Liebe Eltern von Emanuel/Aquarius

Forum für alles, was in irgendeiner Weise mit Morbus Hodgkin zu tun hat. Dieses Forum soll in erster Linie aktuell Betroffenen helfen.

Für alles andere steht das "Plauder Forum" bereit.
einfachich
Beiträge: 7
Registriert: 17.06.2012 17:34
Wohnort: Berlin

Liebe Eltern von Emanuel/Aquarius

Beitragvon einfachich » 16.07.2013 11:49

Liebe Eltern von Emanuel, unbekannterweise aber doch mit Ihnen verbunden, möchte ich Ihnen mein tiefes Mitgefühl zum Verlust Ihres Sohnes aussprechen und wünsche Ihnen alle benötigte Kraft, mit dem Unbegreiflichen leben zu lernen....
Auch ich bewege mich als Mutter eines an MH erkrankten Sohnes seit Juli 2011 in diesem Forum um Informationen zu bekommen, u.a. habe ich auch Emanuel eine frage gestellt, der sich zu diesem Zeitpunkt in seiner HD Beam befand. Ich habe viele seiner Beiträge verfolgt und ihn für seinen fröhlichen Optimismus bewundert. Auch mein Sohn war ein stiller Mitleser hier, genauso ein fröhlicher, an seine Heilung glaubender junger Mann. Leider wollte der Hodgkin trotz aller Chemos nicht von ihm lassen. Im März bekam er seine zweite HD mit Fremdstammzellspende, von der wir nicht mehr wissen, ob sie denn geholfen hätte. Am 29. Mai wurde auch bei ihm auf der Intensivstation die Beatmung wegen einer Lungenentzündung abgestellt.....
Alles erdenklich Liebe für Sie!! Ihre Karin

Benutzeravatar
Aquarius
Beiträge: 509
Registriert: 17.05.2011 18:19
Wohnort: bis 08.05.2013 Stuttgart-Vaihingen

Beitragvon Aquarius » 19.07.2013 22:22

Hallo Karin,

laß Dich geistig in den Arm nehmen.
Es helfen nicht viele Worte. Aber es hilft, darüber zu sprechen. So gehts mir wenigstens.

Für uns, die schlimmste Frage: Wie gehts??? Wie solls uns denn gehn, nach so einem Ereignis.....
Aber was hilft denn alles jammern. Es ist halt so, und Trost gibt es keinen.
Wir haben in letzter Zeit gehört:wer weiß, vor was Emanuel alles bewahrt geblieben ist! Das soll ein Trost sein?? Nein! Was hätten wir mit Emanuel alles Schönes noch durchleben können!

Aber da dieses nicht mehr der Fall sein wird, brauchen wir uns darüber(im positiven, wie im negativen) keine Gedanken mehr machen. Es hilft uns nicht. Wir können nur abwarten, daß der Schmerz nachlässt. Weg gehen tut er nicht mehr.

Man kann sich das so vorstellen. Bei einem Unfall verliert man den Daumen. Die damit verbunden Schmerzen tun unheimlich weh. Die Wunde verschließt sich und vernarbt. Mit dem Daumen hat man einer seiner wichtigsten Finger verloren. Greifen und zu packen geht nicht meht richtig. Je nach Bewgung schmerzt es mehr oder weniger, und das begleitet einen sein Leben lang.

So ist es auch mit unseren Gemütszustand. Es reicht eine kleine Geste, Worte, Bilder oder Musik um den den ganzen Verlust von Emanuel wieder vor Augen zu führen. Meistens kommt es mit voller Wucht. Es kann schnell vorbei gehen, dann hat man eine zeitlang Ruhe. Oder es gibt Tage(meistens am Wochenende), wo es uns permanent verfolgt.

Wir wünschen Euch viel Kraft und die nötige Gelassenheit, damit umzugehen. Hört sich blöd an, aber man braucht ab und zu, eine Auszeit in der Trauer. Sonst macht man sich kaputt. Das wollten unsere Söhne mit Sicherheit nicht.

Liebe Grüße Mille
10.5.2011: Erster Arztbesuch
19.5.2011: Diagnose: MH Stadium 3 AE mit 4 RF, Lungenbefall und 16-cm-Bulk.
24.5.2011: Start der Chemo: 8xBEACOPP esk
Sept. 2011: Pneumocystis-Lungenentzüngung (PCP) zw 5. und 6. Zyklus
14.2.2012: Start Bestrahlung Mediastinum mit insg 20 Gy
15. bis 20.10.2012: Diagnose Rezidiv 4b, diffuser Lungenbefall
Okt/Nov 2012: 2xDHAP
12.12.2012: Start von HD-BEAM
März 2013 Bestrahlung am Hals 30,6 Gy
April 2013 Influenza mit folgender Lungenentzündung
08.05.2013 Abschalten der Lungenmaschine.
18:16 sanftes entschlafen
Hodgkin-Lebenslauf: Erstbehandlung und Rezidiv


Zurück zu „Morbus Hodgkin“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Stevenot und 221 Gäste