Karrierekiller

Hier kann nach Herzenslust geklönt werden. Alles, was nicht unbedingt mit Morbus Hodgkin zu tun hat, gehört hier rein.
melle
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Karrierekiller

Beitragvon melle » 21.11.2009 21:55

Hallo liebe Leute,

ich weiß, ich habe mich ewig nicht gemeldet. Mir geht es an sich gut und das Thema Hodgkin habe ich sehr weit nach hinten geschoben. Warum sollte ich mich auch damit ewig beschäftigen, wenn alles okay ist.
Nun ja, die Problematik mit dem gestörten Denkapparat, mangelnde Fitness und öfter mal Krank sind noch da. Ich versuch mich viel zu bewegen und mein Köpfchen zu benutzen, in der Hoffnung das es alles bald mal wieder wird und ich meinte, das sich einiges nun auch schon verbessert hat. Auch das die Leute mich seltener ansprechen finde ich sehr gut….

Da meine Abschlussprüfung nach 5 ½ jahren Azubi da sein ins haus steht, wollte ich mal wissen, wie es mit der ‚Übernahme im Betrieb aussieht, da es bisher immer Positiv aussah.

1.Gespräch, 1. Person: „ Also wir haben schon über das Model nachgedacht, das du dich Selbstständig machst, wenn du Krank wirst, hast du das Risiko und nicht wir.“ Boah nett, ich dachte immer, dass ich DEN sozialen super Betrieb erwischt habe… Auch ein Problem, was auch angesprochen wurde ist meine Müdigkeit. Würde ich es schaffen, auch mal 48 Stunden mit nur einer Handvoll Schlaf zu überstehen?
… Okay. Ich konnte das Gespärch schlecht einschätzen, also habe ich mit jemand anderen gesprochen, der Menschlich wirkl Top ist, klar sagt was los ist, den man auch mit Problemen befragen kann.
Fazit des 2. Gespräches
- ich laufe dort derzeit unter dem Motto ‚Ihr blos nichts zumuten, wer weiß wie sie das verträgt oder ob sie am streß kaputt geht’.
- Ich in der Rolle der Programmiererin ist zu teuer, da ich zu lange für aufgaben brauche (klar, versteh ich)
- Zukunftschancen in dem Beruf -- ganz gering
- Allgemein auf dem Jobmarkt aufgrund meiner doch sehr langen Krankengeschichte--> fraglich

Meine Ärztin hat mir so was auch schon mal gesagt, das der Beruf nach so einer Sache wirklich hart ist, aber das war immer mein Traum und nun habe ich wirklich das Gefühl, als ob mir der Boden unter den Füßen weg gezogen wurde… Nur wegen so einer scheiße, steht die Zukunft auf sehr wackeligen Beinen, das ist doch echt mies… Sollte ich doch, wie von einigen empfohlen, etwas ‚einfaches’ machen?
Auch wenn ich all das durchgemacht habe, was ich durchgemacht habe, so bereue ich die Schwierigkeiten nicht, in die ich mich begeben habe - weil sie es waren, die mich dorthin brachten, wohin ich zu gelangen wünschte.
- John Bunyan (zitiert nach Paulo Coelho, Handbuch des Kriegers des Lichts)

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tobi33
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Beitragvon tobi33 » 22.11.2009 11:34

Hallo Melanie!

Wir hatten hier neulich genau die Frage diskutiert, wie das wohl ist, wenn man sich mit seiner MH-Vergangenheit bewirbt.

Was mich interessieren würde: Wie siehst Du denn die Stellungnahme des 2. Gesprächs? Also Thema Belastbarkeit, ... etc.?

Sind das Vorwände und Unterstellungen oder bist Du die ganze Zeit mit Samthandschuhen angefasst worden und hast es nicht gemerkt?

Leider ist es ja in Deiner Fa. ganau so gelaufen, wie ich das generell befürchte.
LG Tobias
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melle
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Beitragvon melle » 22.11.2009 12:33

Hallo Tobias,

danke für deine Antwort. Ich hatte die andere 'Unterhaltung' nur kurz angelesen vorher.

Zum Thema Belastbarkeit: es gibt wirklich Tage, da gehe ich erst um 9 ins Büro, mache länger Pause und um 15 Uhr Feierabend. Und das obwohl ich am Vorabend wirklich früh schlafen gegangen bin.
An anderen Tagen wiederum schaffe ich es, selbst wenn ich spät ins Bett gegangen bin, früh aufzustehen, den ganzen Tag volle Power zu geben und bin am nächsten Tag trotzdem fit.
vom Kopf her: ich habe neulich eine Klausur geschrieben. Meine Brücken die ich mir seit tagen eingetrichtert habe, habe ich mir sofort als ich die aufgaben hatte oben drauf geschrieben. Ich musste alles immer Stück für stück danach abarbeiten und genau mit ganz viel ruhe durchgehen.
Bei der Arbeit habe ich mittlerweile immer Musik laufen. sch*** egal was, schwer zu erklären, aber damit kann ich mich wirklich genau auf die Programmierhaugabe konzentrieren, die ich gerade mache. wenns stört - Musik aus.

Samthandschuhe: wenn ich so im nachhinein überlege kann dies wirklich gut sein. oftmals frage ich Kollegen 'du wie geht das, kannst du mir es noch ein 2. mal erklären' und ich muss auch da mir die Wege zum Ziel oftmals aufschreiben um sie zu verstehen.
Das ist echt komisch, verdammt mies und scheiße und nun wo ich das weiß, komme ich mir schon etwas doof vor.

Wie gesagt, die Übernahme ist noch nicht ganz ausgeschlossen, vielleicht kann ich auch in einen anderen bereich gehen. Hauptsache erstmal etwas Festes und 6 Monate darf ich sowieso dort bleiben nach der Prüfung.

im übrigen steht die am Mittwoch angst und ich hab echt schiss. Prüfungsangst im sinne von 'ich schreib alles hin und streiche es wieder durch' hatte ich schon immer, kam soweit aber durch meine mündliche Leistung immer wieder gut raus.
Ich habe echt Bammel, das alles was ich seit Ewigkeiten lerne (2 std lernen, 30 min schlafen) am Mittwoch nicht mehr weiß.

ich kann allgemein sagen, das ich das Gefühl habe, das man die kleinen Bücherregale mit meinem ganzen wissen was ich mal hatte, umgeworfen und durcheinander gebracht hat und alles nach und nach wieder sortiert und katalogisiert werden muss.
Auch wenn ich all das durchgemacht habe, was ich durchgemacht habe, so bereue ich die Schwierigkeiten nicht, in die ich mich begeben habe - weil sie es waren, die mich dorthin brachten, wohin ich zu gelangen wünschte.

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Sane
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Beitragvon Sane » 22.11.2009 13:28

Liebe melle,
so einfach den Bereich wechseln, wenn Du Deine Arbeit liebst, würde ich nicht. Lote erst mal aus, welche Möglichkeiten es für Dich gibt.
Meine These ist, dass man in einem "leichtem", aber ungeliebten Job total unglücklich wird und das der Gesundheit auch nicht zuträglich ist.

Thema Samthandschuhe: Hat man Dir denn auch weniger und "leichtere" Arbeiten gegeben, oder sind die Kollegen Dir gegenüber einfach zurückhaltender gewesen? Versuch das doch mal etwas offensiver herauszubekommen.

Und: Belastungsfähig bist Du! Wer eine Chemotherapie übersteht und den Krebs besiegt, hat einen schweren Belastungstest bestanden!

Sane
Morbus Hodgkin 2a
8x Beacopp eskaliert 2o.8.07 bis 11.2.08
CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe
PET am 26.3. negativ
Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung
CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"
Seitdem alle NU in Ordnung- Vollremission!

Sabi
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Beitragvon Sabi » 22.11.2009 16:21

Hallo Melle,

ich kann dir da nur raten darauf zu achten, das sie dir einen gutes Arbeitszeugnis schreiben (darauf achten, das nicht doch "versteckt" deine Krankheit und "mangelnde Belastungsfähigkeit" zum Ausdruck kommen) und du dir jetzt schon anfängst eine neue Arbeitsstelle nach Beendigung deiner Ausbildung suchst. Denn diese Firma ist wohl nicht bereit dich langfristig zu übernehmen und ich an deiner Stelle würde auch auf so eine Firma sch***. Denn du bist zwar "geschützt" durch deinen Status der Schwerbehinderung, diesen können sie aber ganz schnell umgehen, wenn sie dir "mangelnde gleiche Eignung bzw. Belastarkeit" im Vergleich zu gesunden Mitarbeitern bescheinigen.
Ich weiß nicht wie lange dein Ausweis noch läuft und welchen Grad der Behinderung du noch hast und demzufolge ihn auch angeben müsstest, aber ich würde dir dazu raten, ihn nicht zu verlängern. Denn die Chancen mit Schwerbehindertenausweis sind auf dem Arbeitsmarkt gleich 0.

Zur Belastungsfähigkeit - das musst du wirklich selber entscheiden ob du wirklich für diesen Beruf geeignet bist - und lass dir da nicht von der Schrott-Firma einreden das du es nicht bist. Ich denke jeder "normale" Mensch ist auch nicht immer in Höchstform - von daher, würd ich mich von Müdigkeit etc. nicht verunsichern lassen.

Alles Gute

alty
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Beitragvon alty » 22.11.2009 18:16

Sabi hat geschrieben:Ich weiß nicht wie lange dein Ausweis noch läuft und welchen Grad der Behinderung du noch hast und demzufolge ihn auch angeben müsstest, aber ich würde dir dazu raten, ihn nicht zu verlängern. Denn die Chancen mit Schwerbehindertenausweis sind auf dem Arbeitsmarkt gleich 0.

Höre doch auf solch einen Sch*** zu raten, Sabi. Das stimmt nicht! Es ist zwar nicht leicht als "Schwerbehinderter" einen Job zu finden, aber auch nicht unmöglich. Ich bin ein Beispiel. Nach meiner Ausbildung im Rahmen einer beruflichen Reha schrieb ich genau 1 (eine) Bewerbung und wurde genommen. Die Schwerbehinderung habe ich beim Vorstellungsgespräch nicht verschwiegen. Ich habe also als schwerbehinderter über-40-jähriger (was allein schon in einigen Firmen ein Ablehnungsgrund ist) einen tollen Job bekommen, der erste, der mir wirklich Spaß macht. Anderen geht es sicher auch so.

Frau Sabi sieht das Glas mal wieder halb leer statt halb voll. :bash:

Habe fertig! :poeh:

melle
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Beitragvon melle » 22.11.2009 18:41

Hallo,

danke für euer feedback.

also mal zur verteidigung. die firma ist wirklich nicht eine von diesen 0 / 8/15 buden, sondern etwas menschlichkeit ist da doch schon. als ich damals wieder kam habe ich meine prüfung erst mal ewig verschoben. als die dann anstand hat meine ärztin mir geraten mir noch mehr zeit zu nehmen. ich war damals total fertig und habe dann mit einem kollegen aus dem BR gesprochen und ihn gefragt was möglich ist.
für die chefetage war es gar keine frage 'ja' zu sagen. das ich mir dabei etwas doof vorkomme die 'dauer azubine' zu sein, ist glaub ich verständlich.

Samthandschuhe: es wurde nie was böses gesagt wie " jetzt mach aber mal hinne und bekomm dein hintern hoch" so sinngemäß. ich habe nie arbeit bekommen, die zeitlich drängte und wenn ich mit meinen aufgaben nicht im zeitlichen rahmen war, dann war es halt so, etwas grimmig geguckt oder mal ein spruch, aber kein NUN ABER LOS.
die kollegen sehen auch das ich bemüht bin. fast in jedem Urlaub den hatte war ich irgendwie in der firma, hab was fertig gemacht, habe kundentermine vereinbart, damit die ihre 'ware' bekommen und nicht noch länger warten müssen usw. also verdammt Ich will ja!!!

thema behindertenausweis: ich geh mit dem thema wirklich ganz offen um. manche haben damit ein problem, wie ich zu der sache stehe und das ich da auch gerne mal den ein oder anderen doofen spruch mache. ich denke, wenn ich mich wirklich auch noch mal bewerben muss und die sehen ja, dass ich 5 1/2 jahre auzubi war bzw ja gerad noch bin, dann sag ich lieber klar was los ist.
ich gehe mehr oder weniger regelmäßig zur kontrolle (meine hausärztin hat die lage voll im griff 8) und mein Professer freut sich einfach immer nur mich zu sehen) und ich mach mir da überhaupt keine sorgen.

ich will nirgends eine extra wurst, nur weil ich das arme mädchen bin, das mit 19 schon krebs hatte und nun müssen wir sie in watte packen. im gegebteil.
derzeit habe ich mit einigen sachen weitere probleme und muss hier und da noch mal operiert werden. Ja und. von vielen kommt "ach du hast doch schon so viel durchgemacht, nun kommt das auch noch." JA Und? eine OP am handgelenk, Mandeln raus etc das sind kleinigkeiten. aufstehen und weiter.

kleines beispiel zum schluss:
nebenbei mache ich viel jugendarbeit, es sind 2 mütter die ein hauch meiner vorgeschichte wissen, alle anderen wissen eigentlich nichts darüber.
ich versuch den kids was zu erklären, bekomm es nicht ganz hin und bin dabei etwas paddelig. Ja pech, is halt so. das ich die sätze manches mal nicht voreinander bekomme oder tot müde und supter unfit bin kann man dann nicht ändern, aber für mich persönlich ist die vergangenheit kein freifahrtschein für alle entschuldigungen
Auch wenn ich all das durchgemacht habe, was ich durchgemacht habe, so bereue ich die Schwierigkeiten nicht, in die ich mich begeben habe - weil sie es waren, die mich dorthin brachten, wohin ich zu gelangen wünschte.

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Beitragvon Sabi » 22.11.2009 18:43

@Alty:

Ich bin nur Realistin :)

Und in Zeiten einer weltweiten Wirtschaftskrise denke ich, das man nicht mit gutem Gewissen dazu raten kann, auf eine Einstellung aufgrund seiner Schwerbehinderung zu pochen.
Das Angebot bestimmt den Markt & momentan herrscht einfach ein massives Überangebot an qualifizierten Arbeitskräften und die Firmen tendieren dazu, die "Besten" einzustellen. Und mit Schwerbehindertenausweis zählt man nicht zu den "Besten" sondern eher zu den "Problemfällen". Und da die Ausgleichsabgabe sehr gering ist, im Vergleich zu den Leistungen die ein Unternehmen einem schwerbehinderten Arbeitnehmer gewähren muss, wird dann doch in den meisten Fällen lieber die Ausgleichsabgabe gezahlt.

Ich empfehle hier mal etwas im Internet zu recherieren - selbst der öffentliche Dienst erfüllt nur noch die Pflichtquote - andere Unternehmen haben meist nur noch eine Schwerbehindertenquote von 2 Prozent.

Es muss jeder für sich selber entscheiden, ich sehe den Schwerbehindertenausweis bei der Arbeitssuche als echtes Problem an und würde da mich nicht auf die "Großmütigkeit" von Unternehmen verlassen - glaube nicht, das dies in der momentanen Wirtschaftslage realitisch ist.

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Beitragvon speedy » 22.11.2009 21:36

Hallo Melle,

ich finde im grossen und ganzen hatte man doch Verständnis für Deine Situation - gerade weil Du mit offenen Karten gespielt hast. Ausserdem macht Dir die Arbeit ja Spass. Und Du kannst stolz auf Dich sein, wenn Du alles bestanden hast.
Wäre es dann nicht vielleicht vorübergehend eine gute Sache, wenn Du vorschlägst, vielleicht Teilzeit oder 30 Stunden zu arbeiten. Du hast dann zwar weniger Geld, kannst aber mit deinen Kräften besser haushalten und bleibst immer am Ball.

Selbständig (ich kenn Dich zwar kaum) aber halte ich für schwer 8) . Gerade in diesen Zeiten. Ich bin selbständig, es ist alles nicht so einfach.
Bis da mal ein paar Rubel zusammen sind... 8)

Den Schwerbehindertenausweis halte ich immer noch für eine gute Sache.
Joachim hat auch immer mit offenen Karten gespielt. Das gab nie Probleme, aber Leistung wollen Sie schon sehen... 8) ist einfach so.
Jetzt ist die Krankheit nur noch immer kurz vor den NUs Thema hier und auf der Arbeit. Einige Kollegen drücken auch immer die Daumen 8)
Ansonsten ist es kein Thema mehr.
Ich hoffe Du findest eine Lösung, die Dich zufrieden macht. Gabi
Mein Mann (Joachim) Diagnose MH I/IIA - LPHL im Februar 07, 2 x ABVD bis 9.5.07, 30 gray (17x1,8 gray) bis 19.07.07, PET - 14.06.07 negativ, 1.-8. NU ok, VOLLREMISSION, jetzt nur noch halbjährliche NUs :sunny:

Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken.....

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Beitragvon melle » 22.11.2009 23:09

hallo,

ich bedanke mich natürlich noch mal für die antwort. das erstmal weniger arbeite klingt gut. ich lebe noch zuhause (wollte eigentl zum frühjahr ausziehen) und von daher ist meine finanzielle seite doch recht abgesichert. 30 stunden machen nicht viel sinn, bin in der glücklichen lage das wir einen 35 Stunden Tarifvertrag haben :) sehr angenehm :lol:

Ja, und wenn ich dann meine Prüfung irgendwie schaffe :roll: dann bin ich logischerweise auch stolz. also mittwoch mal gucken wie es läuft (bibber mit einem puls von eben gemessenen 101)

bis denn
Auch wenn ich all das durchgemacht habe, was ich durchgemacht habe, so bereue ich die Schwierigkeiten nicht, in die ich mich begeben habe - weil sie es waren, die mich dorthin brachten, wohin ich zu gelangen wünschte.

- John Bunyan (zitiert nach Paulo Coelho, Handbuch des Kriegers des Lichts)

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Beitragvon bonny0404 » 23.11.2009 08:43

also ich sehe die vorerkrankung nicht als karrierekiller,sondern eher als chance und da schau doch mal auf deine signatur (die ich total klasse finde!)

auch wenn es beim thema JOB um existentielle fragen geht,so finde ich auch,dass man mit offenen karten spielen sollte. ein ehrliches verhältnis zwischen arbeitgeber und arbeitnehmer ist die beste basis für einen start.
oder mal hand auf´s herz: heiratet man,nachdem man sich vorher einiges verschwiegen hat? :wink2:

ich finde,die meisten sehen das thema arbeit zu verbissen....klar,es geht dabei um die existenz,aber es ist doch wirklich so, dass sich für eine tür die sich schließt,eine neue öffnet und wenn man auch nicht gleich DEN job bekommt...
wer die augen auf dem arbeitsmarkt offen hält,bekommt auch irgendwann den job,mit dem er glücklich wird (siehe alty :wink2: )
das hat auch nichts mit der wirtschaftskrise zu tun,auf die ja neuerdings jeder pipifax geschoben wird :?

realistisch zu sein,bedeutet nicht,dem arbeitgeber etwas zu verschweigen,denn die realität ist ja,das man krank war und den ausweis hat (die vorteile sollen ja auch eine starthilfe sein,um im job zu bestehen).
das ganze lügen (incl. verschweigen),um in einem anderen licht zu erscheinen ist ja heutzutage mode,aber ich finde es ziemlich un- 8) jede mode mitzumachen,denn nicht jedem steht das,was anderen steht :wink2:

melle,ich kann dir auch keinen ultimativen tipp geben und viele kommen gut mit ihren kleinen flunkereien durch´s leben und haben auch vorteile,aber es geht auch anders... lass dich nicht verbiegen und unter druck setzen.sane hat es klasse geschrieben....du bist belastbar und stark und alles andere ergibt sich...bleib dir treu und dann wirst du sehen,dass deine signatur 100%-ig passt :wink2:
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
letzte NS 09/2010 alles i.O. Bild

Sane
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Beitragvon Sane » 23.11.2009 10:12

Danke Bonny :oops:

Sane
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CT am 22. 2. 2008 zeigt Narbengewebe

PET am 26.3. negativ

Mrt im Dezember zeigt Vergrößerung

CT am 16.4. zeigt \\\"allgemeinen Rückgang aller Lymphomreste\\\"

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Beitragvon tobi33 » 23.11.2009 13:29

Personaler sind ja normalerweise auch Menschen und keine Monster. Nur aus Jux und Dollerei ärgern die Ex-Krebskranke nicht. Aber je größer die Firma und je größer der Verantwortungsdruck dem eigenen Vorgesetzten ggü. ist, überlegt es sich der eine oder andere vielleicht doch zweimal wie er die Entscheidung dann "hinterher" rechtfertigen müsste, wenn der Kandidat ausfällt. Selbst wenn das tatsächliche Risiko gar nicht größer wäre als bei einem "voll und ganz Gesunden" - der Vorgesetzte wird immer sagen, dass man ja wohl nicht Einstein gewesen hätte sein müssen, um das vorauszusehen.

Ich finde, das hat nicht zwingend was mit Ehrlich- & Geradlinigkeit vs. "verbissen" & Karriere zu tun. Ich habe darüber mit einem Siemens-Personalchef a.D. geredet, bevor ich mir eine Meinung gebildet habe. Der meinte, die einfach Lösung wäre der Gegenseite meist auch lieber.

Natürlich gibt es Alternativen und es ist auch entscheidend, wie man persönlich damit leben kann - in jedem Fall muss man sich aber frühzeitig im Klaren darüber sein, wie man es machen will. Ein Hin- und Hereiern zwischen den beiden Strategien ist nicht möglich.

LG Tobias
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Sabi
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Beitragvon Sabi » 23.11.2009 14:22

Ähmmm - also das Verschweigen seiner Krebserkrankung fällt unter Lügen? Ein Schwerbehindertenausweis entbindet einen Arbeitnehmer auch nicht von seiner Pflicht zu "arbeiten" bzw. "erlaubt" es ihm "weniger Leistung" zu bringen. Sollte er nicht zu einer Leistung fähig sein wie seine "gesunden" Kollegen und ist er im Kenntnisstand darüber (d.h. er weiß selber, das er nicht zu der gleichen Leistung fähig ist wie seine Kollegen) und verschweigt dies, so kann er sofort gekündigt werden - das zählt als "Flunkerei".

Wie gesagt, ich bin nicht der Meinung, das selbst Jahre nach einer Krebserkrankung das komplette Umfeld über die ehemalige Erkrankung "Bescheid" wissen muss - vor allem dann nicht, wenn keine (beeinträchtigende) Folgeschäden mehr vorhanden sind. Für mich ist es so, das das Thema "Krebs" zwar mir immer zum Teil schmerzhaft in Erinnerung bleiben wird aber ich mittlerweise nach der langen Zeit, dieses Thema auch als ein Stückchen weit als "abgehakt" ansehe. Hängt aber auch damit zusammen, das ich halt wirklich keine Beeinträchtigungen mehr dadurch habe und die Sachen die noch vorhanden sind, mich nicht beeinträchtigen bzw. auch einfach mal schlichtweg ausgeblendet werden. Ich sehe das so, ich war vor langer Zeit krank - bin aber jetzt auch schon seit langer Zeit wieder gesund und das ist was zählt. Somit ist mittlerweise tatsächlich das Thema "Krebs" schlichtweg Vergangenheit, an die ich manchmal noch denke, aber ich persönlich räume diesem Thema ansonsten keinen Platz mehr in meinem gegenwärtigen Leben ein. Ich sag immer, vorbei ist vorbei :D

Sabi
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Beitragvon Sabi » 23.11.2009 14:29

Aber wie gesagt, die Ansicht ob Schwerbehindertenausweis ja oder nein, hängt meiner Meinung nach wirklich davon ab, welche und in welchem Ausmaß Folgeschäden noch vorhanden sind. Da gibt es kein richtig oder falsch. Es muss jeder für sich entscheiden.


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