Leider auch hier...

Hier kann sich jeder - in einem eigenen Thread - vorstellen. Ich bitte darum, hier auf ausschweifende Diskussionen zu verzichten. Für wichtige Themen steht dafür das "Morbus Hodgkin Forum" zur Verfügung, für weniger wichtige das "Plauder Forum"
Ruthi
Beiträge: 5
Registriert: 20.01.2014 14:43
Wohnort: Magdeburg

Leider auch hier...

Beitragvon Ruthi » 07.02.2014 09:48

Hallo, ich möchte mich mal ganz kurz vorstellen, oder besser gesagt die Krankheitsgeschichte meines Freundes, geht hier nicht um mich. Er hat letztes Jahr alle gefühlten zwei Wochen eine Erkältung gehabt. Dann plötzlich diese Schmerzen im Brustkorb. Aber die Ärztin meinte nur mit ein paar Schmerztabletten wäre es getan. Leider nicht. Am 2.1. war er dann bei einem anderen Artz, der uns sofort ins Krankenhaus geschickt hat. Erst Verdacht auf Herzmuskelentzündung...dann nach 10 Tagen die Diagnose Morbus Hodgkin. Das war erstmal ein kleiner Schock, aber man liest natürlich auch gleich, dass es ja heilbar ist. Eine Woche später dann der nächste Schock, schon im Stadion IV mit allen Risikofaktoren. Das hat uns dann doch ganz schön umgehauen. Ein Tag später fing dann auch schon die Chemo an, Köln hat mitgespielt, obwohl der Antrag für das PET noch nicht durch war. Seither hat er nicht allzuviele Nebenwirkungen, aber der erste Zyklus ist auch noch nicht mal durch. Das einzige was er ganz schlimm findet ist dieses benebelte Gefühl. Kennt ihr das auch von der Chemo? Ich hab dazu einen Artikel gefunden. http://www.pressetext.com/news/20121130032
Leider weiß ich nicht, was man dagegen tun kann.
Huch, jetzt hab ich ne Menge geschrieben :shock: Das wars fürs Erste. Freu mich, dieses Forum gefunden zu haben.
Ruthi

Benutzeravatar
maikom
Beiträge: 1270
Registriert: 17.08.2012 12:17
Wohnort: Deetz
Kontaktdaten:

Beitragvon maikom » 07.02.2014 10:32

Hallo Ruthi,

erst einmal hallo und herzlich Willkommen, auch wenn die Umstände hier jemand zu begrüßen nicht schön sind. Aber du siehst hier ist viel Leben drin, soll heißen, es gibt noch viel Leben nach dem Hodgkin. Das soll ein wenig Mut machen.

Es ist immer schon erstaunlich, wie viele Patienten am Ende mit Stadium IV in der Therapie landen und nie etwas gemerkt haben. Wie gesagt, im Grund macht es für die Therapie keinen großen Unterschied ob Stadium III oder Stadium IV, denn die ist eigentlich im Sinne der HD 18 gleich.

Das was du beschreibst nennt sich Chemobrain und ist eine der Nebenwirkungen. Eine Chemo ist nun kein Dropse lutschen und auch keine Aspirin. Eine Chemo sind hochgradige Zellgiftstoffe, die ab einer gewissen Dosis sogar tödlich sind. Diese Zellgifte greifen jetzt nicht nur die Krebszellen an, sondern auch die anderen Zellen. Dazu ist man auch noch psychisch angespannt und ängstlich.

Hier hilft es nur ertragen....ertragen und die Zeit heilt dann diese Wunden.
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy

Wissenswertes über Morbus Hodgkin
http://www.hodgkinlymphom.de

Ruthi
Beiträge: 5
Registriert: 20.01.2014 14:43
Wohnort: Magdeburg

Beitragvon Ruthi » 07.02.2014 11:37

Ja, er ist in der HD 18 Studie. Ich finde es auch total beängstigend wie man mit einem riesen Tumor rum rennen kann, ohne viel zu merken.

Ich brauch nicht ein wenig Mut, ich brauch viel Mut. Hab schon einiges gelesen, aber es zu erleben ist wieder was ganz anderes. Versuche mich wirklich sehr zusammen zu reißen. Möchte ihn ja nicht noch mit runterziehen. Habt ihr ein paar kleine Tipps für mich, um es ihn etwas erträglicher zu machen.

Ich kann noch gar nicht wirklich an die Zukunft denken, dass ist noch soweit weg. Die erste kleine Hürde ist die Pause zwischen dem 1. und 2. Zyklus, in der es ihm hoffentlich etwas besser geht.

Ich hoffe so sehr alles wird gut.

Benutzeravatar
maikom
Beiträge: 1270
Registriert: 17.08.2012 12:17
Wohnort: Deetz
Kontaktdaten:

Beitragvon maikom » 07.02.2014 11:46

Hallo Ruthi,

in der Regel wird nach dem 2. Zyklus ein Kontroll-PET-CT gemacht. Dort haben die meisten schon fast wieder eine Remission mit Tumorrückgang erreicht. Das macht dann Hoffnung, das man den Rest auch noch schafft.

Es ist ein allgemeines Aufklärungsproblem, in der Gesellschaft ist Krebs = Tod, das geht schon in der Nachbarschaft los, kennste den ? Tod...hatte Krebs....aber es gibt 50 verschiedene Krebsarten und der Hodgkin ist dort wirklich mit am besten therapierbar, weil er sich größtenteils auf das lymphatische System begrenzt.

Dein Freund soll versuchen sein Leben so normal wie möglich zu leben, klar gibt es blöde Tage, wenn plötzlich die Schleimhäute angegriffen sind, und man nicht richtig essen und trinken kann, aber meist sind das nur 3 bis 4 Tage pro Zyklus....klar ist es für die Psyche schlecht, wenn plötzlich die Haare ausfallen...aber das ist eben der Preis den man für die Heilung bezahlt.
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,

HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy



Wissenswertes über Morbus Hodgkin

http://www.hodgkinlymphom.de

Ruthi
Beiträge: 5
Registriert: 20.01.2014 14:43
Wohnort: Magdeburg

Beitragvon Ruthi » 07.02.2014 16:49

Mal noch ne andere Frage. Er hat seit einigen Tagen, auch schon vor der Chemo einen Husten der nicht weg geht und jetzt auch schlimmer geworden ist. Im Krankenhaus haben sie auf Nachfragen nichts dazu gesagt, weil die Blutwerte noch in Ordnung waren. Der Hustenreiz ist allerdings jetzt sehr schlimm. Helfen Hausmittelchen weiter oder sollten wir lieber doch noch heute nochmal ins Krankenhaus fahren. Ich bin etwas ratlos. Will ihn auch nichts umsonst ins Krankenhaus bringen, aber will auch nicht dass sich daraus eine Lungenentzündung oder sowas entwickelt.

Ruthi
Beiträge: 5
Registriert: 20.01.2014 14:43
Wohnort: Magdeburg

Beitragvon Ruthi » 07.02.2014 16:51

Entschuldigt bitte die Grammatik und Rechtschreibfehler :shock: :)

Benutzeravatar
maikom
Beiträge: 1270
Registriert: 17.08.2012 12:17
Wohnort: Deetz
Kontaktdaten:

Beitragvon maikom » 07.02.2014 17:48

Arzt ist bei sowas immer die beste Wahl, der kann die Lunge abhören, zur Not Röntgen. Woher sollen wir aus der Ferne sagen, ob das Ne Lungenentzündung wird. Bedenke, durch die Chemo ist sein Immunsystem stark geschwächt, wenn nicht kurz vor Null...von soher tut sich der Körper mit alleine momentan raus kurbeln schwer.
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,

HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy



Wissenswertes über Morbus Hodgkin

http://www.hodgkinlymphom.de

claudilovejens
Beiträge: 71
Registriert: 27.01.2014 19:46
Wohnort: Lingen/Ems

Beitragvon claudilovejens » 08.02.2014 12:14

Hallo Ruthi
Ich kann dich und deine Ängste grad so gut nachvollziehen
Ich bin auch nicht selbst betroffen und mache mir auch Sorgen um meinen Mann
Die ersten Tage waren schrecklich,ich habe mich hier angemeldet und das hat mir sehr geholfen.
Nun stehen wir erst vor dem ganzen Chemomist,aber ich habe sehr schnell gemerkt,fas es nix bringt mich verrückt zu machen.
Ich habe und hatte auch so viele Fragen
Nun nahm ich mir vor immer positiv zu denken und ich lese sehr viel über den Feind,das hilft....und hier bekommt man auch immer Unterstützung
Ich wünsche Euch alles erdenklich gute
Gemeinsam schafft ihr das
Lg Claudi
1.Arztbesuch 20.01.2014
Torax Röngten CT Verdacht Morbus Hodgkin

Befund nodulär skeletorisierender Typ beidseitig
Stadium 4B Milz,-Knochenmarkbefall von 85%
Bulk Lunge 10cm


Therapie BEACOPP 6xeskaliert
Zyklus 1 26.02- Abbruch Chemo. Tag 7
Bluttransfusionen
Stationär vom 6.3-21.3.14 Knochenmarkaplasie,Gastritis,Exsikkose,
2 Erythrozytenkonzentrate 2 Thrombozytenkonzentrate
Portimplantation 19.3.14
2.Zyklus intus -Bluttransfussion
3.Zyklus intus -Bluttransfussion
4.Zyklus intus

Verstorben am 23.5.2014
Multiorganversagen nach Sepsis und akut hoher Blutzuckerwerte


In unserem Herzen lebst du weiter !
Wir vermissen dich <3

J.ST.
Beiträge: 282
Registriert: 15.04.2012 23:44
Wohnort: Nähe Wiesbaden

Beitragvon J.ST. » 08.02.2014 16:13

Wenn irgendwas ist während der Chemo (Fieber ab 38,3, oder über 38 Grad 12 Stunden lang, Erkältung etc.) musste ich immer zum Arzt bzw. ins Krankenhaus. Lieber einmal zuviel was abklären lassen als irgendwelche größere Probleme wegen Lungenentzündung oder ähnliches.
Irgendwelche Hausmittelchen sollte man besser lassen, da sich dies nicht mit der Chemo vertragen kann. Aber der behandelte Arzt wird euch sicher gerne beraten und euch was verschreiben.
Wenn ihr Fragen habt, können hier viele euch gute Tipps geben.
Gruß Jürgen
MH Stadium 4B (Knochenmarkbefall)

Teilnahme HD18 Studie: 6x BEACOPP esc.

Lymphknotenbefall rechts axillär, supra- und infraklavikulär, Knochenmark

2 Lymphknoten recht axillär (5,2 cm x 4,6 cm)

1.Zyklus 08.03.2012 --- erledigt
2.Zyklus 27.03.2012 --- erledigt
PET-CT 12.04.2012 --- leicht positiv
3.Zyklus 17.04.2012 --- erledigt
Knochenmarkentnahme am 16.04.2012
Knochenmark wieder sauber.
4. Zyklus 08.05.2012 --- erledigt
5. Zyklus 04.06.2012 --- erledigt
6. Zyklus 26.06.2012 --- erledigt

Bestrahlung mit 17 mal 1,8 Gy = 30,6 Gy
04.09.2012 - 26.09.2012

1. NU am 23.10.2012 -- alles top!!!
2. NU am 18.02.2013 -- alles top!!!
3. NU am 08.05.2013 -- alles top!!!
Port Ex am 05.06.2013
Alle NU waren bis jetzt in Ordnung

Ruthi
Beiträge: 5
Registriert: 20.01.2014 14:43
Wohnort: Magdeburg

Beitragvon Ruthi » 08.02.2014 16:37

Vielen Dank. Wir sind eh am Montag wieder im Krankenhaus. Da wird dann alles besprochen. Er hat kein Fieber.

@ Claudi: Ich wünsche euch auch ganz viel Kraft. Auf das wir im Sommer wieder fröhlich in die Zukunft blicken können. :)


Zurück zu „Mitglieder Vorstellung“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 24 Gäste