"Nur" PDF oder doch Morbus Hodgkin?

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PEACEtwo
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"Nur" PDF oder doch Morbus Hodgkin?

Beitragvon PEACEtwo » 06.07.2011 19:27

Hallo Forum,

kurz zu mir und meiner "Geschichte". Ich heiße Rico bin 23 Jahre alt. Im Februar war ich 10 Tage im Krankenhaus und anschließend 6 Wochen zuhause weil ich Pfeiffrisches Drüsenfieber hatte.

Seitdem habe ich immer wieder verschieden Symptome, unter anderem jeden (!) Morgen leichte Halsschmerzen und seit dieser Woche auch leichte Nerven/Gliederschmerzen im ganzen Körper. Am Wochenende fühle ich mich meist allgemein unwohl, nicht näher zu definieren, irgendwie abgespannt.

Was mich aber wirklich beunruhigt: Seit Ausbruch der Krankheit habe ich rechts und links am Unterkiefer geschwollene Lymphknoten. Nicht sichtbar, doch wenn ich den Kopf neige und gegen die Knoten gegen den Unterkiefer drücke doch spürbar. Sie sind nicht druckempfindlich. Seitdem ich die Nervenschmerzen habe, habe ich auch eine leichte Schwellung unterhalb des rechten Ohres. Zusätzlich habe ich links am Halsanfang, also oberhalb vom Schlüsselbein einen vielleicht 1 cm großen Lymphknoten, der nicht verschiebbar ist, ebenfalls in der rechten Leiste. Außerdem habe ich seit 5 Tagen in Schüben ein heißes Gesicht, was jedoch nicht rot ist.

Meine Hausärztin meinte, dass das "normale" Nachwirkungen des Pfeiffrischen Drüsenfiebers seien. Da ich aber seit meinem Krankenhausaufenthalt ein sehr misstrauischer Patient bin, der zu dem auch noch einen Hang dazu hat, sich in Sachen reinzusteigern habe ich dennoch ständig Angst, dass es Lympknotenkrebs sein könnte.

Sprechen die Symptome dafür oder eher dagegen.

Vielen Dank =)

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annicore
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Beitragvon annicore » 06.07.2011 21:02

Wurde denn bei dir schonmal über eine Biopsie nachgedacht?
MH Stadium IIA
2xBeacopp esk.& 2xABVD (11.2010 bis 3.2011)
Bestrahlung 17mal ab 07.04. (insg. 30Gy)

1.NU: 27.06.2011-alles ok!
2.NU: 09.2011-alles ok!
3.NU: 01.2012-alles ok!

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic. ... ght=#82436

Hans08
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Beitragvon Hans08 » 06.07.2011 23:31

Hallo!

Grundsätzlich verstehe ich deine Beunruhigung, nur du wirst hier im Forum keine eindeutige Aussage bekommen ob das MH ist oder nicht....

Es gibt viele ganz unterschiedliche Symptome die vorkommen können, aber nicht müssen.

Warum fühlst du dich nur am Wochenende unwohl?? Also das ist wenn es denn auf MH hindeuten sollte immer der Fall und ned nur am Wochenende. Also klingt irgendwie komisch bei dir....

Sicherheit kann dir eigentlich nur eine Biopsie bringen. Alles andere ist größtenteils ein Ratespiel.

Alles Gute für dich!

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=3100

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Cheesecake
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Beitragvon Cheesecake » 07.07.2011 08:45

Hey Rico,

hast du deine Ärztin gezielt auf deine Angst bezüglich Lymphknotenkrebs angesprochen? Wenn ja, und sie meint, es seien normale Nachwirkungen des PDS, dann hättest du ja noch die Möglichkeit, einen anderen Arzt zu Rate zu ziehen. Wenn der dann auch sagt, dass das wohl eher auf das PDS zurückzuführen sei, kannst du glaube ich vorerst beruhigt sein und solltest die Lymphknoten beobachten.
MH IIB
2 Zyklen ABVD + 20 Gy Bestrahlung (HD16)
04/2010 - 07/2010 Chemotherapie
08/2010 Strahlentherapie, da PET positiv
01/2012 6. NU: Alles tutti! :)
04/2016 noch immer alles tiptop!

PEACEtwo
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Beitragvon PEACEtwo » 07.07.2011 18:28

huhu

erstmal danke für die antworten

hab meiner ärztin noch nix über meine befürchtung erzählt.

war aber heute zum Bluttest und am Montag ist Auswertung. Da werd ich sie mal darauf ansprechen.

Naja das ist ja das seltsame. Wenn ich arbeite gehts mir gut, wenn ich aber zur Ruhe komme fühl ich mich ne so doll. Die Gliederschmerzen sind auch wieder weg, nur noch abends... fühlen sich an wie Muskelkater, obwohl ich keinerlei Sport mache. Ich bin halt immer im Stress, hab täglich insgesamt 3 Stunden Arbeitsweg und bin auf Arbeit eingespannt und dazu schreib ich grade noch Diplomarbeit. Vielleicht ist alles halt nur psychosomatisch, weil die "typischen" Symptome hab ich eigentlich nicht, also der Alkoholschmerz und der Juckreiz.

LG

PEACEtwo
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Beitragvon PEACEtwo » 06.09.2011 20:10

huhu mal wieder...

wollt mal ein kurzes update bringen... und natürlich wieder fragen los werden:

Also... nach meinem letzten eintrag hier war ich anschließend beim arzt, auch wieder zwecks blutentnahme. Dabei wurden großes Blutbild, Entzündungswerte und PDF-Verlaufskontrolle gemacht.

Habe meine Ärztin damals auf meine Befürchtung angesprochen, sie miene aber, man würde in den entzündungs- und blutwerten feststellen wenn was auffällig wäre. Jedoch waren meine Blutwerte tiptop in Ordnung und auch keinerleich Entzündungswerte nachweisbar.

Kurz darauf hatte ich wieder nen PDF-Rückfall in abgeschwächter Form. Seitdem fühle ich mich jedoch sehr gut, hab keinerlei Symptome hinzubekommen. Im Gegenteil, die Abgespanntheit und auch die Halsschmerzen sind weg.

Der Lymphknoten im Leistenbereich ist nicht mehr tastbar, die am Unterkiefer/Hals sind kleiner geworden, schwellen jedoch gelgentlich schmerzhaft an wenn die Weisheitszähne wachsen, soweit alles also normal. Tastbar bleiben sie jedoch ständig.

Der Knoten in Höhe vom Schlüsselbein ist jedoch unverändert groß, schmerzlos geschwollen und m.E. auch nicht verschiebbar. Er könnte auch ein wenig gewachsen sein, dann aber nur minimal.

Zu meinen Fragen: Wenn keine Entzündungswerte nachweisbar sind, heißt das dann Entwarnung? Gibt es für schmerzfrei, einseitig geschwollene LK auch andere Ursachen?

Im Oktober soll ich wieder zum Blutwerte bestimmen, wieder großes Blutbild+PDF-Verlauf+Entzündungswerte, hoffe das das auch im Bezug auf MH sinnvoll ist?!

Vielen Dank

PEACEtwo

Kleinermann
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Beitragvon Kleinermann » 07.09.2011 15:07

"Wenn keine Entzündungswerte nachweisbar sind, heißt das dann Entwarnung? Gibt es für schmerzfrei, einseitig geschwollene LK auch andere Ursachen? "

Leider, nein. Bei fehlenden Entzündungswerten, kann trotzdem eine maligne Lymphomerkrankung vorhanden sein ( es gibt viele, die haben unauffällige Blutwerte). Die einzigste Möglichkeit ein Hodgkin-Lymphom zu diagnostizieren ist die Biopsie. Grundsätzlich ist es aber so, dass wen Lymphknoten keine Wachstumstendenz zeigen, dass sie nicht bösartig ( meistens so) verändert sind, vor allem, wenn die Lymphknoten nicht größer als 1 cm sind. Zu deiner zweiten Frage muss man eindeutig "Ja" sagen. Generell gibt es viele Erkrankungen, die auch mit Lymphknotenschwellungen einhergehen können- generell ist es auch so, dass Lymphknoten nach einem Infekt nicht mehr abschwellen ( können Vernarben- dann sind sie auch nicht mehr schmerzhaft). Wenn der Arzt alles abgeklärt hat, der Lymphknoten nicht mehr wächst, dann kann man wahrscheinlich abwarten.

Alles Gute

PEACEtwo
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Beitragvon PEACEtwo » 23.10.2011 20:15

huhu, ich mal wieder :)

wieder ein kurzes update:

Der Lymphknoten am Hals ist zwischenzeitlich angeschwollen und wieder kleiner geworden... Weg geht er aber nie.

Dann sind wir vor ca. 4 Wochen umgezogen, seitdem habe ich öfters Rückenschmerzen. Kann aber wiegesagt auch vom Umzug kommen.

Gestern habe ich jedoch einen neuen Lymphknoten entdeckt :(

Am rechten Unterkiefer neben den einem bereits immer noch tastbaren, am linken Unterkiefer ist jedoch nur einer zu fühlen.

Insgesamt kann ich aber kein Wachstum feststellen, zurzeit sind die am Kiefer leicht angeschwollen, da aber meine Freudin und auch auf Arbeit einige erkältet sind, denke ich, dass das Abwehrsystem aktiv ist.

Zum Arzt muss ich auch wieder wegen PDF-Nachkontrolle, allerdings nimmt er leider meine Befürchtungen nicht ernst...
Ich muss zugeben, dass ich manchmal ein wenig hypochrondrich veranlagt bin und mir viele Gedanken mache und er mich seit 20 Jahren kennt.

Habe im Übrigen mal einen älteren Arzt befragt, der zufällig Kunde bei mir auf Arbeit ist. Er meinte, dass die geschwollenen Lymphknoten nach PDF normal sind, und das lange dauert. Ich solle einmal Jod-Salbe versuchen, da sollten sie kleiner werden. Hat jemand Erfahrung damit?

Was mich echt verunsichert ist aber die Tatsache, dass wieder ein neuer Lymphknoten einseitig wie aus dem Nichts aufgetaucht ist.

Wie soll ich mich weiter verhalten? Abwarten oder doch jetzt "schon" Alarm schlagen, unter der Befürchtung das mich keiner ernst nimmt, zumal keine B-Symptome vorhanden sind.

Alex2010
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Beitragvon Alex2010 » 23.10.2011 21:41

Hmm, wirklich schwer da ein Tipp zu geben.
Aber sind wir einfach mal schonungslos ehrlich... bitte verzeih mir das;)

Die beschriebenen Symptome bieten ausreichend Spielraum, um sich da reinzusteigern bzw. sie sich einzubilden. Ich glaube jeder von uns kennt dieses Gefühl, aus Angst ständig in sich selbst "hineinzuhorchen" und dabei immer etwas zu finden, was vielleicht vorher nicht da war...
Dazu kommt, dass mWn die Lymphknoten nach PDF wirklich lange geschwollen sein können und ein zwischenzeitliches Schrumpfen eigentlich nicht zum Hodgkin passt.

Auf der anderen Seite sind einseitige LKs nunmal auch hodgkin-typisch und oftmals kommt es eben vor, dass sie von Ärzten lange Zeit auf PDF oder verschleppte Infektionen geschoben und nicht wirklich ernst genommen werden. Des weiteren sind weder fehlende Entzündungwerte noch fehlende B-Symptome besonders aussagekräftig, denn diese Faktoren bilden allerhöchstens Indizien für einen Hodgkin - sind aber keineswegs zwingend.

Fazit der ganzen Sache: Wahrscheinlich PDF, aber niemand von uns hier - und mMn auch kein normaler Hausarzt - kann einen Hodgkin sicher ausschließen. Wenn du also nach wie vor eine bösartige Erkrankung fürchtest, würde ich vorschlagen eine zweite Meinung einzuholen bzw. gleich mal einen Onkologen drauf gucken lassen um dann ggf. CT und/oder Biopsie (nur letzteres ist eine definitive Aussage) anzugehen.
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4692
MH nodulär sklerosierend
Stadium IVa mit Lungenbefall
Teilnahme HD18
1. Zyklus Beacopp: 05.08.2010
2. Zyklus Beacopp: 26.08.2010
PET-CT 13.09: NEGATIV -> Arm D (4x)
3. Zyklus Beacopp: 16.09.2010
4. Zyklus Beacopp: 07.10.2010
Abschlussuntersuchung 24.11.2010 komplette Remission, Residuen bis 16x12mm
Kontroll-CT Dez.2012: alles top

PEACEtwo
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Beitragvon PEACEtwo » 31.10.2011 19:59

Hello again,

naja bin ich erstmal etwas beruhigt, wie verhält sich so ein Lymphom eigentlich? Werden benachbarte Lymphknoten befallen, die dann auch anschwellen? Und sind befallene Lymphknoten eigentlich weiter funktionsfähig, d.h. tun weh/schwellen an wenn eine Infektion z.B. Erkältung vorliegt?

lg


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