Wie werd ich wieder fit?

[paulanni]

Hallo,
ich brauch mal wieder ein paar Tipps von euch. Hoffentlich könnt ihr mir helfen.

Meine Chemo ist ja nun 4 Wochen her. Aber ich fühle mich immer noch völlig ausgelaugt. Manche Tage komme ich kaum aus dem Sessel hoch, an anderen Tagen gehts so halbwegs. Aber irgendwie fühlt sich der ganze Körper "schwammig" an, so als hätte man einen 10km Dauerlauf hinter sich und die Knie wollen gleich wegsacken. Vielleicht versteht ihr ja, wie ichs meine .

Mein Arzt meint, man kann gar nichts dagegen machen, nur Geduld haben.

Aber das ist total blöd, schließlich habe ich zwei kleine Kinder, die mich überaus fordern. Manchmal habe ich das Gefühl, ich schaff das alles gar nicht. Mist .
An Hausarbeit ist nur das notwendigste schaffbar.

Kennt ihr irgendwelche Tricks, wie ich mich wieder aufbauen kann. (Ich möchte aber mgl. keine künstlichen Vitamine nehmen.)

Ich gehe übrigens viel spazieren, ernähr mich eigentlich auch recht abwechslungsreich und gesund.
Übrigens ist meine Speißeröhre noch immer etwas angegriffen. Ich wollt bis zu Bestrahlung, die am 16.03 beginnt, wieder auf der Höhe sein.

Bin für alle Tipps dankbar.

Eure Sandra

[alty]

Hallo Sandra,

dein Arzt hat recht. Nur Geduld! Du wirst noch eine ganze Weile brauchen, bis du dich von den Strapazen der Therapie erholt hast. Erwarte lieber auch nicht, dass du körperlich wieder so fit wirst, wie du es vor MH warst.
Meine Ärzte sagten, dass es durchaus 2 bis 3 Jahre dauern kann, bis man sich von der Krebstherapie halbwegs erholt hat.
Was du machst ist schon ok. Gehe spazieren, steigere dich mit leichtem Sport - aber nicht übertreiben, nur soviel, was auch wirklich möglich ist - und ausgewogene Ernährung. Dann wird das schon.

Alles Gute Alty

[JU]

Hallo paulanni!

Tja, so nen richtig guten Tip kann ich dir leider nicht geben. Ich glaube, dass dein Doc da Recht hat. Gebe deinem Körper die Zeit, die er braucht! Ich bin jetzt seit ca. 3 Wochen mit der Bestrahlung durch und selbst jetzt bin ich noch nicht wirklich für was zu gebrauchen und sehr schnell kaputt (körperlich aber auch nervlich). Diese ganze Prozedur ist ziemlich anstrengend für den Körper und er braucht viel Zeit um wieder Kräfte zusammeln. Ich denke, dass es normal ist, dass du dich noch so schwammig fühlst...
Ich denke, dass es am Besten ist, wenn du dir genügend Zeit nimmst (auch wenn es schwer ist) und nur Dinge tust, für die du ausreichend Kraft hast. Denn das letzte was du jetzt brauchst ist zusätzlicher Stress. Du wirst merken, dass die Power langsam von alleine wieder kommt!

Alles Gute und liebe Grüße
Ju

[Purmaus]

Hallo Sandra,
ich kann mich auch nur anschließen: übertreib es nicht! Jetzt wo es Frühling wird, kannst du ja bissel mit dem Rad rumfahren. Bei mir war es jedenfalls so, dass mich die Bestrahlung noch mal zusätzlich runtergezogen hat, weils mir da echt nicht gut ging. Vielleicht erwartest du zu viel von dir. Dauert eben alles seine Zeit. Versuch die Hausarbeit zu schaffen, mehr kann keiner von dir erwarten zur Zeit. Und spazieren ist doch auch schon gut für die Kondition. Das wird schon wieder, Petra

[ines75]

Hallo Sandra,

ich war nach der Therapie auch reichlich frustriert. Ich schonte mich nicht, ging viel raus, hab auch schwere Einkaufstaschen geschleppt, aber unsere 4 Etagen bin ich trotzdem lange nicht hochgekommen. Als ich meinem Doc das bei der ersten Nachsorge erzählte, riet er auch zu Geduld.

Den entscheidenden Durchbruch habe ich bei der Reha erzielt. Dort habe ich viel Sport (Walken, Wassergymnastik, Bauch-Rücken-Gymnastik, Stationstraining) gemacht, und als ich nach Hause kam, machten die Treppen keine Probleme mehr.

Seitdem habe ich viel Sport gemacht: Schwimmen, Wassergymnastik, "normale" Gymnastik. Ich bin wochenlang mit Muskelkater rumgelaufen, aber es hat sich gelohnt. Mittlerweile bin ich fitter als vor der Chemo, da lebte ich mehr so nach dem Motto "Sport ist Mord".

Liebe Grüße,
Ines

[bonny0404]

Hi,

als ich nach den 3 monaten aus der klinik kam und das erste mal im internet wegen NHL gesucht habe,habe ich gestaunt,wie alle so fit sind und ich so schlapp.
Ich glaube dir geht es ähnlich.Man sieht...wow,die anderen machen sogar sport und ich sitze hier nur herum und schaffe kaum was...
Das ist ganz normal,wie dir die anderen hier schon geschrieben haben.
In der klinik wurde mir auch gesagt,das man mit seinem körper gaaanz viel geduld braucht.
Ich hatte damals angst aus der klinik entlassen zu werden,weil ich ja alleine für 3 kinder sorgen musste und zu nix fähig war.
Wie petra schon geschrieben hat,zerrt die bestrahlung dann abermals an den kräften.Ich hab danach nur 39 kg gewogen und war total platt.
Treppen kamen mir vor,wie die besteigung des fichtelberges (oder so ähnlich )

Ich habe dann ganz langsam mit gymnastik angefangen und zwar mit 3-5 kniebeugen etwas rückentraining,hüpfen auf der stelle,....immer nur 5 min manche tage nur 3 min...also,so,wie es der körper schafft und dann ganz langsam steigern.Habe auch immer auf dem gymnastikball gesessen,statt auf einem stuhl.

Mit der zeit wirst du dann merken,das die muskeln wieder kräftiger werden.

[paulanni]

Hallo Ihr´s,
Danke schon mal für eure Antworten.

Hach, es ist halt alles nicht so einfach.Ich würde gern ein bisschen kürzer treten, aber mein Mann ist den ganzen Tag auf Arbeit und so bleiben die Kinder und damit die geballte Power eines 5jährigen und eines Babys an mir "hängen".

Auf der anderen Seite, wenn ich euch erzählen würde, was ich immerhin schon alles leiste! Ihr würdet bestimmt sagen: Jo mei, was will die denn?

Ich muß halt wirklich etwas geduldiger werden und manches gelassener sehen. Fällt mir aber verdammt schwer - schon weil bei mir ja auch der Zwang der Kinder dahinter steht. Klingt blöd, ist aber so

Dann mach ich mir zudem auch schon Gedanken , wo ich meinen Großen unterbringe, wenn ich doch zur Kur fahren sollte, wenn ich ihn neben der Kleinen auch mitnehme, bin ich hinterher ja noch geschaffter .

Wie habt ihr das nur gemacht?

LG Sandra

[Caren]

Ich kann mich den anderen nur anschließen.
Du mußt Geduld haben. Gehe spazieren, fange mit leichtem Sport an. Nach meiner Transplantation mußte ich wieder laufen lernen, ich war ca. 4 Wochen bettlägerig (Komplikationen bis hin zu 'fast' Nierenversagen, etc.) Ich war im Rehazentrum. Das hat mir gut getan. Am Anfang kam ein Therapeut nach Hause.
Gehe Walken oder schwimmen. Aber laß Dir Zeit!!!
Alles Gute.
Caren