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Lotta
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Beitragvon Lotta » 30.04.2009 10:22

Sie hat doch zurückgerufen. Endlich... Folgendes wusste sie zu berichten:

Meine Leukozyten sind minimal erhöht (11,9) und beim Differenzialblutbild fällt auf, dass die Eosinophilen (was ist das?) ebenfalls leicht über der Norm liegen, nämlich bei 5 statt max. 4 %.
Alles andere ist absolut unauffällig, liegt also innerhalb des Referenzbereichs.

Sie fragte mich nach einem akuten Infekt, den ich aber nicht habe und auch in den letzten Wochen nicht hatte (nur eben diesen dauerhaften Husten).
Sie hat nun noch einen weiteren Wert nachgefordert, irgendeinen Antikörper. - Wie sie sagt, "aus reinem Forschergeist", weil sie wissen will, ob sie auf der richtigen Fährte ist. Welchen Verdacht sie da hat, wollte sie nicht sagen. :shock:
Nun ja, dieser Wert soll nächste Woche Dienstag oder Mittwoch vorliegen. Dann soll ich noch einmal zu ihr kommen, damit alles Weitere besprochen werden kann. Momentan tendiert sie dazu, mich zum Lungenfacharzt und zum Rheumatologen zu überweisen, damit die entscheiden können, ob noch weitere Blutuntersuchungen durchgeführt werden müssen (die laut ihrer Aussage "für eine normale Hausarztpraxis zu teuer sind").

Was haltet ihr nun insgesamt davon? Könnt ihr irgendwas zu den genannten Werten sagen? Kann ich diesen von der Ärztin vorgeschlagenen "Kompromiss" eingehen? Immerhin bleibt sie ja doch irgendwie am Ball...

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Schinacken
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Beitragvon Schinacken » 30.04.2009 11:10

Hallo Lotta!

"Aus reinem Forschergeist"... :?: "Richtige Fährte" :?:
Bei der Aussage wäre ich ihr mit dem nackten Hinterteil ins Gesicht gesprungen! Sicher, irgendwie kümmert sie sich, aber hier ist immer von Blutuntersuchungen die Rede und Deine Lymphknoten? Die scheint sie ja weiterhin zu ignorieren.

Ich würde mich um einen Termin bei einem Facharzt bemühen und mich nicht für ihre "Forschung" zur Verfügung stellen... .

Viele Grüße
Olli
Morbus Hodgkin
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8x BEACOPP-14 + 17 Bestrahlungen
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Hodgi-TÜV 2. Halbjahr 2009 v. 07. & 17.12.2009: Bestanden! ;o)
Hodgi-TÜV 1. Halbjahr 2010 v. 03.05.2010: Bestanden! ;o)
Hodgi-TÜV 2. Halbjahr 2010 v. 02.11.2010: Bestanden! ;o)

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Daisy
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Beitragvon Daisy » 30.04.2009 11:33

Hallo Lotta,

ich habe Deine Geschichte interessiert gelesen. Meiner Meinung nach solltest Du sofort die Ärztin wechseln. Für sie bist Du anscheinend nur ein Fall und sie scheint nicht wirklich interessiert daran, was Du hast. Dies zeigt ja schon, wie lange sie Dich hängen lässt. Wenn die Ergebnisse erst Dienstag oder Mittwoch da sind, wird es sicherlich auch wieder dauern, bist Du einen Termin bei ihr bekommst. Und ich finde es unmöglich, dass sie Dir weder die Verdachtsdiagnose noch die nachbestimmten Laborparameter nennt. Denn dies ist als Patient Dein Recht.
Das Argument, dass sie Dich wegen der teuren Laborbestimmungen zu einem Rheumatologen oder Lungenfacharzt schicken will, ist so an den Haaren herbei gezogen. Damit will sie ihre eigene Inkompetenz verdecken.

Ruf bei einem Hämatologen an und lass Dir dort einen Termin geben. Aus meiner Erfahrung ist dies sehr kurzfristig möglich. Dieser nimmt Dich sicherlich ernst und weiss, welche Diagnostik bei Deinen Beschwerden nötig ist. Dabei wirst Du wahrscheinlich sowieso auch zu einem Lungenfacharzt geschickt. Wenn Du Dich nicht traust, nach einer Überweisung zu fragen, kannst Du auch direkt dorthin gehen, musst allerdings dann 10 € Praxisgebühr bezahlen. Aber dies dürfte wohl in diesem Fall kein Hinderungsgrund sein.

Also vertraue nicht auf die Ärztin sondern nimm es selbst in die Hand!

LG

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Krabat
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Beitragvon Krabat » 30.04.2009 11:41

Hallo Lotta,

Eosinophile Granulozyten - kurz auch Eosinophile genannt - gehören zu den Leukozyten. Sie machen etwa 1 - 5% der Zellen im Differentialblutbild aus und sind an der zellulären Immunabwehr beteiligt.
Physiologisch sind die Eosinophilen in der lymphozytär-eosinophilen Heilphase vermehrt. Auch bei Allergien ist die Anzahl erhöht, so dass die so genannte Eosinophilie ein wichtiger Indikator für das Vorhandensein einer Allergie ist. Einige Tumore, selten auch Lymphone können auch eine Eosinophilie verursachen.

Der Husten würde also in Richtung einer Allergie zeigen, dafür brauch ich aber keine weiteren Bluttests sondern einen Allergietest. In welche Richtung ihre Fährte zeigt .... keine Ahnung.
Wenn sie dich an einen anderen Arzt überweisen will, soll sie sofort tun. Ihren Forschergeist kann sie beim lesen von Fachliteratur ja befriedigen, nicht aber an ihren Patienten.

Kurz gesagt. Nein, auf den Vorschlag würde ich nicht eingehen.

und fahre direkt im Anschluss in die Praxis, um denen mal Feuer unterm Hintern zu machen und mir eine Überweisung zu holen.


du hast die beste Entscheidung schon gesagt.
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Krabat besiegte in der Legende den schwarzen Müller. Hodkin wird es nicht besser ergehen.

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Beitragvon bonny0404 » 30.04.2009 12:33

aus reinem Forschergeist


aber sonst geht´s noch :twisted:

der patient ist ihr dabei wohl egal...hauptsache der forschergeist stimmt :doof:

also bei mir sind 4 ärzte ihrem forschergeist gefolgt und haben mal geforscht,wieviele überweisungen sie schreiben können,bis ich tot bin (zum glück war der 5.kompetent und hat mich sofort fachgerecht untersucht).

es ist keine seltenheit,dass die symptome von ärzten nicht erkannt werden.eine spätere diagnose macht nichts leichter.ich kann mich allen anderen nur anschließen.

mensch...deine ärztin macht es ja echt spannend...soll das ein ratespiel werden???? :keineAhnung:
man muss die Welt nicht verstehen,man muss nur in ihr zurecht kommen!

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bonny0404
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Beitragvon bonny0404 » 30.04.2009 12:35

...das wichtigste vergessen :oops: ...

ich wünsche dir natürlich,dass sich der verdacht nicht bestätigt !!!
ALLES GUTE!
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Lotta
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Beitragvon Lotta » 30.04.2009 12:59

Hallo noch einmal!

Danke, danke, danke dafür, dass ihr weiterhin in diesem Thread lest und mich beratet. Es tut gut, "wenigstens" hier ernst genommen zu werden und Informationen zu bekommen.

Also, ich habe jetzt beim (einzigen ortsansässigen) Hämatologen angerufen und nach einem Termin gefragt. Die haben aber erst am nächsten Freitag was frei. Demnach bleibt es gehupft wie gesprungen: Ich kann meine Hausärztin ruhig noch ein wenig "forschen" lassen und mir dann am Mittwoch oder Donnerstag eine Überweisung ausstellen lassen. Eines klappt dort nämlich wenigstens ganz gut: Man kann einfach ohne Termin hingehen und kommt trotzdem relativ bald dran (also ist es sogar cleverer, sich keinen Termin zu holen). Vielleicht liegt aber auch genau hier der Hase im Pfeffer?! Die schleusen dort wirklich enorm viele Patienten in kürzester Zeit durch. Mag sein, dass sie sich deshalb nicht so richtig um "kompliziertere" Fälle, die über eine Bronchitis hinausgehen, kümmern können/wollen... :?

Bonny, ich habe eben mal deine Geschichte gelesen. Uff... Da ist aber wirklich eine Menge schief gelaufen. - Erschreckend! :shock:
Ich habe da noch eine Frage zu dem blauen Fleck, den du damals unter deinem Hals entdeckt hast... Hing der direkt mit deiner Erkrankung zusammen? Bei mir ist es nämlich so, dass ich über dem geschwollenen Achsel-Lymphknoten schon ziemlich lange ebenfalls einen blauen bzw. eher violett-bräunlichen Fleck habe. Der tut aber nicht weh, sondern ist "einfach nur da"...

So, und nun möchte auch ich noch etwas nachholen, das ich bei all der Aufregung bisher völlig vergessen habe. *schäm*

Natürlich wünsche ich euch allen ebenfalls alles erdenklich Gute. Je nachdem: Bei der Genesung, beim Gesundbleiben und/oder bei der Bekämpfung von Neben- bzw. Nachwirkungen.

Liebe Grüße

Lotta

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Beitragvon bonny0404 » 30.04.2009 14:06

hallo lotta,

der blaue fleck bildete sich durch die einfluss-stauung.durch die große raumforderung konnte das blut nicht mehr richtig fließen.

das kann praktisch überall da passieren,wo blut nicht mehr wie gewohnt fließen kann.

mein fleck tat auch nicht weh und ich wusste genau,dass ich mich DA nicht gestoßen habe.die farbe war auch so,wie du es beschreibst...nicht so ein typisch blauer fleck.

mich wundert auch,dass ein arzt sowas nicht merkwürdig findet.mein hals war auch schon praktisch nicht mehr da...mein arzt fand das sogar noch belustigend,als ich ihn fragte,ob ich was mit der schilddrüse haben könnte.
vor meinen augen mokierte er sich darüber einer schwester gegenüber :twisted:
daher bin ich dann auch zum anderen arzt.es war alles sehr knapp:diagnose stand am 15.12. fest und in der klinik sagte man mir,dass ich den jahreswechsel nicht mehr erlebt hätte,wenn ich wieder falsch behandelt worden wäre.

bleib daher am ball,die dinger können schnell wachsen und WENN es sich bestätigen sollte...NHL kann (!) es auch sein,also nicht zwangsläufig MH,aber in den meisten fällen ist es dann doch eher MH (bei den jüngeren leuten).
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Lotta
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Beitragvon Lotta » 07.05.2009 17:09

So, hier mal wieder ein neuer Zwischenstand...

Zunächst einmal habe ich mich wieder riesig ärgern müssen, da mein Termin bei der Ärztin ausgefallen ist. Na ja, aber sie kann eigentlich nichts dafür, da sie selber krank ist...
Mit ein bisschen Charme konnte ich dann aber aus der Sprechstundenhilfe heraus quetschen, welche Antikörper da bestimmt wurden: Es handelt sich um die Antinukleären Antikörper (ANA), und davon war wohl eine relativ hohe Konzentration im Blut. Was das zu bedeuten hat, konnte/wollte sie allerdings nicht sagen.

Okay, ich geb's zu: Zu Hause habe ich erst einmal gegoogelt. :oops: Dabei habe ich dann Folgendes gefunden:

"ANA-Titer beschreibt die Konzentration von ANA (antinukleäre Antikörper), auch ANF (antinukleäre Faktoren) genannt, im Blut. Diese Antikörper richten sich gegen das eigene Gewebe und stören damit die Funktionen der Zelle. Der Titer weist auf Kollagenosen und Autoimmunerkrankungen hin."

Vermutlich gehe ich dann wohl doch besser zum Rheumatologen, oder?


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