Angst vor Rezidiv

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Daisy
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Angst vor Rezidiv

Beitragvon Daisy » 29.11.2009 16:18

Hallo!

Meine Therapie ist nun 4 Monate her. Die Nachuntersuchung zeigte keinerlei Restgewebe mehr. Also eigentlich alles ganz toll.

Aber auch nur eigentlich. Zuerst war ich ganz optimistisch, aber so langsam beschleichen mich die Ängste vor einem Rezidiv. Wenn es irgendwo zwickt im Körper, mache ich mir gleich Gedanken, dass dort wieder was ist. In den nächsten Wochen habe ich meine 1. NU. Einerseits habe ich dann endlich Gewissheit, andererseits auch große Angst. Kennt Ihr das? Wie geht Ihr damit um? Bin um jede Antwort dankbar!!!

LG
MH 2a + RF
Therapie nach HD 14 (02-05/09)
Bestrahlung (07/09)
1. NU (12/09) + 2. NU (03/10) --> alles i.O.!

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Silvia89
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Beitragvon Silvia89 » 29.11.2009 17:47

hey Daisy,
ich kann deine Ängste gut nachempfinden. Habe meine Therapie vor 2 1/2 Wochen beendet und bis jetzt noch kein Restaging gehabt. Sobald ich mal wieder sehr müde bin oder etwas blasser, halt mal etwas nicht so ist wie es sein sollte kriege ich sofort Panik.

Du kannst jedoch von Glück reden, dass bei dir kein Restgewebe mehr vorhanden ist. Bei mir war nach der Chemo noch 2,5 x 1,5 cm übrig. Da macht man sich schon Gedanken. Andererseits denke ich aber auch, dass alles weg sein MUSS, weil die Nebenwirkungen bei mir ganz schön heftig waren. Hab so ziemlich alles mitgenommen was ich kriegen konnte. Und wenn es dir bei der Chemo schlecht geht, dann ist das doch eigentlich ein gutes Zeichen :verwirrt: . Das heißt ja quasi, dass die Zytostatika keine/kaum Krebszellen mehr angreifen können (weil die ja schon tot sind) und deshalb gesundes Gewebe kaputt machen (oder lieg ich da falsch??) Auf jeden Fall denk ich da immer dran, wenn ich mal wieder Panik wg. irgendwelchen Symptomen (wenn es denn überhaupt richtige Symptome sind) kriege und das hilft mir.
MH Stadium IIB (Mediastinaltumor)
RF: hohe Blutsenkung (>100)
2x BEACOPPesk. & 2x ABVD nach HD14 Studie
Bestrahlung: 17 x 1,8 Gy
23.05.2009-11.11.2009

Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.

Sunny2009
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Beitragvon Sunny2009 » 29.11.2009 19:12

Hallo Daisy,
ich kann deine Angst voll und ganz nachempfinden, da ich gerade genau das Gleiche durchmache :-(
Habe seit gut 2 Wochen Schmerzen, und zwar an der Stelle wo Mr. MH sich breitgemacht hatte...
Meine Therapie ist seit August rum und ich habe richtige Angst vor dem 16.12. (nächste Untersuchung).
War zwar vor 1 1/2 Wochen aufgrund der Schmerzen in der Klinik und es wurde auch sofort Ultraschall gemacht. Doch das einzige was zu sehen war, war irgendeine Verdickung. Aber nichts von LKs gesehen. Blutwerte waren auch okay. Deshalb HOFFE ich, dass die Untersuchung auch glatt über die Bühne geht. Doch diese Angst kann mir keiner nehmen, daher weiß ich nur zu gut, wie du dich fühlst!!!
Wie ich damit umgehe?!?!? Keine Ahnung. Versuche mich größtenteils abzulenken und daran zu glauben, dass alles gut ist!!! Doch woher die Schmerzen kommen, dass kann mir keiner sagen, was mich immer wieder beunruhigt und man einfach nur schlichtweg ANGST hat!!!!
Ich drücke allen die Daumen, dass jede nachfolgende Untersuchung mit nem positiven Ergebnis abgeschlossen wird und diejenigen, die sich noch in Therapie befinden, diese positiv und gesund abschließen werden!!
Erstdiagnose: 28.04.2009
MH IIA nodulär sklerosierend
Studie HD 13 Arm A
Behandlung: 2xABVD + 30Gy (HD13)
1. Chemo: 12.05.2009
2. Chemo: 26.05.2009
3. Chemo: 09.06.2009
4. Chemo: 23.06.2009

Zwischen-Staging: 06.07./07.07. (CT+MRT)
1. Bestrahlung 15.07.09
Ende Bestrahlung 04.08.2009
Fertig :-)

1. Nachsorge 15.09.2009
2. Nachsorge 16./17.12.2009

Vollremission :-)

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Marion1970
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Beitragvon Marion1970 » 30.11.2009 16:25

Hallo Daisy,

Deine Therapie ist doch erst 4 Monate her, wie sollen denn die Ängste da schon verschwunden sein? Ich denke, dass jeder diese Ängste sehr gut kennt, das gehört zum Leben mit Krebs einfach dazu. Nach einer solchen Erfahrung ist man nicht mehr derselbe Mensch wie vorher, denn die wenigsten hatten solche Ängste im Leben vorher schon einmal.

Ich denke, dass man lernen muss, mit der Angst umzugehen. Für mich ist sie ein normaler Bestandteil meines Lebens, der zurzeit noch sehr viel Platz in meinem Denken einnimmt. Ich habe meine Therapie hinter mir, aber die Abschlussuntersuchung steht noch aus - wie sollte ich da keine Angst haben? Aber ich bin sicher, dass das mit der Zeit besser wird. Wenn man erst mal einige Nachuntersuchungen hinter sich hat, wächst die Gewissheit, dass man es wirklich geschafft hat. Bis dahin müssen wir noch ein bisschen leiden.

Liebe Grüße, Marion
MH IIa, Behandlung nach Studie HD 13 (2 x ABVD + 30 Gray Bestrahlung): Aug - Nov 2009


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