Beitragvon Clausii77 » 05.12.2008 18:31
Hallo Sonne,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Ich verusuche mich mal kurz zu fassen.
Mit Erstauen habe ich Deinen Beitrag zum Grossteil gelesen. Wir haben nämlich das gleiche Problem. Nein, nicht den blöden Hodgkin, sondern die Folge-GvHD der Lunge.
Ich habe so ziemlich alles hinter mir: autologe Transplantation, allogene Transplantation, Chemos, Betrahlung und und und.... du kennst das ja.
Im November 2007 hatte ich meine allogen T. Das Ergebnis nach jetzt einem Jahr ist, dass der blöde Hodgkin bekämpft ist. Aber wie soll ich mich freuen. Seit Ostern habe ich immer weniger Luft bekommen. Ohne ins Detail zu gehen. Heute ist meine Lebensqualität auf dem für mich wohl niedrigsten Niveau, was man sich vorstellen kann! Treppensteigen?? Ein Witz! Du weißt, wovon ich rede! Meine Hämatologen der Uni Düsseldorf (komme da aus der Nähe) sind verzweifelt. Daraufhin war ich einer Lungenfachklinik in Solingen, dann in einer weiteren in Ddorf und gestern dann in Hannover. (MHH Medizinische Hochule H.)
Die Ärzte diagnostizieren bei mir eine GvHD der Lunge nach allogener Stammzellentransplantation bei MH. Du kannst Dir wohl am ehesten vorstellen, wie oft ich hören musste, dass es eine GvHD auf die Lunge fast "nie" gibt. Naja. Bei mir ist sie aufgetreten. Bei Dir auch! Die übliche direkte GvHD innerhalb der ersten 100 Tage nach Transplantation hatte ich natürlich auch (Leber, Haut und Darm)....Aber im Gegensatz zur Lunge erholen sich diese Organe wieder.
Mein CT-Aufnahmen sowie Broinchoskopien sind alle unauffällig. Die Ärzte sagen, dass bei einer Lungen GvHD die Lungen angegriffen wird. In meinem Fall die Broinchen und diese erholen sich nicht mehr!
Das ist natürlich toll (Ironie), vor allem, weil die Lunge tagtäglich und in jeder Sekunde gebraucht wird und wir ja nur eine haben...
Gestern wurde mir in Hannover in der Thoraxchirurgie alle Vor- und Nachteile bzw. Risiken einer Lungentransplantation aufgezeigt. Mir geht es ähnlich, wie Dir. Aus meiner Sicht ist das ein ganz,ganz bitteres Niveau und aus MEINER Sicht auf nicht mehr lebenswert. Aber lt. dem Arzt gibt es drei Kategorien. Die Patienten, die schon in Hannover stationär liegen und gar nichts mehr alleine können und die, die in anderen Kliniken liegen und auf eine Lunge warten und dann die, die auf Abruf (mit Telefon in der Hand) warten, dass in Hannover eine Lunge "einflattert". Also, mir geht es gut! Also nur Objektiv!
Jetzt werden die Hannoveraner meinen Fall noch einmal ausführlich besprechen! Ende Januar habe ich einen erneuten Termin in Hannover und dann komme ich wohl auf die "Liste". Nur leider mit nicht der höchsten Priorität. Aber bis dahin "soll" ich mich noch einmal entscheiden,ob ich eine Transplantation wirklich will. Die Risiken, die der Arzt aufgezählt hat, waren der Horror. Kein Vergleich zu den Risiken bei der Stammzellentransplantation. Man muss sich einfach klar sein, ob es wirklich "sooo" nicht weiter geht oder ob man das Risiko eingeht, sich transplantieren lässt und dann die Probleme erst anfangen.....wie z.B. Abstoßung der Lunge, sofort oder nach ein paar Jahren, bis hin zum Tod dirtekt nach dem chirurgischen Eingriff...?? (sorry die Wortwahl, aber so hat es der Arzt mir gestern gesagt). Ich werde weiter verfolgen, was Du so schreibst. Falls Du mehr Infos haben möchtest, kannst du mir auch gerne eine PN schreiben! Zurzeit versuche ich mich so gut es geht geistig zu betätigen und auch zu bewegen.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Power und hoffe wieder von Dir zu hören/zu lesen!
Clausii