Hallo Ihr Lieben,
ich möchte mit Euch eine Erfahrung teilen, die mich sehr bewegt hat.
Wie wahrscheinlich einige von Euch wissen, singe ich in einem Gospelchor. Letztes Jahr gab es bereits ein Konzert im Elisabeth-Hospiz Lomahr, aber da war ich noch nicht bereit dafür. Diese Jahr wollte ich mich dem stellen.
Gestern war eine Veranstaltung, bei der der Freundeskreis des Hospizes die Angehörigen ehemaliger Gäste eingeladen hatten, um ihrer zu Gedenken. Natürlich waren auch die derzeitigen Gäste dabei. Ein Paar hat mich ganz besonders berührt. Der Mann saß im Rollstuhl, offensichtlich schwerstkrank. Seine Frau, vor Sorge selber ganz ausgezehrt, saß neben ihm und umschloss seine Hand mit der ihren. Die Eröffnungsrede brachte sie zum Weinen. Der Verlust, von dem der Leiter des Hospizes sprach, würde sie in den nächsten Tagen ereilen. Auch während des Konzertes kamen ihr immer wieder die Tränen. Aber man sah, dass ihr die Musik gefiel. Möglicherweise dachte sie daran, dass sie nun zum letzten Mal so etwas in Gegenwart ihres Mannes sehen kann. Diese Frau zog meine Blicke magisch an, und es tat mir so weh, sie so leiden zu sehen. Ich musste mich zwingen wegzuschauen, sonst hätte ich nicht singen können.
Nach dem Konzert im letzten Jahr sagte eine Bewohnerin des Hospizes, das wäre seit langem der schönste Tag gewesen, den sie erleben durfte. Am nächsten Tag schlief sie friedlich ein.
Der gestrige Tag war sehr anstrengend für mich. Aber ich hoffe, dass wir einigen sterbenden Menschen noch ein paar schöne Momente bereitet haben.
Viele Grüße von
einer nachdenklichen Ines
Konzert im Hospiz
Konzert im Hospiz
MH IIIAS + 2 Risikofaktoren, diagnostiziert 15.11.04, Therapie: Studie HD15, BEACOPP esk., 8 x 21 Tage, Therapieende 26.6.05, PET vom 4.7.05 zeigt kein aktives Gewebe
Letzte Nachsorge 05/2010: alles paletti

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