Fatigue

Hier kann nach Herzenslust geklönt werden. Alles, was nicht unbedingt mit Morbus Hodgkin zu tun hat, gehört hier rein.
Daisy
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Fatigue

Beitragvon Daisy » 08.03.2010 09:35

Hallo!

Obwohl das Thema "Fatigue" schon einige Male im Forum besprochen wurde, habe ich es noch mal aufgegriffen. Denn die meisten Beiträge sind schon etwas älter und ich wollte einfach mal eure Meinung hören.

Meine Therapie (2 x BEACOPP + 2 x ABVD + 30 Gy Bestrahlung) ist nun schon ein gutes halbes Jahr her. Die Nachsorgeergebnisse sind alle erfreulich gut. Was mich aber weiterhin begleitet, ist eine chronische Fatigue. Ich bin ständig antriebslos, gereizt und schlecht gelaunt. Das trübe Wetter macht es auch nicht besser. Wenn ich mir einen Tagesplan mache, kann ich diesen kaum einhalten, da mir der Antrieb fehlt. Bin ich mal bei einer Sache dabei, geht es eigentlich. Längere körperliche Anstrengungen bekomme ich mit einer Erschöpfung quittiert. Selbst mit regelmäßigem Sport seit einigen Wochen wird es nicht besser. Ich finde einfach nicht das richtige Maß zwischen Unter- und Überforderung. Desweitern bin ich immer noch arbeitsunfähig. Meine Konzentrations- und Merkfähigkeit hatten auch schon mal bessere Zeiten.

Sicherlich kennen das einige von euch. Was macht ihr dagegen? Und wie lange dauert es, bis sich das ganze wieder etwas bessert? Bin manchmal echt am verzweifeln.
MH 2a + RF
Therapie nach HD 14 (02-05/09)
Bestrahlung (07/09)
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Hans08
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Beitragvon Hans08 » 08.03.2010 10:10

Hallo Daisy!

Bei mir ist die Therapie fast 3 Jahre her - und die Nachwirkungen merk ich immer noch. Es gibt gute Tage und weniger gute Tage. Wie bei dir macht auch bei mir das Wetter was aus. Wenn es sonnig ist, ist es meistens besser - was schlimm ist, ist ein plötzlicher Wetterumsturz...

Das Thema Fatigue ist ja so eine Sache - viele schieben es einfach auch auf die Psyche - wobei ich denke es steht außer Zweifel, dass unser Körper einfach schon mehr aushalten/ertragen - wie man das auch immer bezeichnen will - musste.

Versuch einfach das Beste draus zu machen und es zu akzeptieren, dass es "normal" ist.

Alles Gute!

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
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roro
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Beitragvon roro » 08.03.2010 11:59

Hi Daisy,

mir geht es nach gut 5 Jahren teilweise auch noch so, wie es Hans beschreibt. Allerdings habe ich den Vorteil, dass ich mir weitgehend die notwendige Freiheit nehmen kann, meinen Tag danach zu gestalten. Für jemand der normal arbeitet oder angestellt ist, ist das sicher schwieriger.

Solange du die Möglichkeit hast, hör einfach auf deinen Körper und nimm dir die Auszeit, wenn du denkst es ist nötig. Versuche nicht gegen eine Schwächephase mit aller Macht etwas durchzuboxen. Dann wird es eher noch schlimmer.

Außerdem ist der Winter eh eine Jahreszeit, wo durch die geringe Sonnenintensität auch gesunde Menschen nicht immer fit sind. Du weißt doch: "Wir sind gerade rechtzeitig aus dem Winterschlaf erwacht, um der Frühjahrsmüdigkeit entgegen zu gehen".

In diesem Sinne.

LG roro
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Mattias
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Beitragvon Mattias » 09.03.2010 10:34

Hallo Daisy

Habe Deinen Beitrag gelesen. Bei mir ist es wirklich genau so. Und die Angst sitzt einem im Nacken, wie soll wenn ich schon Probleme habe meinen privaten Altag zu meistern es beruflich auf die Reihe kriegen. Der Körper benötigt einfach so viel Energie um die gesunden Zellen zu erneuern, dass für anderes kaum noch was übrig bleibt.
Roro, wirklich nach 5 Jahren ist das immer noch so? Was versprechen dann eigentlich einem die Ärzte? Ich denke es gibt jedemenge Studien darüber?
Langzeitwirkungen sind da wohl ausgeschlossen.
Alter 34 Jahre
28.02.2008 Morbus-Hodgkin Stadium IIa vom nodulär sklerosierenden Typ, Manifestation: zervikal links. Torax ca. 8,5x5x5 cm und Hals ca.2x1 cm
Behandlung: HD 14 Studie 4xABVD 30 Gray Bestrahlung. Nachuntersuchung vom 01.2010 alles in Ordnung :-)

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roro
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Beitragvon roro » 09.03.2010 13:48

Hi Mattias,

du weißt doch, zu jeder Regel gibt es Ausnahmen. In dem Fall scheinen wir das zu sein. Im Vergleich während bzw. unmittelbar nach der Chemo geht es heute schon um einiges besser. Aber auf Grund der Einschränkungen hatte ich Rente beantragt. Während der Chemo gleich die private BU, da sie bei mir bereits bei einer zu erwartenden Berufsunfähigkeit von mindestens 50% über wenigstens ein halbes Jahr gewährt wird. Die staatl. Erwerbsunfähigkeitsrente kam dann später. Wobei die immer nur auf Zeit gewährt wird und ständig neu beantragt werden muss. Un das bisher jedes Mal über das Widerspruchsverfahren.

Ich übe neben der Rente in kleinem Umfang eine freiberufliche Tätigkeit in der Energieberatung aus. Dabei habe ich gelegentliche Kundenkontakte. Der Haupteil passiert aber im Büro/zu Hause. Also, insoweit passt das ganz gut.

LG roro
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alty
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Re: Fatigue

Beitragvon alty » 09.03.2010 15:43

Daisy hat geschrieben:Ich bin ständig antriebslos, gereizt und schlecht gelaunt. ... Meine Konzentrations- und Merkfähigkeit hatten auch schon mal bessere Zeiten.

Wurden Deine Schilddrüsenwerte schon mal gecheckt? Diese Symptome können auch mit einer SD-Unterfunktion zusammen hängen.

Ich hatte die gleiche Therapie wie Du. Hatte danach ähnliche Symptome. Ein Teil der Schildi wurde während der Bestrahlung weg gebrutzelt. Nun nehme ich schon ein paar Jahre morgens ein Tablettchen und gut ist's. ... bzw. gut war's. Seit kurzer Zeit machen sich bei mir wieder Antriebslosigkeit, Gereiztheit und depressive Phasen breit. 5 1/2 Jahre nach Therapieende! Morgen gebe ich ein paar Liter Blut ab und lasse alle möglichen Parameter überprüfen, u. a. auch SD. Vielleicht muss ich neu eingestellt werden.

Lass' das bei Dir auch mal überprüfen, falls noch nicht geschehen. Vielleicht bringt's was.

Gruß Alty

Daisy
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Beitragvon Daisy » 09.03.2010 18:11

SD-Werte wurden bestimmt. Alles in Ordnung...
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