Mein Vater hat ein Rezidiv

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Yaseminhep
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Mein Vater hat ein Rezidiv

Beitragvon Yaseminhep » 16.12.2010 23:32

Hallo zusammen, mein Name ist Yasemin,komme aus berlin und ich habe schon viel hier im Forim gelesen...leider auch schon mal 2004.
Ich möchte kurz meine Geschichte ( meines Vaters ) erzählen.
2004 bekam mein Papa einen dicken Hals , rechts. Von seinem Betriebsarzt wurde er zuerst untersucht. Es hieß seitenstrangangina. Es ging nicht weg, Fieber trat auf und der Hals wurde immer dicker und dicker. Er rannte von Krankenhaus zu Krankenhaus. Endlich dann im Bundeswehrkrankenhaus entdeckten sie einen großen Lymphknoten im Hals und er wurde in die charite überwiesen. Dort wurde ein Gewebestück untersucht. Eine Woche lang lag er im KH und keiner konnte uns richtig sagen was er hat. Nach dieser Woche wurde er entlassen mit den Worten: Herr H..... wir werden uns melden wenn die ergebnisse da sind. Ich holte meinen Papa an und wir warteten auf den Fahrstuhl. Dort kam ein Pfleger vorbei und klopfte meinem Vater auf der Schulter und sagte : Ach kopf hoch einen Tumor haben schon viele überlebt. Ich schaute meinen Vater an und fragte unter Tränen ob er mir etwas verheimlicht.Er selber war wie vor dem Kopf geschlagen und sagte Nein...ich höre das zum erste Mal. Ich wollte sofort den Oberarzt sprechen, der natürlich keine Zeit hatte und wir wurde auf den Anruf vertröstet. Naja eine Woche später bekam mein Papa dann den anruf : Herr H...können sie grad reden, der Befund ist da. Mein Papa: naja ich fahre grad Auto , was ist denn los? Da sagte sie es ihm doch tatsächlich beim Autofahrfen das der Befund nicht gut aussiehst und er Morbus Hodgkin hat. Er wußte nicht was das ist, er fuhr an die Seite und rief mich sofort an. Naja...ich will das nicht alles in die länge ziehen....das musste ich nur kurz mal erwähnen, weil ich schockiert war wie man solch eine Nachricht vermittelt bekommt.
Fakt war er Hatte morbus hodgkin Stadium III.
Dann kam die Chemo ...8 Zyklen.In dieser Zeit ging es ihm sehr schlecht, er hatte viele Nebenwirkungen. Einen wunden Mund, Überlkeit, Schüttelfrost, Fieber und am schlimmsten war eine Trombose am After, die man ihn dann auch ohne Betäubung aufschneiden musste. Ich stand damals draußen vor dem Arztzimmer und habe ihn nur schreien hören, das war das schlimmste was ich je in dieser Zeit erleben musste. Und natürlich sienen Anblick, wie fertig er zeitweise war. Es tat mir alles so fürterlich weh.
Zu guter letzt hatte er alles gut überstanden und hatte alles besiegt. Regelmäßig ging er zum Arzt , manchmal sogar freiwillig wo der Onkologe ihn schonw ieder weg schickte und immer sagte: Mensch Herr H... gehen sie lieber Arbeiten lenken sie sich ab...alles ist super alles ist bestens...naja das übliche was ich hier schon viel gelesen habe. März 2010 tastete er an der diesmal linken Seite am Hals einen kleinen winzigen Knoten. Er ging gleich zum Onkologen. Ja eine kleine Zyste ...die müsse man beobachten. iM Sommer war er dann 6 Wochen verreist. Natürlich bekam er danach nicht so schnell einen Termin sondern erst wieder Anfang Oktober. Seit dem liefen jetzt die Untersuchungen.Am 4.12 wurde ihm ein Lymphknoten entnommen und Gewebestück. Vorgestern kam der Befund. Leider konnte ich nicht mit in die charite da ich Arbeiten musste...mein Vater ist Türke und kann mir auch nich immer alles so gut wieder geben, hinzu kommt das er grade durch diese diagnose total depressiv ist und verzweifel ist, angst vor dem Sterben hat und am fluchen ist. Die Ärzte hätten ihm versprochen das nach seine r hammer Chemo drönun es zu 99 % nicht wieder kommt. Ich möchte ihm das nicht ganz glauben, aber es ist mir auch egal. Fakt ist er hat es jetzt wieder und ich möchte alles dafür tun um ihn zu stützen. Hinzu kam das er mir die Schuld gegeben hat das er damals unter dieser Chemo gelitten hat und er vor dieser Chemo gesund war. Er will glaub ich nicht verstehen das seine Krankheit sehr wohl auch tödlich sein kann. Das belastet mich alles so sehr. so und nun meine Fragen ...ich hoffe mir kann jemand helfen. Er hat mir nur seinen Befund gezeigt in dem steht :

cd 20,cd3 oder Cd 15 von den neoplastischen Zellen. Diese zeigen als Hinweis auf ihre Abstammung aus der B-Zellreihe eine abgeschwächte expression des transkriptionsfaktors Pax.5 klassischer Ebv assoziiertes Hodgkin Lymphom der B-Zellreihe hier vom Mischtyp.

Ich war leider bei seinem Gespräch nicht dabei was mich tierisch ärgert. Ich weiß überhaupt nicht was das heißen soll, welches Stadium und und und. ich weiß das seine Organe wohl sauber sind. Und die Ärztin wohl zu ihm sagte das er so wie es aussieht nicht um eine chemo kommt. Und wahrscheinlich eine hochdosierte chemo machen muss. Was ich auch nciht verstehe....denn über all lese ich das wenn man erst so spät ein rezidiv hat es auf jeden fall gübstiger ist. Gut er ist fast 60 Jahre ...vll deshalb ?

Kann mir jemand helfen? Was wird auf uns zu kommen, hat jemand das gleiche ?

Ich bin fix und fertig und kann kaum noch denken. Hinzu kommt ich hatte auch noch 2 Todesfälle die nicht einfach für mich waren und ich hoffe das mein vater das alles übersteht.

Lieben Gruß und ich hoffe das ist nichts zu durch einander geschrieben, aber ich kann momentan wirklich kaum noch denken geschweige denn schreiben.

Danke

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anee
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Beitragvon anee » 17.12.2010 00:29

hallo yasemin. zunächst mal herzlich willkommen hier. auch wenn man sich lieber woanders begegenen würde, ist dieses forum echt klasse.
ich hatte 2004 auch schon mal die bekanntschaft mit mister hodgkin gemacht.
2010 hat mich jetzt ein rezidiv ereilt. und ich hab auch hin und her und hoch und runter überlegt, was ich tun kann, ausser mir eine hochdosis anzutun.ich vertraue meinem hamburger arzt zwar auf jeden fall, aber
letztendlich hab ich mir dann in berlin eine zweitmeinung eingeholt . ein super arzt kann ich nur empfehlen, der es einem auch wirklcih verständlich erklärt.
hat seine praxis in der Clayallee 225, 14195 Berlin.
naja..... lange rede kurzer sinn, ich hätte auch lieber nur zwei mal avbd als milde version gehabt aber jetzt wird es doch ne hochdosis....scheint wohl auch bei rezidiven (eigentlich egal welches stadium ) gute bis sehr gute heilungsraten zu erzielen. ** anee.
03/2004 Non H. als diffus grosszell.B-Lypm.Std. IV Leber/Milzbefall
04-08. 2004 6 Zyklen R-Chop. Fazit Vollremission
*wohl doch nicht...*
08.2010 Rezidiv Morbus Hodgkin Zufallsbefund+Milzpunktion
...
21.12.10 portanlage
dez:mützenkaufsucht + silv.2010 feiern "bis der arzt kommt"
jan:1. session R-ice und Stammzellentnahme
märz:11 letzte HDC und Stammzelltransplantation
juni: 8. PET alles paletti juhu.
http://www.forum.hodgkin-info.de/viewto ... ght=#82218

Yaseminhep
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Beitragvon Yaseminhep » 17.12.2010 20:25

hey...vielen dank für deine lieben worte.
Ich habe ihn sofort angerufen und ihm deinen text vorgelesen. Er sagt natürlich wird er das machen wenn es jetzt wirklich Notwendig ist...er hat halt nur angst ...er ist allein stehend ....und er hat angst das er mit seinem alter von 59 es nicht schaffen wird.
Am meisten Sorge macht ihm grad das er seit der OP sehr starke scherzen in der lunge hat. Kaum atmen kann...also nicht tief durch den mund. Die ärzte geben ihm darauf keine Antwort. >Er redet so voller Hass ...als würde jeder Arzt ihm etwas schlimmes wollen. Er vertraut ihnen nicht mehr. Es ist schwer für mich dieses auszuhalten...ich sage dann nur noch ja ja verstehe...denn wenn ich anders reagiere wird er laut. Ich glaube er ist eifach sehr depressiv grade.

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anee
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Beitragvon anee » 22.12.2010 21:57

oh je, das ist aber auch eine schwierige phase für dich, nicht nur für deinen vater.
vielleicht kann er ja doch seine kraftreserven mobilisieren. man merkt ja immer erst , wozu man fähig sein kann.
mir fällt grad ein; google doch mal Dr. Safinaz Hallioglu
das ist eine türkische ärztin und autorin die diverse bücher geschrieben hat, sie wurde vor jahren als unheilbar krank diagnostiziert und hat aber dann, wie die ärzte sagen aufgrund ihres starken überlebenswillens sämtliche herausforderungen gemeistert.

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...

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