Seit ungefähr 2 Wochen (ab Diagnosestellung) lese ich als Gast in diesem Forum mit und bis jetzt haben mir viele eurer Beiträge sehr geholfen - Vielen Dank! Ich bin nicht selbst vom M. Hodgkin betroffen, hatte vor meiner Elternkarenz jedoch beruflich mit klinischen Studien (M. Hodgkin) im Kinder- und Jugendbereich zu tun.
Betroffen von der Erkrankung ist mein Mann, Anfang 30, Stadium IIB mit Risikofaktoren Bulk im Mediastinum (4x14cm), Blutsenkung >100 und 3 befallenen Arealen, somit wird er mit BEACOPP esk. behandelt (4 bzw. 6 Zyklen, je nach PET-Ergebnis nach 2 Zyklen).
Eine erhöhte Blutsenkung von >100 (Zufallsbefund), Gewichtsabnahme innerhalb eines halben Jahres von ca. 10kg und dezenter Nachtschweiß haben über viele Irrwege innerhalb von 1,5 Monaten zur Diagnose geführt.
Mein Mann hat vor kurzem die Chemotherapie (BEACOPP) gestartet und aktuell befindet er sich an Tag 10 des 1. Zyklus. Tag 1-Tag 3 wird stationär verabreicht, Tag 8 ambulant.
Wir haben eine 2 jährige Tochter und aktuell bin ich mit unserem 2. Kind hochschwanger, die Geburt ist für Tag 12 des BEACOPP Zyklus geplant (da Steißlage). Dies ist alles sehr belastend für mich, da nun zur Kleinkindbetreuung noch bald ein Säugling dazu kommt und die Sorgen um meinen Mann auch nicht weniger werden. Heute bin ich bereits seit 3 Uhr morgens munter, da es meinem Mann sehr schlecht ging und ich mir Sorgen machte. Momentan geht es wieder besser und er schläft. Unsere Familien leben 200-350km entfernt, helfen bei Bedarf aber natürlich aus. Jedoch wohnen die Unterstützer dann bei uns, was wieder eine zusätzliche Belastung ist, da wir dann auf engem Raum zusammenleben müssen (80m2 Wohnung).
Nun meine Fragen an euch, ich würde mich sehr über Erfahrungsberichte freuen:
> Hatte jemand von euch auch solche Magen/Darmprobleme im 1. Zyklus? Nach Tag 3 hatte mein Mann mit tagelangem Durchfall zu kämpfen, dies ist laut seinem behandelnden Arzt kein Problem, er soll bei Bedarf Enterobene Filmtabletten einnehmen. Nach Tag 8 (Vincristin/Bleomycin) begannen jedoch die richtigen Probleme: Er kann kaum etwas essen, hat bereits ein paar mal erbrochen (trotz Zofran & Co), hat Magenkrämpfe und bereits auch 3kg abgenommen. Wird das wieder besser? Wann hattet ihr die "gute Zeit" in euren Zyklen - in der einnahmefreien Zeit (Tag 15-21)?
> Wie schafft man den Alltag als Angehöriger mit 2 kleinen Kindern ohne große Unterstützung? Gibt es auch gute Tage, an denen mein Mann ein "normales" Leben führen kann und trotz Therapie Teil haben kann am Alltag?
Vielen lieben Dank schon im Voraus für eure Antworten

LG Gretilein