Zuerst ich und jetzt auch noch die Freundin??? HILFE !!!

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Silke1989
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Zuerst ich und jetzt auch noch die Freundin??? HILFE !!!

Beitragvon Silke1989 » 19.04.2010 17:11

Hallo Leute, ich bins mal wieder...

heute geht es aber mal nicht um meinen Hodgkin!

Ich habe furchtbare Angst, dass meine Freundin jetzt auch irgend so ein Ding hat ...

Sie klagt seit über 2 Monaten über einen vergrößerten Lymphknoten in der linken Achsel. Ihr Hausarzt veranlasste trotz ihres Bittens keinen Bluttest. Darauf hin wechselte sie zu meinem Hausarzt. Nun war sie heute beim Ultraschall und siehe da, der Dr. sah 4 vergrößerte Lymphknoten, zwei davon sind im Kieferbereich und haben einen Durchmesser von über 3 cm... ?? Sie hat weder Erkältungserscheinungen noch irgendwelche Infektionen...

Ich bin jetzt komplett am durchdrehen, weil ich diese Lymphknoten gleich mit meiner Krankheit in Verbindung bringe und ich es ihr wirklich nicht wünsche...

Leider muss sie jetzt erst mal bis Mittwoch auf die Blutwerte warten und dann werden wir ja sehen... Bis Mittwoch klingt für mich wie eine Ewigkeit...

Wenn mal genauer hinhört, wird die Anzahl der Neuerkrankungen von MB Hodgkin immer mehr und mehr.. alleine jetzt verbringe ich meine Chemotherapie mit 2 anderen jungen Leuten .. Wahnsinn.. !

Auf eure Antworten freue ich mich - es muss ja nichts bösartiges sein, oder?


Liebe Grüße aus Österreich

Silke :traurig:
1. März 2010 - Diagnose Mb Hodgkin
Stadium IIa + Risikofaktoren

Geplant: 4 - 6 x ABVD + 20 Grey
Therapiebeginn: 17.März
Nach II. Zyklus bereits komplette metabole Remmission
Letzte ABVD am 25. Juni 2010

Start Bestrahlung: 14.7.2010
Ende Bestrahlung: 4.8.2010

F E R T ii G !!!!!!!!!

30.5.2011 Geburt meines Sohnes :D

Michaela1975
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Beitragvon Michaela1975 » 19.04.2010 20:35

Ich hoffe sehr,dass es Deine Freundin nicht erwischt hat! :(

Ich drück Euch bis Mittwoch alle Daumen die ich habe!

Bussi

Michaela
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Poison
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Beitragvon Poison » 19.04.2010 20:47

Ich drücke auch alle Daumen !!!!

Eine Freundin von mir, hat bei der 2 Jahres Kontrolle die Mitteilung gekriegt, dass sie einen Rückfall hat, nun muss sie Stammzellen Hochdosis chemo machen, sie ist bereits die dritte aus unserer Facebookgruppe innerhalb eines Jahres!!!!

Mich erschreckt es auch, wieviele Neuerkrankungen es bei dieser doch eher seltenen Krebsart gibt!

ToiToiToi, ich hoffe für deine Freundin nur das Beste!

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yoda
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Beitragvon yoda » 19.04.2010 21:41

Das mit deiner Freundin tut mir leid. Hoffen wir doch, dass es sich als unbegründet herausstellt und die Lymphies wegen anderen Gründen vergrössert sind.

Hodgkin trifft viele Menschen um die 30. Dort ist ein grosser Peak in der Altersstatistik der Neuerkrankungen. Es ist aber auch in den Industriestaaten so, dass Hodgkin eher rückläufig ist, im Gegensatz zu NHL. Dort sind aber vor allem ältere Menschen betroffen. Das hängt stark mit der höheren Alterserwartung zusammen.

Habe die Zahlen der Schweiz verglichen. Im Jahr 2008 erkrankten knapp 300 Leute an Hodgkin. 2009 waren es laut Krebsliga noch 211.

Das mit den Rezidiven macht mir auch Angst Poison. Wenn es dann noch an der Nachsorgeuntersuchung festgestellt wird, ist es umso schlimmer.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

Poison
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Beitragvon Poison » 20.04.2010 00:35

@yoda: Ja, wem sagst du das..und so wie ich hier auf der Homepage gelesen habe, gehöre ich zu der Prognosegruppe 3, das stockt eim glatt das Herz!!!!

Gecko
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Beitragvon Gecko » 20.04.2010 11:00

Was ist die Prognosegruppe 3?

und welche Chemo hatte deine Freundin, die den Rückfall hat?

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yoda
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Beitragvon yoda » 20.04.2010 15:51

Das mit den Rezidiven ist so ne Sache Leute. Es war noch vor ca. 10 Jahren so, dass 30% im Stadium III und IV davon betroffen waren. Also jeder dritte. Rezidive betreffen aber auch immer wieder Leute mit tieferem Stadium bei der Ersterkrankung. Heute geht man stark davon aus, dass Rezidive, die innerhalb von den ersten 1 - 3 Jahren auftreten, aufgrund von noch bestehenden Krebszellen nach der 1. Therapie entstehen. Auch ein PET kann noch ganz leichte Aktivitäten in einem Lymphom nicht sichtbar machen. Dann geht die Zellteilung der entarteten Zellen wieder los, bis der Rückfall erkannt wird. Und das kann je nachdem ziemlich schnell gehen. Also NU 3 alles ok, bei NU 4 plötzlich nicht mehr.

Aus diesem Grund werden heute kaum noch Chemos nachgereicht, da ja die 1. Chemo auch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Das aggressive DHAP Schema macht die Tumore so gut wie möglich platt. BEAM zerstört dann das Knochenmark vollends und die gesammelten, gesunden Blutstammzellen sollen dann ein neues Immunsystem aufbauen und gleichzeitg noch bestehende Krebszellen mit der eigenen Abwehr vernichten. Es ist sozusagen ein "Reset" des körpereigenen Immunsystems. Dies bei der autologen Stammzellentherapie.
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Mr.K
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Beitragvon Mr.K » 20.04.2010 16:29

Dann wäre es ja doch "besser" bei den Stadien I und II schon BEACOPP zu verwenden? (Vll. nur 4x)
20.02.10 - Stadium IVa (Hals, Brust, Bauch, Lungenherde) + RF (Mediastinaltumor, BKS beschleunigt)
08.03.10-09.08.10 - HD 18 Arm A 8x (B)EAC(O)PP (4.-8. Zyklus ohne Vincristin/Bleo), Keine Bestrahlung

Bisher alles ok :D

Sabi
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Beitragvon Sabi » 20.04.2010 16:59

Ich hab heut mit Köln telefoniert, weil ich eine Frage zu Krebsvorsorge hatte. Naja... was soll ich sagen... Aussage vom Arzt: Chemo verursacht oft Zweitneoplasien - je mehr Therapie desto höher das Risiko (gut war mir bekannt...). Das Risiko für Lungenkrebs ist wohl im allgemeinen bei ABVD und Beacopp esk. erhöht, auch ohne Bestrahlung. Bestrahlung erhöht es, wie die Potenzierung tatsächlich ist, weiß noch niemand. Ich dachte ja eigentlich das nur bei den Bestrahlten das Risiko für Lungenkrebs erhöht ist, nein, allgemein erhöht, tragen alle ein Risiko. Tja, dann kann ich ja auch weiterrauchen :wink2:.
Brustkrebsrisiko dafür wohl nicht so hoch wie angenommen. Problematik scheint wohl wirklich NHL, Leukämie und Lungenkrebs zu sein.
Beacopp esk. ist extrem schädigend, dafür aber halt höhere Chance auf langfristige Remission und keine Hochdosis (mit noch höheren Zweitkrebsrisiko). Wobei die HD natürlich sofort bei NHL oder Leukämie fällig wird, wir sind wohl anders nicht mehr therapierbar in diesem Falle.

Eigentliches Resultat des Gespräches war, das bis heute, die Langzeitfolgen von Beacopp und ABVD nicht bekannt sind. Es ist nur bekannt, das bereits unmittelbar nach Therapie Zweitneoplasien auftreten können - wie das in 20 Jahren aussieht, weiß halt noch niemand, Risiko steigt stetig an und sinkt auch nicht mehr.

Ach ja und Auswertungen der Studie HD13-15 gibt es erst in ca. 5 Jahren, da ja bis Ende 2009 noch randomisiert worden ist, erst wenn die letzten dann ausgewertet sind, gibts die Ergebnisse. Die 96% Heilungsrate bei HD14 gilt im übrigen für die ersten 3 progressionsfreien Jahre nach Erkrankung.

Naja wenn man das so hört, ist doch nicht so alles eitel Sonnenschein. Aber was will man machen, ich hab jetzt 5 Jahre krebsfrei überlebt und hoff mal einfach, das sooo schnell (am besten nie) was wiederkommt. Vielleicht hör ich sogar auf zu rauchen... aber irgendwie hatt mich das Gespräch doch etwas demotiviert... also werd ich es mal schnell verdrängen, verhindern kann man es eh nicht, falls es einen doch mal wieder trifft. Aber irgendwie hat mir dieses Gespräch vermittelt (durch die Blume), das die Chance das garnichts mehr wiederkommt wohl gegen 0 läuft. Ich dachte zwar das die Chance gering ist, krebsfrei lebenslang zu bleiben, aber scheint wohl schon der Ausnahmefall zu sein, zumindest sehr langfristig betrachtet. Aber scheint wohl auch solche zu geben. Aber wie es bei uns aussieht, die mit Beacopp therapiert wurden, kann keiner sagen. Dafür ist Beacopp noch zu "neu". Nervt mich ja schon etwas.

VG
MH 2A mit 2 Risikofaktoren (hohe BSG + 3 befallene Areale)

Therapie: HD14 Arm B (2x Beacopp esk. + 2x ABVD + 30 Gy Grillsession)

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Christoph W.
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Beitragvon Christoph W. » 20.04.2010 20:54

Warum geben wir uns nicht mit einem kollektiven Schweigen der Unwissendheit ab, bis der Reduktionismus oder unsere eigene Vergangenheit uns aufklärt?

Wahrscheinlichkeiten sagen nichts über Einzelfälle aus.
Du scheinst viel auf Statistiken zu geben, wieso legst du auf all deine Risiken dann noch die Belastung durchs Rauchen obendrauf? Meinst du, es fällt nicht mehr ins Gewicht?

Liebe Grüße!
Christoph
IIa ohne RF, Dez. 09
2x ABVD - 13. Jan - 1. März
20 Gr. 10/10

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Mr.K
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Beitragvon Mr.K » 20.04.2010 20:59

Wenn du bei (wie du sagst) höherem Risiko noch zusätzlichen Rauchen musst ums nochmals zu verdoppeln oder x-fachen... Naja musst du wissen :D

Aber wie Sabi schon sagt, ob BEACOPP schwere Spätfolgen hat, weiß keiner ;)
Und da ich optimistisch bin, gibt es für mich keine :wink2:
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DieJule
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Beitragvon DieJule » 20.04.2010 21:01

Richtig Mr K...immer optimistisch bleiben..es hilft ja soundso nix..also wenigstens nur Positiv denken.
Mb Hodkin Stadium 2 a
HD14- 2* Beacopp+2* ABVD
Letzte Chemo : 6. April 10, Bestrahlung im Mai
Reha Bad Oexen-sehr schööön
--> REMISSION!

Ich wünsche dir...
dass du liebst, als hätte dich nie jemand verletzt,
dass du tanzt, als würde keiner hinschauen,
dass du singst, als würdest du die Welt um dich herum vergessen,
dass du lebst, als wäre das Paradies auf erden.

http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=4351

Sabi
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Beitragvon Sabi » 20.04.2010 21:14

@Christoph:

Naja, was soll ich sagen. Rauchen ist natürlich ganz "pöse" :wink2:
Ob es tatsächlich stark ins Gewicht fallen kann - möglich. Ob nicht evtl. ein anderer Krebs mir evtl. vorher das Genick bricht, bevor "Freund "Lungenkrebs" evtl. an die Tür klopft - möglich, aber muss nicht sein. Naja, ich bin optimitisch und falls das schlechte Gewissen doch überhand nimmt, verdräng ich es.
Wie gesagt, ich leb halt ezessiver - Leben auf Sparflamme - ne, kommt für mich nicht in Frage. Möglich das ich dafür irgendwann die Quittung zahlen werden - wenn ich Lungenkrebs bekomme, bin ich es selber schuld - dann ist immer noch Zeit mich selber zu hassen dafür. Möglich aber auch, das etwas anderes mich vorher "erwischt".

Schwieriges Thema, ich denke da auch positiv, aber mit einer großen Portion bösen Sarkasmuses. :roll:
MH 2A mit 2 Risikofaktoren (hohe BSG + 3 befallene Areale)



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Beitragvon Marion1970 » 20.04.2010 21:16

Naja, in Ermangelung echter Alternativen haben wir wohl alle mit unseren Therapien eine gute Wahl getroffen. Wie sagte mir ein Kardiologe heute: "Die Bestrahlung hat Ihnen wohl das Leben gerettet". Na also, das muss für's Erste reichen. Was dann "später" auf uns zukommt, müssen wir dann sehen.

Wie schon mal gesagt, seit Ende der Therapie gucke ich GANZ GENAU, bevor ich eine Straße überquere, denn das ist mein Horror: Krebs besiegt, Leben wieder in Angriff genommen und dann von einem Besoffenen über den Haufen gefahren zu werden. In diesem Sinne: Passt alle gut auf Euch auf, fahrt vorsichtig, geht langsam bei Glatteis, zieht beim Fahrradfahren einen Helm auf, geht nicht zu nah an einen Abgrund und und und ...

Liebe Grüße, Marion
MH IIa, Behandlung nach Studie HD 13 (2 x ABVD + 30 Gray Bestrahlung): Aug - Nov 2009

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Beitragvon Christoph W. » 20.04.2010 21:28

Hi Sabi und Marion!

Ich habe nie geraucht, vielleicht ist es ja wirklich der Hochgenuss, für den es sich lohnt ;-) . Sarkasmus ist gut, aber man sollte ihm nicht sein eigenes Verschulden darbieten.

Lass dir das Rauchen nicht von mir versauen :-) . Das meine ich aufrichtig und ohne Unterton!

Marion, du hast Recht. Wenn man sich schon Risiken aussetzt, dann gründlich, denn leiden ist weniger attraktiv, als vom Ende momentan überrascht zu werden :roll: .

Liebe Grüße!
Christoph
IIa ohne RF, Dez. 09

2x ABVD - 13. Jan - 1. März

20 Gr. 10/10


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