Schluckbeschwerden nach Bestrahlung

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tom
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Schluckbeschwerden nach Bestrahlung

Beitragvon tom » 23.10.2006 14:33

hallo zusammen,
habe am Donnerstag meine letzte Bestrahlung hinter mich gebracht und bin nun echt froh darüber... ich muß zugeben, daß ich die Strahlen etwas unterschätzt habe, da ich auch bis zur 10. Einheit auch keine weiteren Beschwerden hatte, aber dann!!!: Es begann mit heftigem Brennen in der Speiseröhre bei jedem Schlucken, was mittlerweile richtig heftig ist... Jetzt meine Frage: Ist das normal und wie lange dauert es ungefähr noch an? Habe gedacht es würde ein paar Tage nach Bestrahlung verschwinden...
Besonders stark verspüre ich das Brennen bei Speisen mit Tomaten... Kennt das jemand? Danke für Eure Antworten...
MH IIa, Teilnahme an Studie HD13

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Steve-O
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Beitragvon Steve-O » 23.10.2006 15:28

Grüß dich Tom! :cool_wink:

Schön, dass du die Therapie hinter dich gebracht hast- den Rest packst du auch noch!

Bei mir war´s auch so, dass ich bis zur 10. Grillsitzung kaum Beschwerden hatte- dafür ging´s mir danach umso schlechter...

Dass du Tomaten nicht verträgst liegt daran, dass deine Speiseröhre verbrannt und deshalb gereizt ist. Deshalb solltest du alle säurehaltigen Lebensmittel in der nächsten Zeit meiden. Deine Schmerzen sind also völlig normal und du wirst sehen: Es geht dir von Tag zu Tag besser und die Nebenwirkungen klingen langsam aber sicher ab! :daumen:

In der nächsten Zeit solltest du auf deine Ernährung achten- manche ernähren sich nach der Bestrahlung größtenteils von Speiseeis- andere schwören auf breiartige Lebensmittel oder Götterspeise in allen Variationen- du musst rausfinden, was dir am besten schmeckt und was du eben am besten verträgst. Auf besonders scharfe, würzige oder saure Lebensmittel solltest du in nächster Zeit verzichten.

Abhängig davon, wie stark deine Schluckbeschwerden sind, würde wohl auch ein Betäubungsspray für die Speiseröhre Sinn machen- damit du wenigstens ein paar Minuten was essen kannst.
Desweiteren solltest du wegen dem verminderten Speichelfluss auf deine Mundhygiene in nächster Zeit großen Wert legen.

Alles Gute & LG


Stefan
Diagnose 10/2005: MH Stadium 1a mit Risikofaktor erhöhte BSG
Therapie 11/2005 bis 04/2006: HD 14 Arm A, also 4 Zyklen ABVD +17 x 1,8 Gray
Remission seit Mai 2006

"Wer kämpft, kann verlieren.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren!" (B. Brecht)

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nusch
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Beitragvon nusch » 23.10.2006 15:29

hallo tom!
ich hab die bestrahlung auch unterschätzt - man sieht die strahlen ja nicht...
die schluckbeschwerden sind absolut normal, da kommt niemand drumherum, bei mir hat's ca. nach dem 7. mal angefangen - und hat auch absolut schweinisch weh getan - für mich war's mit die unangenehmste erfahrung der ganzen therapie. essen, trinken und spucke schlucken war zum heulen...

was tun? also:
- mir haben sie so'n gel gegeben, hat nix, außer brechreiz gebracht.
- wirklich geholfen hat novalgin, hat zwar immer noch etwas weh getan, aber nicht mehr so schlimm. ich habe irgendwo gelesen, dass jemand im extremfall arcoxia oder voltaren (eigentlich antirheumatikum bzw. entzündungshemmer, glaub ich) bekommen hat.
also, lass dir bloß was geben, weil abnehmen und sich quälen soll man wirklich nicht!!
- außerdem säurehaltiges essen (wozu deine tomaten ja gehören) vermeiden, joghurt, eis, brei essen - allerdings tut ja irgendwann eh alles weh...
- bei beschwerden eigentlich immer deine ärzte fragen!

meistens gehen die schmerzen aber noch während der bestrahlung wieder zurück, erklären kann ich das nicht, ist aber so. bei mir waren 7 tage ganz schlimm und dann wurde es besser. aber alkohol und scharfes essen hat noch einige wochen etwas gebrannt,

ich hatte parallel auch sodbrennen und musste ständig aufstossen, also du siehst, du bist nicht allein, und es geht vorbei!

alles liebe, gute besserung und viel erfolg für deine bestrahlung!
nusch

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Perdita
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Beitragvon Perdita » 23.10.2006 17:43

Danke, danke euch! Bestrahlung nach HD 13 steht bei mir in 1 Woche auch an, da weiß ich schonmal, was mich erwartet.

Seid ihr zur Bestrahlung selbst mit dem Auto gefahren, oder ist man zu fertig?

Grüße
Perdita
Jahrgang 1974
31.07.06 Diagnose Hodgkin
04.09.06 Therapiestart IIA ohne RF HD13 - 4xAVD fertig
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06.12.06 fertig und nu warten
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nusch
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Beitragvon nusch » 23.10.2006 23:41

hallo perdita!
ich bin immer selber gefahren - war gar kein problem, anders als bei der chemo, die ärzte hatten auch nix dagegen - aber schau erst mal, wie du's verträgst, z.b. wenn der bauchbereich mitbestrahlt wird, habe ich gehört, dass einem übel werden kann...
alles gute + viel glück!
nusch

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Michi
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Beitragvon Michi » 23.10.2006 23:46

Hallo Perdita,

zur ersten Bestrahlung bin ich noch ne halbe Stunde mit dem Fahrrad gefahren. Da hab ich dann aber von der Ärztin eine auf den Deckel bekommen, wegen fehlendem Sonnenschutz im Hochsommer bei Bestrahlung. Von da an bin ich immer selbst mit dem Auto gefahren - 20 min pro Weg hatte ich - und hatte da keine Schwierigkeiten damit.
Aber vorsicht, solltest Du irgendwelche Medikamente nehmen, die Dich fahruntüchtig machen sollten, z.B. Schmerzmittel gegen Ende!

Ich wünsch Dir gutes Grillen ;-)
Liebe Grüssle,
Michi
Diagnose Mai 2005: MH Stadium IIa, kein RF; Therapie mit 2xABVD + 30 Gy Bestrahlung. 26.9.05: FERTIG!!!!!
seither alle Nachsorgen: OK!

C.C.
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Beitragvon C.C. » 24.10.2006 09:49

Hi Tom und hallo auch Perdita,
hatte Bestrahlung im Juni/Juli (s. threads) und dieselben Fragen zu denselben Beschwerden. Mein Hausdoc hatte mich wg. der Bestrahlung schon gewarnt, aber ich habe sie dennoch unterschätzt - auch psychisch. Ich lag während der "akuten Phase" nur rum, quälte mir hier u. da etwas Wasser u. Babyfencheltee u. Gläschen (Hipp usw.) rein und verlor vieles von dem auch gleich wieder. Zeitweise liefen mir Freunde, die um mich rum waren nach jeder "Mahlzeit" mit einem Wischtuch hinterher. ABER: es wurde zusehends besser so ca. 14 Tage nach Ende der Bestrahlung. Ich konnte bald das Innere eines Brötchens mit sehr viel Butter runterkriegen u. dann dauerte es auch gar nicht mehr lange bis alles wieder so schmeckte wie es sollte. Habe zwischendurch eine von diesen blauen Broschüren über Krebs bzw. Strahlentherapie konsultiert u. musste mir eingestehen, dass ich an sämtlichen Fatigue-Erscheinungen litt. Bin dennoch die ersten Tag selbst mit dem Auto gefahren. Das ging eigentlich ganz gut. Fühlt sich aber irgendwie besser an, hinterher "begleitet" zu werden. Alles in allem recht hart, aber absolut zu schaffen!!! Glück auf;-) Chris

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Perdita
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Beitragvon Perdita » 24.10.2006 18:44

Mal sehn wie ich das vertrage. Werd am Hals und Oberkörper bestrahlt und muß ca 45 min mit dem Auto hinfahren.

Bei der Chemo bin ich auch gefahren worden, im Notfall hätt ich es auch allein geschafft, aber "in Begleitung" ist es einfach angenehmer und sicherer.

Liebe Grüße :-)
Perdita
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Perdita
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Beitragvon Perdita » 27.11.2006 11:22

Jetzt hab ich am Freitag meine 10. Sitzung hinter mir und seitdem gehts bergab. Samstagabend ging das Essen noch halbwegs, aber seitdem mag ich nicht mal mehr trinken und lauf die ganze Zeit mit Spucknapf durch die Wohnung. :-(

Grüße
Perdita
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Kerstin S
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Beitragvon Kerstin S » 27.11.2006 15:38

Hallo Perdita,

das tut mir leid, aber wie du ja von uns allen weißt, ist das jetzt die letzte schlimme Zeit, bald ist es geschafft.
Ich wäre am Ende der Bestrahlung auch beinahe wahnsinnig geworden, weil ich dachte die Schluckbeschwerden hören nie auf.
Ejrlich gesagt hat es auch nach der letzten Bestrahung noch knapp 10 Tage gedauert, aber dann wurde es mit einem Schlag besser, also die Zeit ist absehbar.
Novalgin hat am Schluss kaum mehr geholfen, aber damit konnte ich zumindest trinken. Hab leider 4 kg abgenommen ;-(

Aber jetzt kannst du ja schon die Tage zählen! Ich wünsch dir alles Gute!

Liebe Grüße
Kerstin

P.S.: Kartoffelbrei mit viel Sahne und zum trinken Milch (ist angeblich aber nicht gut für den Magen) war bei mit der absolute Hit!
MH IIa (RF: 3 Areale, 2 Bulks, großer Mediastinaltumor)
ab 13.1.06: HD14 mit 4 x ABVD + IF 30 Gy
seit 3.05.06: Chemo fertig!
seit 4.07.06: Bestrahlung fertig!
8. Nachsorge im August 08: alles OK

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Dave
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Beitragvon Dave » 27.11.2006 16:37

Hallo Perdita und Tom,

sicherlich habt ihr zu diesem Thema die Suchfunktion aktiviert und die verschiedensten Rezepte gefunden.
Ich kann jedenfalls auch nur hinzufügen, dass es für mich der härteste Teil der Therapie war. Vom Autofahren würde ich aber abraten- ich bin jeden Morgen 50km hingefahren, habe mich aber von meiner Frau zurückfahren lassen- danach war ich einfach "neben der Kapp".

Es ist nun schon über 3 Monate her, dass die Bruzzelei durch ist, die Spucke ist aber nach wie vor noch nicht ganz da (dafür trinke ich 4l Wasser am Tag), der Geschmack ist auch noch nicht komplett zurückgekehrt- insgesamt habe ich 14kg abgenomen (Nach Chemo-Beendigung 10kg Zunahme)- die Essvorlieben haben sich auch verändert. Aber Hauptsache, Mr Hodgkin ist für immer weg!

Also, Augen zu und durch, ihr werdet es schaffen, freut euch auf die A.C. -Zeit (After Cancer) :D

Schöne Grüße,

Dave
Baujahr 1964.
Diagnose MH IIB im Jan 2006,
Chemo Start 21.02.2006 (4xABVD)
Letzte Chemo 01.06.2006
Letzte Bestrahlung: 10.Aug.2006
1. Nachsorge 20.Sep.: GESCHAFFT !

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Perdita
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Beitragvon Perdita » 27.11.2006 16:39

Hi Kerstin,

ja bald ist es geschafft, daran denke ich auch immer und wenn ich bis dahin ein paar Kilo verliere, ist das für mich kein Problem. ;-)
Nur das ich nicht mal trinken mag. :-( Hab heute mit der Ärztin gesprochen und die meinte es käme von dem Pilz, der in meinem Mund haust und ich solle sorgfältig dieses Antimyotikum nehmen und mit Salbeitee gurgeln. Wenigsten klappt das trinken seit heute nachmittag wieder ein wenig.

Grüße
Perdita

Das mit der Milch und dem Magen hab ich noch nie gehört, während der Chemo hab ich bevorzugt Milch getrunken und am liebsten Biomilch. Ich denke unser Körper weiß besser was gut für uns ist, als irgendwelche pauschalisierten Ernährungsratgeber.
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nusch
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Beitragvon nusch » 27.11.2006 16:49

liebe perdita,
autsch...es tut wirklich irre weh, aber bald hast du's geschafft!
immer das ziel vor augen behalten und sich durchbeißen!
LG,
nusch

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Perdita
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Beitragvon Perdita » 27.11.2006 16:56

Haupstsache es hilft, dafür halte ich das locker aus, naja meistens. ;-) Autofahren wurde mir jetzt von meinem Mann untersagt, jetzt werde ich gefahren, für die reichliche Woche läßt sich das auch organisieren.

Grüße
Perdita
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Perdita
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Beitragvon Perdita » 29.11.2006 12:09

Erstmal ein Dickes Danke!!! ans Forum und euch alle. Würd ich nicht von den vielen Erfahrungen hier profitieren, läge ich jetzt im Krankenhaus und würde künstlich ernährt, weil mir ja das Schlucken solche Schwierigkeiten macht.
"kopfschüttel"
Ja, ihr habt richtig gehört, dass haben mir die Damen Ärzte vorgeschlagen, auf die Idee mir was gegen die Schmerzen zu verordnen, wären sie wohl nicht gekommen, hätte ich nicht eigenständig nach Schmerzmittel gefragt, würd ich mich jetzt weiterquälen.

Jetzt hab ich Novaminsulfon-Tropfen und das Essen klappt wieder halbwegs. Schmecken tut es ja nicht wirklich, ;-) aber so kann ich den Rest überstehen.

Laßt euch bloß nix gefallen, nervt die Ärzte und bohrt solange, bis ihr zufrieden seid, auch wenn man sich zwischendurch manchmal ziemlich blöd vorkommt, sch... drauf, es lohnt sich.

Liebe Grüße und nochmals tausend Dank für eure Hilfe
Perdita (der es heute vieel besser geht)
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