während der Therapie habe ich mir immer gedacht, wenn ich wieder gesund bin, dann... und da ging es nicht nur um "einfache Dinge", wie mich gesünder ernähren und so, sondern zum Beispiel den Job kündigen, woanders nochmal ganz neu anfangen usw. Irgendwie sollte alles "sinnvoller" werden und ich habe immer gedacht, vielleicht ist diese Krankheit ja dazu da, nachzudenken...ob ich das Leben habe, das ich haben möchte.
Jetzt bin ich seit März fertig mit der Chemotherapie und den Bestrahlungen, arbeite noch nicht wieder und Corona-bedingt verzögert sich das sowieso alles, aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich rutsche wieder in den alten Trott rein, mache Homeschooling mit meinen Kindern und bin froh über den Schwerbehindertenausweis und meine Zugehörigkeit im Betriebsrat, weil mich das beides vor einer Kündigung schützt und jetzt wohl auch bei uns im Unternehmen leider einige gehen müssen. Ja, jetzt will ich auf einmal gar nicht mehr kündigen und auch nicht gekündigt werden.

Irgendwie suche ich nach dem "Sinn" der Krankheit und denke mir, wenn ich gar nichts ändere, was sollte das dann?
Ging/geht es noch jemandem so? Habt ihr euer Leben geändert, als ihr wieder gesund wart?
Im Grunde ist das natürlich alles nicht so wichtig wie gesund bleiben und ich merke auch, dass ich viele Dinge jetzt mehr schätze und dankbarer für sie bin, aber sowas geht mir trotzdem öfter durch den Kopf.

Liebe Grüße an alle und an die, die noch mittendrin stecken: Ihr schafft das!

Rachy