Sport nach MH

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Paolo Zabel
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Sport nach MH

Beitragvon Paolo Zabel » 06.01.2008 17:15

Hallo Ihr alle da draussen...
Kurz zur Vorgeschichte meiner Frage:
Habe bis zu meiner MH-Diagnose am 10.08.2000 ca 20 Jahre geraucht und keinen Sport getrieben. Durch die KG bei der Kur im Anschluß an die Chemotherapie bin ich auf den Geschmack gekommen und habe vor ca. 5 Jahren mit dem Laufen und vor 3 Jahren mit dem Rennradfahren angefangen. Mein Problem nun ist dass ich permanent das Gefühl habe "übertrainiert" zu sein, und einfach kein Gefühl dafür bekomme was und wieviel mir gut tut, wann es o.k. ist mich zum Training zu "zwingen" bzw trotz schlechtem Gewissen nichts zu tun. Hat wer ähnliche Erfahrungen bzw. Tips wie man am Besten damit umgeht. (Bin zu 30% "beschädigt" durch die Chemo und habe auch so meine Erfahrungen mit Müdigkeit, Lethargie, Unlust etc.
Vielleicht hat ja auch jemand Lust als Hodgie-Sportgruppe an div. Veranstaltungen teilzunehmen?
Liebe Grüße und vielen Dank <im Voraus
PZ
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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 06.01.2008 18:03

:shock: verflixt... musstest du dieses Thema anschneiden?
Ich wollte heute joggen gehen, aber habe die Hufe mal wieder nicht vor die Tür bekommen. :evil:

Also, ich mache hier mit: www.asv-winterlaufserie.de
Ich mache da die kleine Serie (5,5,10km), just for fun, ich starte mit ein paar Freunden immer unter dem Mannschaftsnamen "Running Gag", was unsere Leistungen treffend ausdrückt... :oops:

Wenn du Lust hast, bist du herzlich eingeladen, unser Team zu verstärken, ist allerdings bald Anmeldeschluss, da die Anzahl der Starter begrenzt ist.

Zu deiner Frage:
Hmm... schwer zu beantworten. Ich habe ständig die Gewissheit untertrainiert zu sein, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Wieviel Sport treibst du denn pro Woche?
Ahoi Marc

Jose
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Beitragvon Jose » 06.01.2008 22:21

Hallo,

Sport hat sicher noch keinem Ex-Hodgki geschadet :D ... nur über das richtige Maß gehen die Meinungen auseinander.
Als ich 1 Jahr nach meiner Therapie mein Sportstudium begonnen habe, da haben mir die Ärzte der Sporthochschule Köln davon abgeraten. Begründung: Die Anforderungen seien zu hoch und das würde man mit so einer Vorgeschichte dann eh nicht schaffen. Das hat mich dann erst recht motiviert :lol: !! Ich habe dann zwar ein Semester länger gebraucht, aber das war mir ziemlich egal. Und geschadet hat mir das Studium auch nicht.
Ich denke hier sollte jeder für sich selbst festlegen, was er seinem Körper zumuten mag.

Viele Grüße

jose
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Paolo Zabel
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Beitragvon Paolo Zabel » 07.01.2008 11:11

Hallo Marc!
Danke für deine Solidarität in Sachen Nichttraining...
Danke auch für deinen Hinweis mit den Läufen, aber abgesehen von der Entfernung bin ich hier bei München schon im Jan/Febr. für 2 Läufe gemeldet.
Ansonsten versuche ich so 7 bis 10 Std die Woche zu trainieren, letztendlich mit dem Ziel Marathon in ca 4 Std und Oslo-TRondheim (Rennrad, 540 km) mit dem Ziel überhaupt anzukommen. Verrückt, utopisch...?!
PZ

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Paolo Zabel
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Beitragvon Paolo Zabel » 07.01.2008 11:19

Hallo Jose!
Danke für deine Antwort! Ich find`s ermutigend, zu hören dass man sogar ein Sportstudium durchziehen kann nach so einer Erkrankung.
Du hast auch sicher recht, wenn du schreibst das jeder selbst herausfinden muß was er seinem Körper zumuten kann: Und genau das ist im Moment (nach den ersten Anfangserfolgen) mein Problem:
Die Signale die mein Körper sendet einzuordnen - ist`s Müdigkeit oder Erschöpfung, soll ich einen Tick schneller laufen (um mich zu steigern) oder trainiere ich dann "über". Ist die Ruhepause nötig oder nur "Faulheit"?
Nicht so einfach das Ganze.
Arbeitest du eigentlich als Trainer oder Ähnliches bzw. was schaffst du so an Zeiten, Strecken, "Leistungen"?
PZ

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 07.01.2008 11:38

... auch ein Marathon ist nur Sache der Vorbereitung. Meiner Meinung nach ist es da egal, ob man dabei eine schwere Krankheit hatte oder nicht.
Die Dosis LANGSAM steigern und auf den Körper hören... dann klappt das schon.

Ein gutes Training zeichnet sich durch Ausgewogenheit aus. Ruhepausen sind da keine Faulheit, sondern der Körper braucht das. Regenerationsphasen sind genauso wichtig, wie hartes Training. Ansonsten bist du schnell "ausgelutscht"...
Ich habe früher (lange her!) Ausdauersport mal ziemlich leistungsmäßig betrieben, daher weiß ich das. Ist aber nicht mehr viel von übrig... :oops:
Ahoi Marc

Jose
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Beitragvon Jose » 07.01.2008 17:10

Hallo Paolo,

nun ja... nach dem Sportstudium war mein Bedarf an Höchstleistungen erst mal gedeckt :oops: ....und seit einigen Jahren halte ich mich mit Tennis, Fußball und leichtem Lauftraining fit. Ich arbeite heute als Lehrer an einer Schule und „lasse lieber laufen“:lol:

Viele Grüße

jose
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Sane
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Beitragvon Sane » 07.01.2008 17:26

Gibt es Schwimmer oder Schwimmerinnen unter Euch???

Vermisse das Schwimmen und darf während der Chemo nicht. :banghead:
Gibt es Erfahrungdwerte, wann man wieder anfangen darf?

Sane

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Beitragvon JU » 07.01.2008 17:31

@Sane: Ich könnte mir gut vorstellen, dass das was mit deinen Blutwerten zu tun hat. Wenn dein Blutbild soweit gut ist, kannst du bestimmt wieder schwimmen gehen. Du sollst während der Chemo bestimmt nicht gehen, da du dir auf Grund der eventuellen schlechten Blutwerten schneller irgendwelche Infektionen einfangen kannst. Das wäre zumindest doch eine plausible Erklärung oder? :keineAhnung:

Liebe Grüße
Ju
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Sane
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Beitragvon Sane » 07.01.2008 17:51

Hi JU,

so ist es. Wegen der schlechten Blutwerte am Anfang(da war noch August), und später wegen der Keime und Infektionsgefahr im Schwimmbad.

Halte mich auch brav daran, weil ich keine Lust habe, dass sich alles noch länger hinzieht...
Im Februar hält mich niemand mehr auf, das heißt... wie ist das mit der Bestrahlung?
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Beitragvon JU » 07.01.2008 17:57

Also während der Bestrahlung würde ich an deiner Stelle auch aufs Schwimmen verzichten, einfach wegen den Markierungen, die auf dir angebracht werden. Sonst müssten die das ständig neu machen und da haben die Leutis bestimmt nicht so wirklich Lust zu.

Aber wenn du die Bestrahlung dann hinter dir hast, kann dich nichts mehr vom Schwimmen abhalten :winki:

Liebe Grüße
Ju
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sinus
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Beitragvon sinus » 07.01.2008 18:37

Schwimmen ist ne Gute Idee, das könnte ich auch mal wieder anfangen...wieder in den Verein eintreten werde ich aber wohl erstmal nicht, erstmal langsam angehen lassen...
Zum Thema Blutwerte: Meine Ärztin hat mir erzählt, dass mal ein Patient sorglos mit 0,2 Leukos ins Schwimmbad gegangen ist *au weia* :lol: :roll:

@marc: fährst du für die Laufserie ausm Breisgau bis nach Duisburg? :shock:
Interesse hätte ich schon daran, vor allem, weils von mir nicht allzu weit weg ist, aber ich glaube die Termine fallen in die Reha.

@Paolo: für das (Ex)Hodgki-Team bin wäre zu haben :lol:

Grüße

Florian
Mediastinaltumor 13cm, IIBE
6*BEACOPP nach HD15 -> fertig :)
30Gy IF -> auch fertig!
1. Nachsorge: 5.5.08 -> nix :D
2. Nachsorge: auch nix
etc... ;)
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=2871

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sparklingmarc
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Beitragvon sparklingmarc » 07.01.2008 19:19

sinus hat geschrieben:@marc: fährst du für die Laufserie ausm Breisgau bis nach Duisburg? :shock:
Interesse hätte ich schon daran, vor allem, weils von mir nicht allzu weit weg ist, aber ich glaube die Termine fallen in die Reha.

... ne, ich bin da sowieso häufiger, da verbinde ich das.

Kannst ja mal gucken, zur Not läßt du halt einen Lauf aus? :D
Ahoi Marc

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Paolo Zabel
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Beitragvon Paolo Zabel » 07.01.2008 20:22

@sinus: Ich behalt das mal im Auge.(mit dem Hodgie-Team) Mal schauen wer sich noch meldet, vielleicht kann man dann mal was zusammen machen. (irgendeinen Hobbylauf oder so) Oder man läßt sich mal ein "Hodgie" Shirt machen das jeder in seinem Bereich bzw. seinen Läufen etc. trägt.
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Beitragvon noah100 » 01.04.2008 15:39

Ich hab eigentlich immer gesportelt, sogar während der Chemotherapie!

Jetzt 10 Jahre dannach, trainiere ich relativ viel, dh etwa 6 x Ausdauer/Woche! Ich hab eigentlich keine Motivationsprobleme und trotz Bestrahlung des Mediastinum keine merkbaren Nachteile gegen meine Spezis. Ich selbst hab immer gern ein bisschen zu hart trainiert, weil ich mich einfach irrsinnig quälen kann, hab aber im Laufe der Jahre gelernt mehr auf meinen Körper zu hören. Wenn Du keine Ambitionen zu besonderen Höchstleistungen hast, würd ich dir ein moderates Ausdauertraining empfehlen, dh 120 - 140 Puls. Dieser Pulsbereich ist optimal und spendet deinem Körper Energie, Wohlbefinden und Abwehrkräfte! Eher nicht so gesund ist viel im ganz hohen Pulsbereich zu trainieren, da dieser Bereich den Organismus schwächt!

Ich war zum Zeitpunkt meiner Diagnose Wettkampfsportler, und habe mich bei einigen Ärzten erkundigt, ob ich nach der Therapie weitermachen könne (mit Leistungssport). Manche hatten nichts einzwenden, manche schon. Da Leistungssport an sich nicht gesund ist, glaub ich, dass es besser ist die Finger davon zu lassen als ehem. MH Patient. Aber am Beispiel Armstrong sieht man, dass es auch durchaus möglich ist im extremsten Belastungsbereich zu agieren nach einer harten Behandlung.

Wenn ich Negativgedanken an MH habe, dann muss ich zb Laufen oder Radfahren gehn und genieße dabei die frische Luft und das Leben!

Zusammengefasst kann man sagen: Im moderaten Pulsbereich tust du deinem Körper ausschließlich was Gutes!

lg


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