haare während der therapie und arbeit

Hier kann nach Herzenslust geklönt werden. Alles, was nicht unbedingt mit Morbus Hodgkin zu tun hat, gehört hier rein.
elchen89
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haare während der therapie und arbeit

Beitragvon elchen89 » 26.10.2009 23:19

huhu
hab jetzt hier mal 2 fragen hab da noch nichts passendes zu gefunden. einmal bekomme ich ja beacopp undi we wachsen meine augenbrauen und meine haare auf dem kopf wieder....weiss jetzt nicht was ich davon halten soll bin ich jetzt resistent gegen die chemo oder wieso kommt da langsam so ein flaum aufm kopf???? hab keine dosisrduktion oder so bekommen....
und meine andre frage wie denkt ihr sehen uns jetzt künftige arbeitgeber....ich mein ich habe zwar meine ausbildung die ich weiter machen kann aber denken die meisten ja net die sich net mit unsrem krebs auskennen einmal krebs immer krebs usw. was denkt ihr sind die meinungen zu chefs stellen doch lieber nen gesunden als nen ex hodgkie ein, oder? weiss net hab mir da so meine gedanken drüber gemacht als ich ma so über meine zukunft nachgedacht habe.......hmmm............keine ahnunh
ich wöllt aber meine krebserkrankung auch net verheimlichen immerhin fehlt da jetzt fast ein jahr im lebenslauf

würd mich ma interessieren wie ihr darüber denkt.........oder was ihr für erfahrungen gemacht habt als ihr eurem neune arbeitgeber mittgeteilt habt das ihr krebs hattet....

vielen lieben dank schonmal :-)

ein im mom etwas verwirrtes elchen ich denke es liegt daran dass das ende naht das ich im mom so ne seltsame stimmung hbae
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tobi33
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Lebenslauf und Vorstellungsgespräch

Beitragvon tobi33 » 27.10.2009 05:35

Hallo Elchen!

Einen weißlich (farblosen?) Flaum hab ich auf der Platte auch (sieht man allerdings nur aus nächster Nähe). Der wächst allerdings seit 2-3 Wochen kaum bis gar nicht. Vielleicht sind die weißen Haare besonders chemoresistent? (survival of the fittest ;-) )
Zu der Frage mit dem künftigen Arbeitsleben: Ich habe vor 15 Jahren meine damalige Freundin bei Ihrer Bewerbungsphase nach dem Studium begleitet. Sie ist chronisch krank und deswegen in einer schlechten Lage, da ihre Krankheit jede Tätigkeit früher oder später beeinträchtigt. In so einer Situation ist die Frage nach der Lüge im Vorstellungsgespräch oder Lebenslauf nur eine Frage der Zeit. Sie hat sich damals trotzdem für die Unwahrheit entschieden, was ich Dir -wenn Du's wasserdicht hinbekommst- nur raten kann. Wenn man einmal in der Misere der Absagen steckt und die Lücke im Lebenslauf immer größer wird... dann wird aus Paulus wieder Saulus.

Arbeitsrechtlich bist Du verpflichtet, eine Schwerstbehinderung anzugeben und die Frage nach AUs der letzten 24 Monate wahrheitsgemäß zu beantworten, sofern die Erkrankung eine Auswirkung auf Deine angestrebte Arbeitsstelle hat. Ich würde demnach:
-wenn noch nicht erfolgt, möglichst keinen Behinderungsgrad beantragen (weil es damit offiziell wird).
-eine hoffentlich abschließende Remission mit TÜV-Stempel an Deiner Stelle so interpretieren, dass die Erkrankung keine Auswirkung auf Deine zukünftige Arbeit hat.
-die Lücke im Lebenslauf kreativ füllen ohne harte (nachprüfbare) Unwahrheiten einzubauen.

Liebe Grüße Tobias
IVb: 8xB bis 12.2009, NU 06.2010 ok, Lungen-OP 12.2010, aboutme

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Beitragvon elchen89 » 27.10.2009 10:04

huhu tobi
reut mich das du so schnell geantwortet hast.
ja genau diesen tollen weißen flaum :? sieht ma echt heiß aus 8) :roll:
aber dann bin ich beruight, ich dachte schon das die chemo i wie nicht mehr anschlägt oder so man o man ich mach mir im moment viel zu viel sorgen ich glaub ich brauch nen hobbie :wink2: aber jetzt is ja erstma wieder iso angesagt aber hoentlich net wieder stationär und ohne fieber usw.

ja ich bin auch als am überlegen mit dem arbeiten.......eingeschränkt bin ich ja nicht in der altenpflege im gegenteil ich kann jetzt eher noch als früher die probleme einer 80 jährigen in bezug auf blutdruck, kochen im sitzen vor der herdplatte schwäche usw. nachvollziehen.....fühl mich ja teilweise selber wie ne oma.---
ende dezember anfang januar fahr ich ja in kur und ab februar märz wollt ich langsam wieder anfangen arbeiten zu gehen.....
und ich weiss net mein ex chef meint werd gesund und komm wieder so.......aber wenn ich mich später mal bewerbe was soll ich in die riesen lücke von april bis nächstes jahr februar reinschreiben? eigtl. steh ich ja auhc zu meinem krebs......jeder weiss es und ich müsste arg aufpassen mich net zu verplabbern.....
meine angst is wenn der künftige ag liest ohhh krebs ne sry der kann ja wiederkommen ich nie wieder was finden werde........imer diese vorurteile einmal krebs immer krebs aber das weiss man ja nicht...
mit dem behindertenausweis hab ich nicht gemacht....möcht ich auch eigtl. gar nicht........

ich hab ja nebenbei auch eine chronische krankheit, den morbus chron. allerdings meint mein onko durch die chemo geht der weg im darm und den würd ich auch niemals erwähnen auf der arbeit...hab ich auch nie und der hatte mich ja wirklich eingeschränkt hing ja nur aufm klo wegen dem durchfall........komische situation den morbus chron der ja eigtl. net schlimm is (also nicht tödlich)verheimliche ich, weil er mich eingeschränkt hat) aber den krebs ob ich ihn offenbare ich weiss es einfach nicht :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:

oh man eitl. ein net so wichtiges thema aber wenss ans ende der therapie geht schon.......solangsam fängt man ja wieder etwas an zu planen vorher hatte man ja nur das eine ziel.....................
danke schonmal das du/ihr euch die zeit nimmt das ganze hier durchzulesen :-(
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Beitragvon speedy » 27.10.2009 10:40

hallo elchen,

meine Antwort fällt da etwas anders aus:

Ich hab jahrelang während des Studiums im Altenheim gearbeitet. Die Arbeit ist körperlich und psychisch belastend. Von meinem Mann kann ich sagen, er ist nach der Therapie weniger insbesondere psychisch belastbar.
Körperlich arbeitet er nicht, aber er sagt, er wär jetzt nach der Therapie froh nur ein Schreibtischtäter zu sein.
Mit den Bauchproblemen: Da hat mein Mann ein ähnliches Problem. Seine befallenen Lymphknoten waren auch im Darmbereich. Die Probleme gingen tatsächlich weg während der Chemo, ebenso seine Hautprobleme. Leider war es bei ihm nicht von Dauer. Die kleinen Problemchen kamen alle wieder.
Hoffentlich hast Du da mehr Glück. Mein Mann isst jetzt nach Diät, so kann er alles im Zaum halten und die Bauchprobleme sind zur Zeit fast nicht vorhanden. Die Chemo räumt anscheinend gründlich auf! Aber dann?
Zur Schwerbehinderung: da hat mein Mann auf der Arbeit mit offenen Karten gespielt. Es wird akzeptiert, das es manchmal Tage gibt wo er weniger konzentriert ist. Er ist froh, das er den SB- Ausweis hat, da gibts 5 Werktage mehr Urlaub. Vom Finanzamt gibt es bei der Steuererklärung je nach Grad Geld wieder. Ist auch mal ganz schön.
Man sollte sich das jedenfalls gut überlegen, wie man die ganz persönliche Zukunft sieht. LG Gabi
Mein Mann (Joachim) Diagnose MH I/IIA - LPHL im Februar 07, 2 x ABVD bis 9.5.07, 30 gray (17x1,8 gray) bis 19.07.07, PET - 14.06.07 negativ, 1.-8. NU ok, VOLLREMISSION, jetzt nur noch halbjährliche NUs :sunny:

Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken.....

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Beitragvon elchen89 » 27.10.2009 11:10

hallo speedy,
da hast du recht was es körperlich und seellich angeht in der altenpflege zu arbeiten...aber ich habe ja schon ein ein halb jahre in der pflege gearbeitet und schon sooo viele berufe ausbropiert DAS ist einfach mein leben :D ich liebes es mit den alten leuten......die vielen lebenserfahrungen.......einfach ihnen zu helfen macht so ein spaß auch wenn man es net immer mit netten omis und opis zu tun hat :-)

das mit dem darm hab ich mir auhc so überlegt...ich nehm ja auch ziemlich viel kortison da wärs ein wunder wenn ich probleme hätte mit der entzündung.....hab da auhc so meine ernährungsumstellung und die werde ich auhc beibehalten..........
meine mutter meint auch ich solle den ausweis beantragen.....ich informiere mich vielleicht mal genauer über vor und nachteile usw.
ne ne ne was man alles mit dem scheiss mitmachen muss.....

und dein mann kommt mit einem bürojob besser klar? ich wüsste jetzt net ob ich mich wirklich so konzentrieren könnte nach der chemo usw. hätte glaub ich die nerven net dazu die ganzen zeit am oc zu sitzen usw. aber ich denke das liegt bei jedem persönlich jeder hat seine vor und nachteile..........

ist dein mann den offen auf der arbeit damit umgegangen wenn ich fragen darf und wie hat der chef so reagiert? bin ja noch relativ jung und hab jetzt im umfeld keinen mit krebserfahrungen daher frag ich euch so ein wenig aus hoffe es ist nicht schlimm........aber bin ja sebst erst seit eineinhalb jahren in der harten berufswelt :-)
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Beitragvon tobi33 » 28.10.2009 13:35

elchen89 hat geschrieben:meine mutter meint auch ich solle den ausweis beantragen.....ich informiere mich vielleicht mal genauer über vor und nachteile usw.
Der hat ja auch nur Vorteile, wenn man das Glück einer festen Arbeitsstelle hat. Ich seh aber das Problem in der Bewerbungsphase. Ich hätte es im Büro gar nicht verheimlichen wollen. Kann mir aber gut vorstellen, dass es problematisch werden kann, wenn man später nicht mehr den vollen Einsatz bringen kann und die Kollegen oder der Chef das registrieren... :( LG T.

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Beitragvon elchen89 » 28.10.2009 14:30

so deck ich auch tobi......ist man in einem festen verhältniss okay aber in der berwerbungsphase :?
hab mich auhc jetzt dagegen entschieden.....ich hab so keine einschränkungen bis jetzt würd ich wieder arbeten gehen und solange das gut geht bleib ich auch dabei......ich mein ich wohn noch bei meinen eltern, die finanzieren mich sozusagen jetzt mit wo ich im moment kein eigenes geld verdiene ausser krankengeld und wenn ich später mal alleine wohne und wirklich drauf angewiesen bin auch auf die vergünstigungen dann werd ich mir da mal ein kopf drum machen....

aber schade hätte gedacht hier lassen paar mehr nen kurzen erfahrungsbericht wie es beruflich bei Ihnen wietergegangen ist....wie sie mit der krankheit im vorstellungsgespräch umgegangen sind......
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Beitragvon tobi33 » 28.10.2009 15:26

... kommt schon noch, die müssen halt arbeiten. ;-)

Sabi
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Beitragvon Sabi » 01.11.2009 10:55

Hallo Elchen,

ich bin ebenfalls der Meinung, dass bei jungen Menschen in der Bewerbungsphase ein Schwerbehindertenausweis eher kontraproduktiv sein kann. Ich würde das aber nochmal einschränken.

Die Frage vom Arbeitgeber nach einer Schwerbehinderung und Ausweis muss wahrheitsgemäß beantwortet werden, alle weiteren Fragen wie z.B. durch was die Schwerbehinderung zustande gekommen ist, nicht mehr. Ausser es handelt sich um eine Einschränkung durch die Schwerbehinderung die die Ausübung der Arbeitsleistung mindern würde. Dann muss man auch ungefragt die Schwerbehinderung und die Einschränkung angeben. Und da liegt meiner Ansicht auch das große Problem.

Ich glaube viele private Unternehmen stellen wirklich äußerst ungern schwerbehinderte Arbeitnehmer ein. Begründung ist einfach oft, das zwar die gleiche Eignung, aber nicht die gleiche Leistung wie bei einem gesunden Arbeitnehmer besteht. Somit umgehen viele Arbeitgeber ihre Beschäftigungspflicht und zahlen lieber die Ausgleichsquote.
Im öffentlichen Dienst sieht das ganze schon anders aus. Diese müssen generell (bei fachlicher Eignung) einen schwerbehinderten Bewerber zum Vorstellungsgespräch einladen. Bedeutet das dann bei der Personalauswahl dem schwerbehinderten Bewerber (bei gleicher fachlicher Leisung) bei der Auswahl der Vorrang gegeben werden muss. Aber auch im öffentlichen Dienst sind die Stellen meist befristet und auch hier hat der Schwerbehinderte dann keinen Anspruch auf Weiterbeschäftigung. Sprich es kann sich oft um eine (Pflicht-)Beschäftigung durch den öffentlichen Dienst handeln (da er gesetzlich dazu verpflichet ist, dem schwerbehinderten Bewerber den Vorrang zu geben) - ob das wirklich sinnvoll für den Arbeitnehmer ist, weiß ich nicht. Ich denke auch der öffentliche Dienst tut sich schwer, schwerbehinderte Arbeitnehmer in ein unbefristestes Arbeitsverhältnis zu übernehmen und erfüllt oft seine Quote mit befristeten Verträgen.

Ich hatte nie einen Schwerbehindertenausweis, damals wurde mir davon explizit abgeraten, da die Nachteile (gerade in der Bewerbungsphase) den Vorteilen überwiegen. Anders sieht es aus wenn man bereits fest in einem unbefristeten Arbeitsvertrag drin ist, aber bei einer Arbeitssuche ist es eher hinderlich, zumindest verrringert es extrem die Chancen in einen unbefristeten Vertrag übernommen zu werden und es besteht einfach die Gefahr, das man nur in befristeten 1-2 Jahres Verträgen übernommen wird.

Meine Erfahrung ist, das man allein durch das Wort "Krebs" schon ein Stückchen weit stigmatisiert wird. Nicht jeder kann damit umgehen und der Gedanke "Einmal Krebs, immer Krebs" und nicht leistungsfähig, ist halt wohl in vielen Köpfen. Somit ist auch meine Erfahrung, das ein Verschweigen oft besser ist.

Alles Gute

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Marion1970
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Beitragvon Marion1970 » 01.11.2009 12:38

Sabi hat geschrieben:Meine Erfahrung ist, das man allein durch das Wort "Krebs" schon ein Stückchen weit stigmatisiert wird. Nicht jeder kann damit umgehen und der Gedanke "Einmal Krebs, immer Krebs" und nicht leistungsfähig, ist halt wohl in vielen Köpfen. Somit ist auch meine Erfahrung, das ein Verschweigen oft besser ist.


Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wirklich auf den einzelnen Vorgesetzten ankommt. Ich bin zwar in der glücklichen Lage, dass ich auf Lebenszeit verbeamtet bin, allerdings habe ich mich in den letzten Jahren beruflich auch sehr stark engagiert und war gerade dabei, die Ernte dieser Arbeit einzufahren, als mir der verdammte Hodgkin dazwischen kam. Für mich war da klar, dass ich meine beruflichen Ambitionen knicken kann, weil ich auch dachte, dass bei meinem Chef die Klappe fällt: "Einmal Krebs, immer Krebs". Letzten Endes habe ich das ja früher auch immer gedacht. Aber mein Chef sieht das zum Glück anders und meine Arbeitsbereiche liegen nun eben ein halbes Jahr auf Eis.

Bei meiner vorgesetzten Stelle (bin als Lehrerin auch ans Schulamt abgeordnet) war es sogar noch einfacher, denn mein Chef dort wusste mit Morbus Hodgkin sofort etwas anzufangen, da er einen solchen Fall in der Familie hatte, dem es heute wieder top geht. Also konnte mir mein Chef dort gleich noch eine Erfolgsgeschichte auftischen und mir Mut machen.

Ich habe also die Erfahrung gemacht, dass man mit offenen Karten gut klarkommt, aber das ist nun auch aus einem gesicherten Arbeitsplatz heraus. Ich glaube aber, dass ich bei einer Bewerbung das auch angeben würde. Letzten Endes hat man dadurch auch sehr viel Kraft und Lebenserfahrung gewonnen, die einem im Job auch positiv bereichern können. Ich bin überzeugt, dass man nach so einer überstandenen Therapie anders, also geduldiger und gelassener, mit schwierigen Personen und Situationen umgeht. Ich würde zuminderst versuchen, diese ungewünschte Lebenserfahrung so zu "verkaufen".

Liebe Grüße, Marion

Sabi
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Beitragvon Sabi » 01.11.2009 13:27

@Marion:

Aus einem festen Arbeitsverhältnis kommend spricht auch wirklich nichts dagegen die Schwerbehinderung geltend zu machen, zumal ja in der Regel der Vorgesetzte den Arbeitnehmer geht und ihn einschätzen kann.

Bei einem Bewerber allerdings, ist dies halt nicht möglich. So besteht meiner Meinung nach immer die (große) Gefahr das der Arbeitgeber doch die Vermutung hegt, jemanden einzustellen der doch nicht so belastbar ist und oft "krank" macht und den er "durchschleifen" muss und der obendrein noch quasi unkündbar ist. Die Einschätzung oder Wertschätzung der (Lebens-)Erfahrung einer durchgemachten Krebserkrankung kann auch sehr unterschiedlich sein. Da kommt es sicherlich darauf an, was für positive oder auch negative Erfahrungen der Arbeitgeber in dieser Richtung bereits gemacht hat.

Ich denke das bei einer gezielten Frage nach der Lücke im Lebenslauf man schon hier die Wahrheit sagen kann (würde ich aber nochmal in Abhängigkeit mit Dauer der Remission einschränken). Ich schätze jedoch die Chance auf einen Arbeitsplatz größer ein, wenn der Arbeitgeber jemanden einstellen kann, der keinen Schwerbehindertenausweis hat.

VG

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Beitragvon bonny0404 » 01.11.2009 14:13

deine frage kann man ganz einfach beantworten...es kommt,wie es kommt.

wie schon geschrieben wurde,ist es von vielen dingen abhängig und für jede tür die sich schließt,öffent sich wieder eine neue tür.

generell finde ich aber,dass die meisten sich in der therapie,bzw. nach der therapie zuviel zumuten und zu schnell ins arbeitsleben einsteigen.
solche dinge holen einen wieder ein und daher ist mein tipp..."in der ruhe liegt die kraft" und bestimmte dinge,wie mehr urlaub usw. wurden extra dafür ins leben gerufen,damit man genau das möglich machen kann und sich etwas schont.
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

Diagnose: Dez.2003
NHL Stadium III-IV,
3 Monate stationäre Behandlung
Therap.:Hochd.Chemo+2x autol.SZT+36 gy mehr über mich
letzte NS 09/2010 alles i.O. Bild

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Beitragvon tobi33 » 13.03.2010 14:34

Nachtrag für die, die über die Suche auf diesen Thread stoßen:

Ich habe mich mit einem Profi vom Sozialdienst in meiner Rehaklinik unterhalten und bezügl. des Themas Behindertenausweis folgendes herausgefunden:

- Lymphom je nach Krankheitssituation und Staging 50-100%
- Ohne wenn und aber mind. 2 Jahre
- Prüfung erfolgt nach der festgesetzten Zeit, egal wie lange der Ausweis gültig ist (wird dann im neg. Fall einfach eingezogen)
- arbeitsrechtstechnisch hat der Arbeitnehmer keine Offenbarungspflicht dem Arbeitgeber ggü. (natürlich kann er davon profitieren: 5 Tage Urlaub, usw.)
- Bei Kündigung ist er verpflichtet den Ausweis vorzuzeigen, weil dann die erschwerten Bedingungen für den AG zum Tragen kommen. Tut er das nicht, läuft er Gefahr, dass ihm das Arbeitsamt 3 Monate die Mittel sperrt.
- Bislang ist die Rechtsprechung so, dass in einem Bewerbungsgespräch wahrheitsgemäß beantwortet werden MUSS! Und in vielen Personalfragebögen sei ein entsprechender Passus.
- Im Zuge des Gleichstellungsgesetzes könnte das Pendel möglicherweise in Zukunft in die Richtung schwingen, dass es unzulässig ist, nach einer Behinderung zu fragen (wenn das BAG dementsprechend entscheidet).
- Im Moment sei es aber durchaus klug, sofern man sich in einer Bewerbungsphase befindet und es dem möglichen AG nicht erzählen will, den Ausweis erst später rückwirkend zu beantragen.
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Beitragvon Miime » 14.03.2010 13:04

Ich hab meinen Behindertenausweis bewusst nicht beantragt. Muss ichs dann auch ageben später? Ich werd frühestens in zwei Jahren anfangen zu arbeiten. Wenn ich bis dahin keine Rezidive oder Ähnliches habe bin ich doch theoretisch gesund oder?
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Behandlung nach Studie HD 14
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Restnarbengewebe Mediastinum: 4,9x2,5cm
AHB in Bad Soden-Salmünster
In Vollremission :)


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