Angst vor der Chemo

[Knuff]

Hey Kämpfer/innen,

ich hab gerade echt schiß vor der Chemo, die mich wahrscheinlich erwartet....
Ich hab viel darüber gelesen, dass man dann so schnell Infekte bekommt, an denen man auch sterben kann, oder?
Ich mein in den letzen Jahren bin ich eh schon ständig krank, weil mein Imunsystem so schlecht ist und hab oft Antibiotika bekommen....das sind doch alles recht schechte Vorrausetzungen oder?
Ich versuche meinem Umfeld immer zu sagen, dass die Diagnose (wie immer sie auch seien wird) hab so schlimm ist, gut behandelbar, etc.
Aber so eine Chemo ist doch auch richtig gefährlich oder?
ARG! ich will optimistisch denken, aber mein Kopf will nicht so wie ich das will!!

[Marion1970]

Hallo Knuff,

weißt Du denn schon, welche Chemotherapie Du bekommen wirst?
Ich hatte Glück und habe mir während der Behandlungszeit keine Infektion eingefangen, allerdings wurde ich auch während des Spätsommers behandelt. Ich habe schon aufgepasst, dass ich mich nicht anstecke, d.h. ich habe größere Menschenansammlung gemieden - so weit das eben möglich war. Aber ich war trotzdem in der Stadt, einkaufen, bei Freunden zu Besuch, meine Kinder hatten Besuch, ich habe sie zum Turnen u.ä. gefahren usw. Ich habe mein Leben also fast genauso weitergelebt wie vorher, nur ein bisschen vorsichtiger.

Und wenn Du Dich infizierst, bekommst Du Antibiotika, so dass alles gleich eingedämmt wird. Bei dem BEACOPP-Schema erhält man sowieso Antibiotika, wenn ich das richtig verstanden habe. Im Übrigen sollte man kein rohes Hackfleisch essen und nicht unbedingt die Finger in den Mund stecken, wenn man gerade eine Einkaufskarre durch den Supermarkt schiebt.

Aber solche Fragen sind durchaus berechtigt. Ich habe mir immer alle Fragen aufgeschrieben und diese Liste dann zum nächsten Arztbesuch mitgenommen. Dann weißt Du genau Bescheid, wie Du Dich zu verhalten hast und bist beruhigt.

Liebe Grüße, das wird schon. Und nicht gleich jeden knutschen, erst mal gucken, ob der/die hustet. Marion

[Knuff]

nein, dass weiß ich leider noch nicht..ich hab glaub ich auch noch ne ganz kleine Chance das gar keine....irgendwie hat der Arzt sowas erwähnt, aber ist glaub ich eher unwahrscheinlich.
Ich weiß auch noch gar nicht ob Hodkgin oder nicht...
Naja aber ich mach mir eben schon viele Gedanken. Kommt irgendwie automatisch bei dieser Warterei. Ich will mich auch möglichst gut vorbereiten, aber ich weiß ja noch gar nicht auf was!
Warst du den vor der chemo anfällig für Erkältung und so?
So...hm nicht den Einkaufswagen ablecken..schade, mach ich doch so gerne
Ja und nicht wild rumknutschen =o(
Um mich jetzt schonmal zu schützen bin ich auch heute nicht mit den Mädels nach Köln gefahren
Alkohol is ja jetzt eh nicht gut und nacher steck ich mich noch an und meine Wunde von der OP (Lymphknotenentnahme) is auch noch nicht so dolle...
Obwohl ablenkung heute echt gut getan hätte....

[Knuff]

Oh ich war ja ganz unhöflich seh ich grad!
Danke natürlich für deine lieben Worte und 'Hallo erstmal!'
Liebe Grüße zurück =o)

[frankpady]

Hallo liebe Knuff... ich schrieb es schon einmal und kann meinen Rat nur wiederholen.... lies nicht soviel hier drinnen bzw. über Chemo und Krankheit...

natürlich kann man sich hier austauschen und gut unterhalten und wichtige Informationen sammeln, aber man kann sich auch verrückt machen...

Ich habe, wie Du unten ersehen kannst, eine lange anstrengende Durststrecke hinter mich gebracht, die sicher nicht einfach war. Ich hätte daran auch sterben können, wenn man die Embolie sieht. Aber die kam von den Medikamenten. An meinem Leben habe ich rein nichts geändert, ich habe während der Chemo genauso gelebt wie vorher. Und es hat mir auch nicht geschadet. Es wird sicher Situationen geben, da bist Du halt nicht so arg fit und legst Dich eher mal hin, als das Du auf d´Gass gehst.

Wie schon geschrieben, mach Dich nicht durchs "was alles passieren kann" verrückt!

[Hans08]

Hallo Knuff!

Deine Gedanken sind absolut nachvollziehbar und ich denke da stimmen mir auch sehr viele hier zu, diese Warterei ist sehr nervtötend. Solange man nich weiß, was, wie und überhaupt überlegt man ständig was den sein könnte. Der Effekt ist, dass man sich immer mehr Gedanken macht, als eigentlich nötig sind und dass das Ganze alles andere als förderlich für das Wohlbefinden ist. Aber es gibt keinen Knopf wo man soetwas im Kopf ausschalten kann.....

Zum Thema Chemo: Mach dir jetzt hier nicht die allzuschlimmsten Gedanken. Und vor allem keine Horrorvorstellungen!!! Chemo ist was Schlimmes - sehr Unangenehmes aber auch hier hat die Forschung und die Medizin in den letzten Jahren sehr viele und gute Fortschritte gemacht. Klar es kann immer zu Komplikationen kommen und man hat immer wieder Tage wo es einem wirklich dreckig geht. Aber ich will dir mal ein Beispiel nennen, dass es auch "positive" Überraschungen geben kann. Man hört ja immer, dass man sich bei einer Chemo immer übergeben muss, einem ständig schlecht ist usw...Da ich ein Typ bin, der mit Übelkeit auch vor der Chemo schon immer wieder mal Probleme hatte, wars für mich eigentlich klar, dass die Chemozeit eine ziemliche Kot....wird. Und weißt du was passiert ist? Ich hab jeden Tag dadarauf gewartet bis es endlich soweit ist, aber ich hab vergeblich drauf gewartet. Die ganzen 8 Zyklen nichts. Und das obwohl ich die angelbich härtere Variante bekommen hab. Mir war zwar oft hundeübel aber der "Worst case " ist nicht eingetreten.

Zum Thema Infektion: Du hast gute Chance ohne durch die Sache zu kommen. Es beginnt der Frühling d.h. so Sachen wie Grippewelle und dergleichen sollte jetzt dann eigentlich überstanden sein. Und wie bereits von meinen Vorrednern erwähnt in gewissen Therapieschemen kriegst du Antibiotika sowieso zur Vorbeugung. Etwas aufpassen in der gefährlichen Phase und dir passiert gar nix.

Zum Thema Sterben: Sterben kannst du überspitzt gesagt immer. Zum Sterben braucht man keine Chemo. Einfach mal die Zeitung aufschlagen....


In diesem Sinne genieß soweit es geht die Zeit und mach dir ein schönes Wochenende!!

VG

[Knuff]

Hall frank und Hans,

ich habt ja recht, verrückt machen nutzt nix...leider ist das bei mir immer so ein Problem, dass ich meine mich gedanklich auf das schlimmste vorbereiten zu müssen um dann nicht so geschockt zu sein, wenn es kommt.
..hm..ok, wenn der Tod kommt, hat sich das mit dem geschockt sein wohl auch erledigt (jedenfalls für mich) ;o)
Das Paradoxe ist ja, dass ich an die Kraft von positiven Gedanken glaube...nur...die lassen sich wie du schon sagt Hans so schlecht 'anschalten' machmal klapps, machmal nicht.
Ich hba mal gelesen:
'Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist, er ist nur glücklicher dabei'
würd ich gern nach Leben, aber dann passiert immer wieder so ein Kram, wie zum Beispiel das hier jetzt und das pessimistische und ängtlische Knuff schlägt wieder voll durch!!...und dann bin ich im verrückt machen gaaanz groß..
Bin mal wgene blauer Beine am We in Krankhaus weil ich mich im Internet vorher verrückt gemacht habe und dann hat die Ärztin da meine Angst noch geschürt und ins nächste Krankenhaus geschickt...dort meinte die Schwester dann nur (als ich meine Hoase auszog):'haben sie eine neue Jeans?'
Man war das peinlich!!!
Naja is wohl mit ein Grund warum mein Umfeld das mit dem 'Tumor' erst gar nicht so ernst genommen hat. In diesem Fall war es ja gut, dass ich selbst so eine Panik hattte und möglichst schnell alle nötigen Untersuchungen machen lassen wollte..

Wie ihr das so beschreibt klingt das mit der Chemo ja gar nich so schlimm...
Durch meine Depressionen kenn ich das mit dem 'nicht so fit fühlen und dan eher mal hinlegen' eh schon, also nix neues ;o)
Es beeindruckt mich, wie ihr darüber redet, das macht Mut, und ich hoffe ich hab auch die Kraft dazu mein Leben so weiterzuleben wie bisher...sprich meine Umschulung weiterzumachen.

Das mit dem Frühling hat ein Freund von mir auch schon gesagt, aber im Frühling hab ich es so bisher auch immer geschafft mich zu erkälten
Den heutigen Tag hab ich auf jeden Fall verplant, um mich abzulenken...also sobald ich mich aufgerafft hab
Danke für eure mutmachenden Worte!
LG und einen schönen Samstag!
wünscht das Knuff

[Gugsi]

Hej Knuff!
Ja, mach dich nicht verrückt. Vor allem, wenn du noch nicht mal weißt, ob du überhaupt einen Hodgkin hast! Wart mal ab. Wenn du weißt, dass du eine Chemo kriegst, kannst dir immer noch genügend Gedanken machen.
Und wenn, dann musst halt ein bissl aufpassen, wenn du anfällig bist auf Infektionen. Ich hab mir einen fiesen Grippevirus eingefangen nach dem 2. Zyklus. Aber zum Glück hatte ich genau zu der Zeit viele weiße Blutkörperchen, so konnte mein Körper (zusammen mit den Antibiotika) das abwehren. War nicht so schlimm.
Sonst pass ich halt immer recht auf, dass ich mich nicht anstecke. Ich meide auch Menschenansammlungen, und wenn wo wer in der Straßenbahn hustet, dann geh ich ans andere Ende. Das Küsschen links-rechts unter Freunden hab ich mir einstweilen auch aufgehört. Es ist unglaublich, wie verdutzt die Leute reagieren "aber ich hab doch eh nix!" (Sie müssen´s nicht merken, wenn sie was haben, aber mein immungeschwächter Körper merkt das schon). Naja und ich wasch mir halt recht viel die Hände und so. (nachm Einkaufswagen schieben z.B. )
Apropos Übelkeit: Ich hab mich nur 3 Mal übergeben während der ganzen Chemo, also nicht so schlimm.
Bald is es vorbei. 3 Tage hab ich noch. Und ich hatte eeeeeeecht viel Schiss vorher, dabei war´s im Endeffekt weit nicht so schlimm.
Das tätest du im Falle des Falles dass es zu einen Chemo kommen würde, schon schaffen!
Liebe Grüße,
Gugsi.

[Knuff]

Hey Gugsi,
danke auhc für deine Worte. So möchte ich das dann auch gern. Drei mal Kotzen kann ich mit Leben und Infekt wenn, dann wenn der Körper es mit Unterstützung gut schafft. Kann ich das irgendwo vorbestellen
Nee mal im Ernst, ich hab deine Geschichte gelesen, du hast ja auch noch ein Baby. Toll, das es so 'anehmbar' verlaufen ist bei dir und meine Hochachtung (auch wenn das immer doof klingt, aber im Moment bin ich einfach nur baff davon, wie ihr das hier alles durchgestanden habt/durchsteht!)
Naja das mit der Chemo ist eben sehr wahrscheinlich. Soweit ich den Arzt verstanden habe ist die einzige Option, jenadem was das jetzt für eine Art von malignem Lymphom ist und welches Stadium, dass man es gar nicht behandelt und einfach damit lebt. Dafür aber eben ständig beobachtet, ob sich was verändert. Verstanden hab ich das aber noch nicht so ganz und ich weiß auhc nciht, ob ich damit Leben will, dass da die ganze Zeit was in mir brodellt...Naja...mein neues lieblingswort: Abwarten....wo ich ja eh so ein geduldiger Mensch bin..suuuper!
Also vorsichtig wäre ich schon denke ich, aber für mich ist es bei sowas immer schwer die Grenze zu finden, was ist jetzt übertrieben, was ist angemessen. Naja und ich bin ein sehr Mensch, der soziale Kontakte am besten Rund um die Uhr haben möchte (bzw braucht).
Soviel ich auch darüber rede und schreibe, so richtig real ist das immer noch nicht. Vielleicht raff ich erst, wenn das erste mal das Zeug in mich reinläuft, dass ich wirklich Krebs habe.
Mein halbes Leben hatte ich Angst vor im und nu isser da

[Knuff]

übrigens find ich das toll, dass ihr die Daten angebt, also Diagnose und Behandlung. So bekommt man einen Überblick davon, auch davon wie lange eine Behandlung so dauert. Hilft also echt auch hier zu stöbern...weil die Ärtze sagen so noch nix, solange sie nicht genau wissen, was es ist....

[Michiel]

Hallo Knuff,

mach dir mal keine sorgen über Infektionen.
Die Ärzte passen schon auf dich auf.
Ich hatte während der Chemo bis jetzt zwei mal ne Infektion und es hat mich auch nicht umgehauen.
Es ist eben wichtig, daß du dich nicht unterkriegen läßt.
Ich glaube, daß du es am besten überstehst, wenn du optimistisch an die Therapie rangehst.
Es ist wirklich so, daß diese Krankheit gut behandelbar ist.
Die Prognosen stehen sehr gut.

Liebe Grüße

Michiel

[Knuff]

Hallo Michiel,

danke klingt beruhigent. Ich werde dann wohl mal in meine Ärzte vertrauen und kann ja auch immer noch meinen Arzt-Freund fragen der in der Onkologie einer Kinderstation arbeitet. Ist immer ganz gut, ne zweite Meinung zu hören, vor allem von jemandem für den ich nicht 'nur' ein Patient bin.
Mein zuständiger Onkologie scheint aber auch sehr nett und führsorglicg zu sein. Hat mir eben auhc ne Broschüre mitgegeben für so eine Kinderwunschklinik um Vorbereitungen zu treffen, für den Fall er Fälle.

Hab heute mal gute Nachtichten bekommen. Es ist der Hodgkin und im Bauch ist nix entdeckt worden. Hab also nur den Rest unter den Achseln, den der Chirug übergelassen hat und die grenzwertigen Dinger in der Lunge. Sieht also nach nem frühen Stadium aus.
Wenn ich Knochenmark jetzt auch noch nix ix, kann ich echt erleichtert sein und meine Frauenärztin dankbar, dass sie das Ding zufällig entdeckt hat!!
Gerade bin ich echt optimistisch =o)
So jetzt werd ich mich mal etwas hinlegen, die punktion wegen des Knochemmarks tut doch etwas weh und die Schlafspritze wirkt glaub ich noch,
Liebe Grüße

[VivaHope]

Hi Knuff,

ich hatte auch mega Panik, aber im Rückblickend war sie lange nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe.
Die einzigen schlimmen "Nebenwirkungen" waren einmal fiese offene Stellen die schlecht geheilt sind und einmal starke Rückenschmerzen wegen den Knochenmark anregenden spritzen. Ansonsten hab ich mich wären der Chemo imme rganz gut gefühlt. Ab und zu abgeschlagen und müde.
Zu meine Freunden hab ich immer gesagt ein Kater ist schlimmer

Alles Gute und toi toi toi

[Jim_Stark]

(...) Gerade bin ich echt optimistisch =o) (...)
Liebe Grüße

...dann tu alles dafür, dass es so bleibt. Das hilft unheimlich viel! Einstellung ist fast alles!

[Knuff]

Hallo,
Das macht doch mal Mut! Danke ihr beiden! =o)
Ja Jim, den Optimismus würd ich mri am lieben einfireren..oder festkleben an mir!
Den kann ich sicher öfter noch mal gebrauchen.
Bin ich agr nicht s gewöhnt von mir..ist shcon fast gruselig...
Vielleicht liegt es an den Medis wegen der Punktion. Wenn ja hätte ich da gerne noch nen paar mehr von!