nach Burnout zum Hodgkin

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maikom
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nach Burnout zum Hodgkin

Beitragvon maikom » 17.09.2012 17:38

Hallo,
ich hatte hier schon einige Sachen im Forum erfragt und war sehr dankbar, das man hier soviel Zuspruch und Unterstützung in der schwierigen Phase findet.

Möchte mich hier noch mal ausführlich für alle vorstellen:

Mein Name ist Maik und ich bin beruflich kommunaler IT Berater und Anwendungsentwickler. Ich wohne in der Nähe von Potsdam, bin 36, verheiratet und habe 2 süsse Kinder (5 Jahre Junge und 7 Jahre Mädchen) die meinen Lebensmittelpunkt bilden und mich in der schwierigen Zeit erden und zeigen, warum es sich lohnt zu kämpfen.

Meine Mutter starb vor 25 Jahren im Alter von 32 Jahren an Brustkrebs, als ich 14 Jahre alt war, da meine Eltern geschieden war, bin ich dann bei meine Oma groß geworden.

Anfang des Jahres wurde ich auf Burn-Out diagnostiziert und habe gute 3 Monate gebraucht mich durch dieses Leiden durch zu kämpfen. Burn-Out ist echt was fieses, das wünscht man keinen. Vieles ist psychosomatisch und wenig steuer- und regulierbar.

Nach dem es mir dann wieder 2 bis 3 Monate gut ging, kam dann Anfang August die nächste Diagnose - Morbus Hodgkin.

Ich merkte zufällig am Hals einen Knubbel und da ich eh eine Nachsorge zum Burn-Out hatte, habe ich meinem Arzt beiläufig auf diesen Knubbel hingewiesen. Ohne Verdacht, das es was schlimmes ist....so als Nebensatz: "Achso da ist noch was festes am Hals..."

Der Arzt reagiert sofort und schnell und machte sofort ein Ultraschall vom ganzen Körper. Ergebnis: Mehrere Lymphknoten links am Hals. Alle anderen Lymphregionen und Organe unauffällig. Er gab mir am gleichen Tag noch eine Überweisung zu einem Onkologen, den ich dringend noch am selben Tag aufsuchen sollte. Da wusste ich ja schon in welche Richtung es geht.

Für mich war es ein Schock, hatte ich die erste Sache mit dem Burn-Out gerade durchgestanden und nun gleich das nächste....Dazu muss man wissen, das ich bis Anfang des Jahres 2012 nie groß krank war und bis zum Jahresanfang 15 Jahre gearbeitet habe ohne jemals krank gewesen zu sein.

Der Onkologe fuhr dann gleich die nächsten Tage und Wochen das Standard-Programm auf: CT, Biopsie, Knochenmark-Punktion, Pet-CT, Port-OP...Vieles wahr ungewohnt und neu, hatte ich doch vorher noch nie im Leben eine OP gehabt. Und wenn du frühs um 06.00 Uhr im Krankenhaus sein sollst und deine Biopsie dann erst um 14.00 Uhr ist, dann bist du schon vor der OP ein psychisches Wrack.

Danach stand die Diagnose fest: Morbus Hodgkin 2A ohne RF, Behandlung nach HD16. Befall links am Hals (etwa 1 cm groß, SUV Max 4) und im Mediastinum (ca 5 cm groß, SUV Max 5).

Die erste Chemo habe ich letzten Freitag hinter mich gebracht.

Ging es mir am Freitag nach der Chemo noch recht normal und am Samstag wahrscheinlich mit den Glücksgefühlen der Entlassung und der ambulanten Weiterbehandlung der restlichen Infusionen auch, geht's mir mittlerweile so naja....den ganzen Tag müde und abgeschlagen, raff mich dann mal auf um 'ne halbe Stunde an der Luft rumzulaufen. Heute früh war noch Blutkontrolle beim Hausarzt.

Hatte ich am Samstag noch großen Heißhunger und habe 'ne ganze Pizza verdampft, muss ich mich gestern und heute schon stark zum Essen motivieren. Schmeckt nichts mehr wirklich und Hunger ist auch keiner wirklich da.

Ich hoffe das sind nur einige Chemonachwirkungen und man peppelt sich die nächsten Tage wieder etwas hoch...
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy

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Jean
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Beitragvon Jean » 18.09.2012 11:37

Hallo Maik,

Das war bei mir nach ABVD genauso. Zuerst meint man, gar keine Nacwirkungen zu spüren, dann kommen 1-2 flaue Tage, wo man etwas wacklig auf den Beinen ist und wenig Appetit hat. Danach geht's aber in der Regel rasch aufwärts. Ich habe die Zeit dazwischen für Spaziergänge, Radtouren und kleine Ausflüge genutzt. Erhol Dich und trau Dir was zu!

Alles Gute,
Jean
mein Blog: https://isv20.wordpress.com

2001 diffus großzelliges Non-Hodgkin-Lymphom: 3 CHOP + Bestrahlungen
2003 Marginalzonenlymphom: Wait and Watch
2012 Morbus Hodgkin, nodulär-sklerosierender Typ, Stadium IIB:
ABVD (4 Zyklen, d.h. 8 mal)
PET-CT: refraktäre LK
2 DHAP, 2 IGEV, HD-BEAM mit autologer SZT
komplette Remission Dez. 2012
Reha in Oberstaufen Jan. 2013
2013 Rezidiv des MH von 2012
04/13: Bestrahlungen 15*2Gy
ab 05/13: 4 Brentuximab
ab 07/13: HD-FBM + allogene SZT
10/13-01/14: EBV, Lungenentzündung, Reha
02/14: komplette Remission
GdB 100, von 11.2012 bis 07.2015 Erwerbsminderungsrente
seitdem: es geht mir gut!
2018: Ende der regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen

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Beitragvon Paul78120 » 18.09.2012 18:50

Hallo Maik,

bei mir war am Tag der Chemo Heißhunger auf alles zu verspüren. Am ersten und zweiten Tag nach einem Zyklus gings mir dreckig. Danach gings nur bergauf :-)

Wird schon alles wieder. Mir ging es soweit gut, dass ich auch während der Chemo normal gearbeitet habe (ab Tag 3)

Grüße
04.05.2011: Diagnose Morbus Hodgkin
31.05.2011: Staging (IIA, 2 x ABVD + 20 GY)
07.06.2011: 1. Zyklus ABVD
05.07.2011: 2. Zyklus ABVD
15.08.2011: Start 10 x Bestrahlung mit 2GY
26.08.2011: Ende Bestrahlung
19.10.2011: Abschlussstaging: CRu
11.01.2012: 1. NU; alles OK (CRu)
19.04.2012: 2. NU; alles OK (CR)
19.07.2012: 3. NU; alles OK (CR)
18.10.2012: 4. NU; alles OK (CR)
24.01.2013: 5. NU; alles OK (CR)
07.05.2013: 6. NU; alles OK (CR)

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Beitragvon maikom » 28.09.2012 19:43

Wollte mal den Stand aktualisieren: die letzte Woche konnte ich fast wieder mein normales Leben, war sogar 4 Tage arbeiten. Heute war die 2. Chemo und der 1.Zyklus ist nun vorbei und ich hab die Hälfte der Chemo hintermir. Diesmal sogar ambulant, anstelle stationär. Gefällt mir...

Die Leukos haven gerade die Kurve bekommen, war am Mittwoch auf 2,7 - heute pünktlich bei 3,6 - unter 3 geben sie keine Chemo. War um 8 in der Ambulanz, um 9 gings los und um 13.00 Uhr war ich fertig.

Die Haut richt unangenehm nach Chemo, schon zweimal abgeseift, aber richt immer noch nach Chemo, war aber beim letzten Mal auch so. Ansonsten den ganzen Nachmittag müde.

Die Freude ist groß, das nach dem Leukotief heute alles geklappt hat und ich tapfer die Hälfte geschafft habe. Jetzt 2 Wochen wohlverdiente Pause.
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Beitragvon maikom » 28.09.2012 19:45

Sorry für die Tippfehler -> Handy, müde, Birne brummt
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Beitragvon maikom » 12.10.2012 20:11

aktueller Status:
3 von 4 sind drin....EINER GEHT NOCH, EINER GEHT NOCH REIN!!

Klappte heute alles gut, die Leukos bei 4.7 ohne Zusatzmedikamente, was mich etwas Stolz machte, die vorherige Chemo, war mit viel Zittern und Leukos am Vortag der Chemo noch bei 2,7 und zur Chemo auf 3,6 gerettet. Bei Leukos < 3 geben die keine Chemo und schicken dich wieder nach Hause.

Diesmal mal locker bei 4,7 gelandet.....mit 3 Stunden lief das ganze auch relativ zügig durch, nun die Hängetage durchstehen, mal schauen, ob Chemo 3 und 4 die Haare noch killen...momentan sind noch ca. 60 bis 70% der Haare da, fällt aber bei meinem 2mm Stoppelschnitt nicht auf, nur die Kopfhaut blitzt etwas intensiver durch...

ROCK ON!! SHAAAAAKKAAA!!

Für alle die gerade erst am Anfang stehen, es ist zu schaffen, wenn auch nicht immer einfach und bequem...aber größtenteils alles gut zu überstehen.

Bei der Infusion saß heute eine neben mir, ca. 55 bis 60 Jahre alt und die hat schon ihren 3. Krebs seit Anfang 2000. Aktuell ist es Lungenkrebs, die hatte aber einen tierischen Lebensmut und so eine positive Art, das hat mich beeindruckt, trotzdem Sie schon 3 verschiedene Krebsarten hatte.

Da weißt du, das es dich mit dem Hodgkin noch gut getroffen hat.
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