erhöhtes Brustkrebsrisiko bei jungen bestrahlten Frauen nach

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maikom
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erhöhtes Brustkrebsrisiko bei jungen bestrahlten Frauen nach

Beitragvon maikom » 09.01.2014 17:06

<p align="justify">Die Behandlung des Morbus Hodgkin bei jungen Frauen führt zu einem erheblich erhöhten Brustkrebs-Risiko. Dies belegt eine Langzeit-Beobachtungsstudie von durchschnittlich 17,8 Jahren von Günther Schellong und seinen Kollegen von der Arbeitsgruppe „Spätfolgen nach Hodgkin-Lymphom“ im Deutschen Ärzteblatt. Hierbei wurden 1.407 Patienten beobachtet, welche in den Jahren 1978 bis 1995 behandelt wurden.

<p align="justify">Die Forscher schätzen, dass es in den ersten drei Jahrzehnten nach der Behandlung bei 19 Prozent der früheren Hodgkin-Lymphom-Patientinnen mit einer Bestrahlung zu sekundärem Brustkrebs kommt. Die Ergebnisse basieren auf der Langzeitbeobachtung von 590 deutsch / österreichischen Patientinnen. Die Erkrankung trat im Durchschnitt frühestens 14,3 Jahre (Median 20,7 Jahre) danach auf.
Die Bestrahlungsdosis der Patientinnen in der Studie auf die supradiaphragmalen Felder betrug zwischen 20 und 45 Gy. Damit liegt das Brustkrebs-Risiko bei jungen mit Bestrahlung behandelten Frauen ca. 24 fach höher als die altersentsprechenden Normalbevölkerung. Allerdings sind innerhalb der Studie noch 3 Patientinnen an den Folgen des Brustkrebs gestorben.

Quelle:
<a href="http://www.aerzteblatt.de/archiv/152680/Brustkrebs-bei-jungen-Frauen-nach-Therapie-eines-Hodgkin-Lymphoms-im-Kindes-und-Jugendalter-Eine-Beobachtungsstudie-mit-bis-zu-33-Jahren-Follow-up" target="_blank">http://www.aerzteblatt.de/archiv/152680/Brustkrebs-bei-jungen-Frauen-nach-Therapie-eines-Hodgkin-Lymphoms-im-Kindes-und-Jugendalter-Eine-Beobachtungsstudie-mit-bis-zu-33-Jahren-Follow-up</a>
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,
HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy

Wissenswertes über Morbus Hodgkin
http://www.hodgkinlymphom.de

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maikom
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Beitragvon maikom » 09.01.2014 17:07

Die Behandlung des Morbus Hodgkin bei jungen Frauen führt zu einem erheblich erhöhten Brustkrebs-Risiko. Dies belegt eine Langzeit-Beobachtungsstudie von durchschnittlich 17,8 Jahren von Günther Schellong und seinen Kollegen von der Arbeitsgruppe „Spätfolgen nach Hodgkin-Lymphom“ im Deutschen Ärzteblatt. Hierbei wurden 1.407 Patienten beobachtet, welche in den Jahren 1978 bis 1995 behandelt wurden.
Die Forscher schätzen, dass es in den ersten drei Jahrzehnten nach der Behandlung bei 19 Prozent der früheren Hodgkin-Lymphom-Patientinnen mit einer Bestrahlung zu sekundärem Brustkrebs kommt. Die Ergebnisse basieren auf der Langzeitbeobachtung von 590 deutsch / österreichischen Patientinnen. Die Erkrankung trat im Durchschnitt frühestens 14,3 Jahre (Median 20,7 Jahre) danach auf.
Die Bestrahlungsdosis der Patientinnen in der Studie auf die supradiaphragmalen Felder betrug zwischen 20 und 45 Gy. Damit liegt das Brustkrebs-Risiko bei jungen mit Bestrahlung behandelten Frauen ca. 24 fach höher als die altersentsprechenden Normalbevölkerung. Allerdings sind innerhalb der Studie noch 3 Patientinnen an den Folgen des Brustkrebs gestorben.
Quelle:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/152680 ... -Follow-up
Morbus Hodgkin, ED 07/2012, 2A ohne RF,

HD 16, 2 Zyklen ABVD und Bestrahlung 20 Gy



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K-MC
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Beitragvon K-MC » 09.01.2014 18:22

Na wie beruhignend. :(

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Droschelchen
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Beitragvon Droschelchen » 09.01.2014 19:33

War mir bekannt. Aber was ist die Alternative?
Ich bekomme lieber in 15-20 Jahren Brustkrebs als jetzt zu sterben.

Ich weiß über das Risiko bescheid und nehme die Vorsorge sehr ernst. Früh entdeckter Brustkrebs ist recht gut heilbar.
Außerdem hab ich meine 3 Kinder insgesamt 5 Jahre und 8 Monate gestillt. Selbst mein Gyn meint, das senkt das Risiko ja wieder deutlich ;)

Klar ist es erstrebenswert die Hodgkin-Therapie so minimal und damit so verträglich wie es irgendwie geht zu gestalten. Daran wird ja auch geforscht. Dennoch bin ich hochdankbar, dass ich auch durch die Bestrahlung die Chance habe, mein jüngstes Kind noch bis zum Abitur zu begleiten. Anders hätte ich noch nichtmal die Einschulung in diesem Jahr erlebt.
Liebe Grüße, Droschel


http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=5153

Diagnose MH: 7.10.2011
IIA mit RF 3 befallene Regionen

14.11.2011-24.04.2012:
2x BEACOPP esk., 2x ABVD, Bestrahlung 30 GY

06.06.2012. Komplette Remission

1. NU am 05.09.2012: Alles bestens!
Portentnahme am 10.07.2013
8. NU am 21.01.2015: Alles gut

tanja
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Beitragvon tanja » 09.01.2014 21:12

Echt toll, vor allem bei negativem PET wie bei mir.

Wurde denn zu der Zeit nicht viel höher bestrahlt? Ich kann mich nicht erinnern jemals gelesen zu haben das man damals schon mit 20 grey bestrahlt wurde.

Die Therapie von damals kann man doch gar nicht mit den jetzigen vergleichen, oder liege ich da falsch?
MORBUS HODGKIN STADIUM 1A/MEDIASTINUM/ 2 ZYKLEN ABVD
ZYKLUS 1 - 06.02.12 UND 23.02.12 / ZYKLUS 2 - 08.03.12 UND 22.03.12
12.04.12 PET/CT sauber
24.04.12 bis 08.05.12 Bestrahlung mit 20 gy

07.08.12 1. NU alles prima
30.10.12 MRT
31.10.12 2. NU perfekt
29.01.13 3. NU super
07.05.13 4. NU
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tanja
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Beitragvon tanja » 09.01.2014 21:22

Sorry, meinte gray........passiert mir immer wieder keine Ahnung warum.....
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Droschelchen
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Beitragvon Droschelchen » 09.01.2014 22:39

tanja hat geschrieben:Sorry, meinte gray........passiert mir immer wieder keine Ahnung warum.....


Weil gestern Mittwoch war, mit neuen Folgen, vielleicht? ;)
Liebe Grüße, Droschel





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Beitragvon thomasz » 09.01.2014 23:00

Bitte beachten:

"Schlussfolgerung: Im Kindes- und Jugendalter behandelte HD-Patientinnen weisen als junge Erwachsene ein erhöhtes Brustkrebsrisiko auf, das mit der früheren Radiotherapie und dem Alter bei Therapie (Pubertätsphase) assoziiert ist. Aufgrund dieser Resultate wurde in Deutschland zusammen mit dem Konsortium familiärer Brust- und Eierstockkrebs ein strukturiertes BK-Screening-Projekt für diese neue Hochrisikogruppe etabliert."

"Die Altersabhängigkeit weist auf eine besondere Vulnerabilität der Drüsenzellen in der Profilerationsphase während der Pubertät hin: Bei keinem der im Alter < 9 Jahren im Brustbereich bestrahlten Mädchen entwickelte sich später ein Brustkrebs[...]"

Die Gesamtzahl der an sekundärem BK erkrankten Frauen lag bei insgesamt 26. Median der Bestrahlungsdosis lag bei 35 Gy.

Verstorben sind von 590 Patienten 18 an Hodgkin, 7 durch Sepsis nach Splenektomie, 6 durch Herzerkrankungen, 15 durch Sekundärmalignome (davon 3 durch Brustkrebs).

tl;dr: Die Studie macht keinerlei Aussagen über das Risiko von erwachsenen, oder sehr jungen Patientinnen.

tanja
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Beitragvon tanja » 09.01.2014 23:19

Hallo Thomas, danke fürs nachlesen und die neue Info. :cool_wink:

@ droschel: :biggthumpup:
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Franzi89
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Beitragvon Franzi89 » 10.01.2014 01:54

Ja danke Thomas :brav:
hatte schon Angst bekommen.
ehrlich gesagt mag ich sowas glaub ich auch gar nicht lesen ... aber man soll ja immer informiert sein :wink2:
25.02.2013: Morbus Hodgkin Nodulär-sklerosierender Typ, Stadium IIa , 2x BEACOPP esk. + 2 x ABVD analog HD17

27.03.2013 1. Zyklus BEACOPP --> erledigt
17.04.2013 2. Zyklus BEACOPP --> erledigt
08.05.2013 1. Zyklus ABVD --> geschafft
(kleine Verzögerung um 2 Tage wegen Neutropenie)
13.06.2013 2. Zyklus ABVD --> geschafft (Verzögerung um 7 Tage wegen Neutropenie)
seit 05.08.2013 Bestrahlung - 36gy
Oktober 2013 - Reha Bad Oexen
17.10.2014 - Port ex

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Droschelchen
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Beitragvon Droschelchen » 10.01.2014 07:34

Danke, Thomas. So genau hatte ich gar nicht gelesen. Ganz bewusst, denn dass mein Brustkrebsrisiko durch die Behandlung erhöht ist haben mir eh alle Ärzte gesagt. Und das, wo in Deutschland eh jede 8. Frau an Brustkrebs erkrankt.

Ich lese sowas aber nicht. Was bringt es mir außer noch viel mehr Angst? Die Behandlung musste sein, sonst wäre ich heute tot. Ich habe zusätzliche Lebenszeit geschenkt bekommen. Was in der Zukunft mal sein KANN interessiert mich dann, wenn es so weit ist. Mein Leben mag ich jetzt genießen.
Liebe Grüße, Droschel





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Mamili
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Beitragvon Mamili » 08.03.2014 23:34

Ich bin seit vielen Jahren gelegentliche stille Mitleserin hier im Forum und habe jetzt ein paar Themen gefunden, zu denen ich was beitragen möchte.

Mir machen solche Informationen auch immer Angst, finde es aber auch wichtig, darüber Bescheid zu wissen. Bei mir ist die Therapie nun gut 12 Jahre her, hatte auch eine Bestrahlung im Bereich der Brust von 30 Gy. Ich hatte vor einigen Jahren mal meine Frauenärztin auf das erhöhte Brustkrebsrisiko angesprochen. Sie hat mich daraufhin in ein spezialisiertes Brustzentrum überwiesen, um mich beraten zu lassen. Mir wurden zunächst regelmäßige Ultraschalluntersuchungen der Brust und seit kurzem - mit explizitem Verweis auf eben diese neuen Ergebnisse bei im jugendlichen Alter bestrahlten Frauen, obwohl ich bei der Therapie schon deutlich älter war - eine intensivierte Vorsorge empfohlen, also 2x pro Jahr Ultraschall, 1x pro Jahr Mammografie und ggfs. noch MRT.

Bin jetzt nicht grad begeistert, weil jede Untersuchung ja auch wieder Angst macht und Erinnerungen hochkommen, aber ich werde das wohl schon so machen lassen.

tanja
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Beitragvon tanja » 08.03.2014 23:45

Darf ich fragen wie alt du damals warst?
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Beitragvon Mamili » 09.03.2014 21:16

Klar darfst du fragen. Ich war bei der Strahlentherapie 27.

Nitsrek
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Beitragvon Nitsrek » 27.03.2014 00:09

Hallo,
ich war gerade am Wochenende auf einem Patientenkongress in Hamburg zum Thema "Leben nach Stammzelltransplantation". Da wurde auch gesagt, dass man zur Mammographie gehen soll, wenn der Brustkorb bestrahlt wurde. Ich habe da eine ganze Liste eine Vorsorgeuntersuchungen erfahren, die ich bisher alle nicht gemacht habe wie augenärztliche Untersuchung, Knochendichtemessung und und und. Das wird Arbeit. Ich bin jetzt 6 Jahre nach Transplantation und habe nicht mehr Vorsorgeunetrsuchungen gemacht als sonst.
Liebe Grüße
Kerstin
04/06 Erstdiagnose IIB mit Risikofaktor
8x BEACOPP
12/06 Bestrahlung
03/07 1. Rezidiv
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06/07 Hochdosis BEAM, autologe SZT
07/07 Bestrahlung
11/07 2. Rezidiv
2x IVEG
18.04.08 allogene SZT
09/13 Treffen mit Spenderin


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