Dankeschön an den Arzt nach Remission

[Tintin]

Hallo Leute, ich hab mal ne Frage:

Ich möchte mich gerne bei meinem Arzt bedanken. Ich bin "gesund", also alle Tumore sind weg. Und ich habe mich immer besonders behandelt gefühlt, obwohl ich Kassenpatient bin und nichts besonderes vorzuweisen habe. Trotzdem hatte ich meiner Meinung nach den besten Onkologen der Welt, der mein vollstes Vertrauen hat. Ich weiß, viele sagen, es ist sein Job - das ist ja auch so, aber er hat sich immer mehr als super verhalten, hat sich immer viel Zeit genommen. Jetzt möchte ich gerne Danke sagen, weiß aber nicht wie. Für mich persönlich ist es einfach so, dass er mir das Leben gerettet hat. Hat jemand ein Gedicht oder einen Vorschlag? Ich habe ein Schutzengelchen gekauft, und würde gerne ausdrücken, dass der Engel ihn und seine Familie davor bewahren soll, wovon er schon so viele Menschen gerettet hat. Aber wie????

[Roesti]

Hallo Tintin,

sehr interessant, dass es noch jemandem so geht: als ich am 13.04. von meinem Onkologen grünes Licht bekam, ging ich nach Hause und hab das ganze Wochenende gebraucht, das Ergebnis zu realisieren. Montags hatte ich dann ebenfalls das Gefühl, ich müsse ihm irgendwie meinen Dank zum Ausdruck bringen. Spontan habe ich mich hingesetzt und eine eMail mit Betreff: "Danke für mein zurückgegebenes Leben!" verfasst. Ich habe ihm für die erfolgreiche (vermutlich) Therapie gedankt, die ständige Bereitschaft und sein offenes Ohr. Außerdem habe ich ihm meine neuen Blickwinkel und Erkenntnisse mitgeteilt.
Eigentlich ging ich davon aus, dass dies im Klinikalltag mehr oder weniger gleich als Trash im Papierkorb landet und hab mitnichten mit einer Antwort gerechnet. Aber prompt kam am nächsten Tag eine Antwort, nicht lange, nur 4 Zeilen aber offensichtlich tat es ihm auch gut, ein positives Feedback zu bekommen. Nach seinen Worten helfen solche Rückmeldungen auch ihm, diese Aufgabe immer wieder zu bewältigen und erneut den Kampf aufzunehmen, den er leider viel zu oft verliert.

Es sind halt doch keine Maschinen am Werk, die nur ihren Job machen, sondern Menschen mit Gefühlen und einem Seelenleben - unabhängig von der fachlichen Kompetenz.

Ich denke, egal was Du ihm zukommen lässt - ob Engelchen oder sonst was - wichtig ist für ihn die Geste und die Worte, die Du damit verbindest. Also, egal was Du machst, es kommt ganz sicher gut an.

Liebe Grüße
Rösti

[tobi33]

Die üblichen Nettigkeiten (Wein, Champus, Pralinen), fand ich nichtssagend (landet gelegentlich auch bei der Sprechstundenhilfe oder Putzfrau). Ein Brief ist so viel persönlicher und .... eigentlich naheliegend und trotzdem bin ich nicht draufgekommen. Tolle Idee, Rösti! Werd ich noch umsetzen (besser spät als nie). LGT

[yoda]

Hatte ich mir auch lange überlegt! Er war danach aber weg und ich hatte die Möglichkeit nicht mehr, ihm was zukommen zu lassen. Habe aber meiner damaligen Chefin etwas geschenkt, da sie mir so den Rücken freigehalten hat. Und meinen Eltern, die mich immer so unterstützt haben. Für die war es wohl ein deutlich grösserer Kraftakt mit der Unterstüztung und der psychischen Belastung.

[DieJule]

Super Idee!!

Zumal ihr euch glücklich schätzen könnt! Es scheinen nicht alle Onkologen nett zu sein. Und überhaupt, also meiner ist doof, gefühlskalt und man wird behandelt wie so eine Ware. Bei dem ist das Fließbandarbeit. Kein nettes Wort, kein ausmunternten Worte, nichts. Man hat auch keine wahl, er sagt wies lang läuft und fertig.
Und der fragt jedes mal wo überhaupt der Befall war (ich dachte wenn ich schon so auffällig jung bin bleib ich wenigstens etwas bei dem im Kopf...aber egal )

Also freut euch über jeden guten Onkoliogen, denn etwas kann ich meinen dann doch verstehen, ich glaube die Arbeit ist sehr hart, als Gynäkologe auf der Geburststaion hat man wohl mehr erfolgserlebnisse, ist ja wirklich so das er mit noch vielen "misserfolgen" zu kämpfen hat.

Also bedankt euch und schreibt das es nicht selbstverständlich ist so eine gute Arbeit in so einem harten job zu erledigen

[Roesti]

Zur Ergänzung: ich habe es besagtem Onkologen zu verdanken, dass ich die Diagnose sehr gut akzeptieren und damit umgehen konnte, denn er schickte mich vom ersten Zusammentreffen an mit der Aussage nach Hause, höchstwahrscheinlich am Ende der Therapie gesund zu sein und zu bleiben - klar Garantie gibt es nicht, aber die hat eh keiner und zu keinem Zeitpunkt! Aber ich hatte von Anfang an ein klares Ziel vor Augen und den Glauben, alles wird gut. Das half ungemein und dafür bin ich ihm sehr dankbar.

Also, wenn Ihr zufrieden ward, äußert es genauso wie bei Missfallen - es tut denen auch gut!

Liebe Grüße an alle Zufriedenen und Unzufriedenen
Rösti

[J.ST.]

Auf einen Brief der ähnliches bin ich nicht gekommen. Habe den Sprechstundenhilfen und den Krankenpflegern bzw. Krankenschwestern jeweils eine große Packung Merci gekauft und herzlich bei allen gedankt.
Meiner Ärztin habe ich eine Flasche Riesling Sekt aus der Region besorgt und hoffentlich die passenden Worte gefunden. Man hat ihr angemerkt, dass Sie sich sehr gefreut hatte.

Was ich mit meiner Familie und Freunden gemacht habe, ich habe alle eingeladen zum grillen in einem netten Lokal. Wollte mich mit einer Rede bei Ihnen für die Hilfe und Zuwendung im letzten halben Jahr bedanken. Aber mir hat nach nur kurzer Zeit die Stimme versagt und die Tränen sind mir vor Dankbarkeit in die Augen gestiegen. Mir war es sehr wichtig, bei allen einfach mal Danke zu sagen.

Gruß Jürgen

[Mariii]

also ich hab meinem, ebenfalls weltbesten, als dankeschön eine kalender gemacht. ich fotografiere und hab meine bilder hergenommen, zu jedem monat ein lustiges gedicht á la ringelnatz und co. er hat sich wahnsinnig und aufrichtig gefreut, den echt in ruhe durchgeblättert und er steht auf seinem schreibtisch. die damen werd ich noch mit ner grosspackung haribo und sektchen beglücken.

lg.mari