2009 wurden Non Hodgkins diagnostiziert und mit einer leichten Chemo behandelt. Ein Jahr später kamen die schnellwachsenden/aggressiven dazu. Es musst mit einer sehr starken Chemo angegangen werden. Sie wäre in der Zeit beinah mehrmals gestorben, in Folge von einer Lungenentzündung, die sie zu allem Elend noch erwischte, oder gar auch daran, dass sie nichts trinkt. Sie braucht nun seit Jahren eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr, ebenso, wie sie auch seit längerem schon künstlich ernährt werden muss, weil sie entweder nicht essen kann oder wenn sie dann mal ein klein wenig isst, erbricht sie es. Im Herbst 2011 die erleichternde Nachricht, alles ist überstanden, sie hat den Krebs besieht. Im zum Winter hin verschlechterte sich urplötzlich wieder ihr Zustand. Die Leukos waren ständig tief im Keller, dann fing es an, dass sie Blut brauchte. Das war nun vor 2 Monaten. Sie nahm noch mehr ab, schwitze nachts heftig, hatte elendige Knochenschmerzen und auch Fieber. Der Zeitpunkt war gekommen sie ins Krankenhaus zu bringen, auch wenn sie sich noch so weigerte. Meine Schwester und ich brachten sie vor knappen 5 Wochen nach Heidelberg ins Vincentius Krankenhaus. Das war die allerbeste Entscheidung die wir alle getroffen haben, sie genau dort einweisen zu lassen. Sie hat dort eher gewohnt und gelebt, als dass sie das Gefühl hatte im Krankenhaus zu sein. Diese Klinik ist sehr zu empfehlen. Meine Mutter wurde dort so richtig auf den Kopf gestellt um das mal so auszudrücken. Bei der Einlieferung bestand der Verdacht auf Leukämie. Der Arzt teilte uns mit, wenn sich das bestätigt, dann sollen wir sie am besten mit nach Hause nehmen zum Sterben, denn dann kann ihr, auf Grund ihrer Vorgeschichte, nicht mehr geholfen werden. Niederschmetternd. Wir hatten alle keine Worte mehr. Als dann weitere Untersuchungen stattgefunden hatten, wie Knochenmark ausgestanzt z. B. fand man heraus, dass die Non Hodgkins, die sie 2009 hatte, wieder zurück gekommen sind und sich im Knochenmark abgelegt haben. Meine Schwester hat mit der Stationsleitung gesprochen und am anderen Tag noch mal mit einer Ärztin. Diese sagten uns, dass unsere Mutter eine todsterbend kranke Frau ist, die bald entlassen wird, sobald sie stabil ist, um heimatnah in einem Krankenhaus, oder daheim zu sterben. Es könnte morgen sein, oder auch nächste Woche, oder spätestens im Sommer. Uns wurde empfohlen ein Krankenbett nach Hause zu holen, damit sie es leichter hat. Danach stand das Abschlussgespräch an. Bei dem meine beiden Schwestern mit meiner Mutter anwesend waren. Ich war leider beruflich verhindert und konnte somit nur das aufnehmen, was mir erzählt wurde. Daraus geht hervor, dass meiner Mutter eine sanfte Chemo empfohlen wurde um die Hodgkins zu stoppen damit sich wieder eigenständig Leukos bilden. Sie hatte auch die Möglichkeit sich gegen die Chemo auszusprechen. Somit sagten ihr die Ärzte, sie hat 2 Wege... und jeder ist eine Gratwanderung. Es kann auf beiden Wegen schief gehen. Was in dem Gespräch nicht wirklich erwähnt wurde, war wie lange sie noch bei uns sein darf und wie schlimm es eigentlich wirklich aussieht. Ebenso wurde nichts von einem Krankbett erwähnt. Irgendwie versteh ich die beiden Gespräche nicht.
Uns wurde auch gesagt, sobald sie anfängt Blut zu spucken, oder Blut läuft aus ihren Augen, muss sie sofort in die Klinik. Hilfe, das macht mir Angst.
Die gesamte Situation macht mir Angst.
Ich bin völlig verwirrt. Was denkt Ihr über die beiden recht unterschiedlichen Aussagen der Ärzte und der Stationsleitung? Was erwartet mich? Ich kenn mich nicht aus. Ich kann keine Werte nennen, wie Ihr das tut, weil ich selbst nicht betroffen bin und mich erst seit geraumer Zeit intensiver mit diesem Thema befasse.
Muss ich echt mit allem rechnen? Ist die Chemo nur lindernd?
Ich freu mich auf Antwort
VLG Sandra
