstehste wie ich das meine??? Und dann hab ich meinen Bekannten Mut gemacht und hab gesagt "das packt dein Onkel auch, wird zwar bisschen holprig, aber es wird"...

Aber wie Bonny schon sagt, ne Ablenkung oder ein Hobby hilft auch... Ich hab mich viel mit Freunden getroffen... Bin auch mal wieder feiern gegangen... Oder zu meiner Volleyballmannschaft und hab mal kurz mitgespielt... Das hilft echt... und wieder kraft gibt mir, dass ich mir vorgenommen habe, nächste woche wieder mal trainieren zu gehen... Und dann als nächstes Ziel kommt die AHB auf die ich mich auch schon freue... Immer kleine Ziele stecken, gab mir echt Kraft und hat mich von dem ganzen Kram mal abgelenkt...

Ich wünsch dir alles Gute Tati...

Gruß Alex

[nusch]

hallo tati!
schön, dass deine chemo geschafft ist - überleg dir doch mal, wie's noch war, als du die allererste vor dir hattest - so ein riesiger berg, den hast du jetzt abgearbeitet!

dass die psyche achterbahn mit dir spielt ist doch völlig normal und das wird auch nicht alles sofort gut, nur weil die chemo, die therapie vorbei ist oder weil du "nur" MH hast.

natürlich solltest du dich vor allem um dein wohlergehen kümmern, aber ich kann mich an ganz ähnliche gefühle erinnern: jedes mal, wenn ich aus dem KH hüpfen durfte, nach jeder ambulanten chemo, nach den einzelnen bestrahlungen, nach den nachuntersuchungen oder jedem kleinscheiß, war ich einerseits immer erleichtert, dass ICH gehen durfte, aber gleichzeitig habe ich dabei immer automatisch an die leute gedacht, die dort bleiben mussten und es hat mich immer ein wenig überrollt und unendlich traurig gemacht. vielleicht auch, weil meine oma in dem selben gebäude elendig an ihrem krebs gestorben ist. irgendwie hat es immer ein wenig geholfen, wenn ich in der KH-kapelle eine kerze angezündet habe, ich bin zwar nicht wirklich religiös, aber irgendwie...

ich kann mich auch daran erinnern als ich einmal nach einer bestrahlung total gut gelaunt in richtung ausgang lief und mir einen wunderschönen tag vorgenommen hatte, da brach eine alte frau im gang zusammen und fing so schrecklich an zu weinen. das war so schrecklich, dass ich jedes mal wieder heulen könnte, und es hat mich lange nicht losgelassen und ich werde diesen anblick nie vergessen.

ich glaube ich habe in der ganzen zeit vielleicht 2-3 mal meinetwegen geheult - man ist während der therapie eben zu konzentriert und beschäftigt. das ist ja auch gut so. aber danach...

mir hat wirklich meine onkopsychologin geholfen, natürlich das forum, aber vor allem muss man in solchen miesen phasen raus und sich ablenken und dem ganzen mist den mittelfinger zeigen und versuchen, wieder auf den teppich zu kommen.

ich drück dir für alles die daumen!
nusch

[Tati]

Wenn ich so eure Zeilen lese, könnte ich schon wieder heulen!!!!
Aber ihr habt es alle!!!!auf den Punkt gebracht!!!
Meine Lebenseinstellung, mein ganzes Empfinden hat sich seit meiner 1. Chemo komplett verändert!
Ich hab seitdem oft solche Phasen in denen ich zu meinem Mann oder zu Freunden sage ich muß hi8er weg!!!
Ich hab manchmal das Gefühl am falschen Ort zu sein, fühle mich so gefangen in mir selbst, ich hab so viele Pläne und bin dann am Boden zerstört wenn ich nach diesen 3 Monaten noch nichts auf die Beine gestellt habe....Ungeduldig eben!!!
Aber raus geh ich allemal, meist traf/treff ich mich so in der 2. Woche nach der letzten Chemo mit Freunden zum grillen, feiern usw.
Aber wenn dann wieder Chemowoche war/ist fühl ich mich ur alt und nutzlos!!!
Ich hab dann schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich mittags auf der Couch liege, da ich ja Familie hab...
Letztens traf ich meinen ehemaligen Fußballtrainer(ich war mir mal seit 16 Jahren!!!!!!) wieder ein Spiel ansehen und er meinte: Hallo Tati, schön dich zu sehen.Im Sommer rechne ich ganz fest mit dir". Er hat wieder ne Damenmannschaft gegründet und ich fand das sehr rührend daß er dabei an MICH gedacht hat!!!!!
Nun ist das mein 1. Ziel in meinem neuen Leben!!!
Trotzdem weiß ich daß ich mir zusätzlich psychologische Hilfe holen muß und in meiner Klinik gibt es sowas NICHT!!!!!
Ich werde euch also in nächseter Zeit öfters mal mit meinen Probs belämmern
An euch alle ganz herzlichen Dank!!!!!
Ohne euch würden viele nur halbsoviel Kraft; Mut und Durchhaltevermögen haben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

[x-alexa-x]

Ich hab seitdem oft solche Phasen in denen ich zu meinem Mann oder zu Freunden sage ich muß hi8er weg!!!

Und da tut es dir wahrscheinlich sehr gut, wenn du mal für 3 oder 4 wochen auf reha gehst... mal was anderes siehst und mal mit anderen reden kannst...

ich hab so viele Pläne und bin dann am Boden zerstört wenn ich nach diesen 3 Monaten noch nichts auf die Beine gestellt habe....Ungeduldig eben!!!

Ach das hab ich mir auch vorgenommen... und denk mir auch im nachhinein "mann alex, hättest die zeit auch irgendwie nutzen können" und bereu auch irgendwie, dass ich nix produktives gemacht habe... aber wie du schon sagst, in der chemowoche ging es einem einfach nicht so um bäume auszureißen und in der 2. woche trifft man sich mit freunden... also doch irgendwie ALLES richtig gemacht... erst erholt und dann kontakte gepflegt...

Letztens traf ich meinen ehemaligen Fußballtrainer(ich war mir mal seit 16 Jahren!!!!!!) wieder ein Spiel ansehen und er meinte: Hallo Tati, schön dich zu sehen.Im Sommer rechne ich ganz fest mit dir". Er hat wieder ne Damenmannschaft gegründet und ich fand das sehr rührend daß er dabei an MICH gedacht hat!!!!!
Nun ist das mein 1. Ziel in meinem neuen Leben!!!

Das ist doch cool, für ein 1. ziel, wie ich finde... mein trainer fragt auch jedes mal, wenn ich die mannschaft besuchen geh, wann ich wieder dabei bin... das ist irgendwie schön zu wissen, dass da jemand auf dich wartet und fest einplant, weil du gebraucht wird...

Gruß Alex

[meli1303]

Hallo Tati,

erst einmal Glückwunsch zur letzten Chemo.
Wenn man so zurück denkt, ging es doch ganz schnell vorbei, oder?
Ich hatte mir nach meiner letzten Sitzung gefühlsmäßig auch mehr
Freude vorgestellt.
Leider hatte ich das Gefühl da ist eher ein großes Loch.
Die ganze Zeit hatte man die Chemo und die ständigen Kontrollen, die
einem im Kampf unterstützt haben, und plötzlich
habe ich das Gefühl gehabt; So jetzt liegt es an Dir ob er wieder kommt
oder nicht. Ich hatte und habe heute immernoch eine
Gänsehaut wenn ich von solchen Schicksalen höre
oder Leute sehe die betroffen sind.
Ich habe auch immer das Gefühl ich müsste denen jetzt Mut machen
und ihnen helfen. Ich merke aber auch,
wie mich das dann sehr schlaucht.
Das Gefühl in mir selbst gefangen zu sein kenne
ich auch sehr gut. Ich denke manchmal ich steh mir
selbst im Weg. ich würde gerne sooo viel ändern und
verwirklichen, aber ich weiß oft einfach nicht wie.
Besonders nach der Reha, die echt gut getan hat,
hatte ich das Gefühl ich muss alles umkrämpeln,
aber dazu fehlt mir im Moment etwas der Mut.

Ich denke psychologische Hilfe ist auf jedenfall nicht verkehrt.

Ich wünsche Dir weiterhin alles Liebe und Gute
und viel Kraft.

Meli

[Tati]

Hallöchen;-)
So hab jetzt mal die letzten Wochen nach der Chemo so gut genossen, wie nur möglich!
Gestern war ich sogar auf ner Party, aber hab dann ruck zuck festgestellt, daß ich absolut nicht mehr "trinkfest" bin

Jedenfalls hatte ich super viel Spaß, auch wenn morgen mein 1. Ultraschall nach der Chemo gemacht wird ;-(
wobei ich mich immernoch frage, wieso Ultraschall???
Dachte die würden dann zuerst mal nen CT machen??!!
Na ja, hab euch ja schon des Öfteren von meinem "Superarzt" geschrieben, erfahr hier ja immer mehr als von ihm!!!


@ Meli:
schön daß ich wiedermal was von dir gehört hab!!!!Ich hoffe du bist soweit gut erholt;-)
Weiterhin alles Gute, Kraft und Gesundheit für deine Zukunft!!!!!!!!

[nicole27]

Hallo Tati,

das ist schön, dass Du die letzten Woche genossen hast. So muss es sein. Denk an Dich. Ablenkung tut echt gut.

Drücke Dir für morgen die Daumen.
Warum es ein Ultraschall ist, kann ich Dir leider auch nicht sagen.

Wenn Du mal jmd zum reden bzw. schreiben brauchst. Schreib mich einfach an.

Alles Gute und lg
Nicole

[meli1303]

Hallo Tati,

freut mich dass es Dir gut geht.
Wie war der Ultraschall??
Hoffe alles ok.

Mir geht es gut,
warte jetzt auf die Wiedereingliederung in meinen Job.
Bin schon ganz schön aufgeregt.
Am 12. Juli hab ich die 2. Nachsorge,
hoffe da ist alles in Ordnung, so dass endlich wieder alles
normal laufen kann.


Alles Liebe,
Meli

[Tati]

Beim Sono war alles ok!
Der Lungenfunktionstest hat ergeben daß ich im Moment 5% weniger Lungenfunktion habe....
Dienstag wurde dann ein CT gemacht, die Ergebnisse bekomm ich morgen ( Donnerstag).
Dann werden die mir noch nen Termin beim Kardio holen und danach muß ich mich in SB zur Bestrahlung melden!
Ansonsten gehts mir echt supi (außer die Langeweile die ich oft hab )
Meld mich wieder wenn ich mehr weiß!!!

Drück dir für die Nachsorge alle Daumen!!!!!!!!!!
LG