Strahlentherapie und Arbeit

Forum für alles, was in irgendeiner Weise mit Morbus Hodgkin zu tun hat. Dieses Forum soll in erster Linie aktuell Betroffenen helfen.

Für alles andere steht das "Plauder Forum" bereit.
Motzi

Strahlentherapie und Arbeit

Beitragvon Motzi » 03.03.2005 20:26

Hi,

ich les schon länger hin und wieder ein bisschen hier im Forum mit, hätte jetzt aber auch selber eine Frage...

Bei mir wurde im Juli 2004 MH Stadium IIb mit Bulky Disease diagnostiziert, worauf ich von August bis Jänner 4x BEACOPP eskaliert und 4x BEACOPP Basis bekommen hab. Die letzte Chemo ist also schon ein bisschen länger her, ich hatte inzwischen bereits die Untersuchungen des Abschluss-Staging und morgen meine Befundbesprechung dazu. Da mein Tumor mit 10-12cm aber doch etwas größer war werd ich ziemlich wahrscheinlich noch bestrahlt werden. Genauere Details wie lange etc bekomm ich erst noch, aber wahrscheinlich werden es 14 Tage mit insgesamt 28 Grey.

Die Sache ist jetzt die - die letzte Chemo ist doch schon etwas länger her und mir geht es eigentlich sehr gut, ich bin hoch motiviert und kann es eigentlich kaum mehr erwarten langsam wieder ins "normale" Leben einzusteigen. Vor kurzem hab ich zufällig ein Job-Inserat gefunden, dass eigentlich fast 100%ig meinem Traumjob entsprach und ich hab mich einfach mal beworben - ursprünglich einfach mal ohne große Hoffnungen, aber ich wollte es einfach probieren, weil es eben wirklich genau das ist, was ich machen will (und solche Inserate findet man äußerst selten). Jetzt hab ich heute auch prompt (und etwas unerwartet) eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräche bekommen.
Das Problem ist nur, dass ich ja noch die Strahlentherapie vor mir habe, und ich erstens noch nicht ganz genau weiß wann ich die hab, wie lang sie jetzt wirklich geht, und vor allem wie es mir danach geht..! (bestrahlt wird bei mir nur die Brust) Was habt ihr für Erfahrungen mit Strahlentherapie gemacht? Was sind für Nebenwirkungen zu erwarten (vor allem langfristig gesehen)? Wie lange habt ihr euch nach allem Zeit "zum Erholen" genommen? Wie lange sollte man warten bis man wieder ins "normale" Leben einsteigt? Fragen über fragen... :?

Schonmal danke für alle Antworten,
Motzi

Motzi
Beiträge: 6
Registriert: 03.03.2005 21:09
Wohnort: Wien

Beitragvon Motzi » 03.03.2005 21:12

Mein Freundin meint ich sollte lieber noch ein paar Monate warten, mich schonen und es langsam angehen.. Sie hat damit vermutlich auch wiedermal recht, aber es ist einfach so frustrierend die ganze Zeit nur zu Hause herumzusitzen und zu versauern und versumpern und nix machen zu können.. :?

alty
Beiträge: 1382
Registriert: 21.06.2004 20:37
Wohnort: Berlin

Beitragvon alty » 03.03.2005 21:24

Hallo Motzi,
schön, daß du auch hergefunden hast.
Ich kann dir eigentlich nicht raten, was du tun solltest, weil es letzten Endes jeder selbst entscheiden muß - kann dir aber mal sagen, wie ich es so sehe. Ich weiß zwar nicht, wie ich reagieren würde, wenn sich aufeinmal die Chance meines Traumjobs auftun würde. Vielleicht würde ich versuchen sie zu ergreifen, ich weiß es nicht. Aber generell meine ich, daß man sich nicht mit aller Gewalt und so schnell wie möglich wieder in die Arbeit stürzen sollte, "nur" weil man wieder sein altes normales Leben führen will. Das kann physisch wie psychisch nach hinten los gehen. Ich finde, daß man, so lange es halt geht, sich mehr auf sich selbst besinnen sollte und sich echt von den Strapazen der Krankheit und Therapie erholt. Es ist nunmal nix mehr wie vorher, es wird immer irgendwelche Nachwirkungen durch die Therapie geben und ich persönlich würde mir in den Hintern beißen, wenn ich mir mal sagen müßte: "...ach Alty du Sack,warum hast du dir in deinem Leben nicht mehr Zeit für dich selbst genommen!" Aber sicher gibt es auch Menschen, die die Arbeit einfach brauchen, um sich wohlzufühlen. Da sollte man aber trotzdem nicht zu schnell wieder anfangen, um nicht Gefahr zu laufen, das alles wieder wegen gesundheitlichen Problemen unterbrechen zu müssen.
Ich selbst bin jetzt ca. 1 Jahr krankgeschrieben, die Chemo war letztes Jahr im August beendet und die Bestrahlung war im September gegessen. Nun geht es "nur" noch darum, mich wieder körperlich halbwegs fit zu machen - im Januar war ich zur Reha und selbst tue ich inzwischen auch etwas um wieder vorwärts zu kommen. Ich merke aber manchmal, daß noch einiges nicht ganz verarbeitet ist, psychisch und körperlich. Es braucht halt alles seine Zeit.
Die Bestrahlung selbst wird dich nicht sehr einschränken, du brauchst aber danach Ruhe und solltest sie dir auch gönnen. Die Haut kann an den bestrahlten Stellen Probleme machen, ähnlich wie Sonnenbrand. Aber ich würde es echt arg früh finden, schon während der Therapie wieder mit der Arbeit anzufangen. Ich weiß nicht, ob da die Ärzte überhaupt mitspielen würden. Ein Problem wird es bei deinem Vorstellungsgespräch geben, wenn die Frage nach schweren Erkrankungen kommt. Was willst du daraufhin antworten. Meines Wissens mußt du diese Frage wahrheitsgemäß beantworten, anders als bei einer Frage nach Schwangerschaft. :wink: Angenommen du würdest tatsächlich vor oder während der Bestrahlung in einem neuen Job arbeiten gehen. Wie willst du als "Neuling" erklären, daß du ständig Arzttermine hast. Du wirst das sicher nicht alles außerhalb deiner Arbeitszeit bewältigen können. Ich glaube nicht, daß man sich unter den Bedingungen optimal erholen kann.
Jedenfalls wünsche ich dir die für dich persönlich richtige Entscheidung und vor allem alles Gute in deinem weiteren Leben. Schau ruhig öfter mal hier rein und lass' von dir hören, wie es dir ergeht.

LG Alty

Motzi
Beiträge: 6
Registriert: 03.03.2005 21:09
Wohnort: Wien

Beitragvon Motzi » 03.03.2005 21:34

Hallo,

erstmal danke für die Antwort! :) Ich würde natürlich nicht schon während der Bestrahlung anfangen zu arbeiten, das wäre allerdings etwas heftig! ;)
Ich hätte mir gedacht frühestens im Juni damit anzufangen - ob die Firma da mitspielen würde ist sowieso wieder eine andere Frage. Wegen der Fragen nach schweren Erkrankungen - ich würde die Frage schon wahrheitsgemäß beantworten, obwohl man das AFAIK nicht muss (zumindest nicht hier in Österreich - glaub ich zumindest gelesen zu haben).

Ich fühl mich im Moment wie gesagt eigentlich sehr gut (sowohl psychisch als auch physisch) und bin eigentlich auch hochmotiviert... ich will aber natürlich auch nichts überstürzen und ich weiß nicht wie sehr mich die Bestrahlung dann wieder zurückwirft..
Naja, auf jeden Fall nochmal danke und ich werd mir das ganze noch ein paar mal gut durch den Kopf gehen lassen! :)

Gruß, Motzi

Benutzeravatar
bonny0404
Beiträge: 1729
Registriert: 25.07.2004 16:53
Wohnort: am schönen Meer

Beitragvon bonny0404 » 03.03.2005 21:51

Hallo Motzi,

ich muss Alty völlig Recht geben.Eigentlich hat er schon alles gesagt und ich kann mich nur anschließen,deshalb was zur Bestrahlung:

Ich hatte auch hinter dem Brustbein einen Tumor von 12 cm und wurde bestrahlt und habe dann Schmerzen durch die Bestrahlung bekommen.Diese Symptome hatte ich sogar noch oft bis zu einem halben Jahr nach der Bestrahlung und ganz ehrlich...die Bestrahlung kann auch schlimmer sein als die Chemo,das kann keiner vorher sagen.Ich bekam Blutungen in der Speiseröhre und konnte nicht mehr sprechen und essen und das mehrere Wochen.Ich kam ins KH und wurde dann erst mal wieder künstlich ernährt,also geh nicht einfach leichtfertig davon aus,das Bestrahlung einfach ist.Es kann gut gehen,was ich dir natürlich wünsche,aber es kann auch das Gegenteil eintreten.

Also höre mal schön auf uns :wink: und pflege deinen Körper.Hast du keine Hobbys,womit du dir die Zeit vertreiben kannst?Mir wird es nie langweilig zu Hause.....
Ob der Job dein wirklicher Traumjob ist sei auch erst mal dahin gestellt,vielleicht findest du sogar in ein paar Monaten noch einen besseren Job und sagst dir...ein Glück hab ich gewartet.

Mein Tipp ist:lass dir noch Zeit und warte erst mal die Therapie ab und gib dem Job nicht eine höhere Priorität als deiner Gesundheit.

Liebe Grüße
Bonny
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
letzte NS 09/2010 alles i.O. Bild

Motzi
Beiträge: 6
Registriert: 03.03.2005 21:09
Wohnort: Wien

Beitragvon Motzi » 03.03.2005 22:13

bonny0404 hat geschrieben:[..] also geh nicht einfach leichtfertig davon aus,das Bestrahlung einfach ist.

Das tu ich ja nicht, deswegen hab ich ja auch hier mal nach euren Erfahrungen gefragt.. :)

bonny0404 hat geschrieben:Hast du keine Hobbys,womit du dir die Zeit vertreiben kannst?Mir wird es nie langweilig zu Hause.....

Nunja.. mir ist nicht unbedingt langweilig, aber ich bin einfach nicht gerne eingeschränkt, egal ob das jetzt Hobbies, Freunde treffen, Uni, Job oder sonstwas betrifft.. aber damit muss man sich wohl abfinden...

bonny0404 hat geschrieben:Ob der Job dein wirklicher Traumjob ist sei auch erst mal dahin gestellt,vielleicht findest du sogar in ein paar Monaten noch einen besseren Job und sagst dir...ein Glück hab ich gewartet.

Ja, da hast du schon recht, und ich bin bei sowas eigentlich auch immer prinzipiell positiv eingestellt! ;) Aber es ist eben wirklich so, dass man solche Inserate kaum findet, ich hab das letzte halbe Jahr einfach interessehalber immer wieder geschaut was es so gibt, und dieses Inserat war in der ganzen Zeit das einzige in dieser Art...

bonny0404 hat geschrieben:Mein Tipp ist:lass dir noch Zeit und warte erst mal die Therapie ab und gib dem Job nicht eine höhere Priorität als deiner Gesundheit.

Ja.. das wollte ich ohnehin nie, deswegen wollte ich auch eure Meinungen dazu hören. Ich hab mir mal eine nette Antwort überlegt und hoffe halt, dass sie mich vielleicht in Evidenz halten (hoffen kann man ja mal ;)). Sonst haben sie halt Pech gehabt (und ich auch).. ;)

Benutzeravatar
sassi
Beiträge: 4464
Registriert: 07.10.2004 20:10
Wohnort: österr./stmk
Kontaktdaten:

Beitragvon sassi » 03.03.2005 22:23

hei motzi

ich finde das ist eine ganz und gar persönliche entscheidung. es ist klar, dass man sich nach der chemo fühlt als müsse man bäume ausreissen und vieles nachholen etc. ob man dazu auch wirklich in der lage ist Bild....tja, das weiss man dann nur selbst.

ich wollte eigentlich auch früher zu arbeiten beginnen als es notwendig gewesen wäre und hab dann mal versuchsweise anfangen dürfen. zum glück versuchsweise, denn ich hatte sehr schnell gemerkt, dass ich auf keinen fall (1/2 jahr nach der bestrahlung) soweit war. ich hab dann über 1 jahr gewartet und das war gut so.

sicher eine schwere entscheidung. wenn du den job bekommst und dann in stress gerätst, und dein immunsystem darunter leidet, dann könnte das sehr negative folgen haben für deine gesundheit. wenn du ihn nicht annimmst u. es dir supergut geht in der nächsten zeit, bereust du es vielleicht. vielleicht wäre es eine lösung, einfach mal zu dem gespräch zu gehen und vielleicht löst sich die frage dann von selbst.

ich wünsch dir auf jeden fall das beste, wie du dich auch immer entscheidest.

ich hatte übrigens während der bestrahlung probleme mit leichter übelkeit, müdigkeit, zum schluss schluckbeschwerden und ganz zum schluss verbrennungen. hätte während der bestrahlung sicher nicht arbeiten gehen können.

alles gute und liebe grüsse
sassi

he du hast ja inzwischen schon geantwortet, einfach vorgeschummelt -Bild oder ich war zu langsam :wink:
Zuletzt geändert von sassi am 03.03.2005 22:27, insgesamt 1-mal geändert.
Diagn.7/99:MH 4b,BEACOPP,.Bestrahlung, 2010-Brustkrebs

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?p=9147#9147

SASSIS HP

Benutzeravatar
armin
Beiträge: 2213
Registriert: 29.02.2004 08:11
Wohnort: Im schönen Baden

Beitragvon armin » 03.03.2005 22:23

hmm, Bild
so langsam überrollen uns hier die Ösis
Also ich hatte von der Bestrahlung nur Schluckbeschwerden, aber die heftig bis 2 Wochen nach Ende der Photonenbruzelei und bin allerdings auch im Mediastinum und supraclavikulär bestrahlt worden.
Wenn du die Chemo so gut vertagen hast denke ich , daß es bei der Bestrahlung ähnlich gut laufen wird.
Langfristig´gesehen gibt es da natürlich so einiges, was passieren kann an Spätfolgen (Neoplasie,Thrombozytopenie, Fibrosen der Lunge usw.), aber das hoffen wir ja alle nicht.
Also, wenn du erst im Juni starten willst dannn auf , auf.
Ich persönlich habe mir nach Bestrahlung noch 6 Monate Auszeit offiziell gegönnt, allerdings nur wegen meiner privaten Tagegeldversicherung :wink: .
Als Angestellter , hätte ich wahrscheinlich auch spätestens 2 Wochen nach der AHB bzw. 3-4 Wochen nach Bestrahlung wieder angefangen.
Also nun mal los, Motzi.
LG Armin Bild
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

Benutzeravatar
bonny0404
Beiträge: 1729
Registriert: 25.07.2004 16:53
Wohnort: am schönen Meer

Beitragvon bonny0404 » 03.03.2005 23:02

...ohhhh sorry sollte nicht so klingen,als ob ich dich bevormunden will :oops:
tut mir leid wenn es so rüber kam.

Natürlich kannst du uns hier fragen,aber ich denke mal da gehen die Meinungen stark auseinander.Es gibt kein klares JA oder NEIN.Ich kann schon verstehen wie es ist,wenn man sozusagen den Traumjob an sich vorüberziehen sieht,aber es wird auch nicht der letzte Job sein.

Warte einfach mal das Gespräch ab und dann siehst du weiter.....kannst ja dann mal berichten

LG Bonny
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!



Diagnose: Dez.2003

NHL Stadium III-IV,

3 Monate stationäre Behandlung

Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich

letzte NS 09/2010 alles i.O. Bild

Florence
Beiträge: 136
Registriert: 26.08.2004 21:10
Wohnort: Oberbayern

Beitragvon Florence » 04.03.2005 09:14

HAllo Motzi,

also ich kann dich gut verstehen, ich bin seit Ende Dezember mit der Bestrahlung fertig (davor Chemo ABVD) und im Moment bin ich auch auf Jobsuche, allerdings hat man es nicht leicht wenn man krank war.....ich bin jetzt zu mehreren Vorstellungsgesprächen eingeladen gewesen, und bei einem habe ich gesagt dass ich krank war und die haben mir dann sofort abgesagt, das ist wohl einfach so......ich finde es auch gemein, aber bei den anderen Gesprächen habe ich nicht mehr gesagt dass ich krank war.....außerdem muss man aber so oft Bögen ausfüllen wo auch nach Krankheiten gefragt wird....ich weiß auch nicht was eigetnlich passiert wenn man da lügt?????

Naja, Bestrahlung hat mich vorallem ziemlich müde gemacht und dann kamen noch fiese Schluckbeschwerden dazu, und dann konnte ich kaum noch sprechen, ich fand die Bestrahlung eigentlich schlimmer als die Chemo......vorallem fingen bei mir die Beschwerden eigentlich erst so richtig nach der letzten Bestrahlung an, wenn man eigentlich denkt es ist vorbei und dann zieht es sich halt hin.....

ich wünsch dir alles Gute!!! Und ich würde auf alle Fälle zum Vorstellungsgepräch hingehen, mehr als absagen können sie einem eh nicht.....

Benutzeravatar
Kirlew
Beiträge: 367
Registriert: 12.10.2004 18:36
Wohnort: Braunschweig

Beitragvon Kirlew » 04.03.2005 09:42

Hallo Motzi!

Mein Freund ist wohl das Gegenbeispiel zu den meisten anderen hier. Er hat Ende November 04 seine Chemo beendet und ist bereits im Dezember teilweise und im Januar dann wieder richtig arbeiten gegangen. Zwar macht er ein Praktikum (Diplomarbeit) aber soviel unterscheidet sich das von nem Schreibtischjob nicht.
Ich muss gestehen dass ich sehr skeptisch war und ihn auch noch lieber zu Hause behalten hätte, aber er war schon im November am meckern, dass er unbedingt was tun muss, dass ihm die Decke auf den Kopf fällt und lies sich da nicht reinreden.
Ob es die richtige Entscheidung war? Keine Ahnung, bis jetzt siehts ganz gut aus, und er ist recht glücklich damit. Ich habe trotzdem manchmal Angst, dass er sich doch zuviel zumutet.

Bestrahlung hat er gar nicht bekommen, daher kann ich dazu nichts sagen. Letztendlich solltest du auf dich und deinen Körper hören. Es bringt nichts, diese Stelle anzunehmen und nach zwei Monaten total am Ende zu sein, dadurch hast du nichts gewonnen. Dann lieber richtig gesund werden und mit Elan in den nächsten Job starten - da ist die Freude größer und sind die Chancen dann auch besser, denke ich.

Was ist denn bei deiner Besprechung rausgekommen?

Ich wünsch dir alles Gute!
Liebe Grüße
Kirsten
Angaben zu meinem Freund:
Krankenhaus: 5.Juli 04 -> Diagnose: MH IIb (18,4 cm hinterm Brustbein) -> Therapie (nach HD15): 6x BEACOPP esk. beendet -> PET am 29.11. -> Ergebnis: kein aktives Gewebe -> 3.Nachsorge am 09.01. -> alles sieht gut aus :-)

Elisabeth
Beiträge: 635
Registriert: 29.06.2004 12:54
Wohnort: bei München

Beitragvon Elisabeth » 04.03.2005 10:06

Hallo Motzi,

nach meinem ersten Mal MH 1993 ging ich 6 Wochen nach der Strahlentherapie wieder arbeiten. Allerdings "nur" Teilzeit, da ich ein Baby hatte (Vollzeit :wink: ). Das hab ich damals auch ganz gut verkraftet. Statt einer Reha bin ich ganz alleine eine Woche in die Berge.
Damals war ich aber mit 34 Jahren noch jünger als jetzt.
Wenn du das Gefühl hast, dass du loslegen willst, solltest du das tun.
LG
Elisabeth

Benutzeravatar
Jason
Beiträge: 1296
Registriert: 20.09.2004 12:28
Wohnort: Kappeln

Beitragvon Jason » 04.03.2005 11:47

Hej, Motzi,

ich möcht mich hier mal F,E und K's Freund anschliessen. Wenn die Kondition wieder einigermassen da ist, werde ich mich möglichst bald wieder gesundschreiben lassen, meinen Resturlaub abfeiern und dann wieder arbeiten. Wens dann doch nicht gehen sollte, wird halt nochmal Pause gemacht. Allerdings kommt mir mein Arbeitgeber da voll entgegen; das kann ja leider nicht jeder von sich sagen. Es kommt ja dann auch noch aus den Job an (was ist das bei dir überhaupt?). Wenn ich Preisboxer oder Bauarbeiter wäre, würd ichs mir wahrscheinlich auch nochmal überlegen.

"Lügen" / Krankheit:
Ich behaupte jetzt mal:
WENN Du irgendeinen Zettel besitzt, der von irgendeinem Arzt unterschrieben ist und auf dem das Wort "Remission" auftaucht,
DANN ist die Aussage "Von ernsthaften Krankheiten ist mir nix bekannt." KEINE Lüge.

Wenns keinen Zettel gibt oder Sie nach überstandenen Krankheiten fragen, hätt ich für meinen Teil auch kein Problem damit, den Sachverhalt, öhm, "kreativ" auszulegen.
Zudem ist - soweit ich weiss & in D - Lügen an sich nicht strafbar. Haben wir eigentlich nen Juristen im forum ? Arbeitsrechtler womöglich??? Ein Thread zu dem Thema wäre ja sicher nicht uninteressant...

Ausserdem: Was kann denn passieren?
Bestenfalls kommt da nie wieder was nach und Du rackerst bis ins Rentenalter durch.
Schlimmstenfalls schmeissen sie dich wieder raus. Pech! Aber schlechter als jetzt stehst dann auch nicht da, oder ?


Jason
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
MH 2004
Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
MH 2012

R-DHAP - Blog

''Move ahead
And your ass will follow...''
FSK

Motzi
Beiträge: 6
Registriert: 03.03.2005 21:09
Wohnort: Wien

Beitragvon Motzi » 04.03.2005 12:08

Erstmal danke für die vielen Antworten! :)

@bonny: keine Angst, ich komm mir nicht bevormundet vor! ;)

Es wäre keine schwere körperliche Arbeit, eher das Gegenteil - Bereich Softwareentwicklung..

Ich habs jetzt so gemacht, dass ich denen ein Mail geschrieben hab, dass ich mich zwar fürs Vorstellungsgespräch bedanke, aber vorraussichtlich erst in ein paar Monaten anfangen könnte. Wenn sie mich trotzdem noch kennenlernen und für später eventuell in Evidenz halten wollen würde ich mich freuen, wenn nicht eben nicht...

Achja, falls sie dann noch Interesse haben hab ich die Besprechung nächsten Freitag.. ;)

Außerdem will ich irgendwann in den nächsten Wochen/Monaten auch ausziehen und Studium führ ich nebenbei auch noch bisschen weiter. Alles zusammen könnte vielleicht doch stressig werden, und da hab ich dann halt einfach dem Ausziehen Priorität gegeben.. ;)

Edit: hatte heute übrigens Befundbesprechung - PET ist negativ und am CT nur noch narbiges Restgewebe zu sehen! :) Bestrahlung findet aber trotzdem noch statt...

Gaby
Beiträge: 194
Registriert: 20.07.2004 14:53

Beitragvon Gaby » 04.03.2005 12:37

Hallo Motzi,
also ich werde nicht mehr viel zu meinen Vorrednern sagen, denn im Grunde ist schon alles gesagt. Ich für mein Teil habe mir immer gesagt "Step by Step". Und so hab ich´s auch bisher gut durchziehen können. Chemo mit ABVD bis Ende Oktober und Bestrahlung 30 Gray bis Ende Dezember. Dann eine AHB zum wieder aufpäppeln und nun mit Hilfe des sogenannten "Hamburger Modells" die Wiedereingliederung in meinen Job, geplanter Start Anfang April. Deine Mentalität spielt im gesamten Krankheitsverlauf mit die wichtigste Rolle und wenn du meinst, du bist für eine Sache bereit, dann pack es an und mach. Wenn du aber dir nicht sicher bist, dann gib dir lieber noch Zeit. Auch nicht zu unterschätzen ist die Ablenkungswirkung wenn man wieder arbeitet von der Krankheit.
Du wirst dich schon für das Richtige entscheiden.... :lol:

Wegen der Nebenwirkungen der Bestrahlung kann ich dir sonst emfpehlen mit der Suchfunktion im Forum mal zu stöbern, dazu gab es schon viele Einträge.....(viel Glück :wink: )

Alles Gute
Gaby


Zurück zu „Morbus Hodgkin“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste