Chronisches Aufstoßen seit einem Jahr nach BEACOPP

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reiti1982
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Chronisches Aufstoßen seit einem Jahr nach BEACOPP

Beitragvon reiti1982 » 16.01.2011 15:07

Hallo alle Miteinander!

Da ich neu im Forum bin möchte ich mich kurz Vorstellen bevor ich mit dem Wehklagan anfange ^^. Ich wurde im März 2009 mit MH IIIb (vielleicht IV weil die Ärzte sich mit einem möglichen Lungenbefall nicht sicher waren). Im April begann ich dann mit der Behandlung (BEACOPP, 4x eskaliert - 4x basis dosiert - keine Bestrahlung). Nach 3 Zyklen Restaging ohne Speicherung und Größenrückgang der Lymphies um 50%. Ende der Behandlung Ende September 09. Seither in Totalremission und so bleibts verdammt noch mal auch :D

Bin seit Dezember 2010 wieder vollzeit Arbeiten (also relativ früh weil ich unbedingt wieder produktiv sein wollte) wobei mein Arbeitnehmer wirklich sehr toll reagierte und ich die Homeofficestunden, die ich während der Chemopausen anhäufte abfeiern konnte. Hatte also die ersten 4 monate eher eine 30 Stunden Woche bei voller Bezahlung.

Jetzt zu meinen Wehwehchen...

Die ersten 6 Monate nach der Chemo gings eigentlich nur bergauf. Im April 2010 bemerkte ich zum ersten Mal ein, über das normale Maß hinaus, auftretendes Aufstoßen (so wie wenn mal zuviel Cola getrunken hat). Es war auch nicht schmerzhaft, also kein Sodbrennen. Dieses Aufstoßen kam wirklich schleichend daher, nach ein paar Tagen wurde es aber richtig unangenehm. Ab dem Zeitpunkt wo es wirklich störend war habe ich verschiedene Medikamente genommen (Magenschutz: Lansobene & Pantobrazol, Motilium), Schonkost gegessen, war Akupunktieren usw. Nach ca. 6 Wochen (wo ich dazwischen einen HNO Infekt gehabt habe und AB genommen habe) wurde es besser und ich fühlte mich wieder komplett wohl.
Anfang Oktober fing die ganze Thematik wieder ganz allmählich an bis es wieder unerträglich wurde (ständiges Aufstoßen, Blähungen, Darmbeschwerden, fettig breiiger Stuhl). Generell fiel mir auf dass das Aufstoßen zeitlich mit der Wiederaufnahme meines Krafttrainings zusammenfiel (eine Kausalität kann ich für mich bis jetzt aber noch nicht nachweisen). Ein weiterer interessanter Zusammenhang war dass es am Abend, beim Liegen im Bett, viel besser war. Auch das allgemeine Krankheitsgefühl dass ich während des Tages verspürte (so wie wenn man kurz vor dem Krankwerden ist) war am Abend besser, wie wenn nichts weiter wäre. Die Abklärung durch eine Gastroskopie war TOTAL unauffällig. Die längere Einnahme von Lansobene brachte dann wieder eine merkliche Besserung.
Vielleicht sollte auch eine eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeit abgeklärt werden, wobei mir auch das Essen von Schonkost nicht unbedingt große Linderung verschafft hat und dass Aufstoßen ja vom Magen kommen müsste.

Kurzum, eher langum, gesagt es kommt und geht seit einem Jahr (jetzt ist es zur zeit wieder da, die Lansobene helfen nicht wirklich zur Zeit). Dann wird es wieder besser ich kann aber auch nicht sagen warum es dann besser wird. Ich will hier auch nicht undankbar erscheinen da der MH ja in Remission ist aber es geht mir doch gewaltig am Arsch da es mein normales Leben gewaltig einschränkt und man ständig an den MH erinnert wird!

Habe jetzt auch schon viel in diesem wirklich tollen Forum gestöbert und bin über das Fatigue Thema gestolpert. Hat wer von euch sonst ähnliche Symptome erlebt? Kann das fatigue sein? Geistig bin ich eigentlich schon noch belastbar, auch wenn es merklich nicht mehr ganz so ist wie früher. Kann nicht mehr genau sagen ob ich vor den starken Ausbrüchen starken beruflichen Stress hatte, möglich wäre es schon. Habe auch im Jahr 2010 3x an HNO Infekten (Nebenhöhlenentzündung mi AB Einnahme) laboriert, wobei ich für dieses Thema auch schon vor dem MH anfällig war (wenn auch nicht ganz so oft). Arbeite auch in Wien und fahre täglich UBahn und sobald so ein Virus einmal bei mir im Körper ist kommt es eigentlich immer zur Nebenhöhlenentzündung, leider.

Ich hoffe mal dass wer die Energie hat sich diesen mittlerweile entstandenen Roman durchzulesen :roll: , vielleicht kann mir ja auch wer weiterhelfen da er diese Symptomatik schon selbst erlebt hat.

Kann nur sagen dass ich diesen Forum auch so schon toll finde und es einem doch etwas last abnimmt dass auch andere Probleme nach BEACOPP haben und man kein Einzelfall ist...

lg

-=reiti=-
MH Diagnose März 2009 (Stadium IIIb)
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Katha76
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Beitragvon Katha76 » 16.01.2011 18:22

Hallo reiti,
ich habe persönlich noch nicht von solchen Problemen wie Aufstoßen gehört als Folge der Chemo.
Hast Du schon mal die üblichen Verdächtigen mal länger weggelassen, Laktose, Gluten, Milcheiweiß? Gerade bei Gluten dauert es u.U. mehrere Wochen, bis man eine Verbesserung der Lage erreicht.
Gruß
Katharina
MH Stadium II B E mit Risikofaktor: großer Mediastinaltumor (Tennisball) und Perikarderguss Diagnose Mai 09
7 Zyklen Beacopp esk. zwischen Juni und Okt. 09
Kontroll PET 26.11.09: leuchtender Resttumor
15x 2=30 Gy Bestrahlung bis Mitte Januar
Reha in Kreischa im Februar 2010
NU mit CT im Januar 2011: alles gut.
NU Juni/2011: bin gesund
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Hans08
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Beitragvon Hans08 » 16.01.2011 22:10

Hallo!

Dieses leidige Thema kenn ich nur zu gut. Hatte das vor 2 Jahren schonmal. Damals auch immer Aufstoßen und ständig Magenschmerzen. Das Ganze wurde dann untersucht. Rausgekommen ist nix dabei außer Gastritis. Hat dann ein dreiviertel Jahr gedauert dann wars wieder weg. Bis letztes Jahr im Dezember und seitdem hab ich den Mist wieder. Mal is einen Tag besser und dann wieder schlechter. Ist echt voll nervig und ich weiß auch nicht wirklich was ich dagegen tun soll. Hab so Tabletten bekommen, aber ich glaub ned wirklich dass die helfen.

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
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reiti1982
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Beitragvon reiti1982 » 17.01.2011 10:11

Hi!

Erstmal danke für die Antworten. Werde mal bei meiner nächsten Untersuchung vorschlagen auch die Palette der Nahrungsmittelunverträglichkeitstests dürch zu prüfen aber ich kann mir fast nicht vorstellen dass es daran liegt.

Habe beim ersten Auftreten wirklich 1-2 Wochen karge Schonkost (so wie bei einem Darminfekt) gegessen weil ich an eine Gastritis glaubte, hat aber nicht wirklich viel gebracht. Seit sie bei der Gastroskopie nichts feststellen konnten esse ich eigentlich wieder normal und es ist manchmal besser bzw. schlechter ohne wirklichem Zusammenhang zur Nahrungsaufnahme (zumindest nicht für mich feststellbar).

Mein Verdacht dass man nicht wirklich was unternehmen kann und sich damit arrangieren muss gefällt mir aber noch nicht wirklich :roll:

lg

Christian
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Lila
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Beitragvon Lila » 17.01.2011 11:03

Hallo zusammen,

Bleomycin und Lunge...?
Habt ihr bezüglich der Lunge auch schon nachsehen lassen? Ist nur so ein Gedanke? :wink2:

VlG
1982 MH IIb, Komb. Radio-/Chemotherapie (30 Gy + 8 Gy Aufsättigung)
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Beitragvon reiti1982 » 17.01.2011 14:16

Hi!

Dem letzten Beitrag kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, bitte um Aufklärung :lol:

lg

Christian
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Beitragvon yoda » 17.01.2011 14:25

Also mir ist immer in Intervallen übel. Und das hat auch mit dem Magen zu tun. Mein Magen war auch immer mein Schwachpunkt. Und es ist kein Geheimnis, dass Magenprobleme durch Stress und psychischen Druck entstehen. Wenn ich sehr grossen Stress habe, wird mir übel. Dann nehm ich Motilium und Paspertin. Und es wirkt. Nichts gefunden hat man bei den Untersuchungen.

Möchte nie - hasse das selber auch - jemandem psychische Ursachen unterjubeln. Doch vielleicht sollte man dies in Erwägung ziehen. Seit ich das tat, gehts mir nämlich besser.
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

Lila
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Beitragvon Lila » 17.01.2011 14:39

reiti1982 hat geschrieben:Hi!

Dem letzten Beitrag kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, bitte um Aufklärung :lol:

lg

Christian


Hey,

Magen und Speiseröhre sind ja bei dir in Ordnung wie ich gelesen habe. :wink2:

Also das Chemomittel Bleomycin kann ja auf die Lunge gehen und evtl. eine Lungenfunktionsstörung auslösen, dadurch könntest du evtl. eine falsche Atmung haben und dadurch dann das "Aufstoßen"!
(Es war nur so ein Gedanke von mir, bin ja kein Arzt.)

VlG



VlG :D
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Beitragvon reiti1982 » 17.01.2011 17:12

@ yoda: Habe mir auch schon Gedanken gemacht ob das ganze irgendwie psychische Ursachen haben kann, zweifle es aber irgendwie an. Beim ersten Mal als es auftrat war beruflicher Stress auf keinen Fall vorhanden, beim zweiten starken Auftreten war ich schon stark beruflich, auch auf Messen im Ausland, eingespannt. Psychisch war ich eigentlich während der ganzen Behandlung sehr gefestigt und hatte bis auf die 3 Tage vor dem ersten Restaging eigentlich nie Bammel dass es nicht gut ausgehen könnte. Auch "korrelieren" mir die Symptome nicht wirklich mit dem beruflichen Stress :wink2:

@ Lila: Danke für deine Aufklärung, dass ist mir irgendwie zu schnell gegangen. Deine Theorie finde ich durchaus interessant, könnte auch eventuell zu meiner Feststellung mit dem Krafttraining zusammenpassen, da hat man ja auch eine gehäufte Stoß- und Pressatmung während den Übungen. Dagegen würde wohl das allgemeine Unwohl fühlen sprechen (dass bis jetzt oft einherging mit dem Aufstoßen) sowie die Darmbeschwerden (die ich aber nicht immer hatte).

Ich habe jetzt mal mit dem neuen Jahr angefangen dass ich ein "Wohlfühltagebuch" führe wo ich täglich eintrage wie es mir so gegangen ist, welche Medikamente ich genommen habe, ob ich Sport gemacht habe usw. Vielleicht kann man da über einen längeren Zeitraum einen kausalen Zusammenhang ableiten. Ich hoffe nur ich bin nicht zu faul das auch täglich einzutragen 8)

lg

Christian
MH Diagnose März 2009 (Stadium IIIb)

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