Krankheit in Lebenslauf übernehmen..?!

Hier kann nach Herzenslust geklönt werden. Alles, was nicht unbedingt mit Morbus Hodgkin zu tun hat, gehört hier rein.
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annicore
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Krankheit in Lebenslauf übernehmen..?!

Beitragvon annicore » 09.09.2011 17:27

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich Hodgkin erfolgreich hinter mir gelassen habe bin ich nun grade dabei meinen Lebenslauf aufzufrischen.

Nun kommt folgende Frage auf:

Wie bringe ich die ausgefallene Zeit in den Lebenslauf? Und wie formuliere ich das am besten?
Dazu kommt noch, dass ich einen Behindertenausweis beantragt habe (der ist noch nicht fertig) - muss ich das auch erwähnen?

Wie habt ihr das gelöst?

LG
MH Stadium IIA
2xBeacopp esk.& 2xABVD (11.2010 bis 3.2011)
Bestrahlung 17mal ab 07.04. (insg. 30Gy)

1.NU: 27.06.2011-alles ok!
2.NU: 09.2011-alles ok!
3.NU: 01.2012-alles ok!

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic. ... ght=#82436

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Teasy86
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Beitragvon Teasy86 » 09.09.2011 18:47

hallo :)
also ich musste wegen dem hodgkin meine ausbildung unterbrechen, ich habe das so im lebenslauf erwähnt:
Ausbildungsunterbrechung aus gesundheitlichen Gründen
und drunter
Behindertenausweis vorhanden (Grad der Behinderung: 60 %)
Habe dies aber im Bewerbungsschreiben nochmal kurz erwähnt, dass die Erkrankung keine Spätfolgen hatte und ich wieder voll einsatzfähig bin.
Dass ich Krebs hatte habe ich nicht erwähnt.
Wenn dann fragen die im Vorstellungsgespräch nochmal genauer nach.
Ich bin momentan auch auf Jobsuche, ich bin jetzt Erzieherin und gestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch in einem Wohnheim für geistig behinderte Kinder und Jugendliche.
Man muss das ja eigentlich nicht erwähnen aber wenn ich freundlich danach gefragt werde habe ich auch kein problem kurz darüber zu reden und nochmal klarzustellen, dass die Krankheit keine Auswirkungen auf meine Leistungsfähigkeit hat.
Der Herr hat das auch gut aufgenommen und ich denke solange man nicht versucht damit mitleid zu erregen kommt das nur sympathisch rüber :)

Ich hoffe ich konnte dir ein bißchen weiterhelfen, liebe grüße und alles Gute ;)
Diagnose MH Stadium IV B, März 08
Befall: Hals, Achsel, Bauch, Milz, Lunge innen und außen
Chemo BEACOPP esk. 8 mal:
Beginn 14. März 08, HD15 Studie Köln,
letzte Chemo 20. August 08,
am 3. Sept. 08 Abschlussuntersuchung,
Narbengewebe 4,1 x 1,6
Laut Studie PET am 1.10.08
GESCHAFFT! HODGKIN TOT!!!
Narbengewebe nur noch 1,9 x 1,1
4.1. bis 1.2.2009 Reha Katharinenhöhe
letzte Nachsorge August 2011, alles OK :)

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DieJule
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Beitragvon DieJule » 10.09.2011 09:25

Hallo du :)

Da ich ja ganz frisch meine Ausbildung angefangen habe, ist es bei mir noch gar nicht zu lang her das ich mir die selben fragen gefragt habe.

Alsooo: es kommt erstmal ganz darauf an für was du dich bewirbst. Ist es etwas im öffentlichen Dienst dann aufjedenfall den behindertenausweiß mit angeben. Dann nehmen die dich mit Kusshand weil sie ja eine geisse quote haben und wer hat schon so einen Ausweiß und ist trotzdem voll arbeitsfähig ohne einschränkungen sag ich mal. Also bei mir hat es auf jedenfall auch zur Einstellung geführt.
Wenn es in der freien WirtschFT ist musst du es dir überlegen ob du ihn mit angeben willst. Da ist es meistens wohl doch eher negativ. Wenn du natürlich deine extra Tage Urlaub und so haben willst gibts du ihn mit an....ansonsten vllt eher nicht weil ja doch noch vorurteile herrschen. Es liegt ja keinen zwang vor den anzugeben.
Im lebenslauf habe ich einfach geschrieben Krankheitsbedingt Arbeitsunfähig. Und im Anschreiben halt noch das ich trotzdem voll Arbeitsfähigbin und keinerlei einschränkungen in allesn arbeiten habe...irgedwie so halt :D

Lg jule
Mb Hodkin Stadium 2 a
HD14- 2* Beacopp+2* ABVD
Letzte Chemo : 6. April 10, Bestrahlung im Mai
Reha Bad Oexen-sehr schööön
--> REMISSION!

Ich wünsche dir...
dass du liebst, als hätte dich nie jemand verletzt,
dass du tanzt, als würde keiner hinschauen,
dass du singst, als würdest du die Welt um dich herum vergessen,
dass du lebst, als wäre das Paradies auf erden.

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4351

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Christina
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Beitragvon Christina » 12.09.2011 10:37

Hallo :),

ich muss der Jule Recht geben... im öffentlichen Dienst ist es wirklich sehr von Vorteil, wenn man das überhaupt so sagen kann. Mein Chef wartet schon auf meinen Ausweis, damit er diesen in der Personalabteilung vorlegen kann. Mein Vertrag endet leider zum Jahreswechsel, aber vllt habe ich etwas Glück und kann durch die Quote auch nächstes Jahr auf die ätzende Jobsuche verzichten...
Drücke euch die Daumen, dass ihr bald einen Job in der Tasche habt.
Diagnose Ende April 2011: Non-Hodgkin-Lymphom Stadium IV
April-Mai: Intensiv mit zahlreichen Diagnosen und Komplikationen + Beginn der Therapie: R-Chop-Chemo 6x alle 14 Tage
letzte Chemo Mitte Juli
Abschlussuntersuchg Anfang September: Tumor noch da :( Strahlentherapie folgt...

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Cheesecake
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Beitragvon Cheesecake » 14.09.2011 21:13

Ja, im öffentlichen Dienst kann der Ausweis von Vorteil sein. Das merke auch ich gerade in meiner Vorstellungsphase. Aber zu sehr darauf verlassen würde ich mich trotzdem nicht. Besonders in höheren Positionen entscheidet im Endeffekt die Leistung, die man erbracht hat. ;)

Sie dürfen, soweit ich weiß, nicht weiter nachfragen, wieso weshalb warum man den Ausweis hat. Also in meinem ersten Vorstellungsgespräch wurde ich auch nicht darauf angesprochen. Allerdings war der Behindertenbeauftragte anwesend.
MH IIB
2 Zyklen ABVD + 20 Gy Bestrahlung (HD16)
04/2010 - 07/2010 Chemotherapie
08/2010 Strahlentherapie, da PET positiv
01/2012 6. NU: Alles tutti! :)
04/2016 noch immer alles tiptop!

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yoda
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Beitragvon yoda » 15.09.2011 20:56

Ich würde hier abraten, die zu offensichtlich im Lebenslauf zu eräwähnen. Sogar die längere Absenz direkt mit einer Krebserkrankung zu begründen, ist gewagt. Man muss übrigens die Karten nicht auf den Tisch legen. Solange man gesund ist, hat man keine Verpflichtung. Höchstens eine moralische. Und meine Erfahrung zeigt, dass ich gut gefahren bin, dies nicht zu erwähnen.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

neya
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Beitragvon neya » 18.09.2011 10:04

also ich hatte neben dem studium lange n job in ner cafeteria...
als die erfahren haben was los ist, liessen die mich während der therapie auf jeden fall ne pause machen (die kam von ihnen aus..) ..danach wurde ich nicht wieder eingestellt..- ich glaube nicht dass die mir glauben dass ich wieder total gesund bin und auch nicht, dass ich keine 'gefahr' für die kunden bin, so im stil von 'sowas gehört nicht dahin wo man mit lebensmitteln arbeiten muss' - meiner meinung nach ist da jede person ansteckend wennse sich was einfängt... aber ja - über krebs haben die wohl noch einiges zu lernen..

ich dachte nur ich erwähn das mal an dieser stelle -- ich hatte eigentlich einen guten draht zu den leuten, aber verstehen wollen sies dennoch nicht.. ich stelle daher auch sehr in frage die krankheit gleich im lebenslauf zu erwähnen.. man kann ja im gespräch jederzeit auf fragen noch genauer antwort geben..
MH nodulär sklerosierend, Stadium IIa
24.9.10-30.12.10: 4zyklen abvd + Bestrahlung 30Gy, G-CSF Spritze
11.1.11: PET/CT: komplette metabolische remission - dennnoch warten auf die strahlentherapie :?
28.1.11-17.2.11 Bestrahlung 30Gy

15.7.11 Halbjahres NU und alles in Ordnung :D
17.1.14 Krebsfrei und Topfit :)
17.1.14: Neuer Job, neues Zuhause, Topfit und sogar wieder Leistungssport


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