Heute ganz was neues erfahren zu Spätfolgen

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janetrose
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Heute ganz was neues erfahren zu Spätfolgen

Beitragvon janetrose » 02.11.2010 16:15

Ich wollte euch darüber informieren was mir heute mein Onkologe erzählt hat, keine Ahnung ob das stimmt....also:

Viele von uns befürchten nach einer Chemo + Bestrahlungen einen Zweittumor oder Leukämie als Spätfolge der starken Behandlung.

Angeblich soll, nach neuersten Erkentnissen dieses erhöte Risiko NICHT als Folge der Therapie entstehen sondern als Folge der vielen bildgebenden Verfahren, die man zu dem Zeitpunkt als junge Mensch kriegt, spricht: CT, PETCT, RÖNTGEN. Diese ganzen Mengen an Bestrahlung, die da in einen in so "kurze" Zeit reingedonnert werden sollen mehr schaden und für Spätfolgen verantwortlich sein als die Behandlung an sich.

Was haltet Ihr davon? Also so abwägig ist das vielleicht doch nicht
MH IIb mit Risikofaktoren ED 05/2006
BEACOPP 14 + Bestrahlungen

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sunrise86
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Beitragvon sunrise86 » 02.11.2010 17:29

das habe ich mir auch schon gedacht
war letztens im ct und vom hals bis zum arsch haben sie mich da durchleuchtet...und 2 tage später noch einmal der untere teil.....
ich habe bald schon mein 4 ct und das in 2-4 monaten :evil: :(

Alex2010
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Beitragvon Alex2010 » 02.11.2010 17:31

Ich würd ma behaupten sowohl die Chemomittelchen als auch die ganze Strahlung haben beide ihren Anteil an einem gewissen Risiko für Zweitneoplasien o.Ä.
Allerdings liest man zum Thema Röntgen, CT und Co. auch immer wieder, dass die heutigen Geräte vergleichsweise schonend seien und die Strahlenbelastung angeblich mit einem Interkontinentalflug vergleichbar sei.
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4692
MH nodulär sklerosierend
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2. Zyklus Beacopp: 26.08.2010
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4. Zyklus Beacopp: 07.10.2010
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3fachmama
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Beitragvon 3fachmama » 02.11.2010 17:32

Hallo,
das kann ich mir schon vorstellen, besonders für die Leute die keine Bestrahlung erhalten haben. Ich habe zu meiner Nachsorge letzte Woche darüber noch mit meinem Radiologen gesprochen, der meinte nämlich erst das wir vom CT auf ein MRT umsteigen sollten, wegen der Strahlenbelastung. Ich habe innerhalb von 1,5 Jahren 9 CT´s bekommen. Der Radiologe meinte aber dadurch das ich bestrahlt worden bin, bräuchte ich mir diezbezüglich keine Gedanken zu machen, die Strahlendosis dort wäre so hoch, das es dann auf 10 CT´s mehr oder weniger nicht mehr ankommt.
Lieben Gruß Katja
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Morbus Hodgkin 3B
26.02.2009 8xBeacopp esk. HD 18 Studie
Bestrahlung 30 Gray (17mal)
ab April 2011 starke Rückenschmerzen
Juli 2011 Rezidiv Stadium 4 Befall in den Wirbeln Hochdosis, Stammzellentransplantation
ab 12/2011 Bestrahlung 45 Gray
2. Rezidiv 04/2013
6 Zyklen Brentuximab (Sommer 2013)
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Brentuximab bis Mai 2014 dann plus Bendamustin Juli 2014 allogene SZT

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Cheesecake
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Beitragvon Cheesecake » 02.11.2010 19:30

Der Onkologe hat damit schon recht. Es gibt ja einen Grund, wieso man nicht unnötig viele CTs oder Röntgen machen sollte. Die Bilder entstehen ja nicht einfach nur so, sondern durch Röntgenstrahlen. Und diese sind nicht nur für die Krankenkasse schädlich. Zu viele Strahlen sind krebserregend. Trotzdem muss man um diese Verfahren froh sein, und der Nutzen überwiegt den Risiken. Und nach einer Bestrahlung kommt es auf das ein oder andere CT eh nicht mehr an. ;)

Das MRT kann man übrigens nicht direkt dazu zählen, da es nicht mit Röntgenstrahlen funktioniert, sondern mit Magneten.
MH IIB
2 Zyklen ABVD + 20 Gy Bestrahlung (HD16)
04/2010 - 07/2010 Chemotherapie
08/2010 Strahlentherapie, da PET positiv
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Azagtoth
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Beitragvon Azagtoth » 02.11.2010 19:49

Servus,

da ist wohl was dran, aber das scheint ja nicht neu zu sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Computertomographie#Nachteile

Das sollte soweit aufklären und deckt sich in etwa. Stand 2010. Aber der Nutzen ist halt höher als das Risiko. Erst wenn das nicht mehr ist, was ja nur individuell abklärbar ist, sollte man verzichten.

AZA

1984mCH
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Beitragvon 1984mCH » 02.11.2010 20:04

Es bringt sowieso nichts mehr sich ab den CTs zu nerven. Durch die Strahlen- und Chemotherapie wurde dem Körper schon genug Schaden zugefügt. Die von Dir genannten Spätfolgen, die folgen dann in ca. 5 - 20 Jahren. Müssen aber nicht....Was ich aber bis jetzt so gelesen und gehört habe, glaube ich nicht mehr daran wirklich alt zu werden. Wäre ich vor 40 Jahren mit dem Hodgkin diagnostiziert worden, wäre ich wahrscheinlich jetzt schon tod. Tönt krass, ist aber so...Ein schöner Tod wäre das nicht gewesen...

Spätfolgen "kann" es verschiedene geben:

Im Internet findet man Berichte über Lungenschädigungen / Nierenschädigungen / Probleme mit dem Bewegungsapparat / Herzproblemen / Herzinfarkten / sekundäre Krebserkrankungen (NHL, AML, Schilddrüsenkrebs, Lungenkrebs, Darmkrebs) kommt natürlich auch noch darauf an wie intensiv Deine Chemotherapie war (evtlm mehrere Chemos / Stammzellentransp.) und ob Du noch bestrahlt wurdest oder nicht. Ist aber so, dass wir anders therapiert worden sind, als die Menschen vor 30 Jahren....Es wurden grössere Strahlendosen verwendet und die Chemotherapie war viel aggressiver...

Das wichtigste ist mal, dass der Hodgkin nicht noch einmal an zweites Mal kommt und man einen Rückfall früh genug erkennen kann. Deswegen die vielen Nachsorgekontrollen. "Ein Leben lang".

Auch ich mache mir natürlich die Gedanken was die Zukunft noch so bringen wird, dass ist normal....

Lila
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Beitragvon Lila » 03.11.2010 13:16

Halo 1984 mCH,

kannst du mir das erklären, oder weißt du als Hobbymediziner mehr als ich. Es gibt auch schon Hodgkin-Dinos die Leben seit über "40" Jahren damit!

Wäre ich vor 40 Jahren mit dem Hodgkin diagnostiziert worden, wäre ich wahrscheinlich jetzt schon tod. Tönt krass, ist aber so...Ein schöner Tod wäre das nicht gewesen...

Na, so viel andere Chemococktails habe ich auch nicht bekommen und 30 Gy sind doch jetzt auch noch 30 Gy, oder?

Ist aber so, dass wir anders therapiert worden sind, als die Menschen vor 30 Jahren....Es wurden grössere Strahlendosen verwendet und die Chemotherapie war viel aggressiver...
1982 MH IIb, Komb. Radio-/Chemotherapie (30 Gy + 8 Gy Aufsättigung)
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1984mCH
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Beitragvon 1984mCH » 03.11.2010 19:30

Hallo Lila

40 Jahre? Wow das habe ich nicht gewusst. Oder sagen wir mal vor 50 oder 60 Jahren wäre die Diagnose wahrscheinlich ein Todesurteil gewesen? Oder?


Habe gemeint früher wurden teilweise andere Medikamente verwendet? Habe auch mal etwas davon gehört, dass früher mit 40 - 45 Gray bestrahlt wurde. Ich wurde mit 20 Gray bestrahlt...anscheinend hätte es eine Studie gegeben welche 20 vs. 30 Gray verglichen worden sind. Die Rezidivrate war gleich hoch, obwohl mit weniger bestrahlt wurde, Ich denke, dass es im Vergleich vor 30 oder 40 Jahren Unterschiede von der Therapie her gibt. Teilweise auch schärfer therapiert wurde...

Liebe Grüsse

Lila
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Beitragvon Lila » 03.11.2010 20:31

Hallo 1984mCH,

wenn du dich dafür interessieren solltest, könntest du ja den Thread von mir "Morbus Hodgkin vor 28 Jahren" lesen. Dort stehen auch meine Chemomittel drinnen und ein Link zu den LT-Mailing-Listen von "Mickey".

VlG
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bobov
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Beitragvon bobov » 03.11.2010 23:23

Die Behandlung von MH ist sicher nicht ohne, aber warum Panik vor den Folgen. Ohne Behandlung sind die Aussichten deutlich bescheidener.
Ich bin Jahrgang 1954 und denke auch manchmal daran, was ich im Leben so alles abbekommen habe. Aus heutiger Sicht war da so einiges, wo heute die Alarmglocken schrillen. Als ich Schulkind war, stand bei uns im Dorf (Niedersachsen) ein Röntgengerät im Schuhgeschäft und jeder konnte seine Füße rein stellen und am Monitor die Füße in den Schuhen sehen. Wir haben als Kinder oft mit dem Apparat gespielt und fanden es spannend die Zehen in den Schuhen wackeln zu sehen. Die Geräte haben sich nicht die empfindliche Technik von heute gehabt. Über die Dosis kann man also nur Spekulieren. Auch bei andern Gefahrenstoffen wie Asbest oder Lösungsmitteln war der Umgang sehr sorglos. In der Lehre haben wir Maschinenteile mit Lösungsmitteln gereinigt und mit Pressluft abgeblasen. Diese Mittel wurden später zu recht verboten und werden heute in ppm (parts per million) gemessen. Dafür werden wir immer neuen Belastungen ausgesetzt. Die Intensität an Strahlung aus diversen Quellen in unserer Umwelt war noch nie so hoch wie heute. Aber ich möchte nicht mit Angst durchs Leben gehen. Unsere Körper funktionieren, mit kleinen Fehlern doch recht gut und sind sehr widerstandsfähig. Das bedeutet nicht das ich mit meiner Gesundheit spiele. Ich ernähre mich gesund und bewege mich, aber ich kann auch gelegentlich die verbotenen Dinge genießen.

no risk no fun


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Jose
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Beitragvon Jose » 06.11.2010 18:25

Hallo zusammen,


ich finde man die Aussage, dass die Therapien früher größere Schäden verursacht haben so pauschal nicht stehen lassen. Dies trifft sicher für die frühen Stadien I und II zu - hier haben die Studien schon lange das Ziel Spätfolgen zu minimieren und die Heilungsrate konstant hoch zu halten.
Für die Stadien III und IV trifft dies so nicht zu. Mein Hämatologe meinte bei der letzten Nachsorge im Zusammenhang mit den Spätfolgen: "Seien sie froh, dass sie "nur" COPP/ABVD bekommen haben und nicht BEACOPP bzw. BEACOPP eskl.). Seine Erklärung klang für mich auch logisch. In den Stadien III und IV lagen die Heilungschancen zu meiner Zeit "nur" bei 50-60%. Heute liegen diese in diesen Stadien bei über 90% und zu diesen Ergebnissen ist man durch eine Intensivierung der Therapie gekommen.

In der Strahlentherapie hat sich einiges getan. Ich gehörte vor 20 Jahren zu den ersten die "nur noch" involved field bestrahlt worden sind und ich denke die Strahlenfelder werden z.Zt. immer kleiner, aber wie Lila schon sagte "30 Gy sind 30 Gy", das kann man sich leider nicht schön reden.

Viele Grüße

jose
Diagnose MH 03/91, IIIB, HD6, 4x COPP/ABVD, 30 Gy IF, CR seit 02/92

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Beitragvon Azagtoth » 06.11.2010 19:11

Servus,

vielleicht bin ich nur uninformiert, aber ich habe Stadium 3 und ich bekomme BEACOPP eskaliert, aber ich werde nicht bestrahlt. Momentan 2. Zyklus, ich bin also noch etwas Grünschnabel wegen der genauen Auswirkungen und der Wirkweise der Therapiemedikamente. HD18.

Meines Wissens, und so steht es auch da, bekomme ich ausschliesslich BEACOPP esk. Und zwar immer das selbe, ausser PET positiv, da ist die Möglichkeit Nr. 2 zusätzlich mit Rituximab in Zyklus 4-8. Was auch immer das ist. :verdacht:

Beacopp ist wohl klar ne härtere Nummer als das andere. Aber halt keine Bestrahlung. Ich denke das ist schon auch ein ausschlaggebender Punkt. Leider weiss ich nicht, warum manche bestrahlt werden und manche nicht.

AZA

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Beitragvon 3fachmama » 06.11.2010 19:22

Aza,
Rituximab ist ein Antikörper der auch bei Non-Hodgkin eingesetzt wird.
Bestrahlung gibt es nach Beacopp wenn nach Zyklus 8 im PET noch was leuchtet was größer wie 2,5cm ist. Wenn nichts leuchtet wird auch nicht bestrahlt. Das weißt du also erst genau wenn der letzte Zyklus vorbei ist. Wenn du natürlich schon nach Zyklus 2 sauber bist dann ist alles gut. Ist aber bei vielen nicht so, so wie bei mir.
Lieben Gruß Katja
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Beitragvon peng1967 » 06.11.2010 19:37

Mein Bruder hatte vor 16 Jahren MH und wurde "nur" bestrahlt, keine Chemo. Hat gewirkt, er hat keinerlei Spaetfolgen bis jetzt, fuehlt sich sogar so gesund, dass er nicht mal mehr zur NU geht.

Was die Ausgangsfrage angeht: Ueber die Spaetfolgen von PET und CT kann man doch noch gar keine Aussagen treffen, so lange gibts diese Verfahren noch gar nicht.
MH Stadium 3a
Diagnose 16.7.10
Therapie 8xBEACOPP eskaliert
Runde 1: 20.07.10
Runde 2: 10.08.10
Runde 3: 01.09.10 (ein Tag Verspaetung, weil Spital bei Bestellung gepennt)
Runde 4: 21.09.10
Port eingebaut: 12.10.10
Runde 5: 12.10.10
Runde 6: 03.11.10
Runde 7: 23.11.10
Runde 8: 13.12.10
30 Gray ab 10.3.11
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4707
____________________________
95 % meiner Haare verlor ich durch die Evolution. Wen kuemmert da der Rest?


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