Kinderwunsch nach M. Hodgkin bei Ehemann

[bergblume]

Hallo zusammen,
mich beschäftigt folgende Frage:
mein Mann hatte Mitte 2011 einen M. Hodgkin in der Leiste, 2 Zyklen ABVD und anschließend Bestrahlung mit 19,8Gy (à 1,8 Gy Einzeldosen)
Folgende Aussagen haben wir damals erhalten:
1. wir sollen Sperma einfrieren (haben wir gemacht), da er evtl. unfruchtbar wird, falls die Sperma-Stammzellen getötet wurden
2. wir sollen das erste Jahr auf keinen Fall Kinder zeugen wegen möglicher Chromosomenschädigung an schon gebildeten Spermazellen
Könnte es nicht sein, dass die Sperma-Stammzellen zwar "überlebt" haben, aber geschädigt wurden, so dass ständig neue Spermazellen mit Gendefekt produziert werden?
Wir wünschen uns gerne nochmal ein Kind (und eigentlich ist uns der natürliche Weg auch lieber als der teure) - falls es denn noch klappt.
Hat jemand Erfahrung mit der gleichen Therapie und anschließender Schwangerschaft. Ich habe Angst, schwanger zu werden und ein krankes Kind zu bekommen.
Vielen Dank und liebe Grüße,
Anja

[Thomas-D]

Könnte es nicht sein, dass die Sperma-Stammzellen zwar "überlebt" haben, aber geschädigt wurden, so dass ständig neue Spermazellen mit Gendefekt produziert werden?

Die Ärzte können überprüfen, ob die Samenzellen Deines Mannes in Ordnung sind. Die Überprüfung muß man m.W. allerdings selbst bezahlen. Einfach mal bei Eurem Arzt nachfragen, welcher Facharzt dafür zuständig ist.

[Nobsilino]

Liebe Anja,

Ohne Dich in die eine oder Andere Richtung bringen zu wollen oder Dir gar eine Entscheidung abnehmen zu wollen/zu können, mal ganz kurz meine Geschichte zum Thema Kinderwunsch:

Hatte 2008/09 MH...Chemo (2*ABVD, 2*BEACOPP esc.) und anschliessender Bestrahlung - 30 gy (allerdings nicht Leiste, sondern Mediastinum, Axilär und Hals...).
Meine Spermien waren nach der Therapie (wie vorher von den Ärzten prophezeit) total "im Eimer". Die waren derart geschädigt, dass man uns sehr wenig Hoffnung auf Rückkehr meiner Fruchtbarkeit machte. Im Anschluss hieran erstmal eine Weile zu warten, riet man uns unabhängig davon damals bei Therapieende übrigens auch.
Dennoch habe danach, wg. Kinderwunsch, von Zeit zu Zeit ein Spermiogramm machen lassen. Da erhält man sehr detailliert Infos über Anzahl, Beweglichkeit, Schädigung etc. der Spermien. Ich habe das beim Andrologen/Urologen gemacht und nie dafür bezahlen müssen (ist so schon ätzend genug...).
Und siehe da, Ende 2012/Anfang 2013 hatte ich dann meine Fruchtbarkeit wieder, so dass wir im Oktober 2013 ein gesundes Mädchen bekamen.
...und bereits Anfang 2012 deren große Schwester mit Hilfe der Kinderwunschklinik mit eingefrorerem Sperma (klingt jetzt Alles so einfach und perfekt - das war es beileibe nicht immer!).
Also ich würde Dir raten, dass Ihr ein Spermiogramm machen lasst, dann seid Ihr schon mal schlauer. Und holt Euch bitte den Rat vom Andrologen/Urologen, Onkologen und Frauenarzt ein. Dann könnt Ihr, denke ich, besser eine Entscheidung treffen, wie Ihr weiter verfahren wollt.

Alles Gute!
Norbert

[Schneider1983]

Norbert hat es auf den Punkt gebracht. Ist alles im Labor überprüfbar.
Wenn gesunde Spermien da sind, dann wird das auch was.

[Thomas-D]

.....und nie dafür bezahlen müssen (ist so schon ätzend genug...).

Ich sollte im Krankenhaus ein Spermiogramm auf Wunsch der Studienzentrale machen (HD18). Hier sollte ich 50 Euro dazuzahlen.

Da meine Familienplanung sowieso abgeschlossen ist und ich eher schon an meine Enkelkinder (3 gibt's schon) denke, habe ich mich geweigert, diese 50 Euro zu zahlen. Also hat die Studienzentrale auf das Spermiogramm verzichtet.

Dies ist meine Erfahrung i.S. Bezahlung des Spermiogramms.