Ernährung während BEACOPP

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Boa
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Ernährung während BEACOPP

Beitragvon Boa » 21.05.2005 17:34

Hallo!
Ich bin zum ersten mal hier. Komme aus dem schönen Wien und habe schon meinen dritten Zyklus BEACOPP eskaliert vor mir (am 01.06). Danach gehts an die Stammzellenkonservierung, die man mir sehr ans Herzen gelegt hat. Jetzt zu meinen Fragen: Wie geht es euch mit der Ernährung nach der Chemo und dazwischen? gibts da irgendwelche Empfehlungen? Was genau sollte man denn meiden? Und ist eure Meinung zu einer parallelen homöopathischen Behandlung? Der eine Arzt sagt, danach ist es besser, der andere meint, kann man ruhig machen...sehr hilfreich ;))
Und ich kann ab dem vierten Zyklus die anderen Zyklen ambulant machen, weil da die Medikamente nicht mehr solche Brummer sind. Ist das empfehlenswert? Fragen über Fragen...würde mich freuen über Antworten.
Gruß aus der Sonne :)

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Jason
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Beitragvon Jason » 21.05.2005 18:01

Hej Boa!

Ich hab während meiner BEACOPP eigentlich alles gegessen, was lang genug stillgehalten hat (und das auch noch eher in Richtung viel & ungesund). Aber das kommt natürlich immer auf einen selber an. Ein paar Kleinigkeiten haben die Ärzte mir mitgegeben (Keine Nüsse, nix Frisches, wenn die Leukos unten sind usw.), aber eine Ideal -Chemo - Diät gibts meines Wissens nicht.

Ich für meinen Teil bin ohne homöopsychologisches Tuning ganz gut durch die Chemo gekommen, andererseits: wenns Dir hilft und nix schadet, warum nicht?

Ab 4. Zyklus ambulant ? Bild
Also, ich hab alle Zyklen ohne Probleme ambulant gemacht. (Allerdings ohne Komplikationen oder etwaige Vor/Neben/Parallelerkrankungen; wie's damit bei Dir ist, weiss ich ja nun nicht.). Die Brummer-Medikamente blieben allerdings in jedem Zyklus die gleichen...

Also, bei normalem Verlauf und ausreichender Versorgung mit Zofran o.ä. wüsst ich eigentlich keinen Grund, das stationär zu machen.
Ausser natürlich die Leukos sind dramatisch unten, aber das passiert ja eher am Zyklusende...

Jason
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
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Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
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Florence
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Beitragvon Florence » 21.05.2005 18:16

Hallo Boa,

also ich habe die ganze Therapie über eine homöopathische Begleittherapie bekommen, allerdings hatte ich ABVD und nicht Beacopp, mir ging es dadurch die ganze Zeit über recht gut und ich hatte kaum Nebenwirkungen, ich würde es also jedem weiterempfehlen. Allerdings nur, wenn sich der Doktor, der einem sowas verordnet damit auch gut auskennt, am besten er hat Erfahrung mit Homöopathie bei Krebsbehandlung.....
Natürlich weiß man nie, ob es einem ohne Homöopathie genauso gut gegangen wäre, aber das ist mir eigentlich acuh egal. Ich finde es auf jeden Fall gut sowas zu machen.....
Zu Beacopp kann ich leider nix sagen, weil ich ja ABVD bekommen habe....

also ich wünsch dir auf jeden Fall schonmal alles gute für deine Therapie und dass am Ende alles gut wird!!!
Diagnose im Mai 2004, MH IIa
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Boa
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Beitragvon Boa » 21.05.2005 20:28

Danke für die schnellen Antworten. Das mit den Nüssen hat man mir auch gesagt, weil da so viele Pilzsporen drinnen sind. Ausserdem Bananen und Schokoverbot.
Ja, bei mir waren bis jetzt alle Zyklen stationär, beim letzten wars auch echt notwendig weils mir da echt beschissen ging. Zumindest den ersten Tag...sage nur "Hallo Klo" ;).
Essen tu ich eingentlich auch was und soviel ich will, nur bekomme ich nie dieses Sättigungsgefühl. Soll heißen ich esse was, dann in einer halben Stunde wieder, und so weiter...nehme aber nicht zu (und auch nicht wirklich ab). Ich schmecke auch nicht mehr soviel wie vorher, habe das Gefühl meine Zunge ist die ganze Zeit belegt. Mist blöder, beim McDonalds sind die Burger auch nur noch halb so gut ;)

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Andreas
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Beitragvon Andreas » 21.05.2005 20:58

Boa hat geschrieben:Mist blöder, beim McDonalds sind die Burger auch nur noch halb so gut ;)


Am besten gleich zu Burger King gehen *g*. Oder aber mein neuer Favorit: Subway.

Im Ernst. Du kannst eigentlich alles essen. Solange die Blutwerte (sprich Leukos) in Ordnung sind. Probleme mit dem GEschmack hatte ich auch nur während der Zeit, in denen die Leukos ganz weit unten waren. Dabei haben sich ja gleichzeitig die Mundschleimhäute stark entzündet, was diesen pappigen Geschmack hinterlassen hat. Dies hab ich mit viel Zuckerwasser (Fanta) ausgeglichen. Überhaupt hab ich sehr ungesund in dieser einen Woche gelebt. Schokolade, Fanta, Schoko usw. Das habe ich immer versucht mit viel Obst und Gemüse in den anderen beiden Wochen auszugleichen. Gelungen ist es mir scheinbar nicht ;)

Wieso haben deine Ärzte die Schoko und Banannenverbot gegeben? Würde mich brennend interessieren!

Drei Zyklen Stationär? Das ist ja der Horror. Ich habe schon den ersten kaum ausgehalten. Der erste Tag bei Beacopp ist immer der beschissenste, aber mit guter Absprache ist es auch durchaus zuhause machbar. Gibt ja gute Mittel gegen Brechreiz, die eine sehr gute Wirkung zeigen, sofern sie richtig dosiert und vorallem zur richtigen Zeit verabreicht werden. Aber nun hast du diesen Punkt ja auch geschafft. Zuhause ist es immernoch am schönsten!
Diagnose: 02/03; Stadium IVb
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Jason
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Beitragvon Jason » 21.05.2005 21:20

Hej, Boa!

Das Gefresse kommt vom Cortison und verdrehter Geschmackssinn ist auch nicht weiter ungewöhnlich.

Aber wieso musst Du denn dauernd reihern? Kriegst nichts dagegen? Mir haben sie Zofran verschrieben, das ging ganz wunderbar...

Jason
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Boa
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Beitragvon Boa » 21.05.2005 22:55

Ahaaa! Ich bekomme eh was gegen die Übelkeit, beim ersten Zyklus wars auch nicht weiter schlimm, nur beim zweiten war ich noch geschwächt von einer schlimmen Verkühlung und von der Vollnarkose von meiner "Eierstockbeschneidung" (tschuldige, ich kann mir den Fachausdruck einfach nicht merken :))
Zofran bekomme ich aber nicht, sondern Navoban. Hilft auch sehr gut. Und noch Paspartam Tropfen (bei dem Namen bin ich mir jetzt auch nicht sicher, bin zu faul um nachzusehen).

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Kirlew
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Beitragvon Kirlew » 22.05.2005 23:05

Hallo Boa!

Mein Freund hat auch BEACOPP bekommen, dass ganze auch stationär. Er hat stätionär angefangen, weil er schon mit der Diagnosestellung ins Krankenhaus kam (wg. Größe und Wasser im Herzbeutel) und so haben se auch weiter gemacht. Also immer mal drei Tage ins KH. Er hätte sicher auch ambulant gehen können, aber so viele Stunden in nem blöden Zimmer wo man nichts hat sich gegenüber sitzen? Fand er auch nicht viel besser, dann lieber mit Fernseher gemütlcih einrichten *ggg*
Ab dem 4.Zyklus kam bei ihm die Übelkeit. Auch nur den ersten Tag, aber trotz Zofran. Die Übelkeit kam glaube ich hauptsächlich wegen der Menge der Flüssigkeit. Aber zum Glück weiß man dann: Morgen ist es vorbei!

Gegessen hat er so gut wie alles, sein Geschmack hat auch nicht so sonderlich gelitten. Allerdings mochte er ganz so scharfe oder saure Sachen nicht so gerne.
Er hat einige Ergänzungspräperate genommen, die ihm seine Ma (nach Rücksprache mit dem Arzt) gegeben hat: Hefe, Selen, Zink, Vitamin A, B, C, E ... glaube ich. Obs was geholfen hat? Keine Ahnung, aber außer dem ersten Tag und seinen schwankenden Blutwerten ging es ihm gut.

Liebe Grüße
Kirsten
Angaben zu meinem Freund:
Krankenhaus: 5.Juli 04 -> Diagnose: MH IIb (18,4 cm hinterm Brustbein) -> Therapie (nach HD15): 6x BEACOPP esk. beendet -> PET am 29.11. -> Ergebnis: kein aktives Gewebe -> 3.Nachsorge am 09.01. -> alles sieht gut aus :-)

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Rodi
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Beitragvon Rodi » 23.05.2005 11:11

Hallo Boa!

Ich wollte mich nur nochmal kurz zur homöopathischen Begleittherapie äußern: insgesamt ist es sicher so, dass die meisten hier ganz gut durch die Chemo kommen, ob mit oder ohne Homöopathie:
Mein Freund hat sich FÜR die Homöopathie entschieden, wiel der ganzheitliche Ansatz bzw. stundenlange Gespräche mit dem Homöopathen einfach sehr gut getan haben und neben der schulmedizinischen Sicht eben auch noch andere Betrachtungsweisen dazukommen.
Dafür haben wir uns einen Homöpathen gesucht, der zwar zwei Stunden von uns entfernt praktiziert, dafür aber sehr viel Erfahrung mit Krebs-Patienten hat. Und der war auch eine seelische Stütze für uns beide.
Die Chemo hat mein Freund ohne gravierende Nebenwirkungen (nur Schlappheit gegen Ende) überstanden und ich bin schon davon überzeugt, dass es auch dank der Homöopathie so gut lief, natürlich kann man das nicht beweisen. Aber schaden tut es eben auch nicht, wenn es ein Fachmann ist.
Insofern kann ich eine homöopathische Begleitung sehr empfehlen, letzlich muss natürlich jeder selbst entscheiden, ob er sich darauf einlässt oder nicht. Der Onkologe hatte in unserem Fall nichts gegen die Begleitung, insofern konnten wir offen damit umgehen, das war auch sehr gut.

Ich wünsch Dir in jedem Fall alles Gute
viele Grüße
Bianca
Diagnose meines Mannes:
Diagnose (Januar 05): MH IIb mit RF (>3 Areale und hohe BSG), HD 14 Arm A (4 Zyklen ABVD), 30 Gy, beendet 08/05, 3. Nachsorge am 01.09.06:alles o.k.!

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Beitragvon Boa » 23.05.2005 18:51

Danke für die zahlreichen Meinungen und Vorschläge. Das mit der Homöopathie hab ich mir jetzt auch schon überlegt, begleitend werde ich sie nicht machen, sondern nachher zum körperlichen Aufbau. Das bringt mir persönlich glaube ich, mehr.
Bis bald, ich genieße meine Chemo-Nebeneffektfreie herrliche Woche :)

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Rodi
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Beitragvon Rodi » 24.05.2005 08:48

Hallo Boa,

mir ist noch was eingefallen zur Homöopathie: wenn es therapiebegleitend hätte gemacht werden sollen, dann wäre es gut gewesen, wenn man vor der Chemo eine Anamnese gemacht hätte, um den "Originalzustand" des Menschen zu erfassen, insofern ist ein Einstieg während der Chemo zwar möglich, aber u.U. weniger effektiv, bzw. es ist schwieriger, das für Dich passende Mittel zu finden, weil dann einiges von der Chemo überlagert wird.

Aber wenn Du nach der Chemo anfängst, ist das sicher auch gut und einige hier im Forum habe ja auch eine biologische Entgiftungskur gemacht, das ist sicherlich nciht verkehrt. Da kenne ich mich allerdings nicht aus.

Dir alles Gute
Bianca
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