Verzicht auf Wiedereingliederung?

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Jean
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Verzicht auf Wiedereingliederung?

Beitragvon Jean » 23.01.2013 18:56

Hallo,

ich hatte einen Termin beim Sozialdienst hier in der Reha-Klinik Oberstaufen und habe was dazugelernt:

- Nach Hochdosis kann man einen Antrag auf Erhöhung des GdB stellen (von 80 auf 100); da gibt es ein eigenes Formular dafür.

- Für die Zahlungen bei Krankheit gibt es ein Limit von 78 Wochen für eine Krankheit. Bricht im Zeitraum von 3 Jahren die Krankheit noch einmal aus, laufen die 78 Wochen weiter!! Da ich bisher schon fast 13 Monate wegen MH arbeitsunfähig bin, hat er mir empfohlen, auf die geplante Wiedereingliederung zu verzichten, da mir diese Zeit bei einem eventuellen Rezidiv (was ich nicht hoffe) fehlen würde. Stattdessen soll ich mit unserer Personalabteilung verhandeln, ob ich meinen 2012er Urlaub zur "privaten" Wiedereingliederung nutzen kann, z.B. einige Wochen halbtags, dann einige 3-Tage-Wochen und 4-Tage-Wochen und schließlich wieder normale 40-Stunden-Wochen. Vorher könnte ich dann auch noch richtigen Urlaub am Stück nehmen, was bei einer Wiedereingliederung wohl nicht geht.
Hat jemand von Euch sowas gemacht?

Viele Grüße,

Jean
mein Blog: https://isv20.wordpress.com

2001 diffus großzelliges Non-Hodgkin-Lymphom: 3 CHOP + Bestrahlungen
2003 Marginalzonenlymphom: Wait and Watch
2012 Morbus Hodgkin, nodulär-sklerosierender Typ, Stadium IIB:
ABVD (4 Zyklen, d.h. 8 mal)
PET-CT: refraktäre LK
2 DHAP, 2 IGEV, HD-BEAM mit autologer SZT
komplette Remission Dez. 2012
Reha in Oberstaufen Jan. 2013
2013 Rezidiv des MH von 2012
04/13: Bestrahlungen 15*2Gy
ab 05/13: 4 Brentuximab
ab 07/13: HD-FBM + allogene SZT
10/13-01/14: EBV, Lungenentzündung, Reha
02/14: komplette Remission
GdB 100, von 11.2012 bis 07.2015 Erwerbsminderungsrente
seitdem: es geht mir gut!
2018: Ende der regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen

Thomas-D
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Beitragvon Thomas-D » 23.01.2013 21:46

Wir alle hoffen, daß Hodgkin nie wieder zurückkommt. Bei 90% (oder mehr) aller Fälle trifft das auch zu, bei dem Rest leider nicht. Bei diesem Rest von 10% gibt es viele, bei denen die Krankheit innerhalb der ersten 3 Jahre zurückkommt, aber auch viele (vielleicht nicht ganz so viele), bei denen sie erst danach zurückkommt. Bleiben also (geschätzt) 7% Risiko für eine Wiedererkrankung innerhalb der ersten 3 Jahre.

Ich würde mir gut überlegen, ob ich bei einem Risiko von 7% auf die Wiedereingliederung verzichten würde. Was verlierst Du denn im Endeffekt, wenn die Krankheit nochmals innerhalb von 3 Jahren auftreten sollte? Im Endeffekt sind es evtl. 2 Monate, die die Krankenkasse dir bei Wiedererkrankung kein Krankengeld zahlt. Aber das heißt ja nicht, daß man nirgendwoher Geld bekommt - im schlimmsten Fall Sozialhilfe. Und keine Scheu davor: Du hast lange genug dafür gezahlt, dann kann der Staat auch mal was für Dich tun.

Ich weiß momentan nicht, ob es noch andere Geldquellen gibt, habe mich aber darum auch bisher nicht gekümmert.
2012 Hodgkin Lymphom St. IVBE, mediastinaler bulk >50
diffuser Lungen und Knochenbefall
, HD18 Studie (4 Durchgänge BEACOPP)
1. Nachuntersuchung 5.2.13
alle weiteren NU bis heut (23.05.20917) waren für mich positiv. Bis jetzt ist nicht wieder aufgetaucht. Weitere NU finden im Halbjahresrhythmus statt
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=5735

J.ST.
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Beitragvon J.ST. » 23.01.2013 23:30

Ich habe gerade meine 4 wöchige Wiedereingliederung hinter mir. 1te Woche 3 Stunden pro Tag. 2te Woche 4 Stunden und 3te und 4te Woche 5 Stunden pro Tag. Ich selbst war sehr überrascht, dass einen 3 Stunden Arbeit plus Hin- und Rückfahrt so schlauchen.
Daher empfehle ich Dir eine Wiedereingliederung zu machen. Es ist halt die Frage, wieviele Urlaubstage Du bis jetzt aufgebaut hast. Ich habe insgesamt 72 Tage Urlaub für 2013, d.h. 30 Tage aus 2012, 30 Tage für 2013, 3 Tage Schwerbehindertenurlaub für 2012, 5 Tage Schwerbehindertenurlaub für 2013 und 4 Tage Urlaub aus 2011.
Da man während der Wiedereingliederung immer noch krankgeschrieben ist, erfolgte bei mir die Bezahlung mit dem Übergangsgeld der Rentenversicherung, da ich die Wiedereingliederung innerhalb von 4 Wochen nach REHA Ende antreten bin, sonst wäre die Bezahlung wieder über die Krankenkasse erfolgt.
Während der Wiedereingliederung darf man dieshalb auch keinen Urlaub nehmen.
Daher ist der Tipp vom Sozialdienst gar nicht so schlecht, da man ca. 70 Tage Urlaub nur schwer in 2013 nehmen kann. Und der Vorteil ist, dass Du dein normales Gehalt wieder bekommst.

Falls die 72 Wochen rumm wären, würdest Du automatisch in Arbeitslosengeld I fallen. Wielange das der Fall ist weiß ich nicht genau. Ich denke aber 1 Jahr. Anschließend gibt es ALG II, also Hartz 4.

Aber ich gehe davon aus, dass Du jetzt Mister Hodgkin für immer vertrieben hast und Du dir in diese Richtung keine Gedanken machen musst.

Ich wünsche Dir weiterhin noch alles Gute.

Gruß Jürgen
MH Stadium 4B (Knochenmarkbefall)

Teilnahme HD18 Studie: 6x BEACOPP esc.

Lymphknotenbefall rechts axillär, supra- und infraklavikulär, Knochenmark

2 Lymphknoten recht axillär (5,2 cm x 4,6 cm)

1.Zyklus 08.03.2012 --- erledigt
2.Zyklus 27.03.2012 --- erledigt
PET-CT 12.04.2012 --- leicht positiv
3.Zyklus 17.04.2012 --- erledigt
Knochenmarkentnahme am 16.04.2012
Knochenmark wieder sauber.
4. Zyklus 08.05.2012 --- erledigt
5. Zyklus 04.06.2012 --- erledigt
6. Zyklus 26.06.2012 --- erledigt

Bestrahlung mit 17 mal 1,8 Gy = 30,6 Gy
04.09.2012 - 26.09.2012

1. NU am 23.10.2012 -- alles top!!!
2. NU am 18.02.2013 -- alles top!!!
3. NU am 08.05.2013 -- alles top!!!
Port Ex am 05.06.2013
Alle NU waren bis jetzt in Ordnung

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Jean
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Beitragvon Jean » 24.01.2013 02:46

Thomas:
Bei meiner Vorgeschichte und dem Verlauf der letztjährigen Therapie fürchte ich, dass bei mir die Rezidiv-Wahrscheinlichkeit nicht dem Durchschnitt entspricht.

Jürgen:
Ich habe "nur" 66 Tage Urlaub angesammelt.
Was ist mit dem Job, wenn man ALG I empfängt? Ich glaube eher, dass man da schnell bei einer Arbeitsunfähigkeits-Rente ist.

Jean
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10/13-01/14: EBV, Lungenentzündung, Reha
02/14: komplette Remission
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Beitragvon Schreiberlein » 24.01.2013 15:57

Hey Ihr, beim GdB wurde mir nichts erhöht, es blieb bei 60. Ich hab, wo ich das Rezidiv bekam, eine Erhöhung beantragt.
9/2010 ED Morbus Hodgkin, Stadium 4b
klassischer Typ, nodulär sklerosierend,
Leber- und Milzmetastasen
10/2010-04/2011 8x EACOPPesk.
04/2011 Vollremission??
04/2011 AHB in Kreischa
06/2011 1. Nachuntersuchung
07/2011 PET Dresden - Frührezidiv
08/2011 Chemotherapie A-SHAP
Stammzellapherese
09/2011 2.Zyklus DEXA-BEAM
10/2011 HDCT BEAM
Stammzelltransplantation
07/13 bis heute: Nachsorgeverweigerung
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4889

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Beitragvon J.ST. » 24.01.2013 20:25

Hallo Jean,
soviel ich weiß muss man ALG I beantragen, aber der Job bleibt einem erhalten. Wielange keine Ahnung. Das sollte Dir der Sozialdienst in der Reha erklären können.

Gruß Jürgen
MH Stadium 4B (Knochenmarkbefall)

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4. Zyklus 08.05.2012 --- erledigt
5. Zyklus 04.06.2012 --- erledigt
6. Zyklus 26.06.2012 --- erledigt

Bestrahlung mit 17 mal 1,8 Gy = 30,6 Gy
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