Traktionsbronchiektasen nach Strahlenpneumonitis

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Roesti
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Traktionsbronchiektasen nach Strahlenpneumonitis

Beitragvon Roesti » 22.05.2012 16:20

Hallo allerseits,

meine Strahlenpneumonitis heilt allmählich ab, die Blutwerte werden besser und das CT zeigt Konsolidierung. Allerdings hieß es jetzt im Befund "Traktionsbronchiektasen". Kennt das jemand, was bedeutet das genau. Hab beim googlen keine befriedigende Erklärung gefunden. Weiß jemand was?

Danke im Voraus
Liebe Grüße
Rösti
Ich kann, weil ich will, was ich muss. (Immanuel Kant)
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MH Stadium 2A, RF hohe BSG, Mediastinaltumor 9,5x5,5x5,0, ED 08/11
08/11-12/11 2 x BEACOPP esk. und 2 x ABVD
01/12 Bestrahlung 15 x 2 Gy
16.03.12: CT -> Strahlenpneumonitis!
13.04.12: Beginn von Leben 2.0 - vermutlich geheilt
22.07.14: alle NUs bislang perfekt! Rest schrumpft weiter!
22.12.16: tutti paletti - alles so wie's sein soll - Kraft auch wieder zurück! NU-Intervall nun 9 Monate.
06.06.18: alles bestens - Intervall nun 1 Jahr!

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AusChris
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Beitragvon AusChris » 22.05.2012 16:49

Schön zu hören dass die Blutwerte besser werden :).

Ich hab auch mal gesucht, aber auf Englisch, das liefert oftmals mehr ergebnisse. Ich zitiere mal übersetzt: "Traktionsbronchektase ist der befund einer abnormalen Luftwegeerweiterung aufgrund von Lungenfibrose und kann auf hochauflösenden CTs gesehen werden." (von Wiki englisch)

Deine Lunge hat durch die Fibrose ein geringeres Volumen, also arbeitet sie dagegen an, würde ich mal vermuten. Aber du solltest dich mit deinen Ärzten in Verbindung setzen, damit sie dich genau aufklären.

Alles Gute und liebe Grüße aus Down Under :)
14.01.11: Diagnose MH 1A Mischtyp
Therapie: HD-16
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09.04.11: CT/PET negativ! Vollremission :)
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31.05.11: Abschlussuntersuchung, immer noch alles weg :)
14.09.11: 1. NU - Alles in Ordnung!!
09.12.11: PET-Scan nach Rhabdomyolyse negativ!
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yoda
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Beitragvon yoda » 22.05.2012 16:57

Das finde ich das Tolle an CT's. Jedes Mal wenn die mich da in die Röhre schieben, suchen die nach X und finden dann zwar kein X, dafür aber ein Y. Wunderbar.

Gute Besserung!
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

Roesti
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Beitragvon Roesti » 22.05.2012 17:58

@Chris: vielen Dank für Deine Recherche. Die Erklärung ist klar, nur was heißt das in der Konsequenz - fortschreitend, bleibt wie es ist, wird wieder besser???? Habe momentan keine großen Beschwerden, ein bißchen Luftnot bei größerer Anstrengung. Reicht aber schon wieder gut zum Tennisspielen :lol:

@yoda: Ja, das habe ich schon mehrfach gehört, dass die alles mögliche finden, was man gar nicht wissen möchte :roll:

Hat schon jemand selbst diese Diagnose erhalten und wenn ja, wie hat sich das geäußert/entwickelt?

Grüße aus dem warmen und sehr schwülen Karlsruhe
Rösti
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radiology
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Beitragvon radiology » 22.05.2012 19:09

Hallo Roesti !
Unter einer Traktionsbronchiektase versteht man eine Erweiterung der mittleren und kleinen Bronchen. Dabei unterscheidet man zwischen angeborenen Bronchiektasen ( z.B. zu finden bei angeborenen Lungenkrankheiten wie der Mukoviszidose oder dem a-1-Antitrypsinmangelsyndrom) und sekundären Bronchiektasen, die z.B. nach Entzündungen des Lungengewebes auftreten können. Ich denke letzteres könnte bei Dir vorliegen. Man muss sich das so vorstellen, dass sich beim Abheilen der Entzündung Narbengewebe bildet, welches quasi am daranliegenden Bronchus "zieht" und ihn somit erweitert.
Meistens sind die angeborenen Bronchieektasen viel stärker ausgeprägt als die erworbenen.
Ansich sind Bronchiektasen nicht gefährlich, lediglich im Falle einer Bronchitis sollte man aufpassen, da sich in den Bronchiektasen bevorzugt Keime ansiedeln können und es so auch mal zu einer Lungenentzündung kommen kann. Also Erkältungen gut auskurieren und bei hartnäckigem Husten lieber mal nachschauen lassen.
Ob die Bronchiektasen reversibel sind, weiß ich nicht, die die ich jedoch während meiner beruflichen Laufbahn gesehen habe, waren es in der Regel nicht.
Ich hoffe , ich konnte Dir ein Stück weiter helfen.
Mit lieben Grüßen Nina

Roesti
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Beitragvon Roesti » 22.05.2012 22:20

Hallo Nina,
vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Ich gehe davon aus, dass ich mit diesen Narben und den Bronchiektasen wohl leben muss. Wenn sie mich bei meinen Aktivitäten nicht weiters stören, what shall's? Mit Bronchitis bin ich bisher selten konfrontiert gewesen. Ich werde aber in Zukunft dann vorsichtiger sein und darauf achten, dass sie vollständig ausheilen. Ich denke auch, dass ich auf Grund dieser Diagnose wohl den einen oder anderen Lungenfunktionstest mehr auf der Nachsorgeliste stehen haben werde. Ansonsten geht es mir wie schon gesagt eigentlich ganz gut.

@AusChris: kleiner Nachtrag - mit den besseren Blutwerten habe ich nur BSG und CRP gemeint, die durch die Lungenentzündung wieder erhöht waren und sich allmählich normalisieren. Die anderen Blutwerte (Leber, Nieren, Elektrolyte ...) alle gut bis sehr gut, die Leukozyten inzwischen wieder bei 7.000 und auch die anderen Blutkörperchen im Normalbereich. Also soweit alles im grünen Bereich - und das nach nur 4 Monaten nach Therapieende. Ich bin sehr zufrieden. Erstaunlich ist auch, dass die mentale Stärke enorm zugenommen hat - das Vertrauen in die eigene Kampfkraft.

Liebe Grüße an alle noch Kämpfenden - Kopf hoch und weitermachen, es lohnt sich!
Liebe Grüße
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