Narbengewebe??

Forum für alles, was in irgendeiner Weise mit Morbus Hodgkin zu tun hat. Dieses Forum soll in erster Linie aktuell Betroffenen helfen.

Für alles andere steht das "Plauder Forum" bereit.
Mieze
Beiträge: 356
Registriert: 06.06.2005 18:45
Wohnort: bei Bonn

Narbengewebe??

Beitragvon Mieze » 07.09.2006 21:11

Nun hätte ich auch mal wieder eine Frage:

Ich habe regelmäßig, so im Abstand zwischen 4 Wochen ca., ein merkwürdiges Gefühl im rechten Lungenbereich. Fühlt sich an wie ein Zwicken oder ein Druck, schwer zu beschreiben, und ist auch nur punktuell. Vom Ein- und Ausatmen aber unabhängig.

Vor vier Wochen habe ich deswegen etwas Panik gehabt und meinen Onkologen deshalb konsultiert. Dieser kann aber natürlich nichts machen - Lunge röntgen geht ja nun mal bei Schwangeren nicht. Er meinte auch, selbst WENN es ein Rezidiv wäre könnte man im Moment sowieso nix machen. Also wirklich beruhigen konnte er mich nicht.

Dann war es auch wieder eine zeitlang weg und nun ist dieses Zwicken wieder da.

Kennt das jemand? Könnte das vielleicht Narbengewebe sein, das schmerzt? Die Bestrahlung ist jetzt 10 Monate her. Oder muss ich doch befürchten, das vielleicht wieder was wächst?

Mensch, die Rezidiv-Angst lässt einen echt nicht los :(

Gruss

Mieze
MH II A , Schema : 4 x ABVD (HD 14)
3.Nachsorge am 27.9.06: alles bestens
seit dem 12.2. glückliche Mama von Lia Josephina

Mara
Beiträge: 289
Registriert: 05.09.2004 17:50

Beitragvon Mara » 07.09.2006 21:34

Hallo Mieze,

es tut mir wirklich sehr leid, dass Du Dich im Moment mit dem Gedanken an ein Rezidiv beschäftigst. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr belastend ist, dass man aufgrund Deiner Schwangerschaft im Moment keine ausführliche Diagnostik betreiben kann und wahrscheinlich ist das ganze Körpergefühl auch ein bisschen verändert, was sicherlich für Verunsicherung sorgen kann.
Insgesamt habe ich aber das Gefühl, dass es relativ typisch ist, dass es irgendwann nach einer Bestrahlung leichte Beschwerden beim Atmen und an der Lunge gibt. Ich hoffe, dass es sich um Narbengewebe oder Bestrahlungsfolgen handelt und Du keinen MH in Deinem Körper hast.

Hat man denn wenigstend Blutbild, LDH, etc... abgenommen? Natürlich gibt das alles keine hundertprozentige Sicherheit aber eventuell ein paar zusätzliche Hinweise.

Ich wünsche Dir, dass die Beschwerden ganz schnell wieder weggehen und Du wieder beruhigter sein kannst.

Liebe Grüße und alles Gute,
Mara

Manuel
Beiträge: 115
Registriert: 11.03.2005 15:47
Wohnort: Uffenheim/Penzberg

Beitragvon Manuel » 07.09.2006 21:55

Hallo Mieze,

ich hatte ja die gleiche Behandlung wie Du und kenne dieses ziehen auch. Bei mir sind ja schon 2,5 Jahre und es hat sich nichts gebessert. Ich hatte das mal bei einer Nachsorge angesprochen und der Arzt konnte nichts feststellen. CT, Lufo etc waren alle einwandfrei und das abhören der Lunge auch. Sprich er findet nichts und dann muss es damit auch gut sein. Man gewöhnt sich ja im laufe der Zeit dran und es macht mir auch keine Angst mehr.
Also keine Angst Du bist damit nicht alleine 8)

Benutzeravatar
armin
Beiträge: 2213
Registriert: 29.02.2004 08:11
Wohnort: Im schönen Baden

Beitragvon armin » 07.09.2006 22:19

Hy Mieze,

ich kenne diese Ziehen auch, war so 6-12 Monate nach der Therapie immer wieder mal und ich schob es auf meinen ausgedehnten Zigarettenkonsum. Scheinbar ist es wohl doch eine Nebenerscheinung der Therapie, insbesondere der mediastinalen Bestrahlung und des Dacarbacins. :twisted:

Also keine Bange , kommt häufiger vor, sollte aber trotzdem weiter beobachtet werden. Ich wurde deswegen auch nicht extra geröntgt, habe es aber auch nie erwähnt bei den Nachsorgen.

Jeder Ex-Hodgie achtet wohl sehr auf seine Körpersignale und berwertet diese meist über. Das wird wohl erst im Laufe der Jahre nach Remission nachlassen.

LG Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

C.C.
Beiträge: 94
Registriert: 03.08.2006 20:47

Beitragvon C.C. » 08.09.2006 06:33

Hey,
ich kann Dir gut nachfühlen, dass Du Dir nun Sorgen machst. Aber, obwohl mein endgültiges Ergebnis noch aussteht, möchte ich mich den anderen an dieser Stelle anschließen u. Dir "empfehlen", Dir nicht allzu große Sorgen zu machen. Es ist doch wirklich wahrscheinlicher, dass Du gerade sehr sensibel bist. Ich habe auch ähnliche Beschwerden seit der Bestrahlung, aber die Ärzte können nichts beunruhigendes feststellen. Außerdem könnten die bei Dir im Röntgenbild doch auch gar nicht entscheiden, ob es sich um Narbengewebe handelt, oder?! Vertrau auf Deinen Onkologen u. konzentrier Dich auf Dein Kind. Es wird schon alles gut werden!
Alles Gute, C.C.

Carolin
Beiträge: 148
Registriert: 18.03.2005 12:37

Beitragvon Carolin » 08.09.2006 08:06

Hi Verena,

ich würde mich auch nicht beunruhigen. Dieses Stechen und Ziehen im Brustkorb und in der Brust hab ich auch gelegentlich und klar, der erste Gedanke ist immer, da ist was. Aber bis jetzt waren alle Nachsorgen absolut ok, von daher denk ich mir, die Muskeln und Knochen verarbeiten einfach noch die Bestrahlung, das war ja auch kein Zuckerschlecken und mein Arzt hat mir damals auch gesagt, die Nachwirkungen kommen viel später als bei der Chemo und sie haben länger damit zu tun.

Also versuch positiv zu denken, ich denke wenn man wirklich Schmerzen in der Brust, aufgrund des MH bekommt, dann müsste da schon ein Tumor sein, der auf was drückt und so lange, dass der hätte so gross werden können ist die letzte Nachsorge doch noch nicht her oder?

Freu dich auf dein Kind und hab ein bisschen Vertrauen in deinen Körper!

Liebe Grüße

Caro
MH Stadium IIa mit einem Risikofaktor (Extranordalbefall) Tumor in 12/04 entfernt. Therapie nach HD 14 (2x Beacopp esk. u. 2x ABVD) seit Ende 01/05, Chemo beendet, Bestrahlung bis 07/05

Seit Februar 2008 überglückliche Mama, des süssesten Jungen der Welt :-) und seit November 2010 stolze Mama unseres 2. Wunders :-)

Mieze
Beiträge: 356
Registriert: 06.06.2005 18:45
Wohnort: bei Bonn

Beitragvon Mieze » 08.09.2006 09:24

Danke für Eure Antworten. Das beruhigt mich auf jeden Fall. Ich weiß ja nicht, wie das bei Euch ist, aber was konkret die Nachwirkungen von z.B. der Bestrahlung angeht, wird man doch recht uninformiert gelassen. Ich jedenfalls habe meinen Strahlenarzt nach der Bestrahlung nie mehr wieder gesehen und ihn so auch nicht zu möglichen Nachwirkungen fragen können.
Und der Onkologe weiß über solche Dinge auch nicht richtig Bescheid.

Was mir wirklich am schwersten fällt, ist meinem Körper wieder zu vertrauen. Ich behaupte, dass ich die Diagnose und alles, was dammit zu tun hat, psychisch gut verarbeitet habe, aber meinem Körper wieder vertrauen...das fällt schwer. Jedes Hüsteln, jedes (allergische) Hautjucken wird auf mögliche Malignität hin überprüft - hört das jemals auf?

Na, ich werde wohl lernen müssen, damit zu leben.
MH II A , Schema : 4 x ABVD (HD 14)

3.Nachsorge am 27.9.06: alles bestens

seit dem 12.2. glückliche Mama von Lia Josephina

Carolin
Beiträge: 148
Registriert: 18.03.2005 12:37

Beitragvon Carolin » 08.09.2006 09:57

Ich verstehe dich ganz gut. Mir geht es teilweise genauso. Mich hat die Diagnose relativ kalt erwischt. Klar, man hatte hier und da mal was, war sich aber immer sicher, wird schon nicht so schlimm sein. Und dann ist man völlig unbedarft zum Arzt gegangen, immer noch mit dem Gedaknen, ich hab ja nur Husten o.ä., und dann kommt der Paukenschlag. Alles Vertrauen udn die Unverletzlichkeit sind auf einmal dahin. Bei jedem Ziehen und drücken malt man sich was aus.
Aber sies so, es wurde wieder und dein Körper hats geschafft! Er war stark! Und jetzt musst du einfach Vertrauen haben, aber das wird mit der Zeit besser, wenn du mal siehst, dass ne Zeit lang nix mehr kommt, dann wächst das Vertrauen immer ein Stückchen.

Ich wünsch dir alles, alles Gute für die Schwangerschaft!

Liebe Grüße

Caro
MH Stadium IIa mit einem Risikofaktor (Extranordalbefall) Tumor in 12/04 entfernt. Therapie nach HD 14 (2x Beacopp esk. u. 2x ABVD) seit Ende 01/05, Chemo beendet, Bestrahlung bis 07/05



Seit Februar 2008 überglückliche Mama, des süssesten Jungen der Welt :-) und seit November 2010 stolze Mama unseres 2. Wunders :-)

Benutzeravatar
armin
Beiträge: 2213
Registriert: 29.02.2004 08:11
Wohnort: Im schönen Baden

Beitragvon armin » 08.09.2006 11:33

Hy Mieze,

eigentlich ist bei jedem Bestrahlten nach einem Jahr eine Nach-Untersuchung beim Radiologen angesagt - auch im Rahmen der Hodgkin-Studie.
Ich würde mir bei der nächsten Nachsorge einen Termin bei deinem Radiologen mitgeben lassen - er hat vielleicht eine Erklärung.

LG Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

Benutzeravatar
Rodi
Beiträge: 162
Registriert: 07.03.2005 15:39
Wohnort: Münster

Beitragvon Rodi » 08.09.2006 14:30

Hallo Mieze!

Ich glaube, dass diese Antworten Dir sicherlich schon helfen, das schlechte Gefühl zu relativieren.
Ich bin allerdings auch erstaunt, dass Du siet der Bestrahlung keine radiologische Nachsorge mehr hattest. Bei Stefan findet diese halbjährlich statt (Abtasten, Haut checken usw.) und bringt ihm nochmal zusätzliche Sicherheit. tja, irgendwie ist trotz Studie doch so einiges unterschiedlich....
Aber vielleicht gibt es ja da auch noch die Möglichkeit, dass sie für Dich eine Nachsorge durchführen.

Ich wünsche Dir, dass Dich die negativen Gedanken loslassen und Du Dich weiter auf Dein Baby freuen kannst (wir sind ja auch schon alle ganz gespannt)!

Liebe Grüße
Bianca
Diagnose meines Mannes:
Diagnose (Januar 05): MH IIb mit RF (>3 Areale und hohe BSG), HD 14 Arm A (4 Zyklen ABVD), 30 Gy, beendet 08/05, 3. Nachsorge am 01.09.06:alles o.k.!

Benutzeravatar
nusch
Beiträge: 401
Registriert: 08.09.2006 10:02
Wohnort: Florenz/Italien

Beitragvon nusch » 08.09.2006 15:48

hallo mieze!
ich bin zwar neu, aber ich kenne das ziehen auch sehr gut und auch mich macht es immer nervös! es wär so schön, wenn man den ganzen apperat einfach immer auf und zu klappen könnte, um nachzusehen, oder?

mir wurde auch gesagt, das ist noch von der bestrahlung und das kann auch etwas dauern. ich merke oft noch meine blinddarm-op-narben, und so erkläre ich mir manchmal auch das ziehen an den alten knotenstellen - das ist wahrscheinlich total laienhaft, aber manchmal hilfts!!

und jetzt sag dir: mein körper ist so stark und kraftvoll, dass ich sogar schwanger geworden bin! und dein kind ist dein kleiner schutzengel, der passt schon auf, dass da drinnen auch alles sauber bleibt!

alles liebe!
nusch


Zurück zu „Morbus Hodgkin“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 32 Gäste