Hallo Blume!
Bei meinem Mann ist mittlerweile auch das Ende der Therapie fast erreicht und die gleichen Gedanken mach ich mir auch. Die viele Grübelei bringt aber keinem von uns was. Ich versuch mich streng an die Kandare zu nehmen, wenn ich mir wieder zu viele Sorgen mach. Ein anderes Rezept hab ich leider auch nicht dagegen.
Da ich mich aber intensiv mit den Daten und Statistiken beschäftigt habe, kann ich vielleich noch ein bisserl Verwirrung stiften.
Aalso: Zuerst wird die Rate der Remissionen durch die Therapie beurteilt (Komplettremission und Teilremission). Heutzutage ist das ein sehr hoher Prozentsatz, fast alle Patienten (je nach Therapie und Stadium bis zu 98%) erreichen eine Remission.
Tritt keine Remission ein wird das als Progreß oder Fortschreiten der Krankheit bezeichnet. Bei einem Progreß ist es möglich, daß während der Therapie sich das Lymphom weiter ausbreitet. Wenn sich so etwas bei der Zwischenuntersuchung andeutet, wird in der Regel die Therapie abgebrochen und ein anderes Chemoprotokoll gestartet.
Ein Rezidiv können demnach nur jene haben, die vorher in einer Remission waren. Es bedeutet ein Wiederauftreten der Krankheit. Bei MH unterscheidet man zwischen Frührezidiven (= innerhalb des ersten Jahres) und Spätrezidiven (= nach dem ersten Jahr). Die Prognose bei Spätrezidiven ist besser als bei Frührezidiven, Heilungschancen haben aber alle.
Folgende zwei Werte helfen mir oft bei der Interpretation von Statistiken:
1. das Gesamtüberleben (overall survival). Es ist der Prozentsatz aller mit MH diagnostizierten Personen, die nach 1, 2, 5, 10, 20 Jahren immer noch am Leben sind. Die Todesursache kann alles sein, von MH über hohes Alter bis zum eifersüchtigen Ehemann.
2. die Freiheit von Therapieversagen (freedom from treatment failure). Das ist der Prozentsatz an Personen, die nach x Jahren kein Rezidiv durchgemacht haben.
Das Gesamtüberleben mit der Zeit natürlich immer kleiner - ist wie im wirklichen Leben - bleibt aber insgesamt ermutigend hoch!
Mutig bleiben!
Line
