Immunsystem anregen schädlich bei Hodgkin?

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Summertime
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Immunsystem anregen schädlich bei Hodgkin?

Beitragvon Summertime » 09.11.2011 12:28

Hallo,

habe im Web gelesen, dass es evtl. kontraproduktiv sei, das Immunsystem mit Mistel etc. zu pushen.

http://www.morbus-hodgkin.de/infoserv/c ... lutbildung

Zitat: Achtung: Es soll hier nachdrücklich darauf hingewiesen werden, daß Immunmodulation bei Erkrankungen des lymphatischen Systems und des Knochenmarks, also bei Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphomen und Leukämien sehr umstritten ist. Da diese Erkrankungen vom Immunsystem selbst ausgehen, besteht die Gefahr, daß die bösartigen Zellen durch die Immunmodulation zu verstärktem Wachstum angeregt werden.


Wie sieht es denn dann mit Neupogen aus, das pusht ja auch das Immunsystem?

Was haltet ihr davon? Habt ihr noch andere Infos dazu?

LG

Astrid1961
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Beitragvon Astrid1961 » 09.11.2011 13:25

Die Chemo kann aber die Immunabwehr so sehr stören, dass Du für alle möglichen Krankheiten anfällig wirst .... und dann reicht eine einfache Erkältung quasi aus um aus Dir ein Engelchen werden zu lassen.
Mag es auch kontraproduktiv aussehen Neupogen zu spritzen...momentan ist es das kleinere Übel kurzfristig das Wachstum der weißen Blutkörperchen anzuregen.

LG
Diagnose C81.9 Mischtyp Initalstadium III b m. Verd. auf Milzbefall, Mediastinaltumor am 29.02.2008
8 x nach BEACOPP eskaliert.
17.09.2008 fertig mit der Chemo!!!!
Lungenentzündung, Gürtelrose - Stopp der Therapie
20.01.09 endlich PET in Bremen
Danach ???
27.01.2009 Nix leuchtet!!! Therapie zu Ende!!!!
1 NU 16.04.2009 Alles okay!
12 NU 04.2015 Alles schick!

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yoda
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Beitragvon yoda » 09.11.2011 18:58

Es geht hier nicht darum. Lymphome sind ja nichts anderes als eine Entartung des Immunsystems. Vor allem in den fortgeschrittenen Stadien erreicht man mit dem Prednison nichts anderes, als diese Immunabwehr herunterzufahren. Man setzt es also bewusst in eine Art Lethargie, um die Chemo wirkungsvoller zu gestalten. Würde man immunsstimmulierende Substanzen nehmen, könnte dies den Therapieerfolg kosten.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

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Cheesecake
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Beitragvon Cheesecake » 09.11.2011 22:11

Hey Summertime,

wie Astrid schon sagte, die Gefahr von Infekten ist bei einer geringen Anzahl von Leukos recht hoch und der Körper kann diesen möglicherweise nicht mehr erfolgreich entgegen treten. Außerdem ist es auch nicht von Vorteil, wenn die Therapie wegen zu geringer Leukos ständig verschoben werden muss.

Von Mistel & Co. wird bei unserer Erkrankung auf jeden Fall abgeraten. Auch nach Therapieende. Genauso sind Themen wie Hyposensibilisierung sehr umstritten. Die Meinungen gehen da gaaanz weit auseinander. Aber dazu raten tut in der Regel niemand mehr.

Hm, vl. kann man es stark vereinfacht so sehen: Die weißen Blutkörperchen "sind" das Immunsystem, d.h. Neupogen schafft die "Grundlage" für ein Immunsystem und Mistel & Co. würden diese nicht "herstellen" sondern beeinflussen... und das eben möglicherweise negativ.
MH IIB
2 Zyklen ABVD + 20 Gy Bestrahlung (HD16)
04/2010 - 07/2010 Chemotherapie
08/2010 Strahlentherapie, da PET positiv
01/2012 6. NU: Alles tutti! :)
04/2016 noch immer alles tiptop!

Oliver 2
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Beitragvon Oliver 2 » 23.01.2012 18:16

Aber wie sieht es denn generell mit Vitaminen aus, stärken die nicht auch das Immunsystem? Oder ist das etwas anderes? Wenn man also viel Obst zu sich nimmt wäre das kontraproduktiv? Besonders Vitamin C ?
MH festgestellt 11.2011
Stadium 2 A + Risikofaktor (3 Areale)
Therapie 2x Beacopp esk. 2x ABVD + Bestrahlung
1. Beacopp Zyklus 12.12.2011
2. Beacopp Zyklus 04.01.2012
1. ABVD Zyklus fertig
2. ABVD Zyklus 09.03.2012 letzte Gabe
03.04.2012 Pet CT Keine Tracermehranreicherungen, Vereinzelnt noch Grenzwertig/ gering vergrößerte Lymphknoten 1,2 cm
Bestrahlung 20 GY

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yoda
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Beitragvon yoda » 23.01.2012 23:04

Die Wirkung von Vitaminen wurde gerade letzte Woche in einem Bericht - im Spiegel glaube ich - stark hinterfragt. Vitamine in Form von Früchten und Gemüse ist sicherlich nicht falsch. Denn während der Chemo stopft man meist genug anderen Müll in sich rein.

Während der Chemo dann noch Vitaminpräparate in sich rein zu stopfen würde ich persönlich jetzt trotzdem nicht. Danach ist dagegen aber wohl nichts einzuwenden. Ich nehme seit Chemoende hochdosiertes Vitamin C retardierend. Das zusammen mit pflanzlichen Immunaufbaupräparaten. Und ich glaube langsam wirkt es. Vielleicht kehrt meine alte Immunstärke einfach wieder zurück 8)
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert

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