
Untersucht wurde für BEACOPP-14. Das ist das normale BEACOPP Dosierungsschema (also nicht eskaliert!), dafür aber in 8x14 Tagen verabreicht (3. Woche aus dem 21-Tage-Schema entfällt). Statistisch betrachtet wurden nur FDOS-Patienten, also solche, die einen Full Dosis (>75% der Medis) On Schedule (<3 Tage Verzögerung) bekommen hatten. Die eine Hälfte bekam das Granulozyten-Kolonie stimulierende Wachstumshormon (ein Peptidhormon, das bei Entzündungen vom Körper selbst auch ausgeschüttet wird und die Bildung von Granulozyten anregt) am Tag 4, die andere Hälfte an Tag 8 des Zyklus.
Pro Tag 4: Deutlich weniger Neutropenien (Verminderung der neutrophilen Granulozyten) = niedrige Zahl relevanter Leukozyten
Kontra Tag 4: Doppelt so oft Fieber
Dass das Verhindern der Neutropenie kontraproduktiv für die Medikation sein soll, lese ich nicht. Ich denke die Krebszellen werden so oder so bekämpft, nur ist die Aplasie/Neutropenie eben so gefährlich bezüglich der Ansteckung mit Keimen. Auf die Frage, ob ein hoher GCS-F Spiegel bei der Verabreichung von Bleomycin und Vincristine verhindert werden sollte, wird gar nicht eingegangen. Wäre hier auch nur für das normale Dosierungsschema gegeben, also nicht für die "eskaliert"-Mengen.
Also Tag 8 ist "safe", Tag 4 experimentell und bisher nur für BEACOPP-14 untersucht. Tag 8 ist gewöhnlich der Fuss- bzw. Tiefstpunkt der Neutrophilen. Deswegen führt "Neulasta am Tag 8" auch zu einer spektakulären Übererhöhung (mit den Sensationswerten). Man will ja aber eigentlich einen möglichst gleichmäßigen Verlauf, diesbezüglich ist Tag 4 besser.
Bleibe bei Tag 4. Je weniger Knochenschmerzen desto besser. Muss ich halt öfter Fieber messen. LG Tobias