Harndrang nach der Chemotherapie

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yoda
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Harndrang nach der Chemotherapie

Beitragvon yoda » 18.09.2009 17:00

Hallo zusammen. Über die Suchfunktion fand ich nicht soviel heraus. Fand ein Thema, wo z.B. Sabi als alter Hase sich auch darüber beschwerte. Es geht um den Harndrang, also vielmals auf die Toilette gehen zu müssen um Wasser zu lassen. Gut, dass während der Chemo dies häufiger auftritt ist ja normal. Schlussendlich scheidet der Körper sehr viel über die Nieren und somit die Harnwege aus. Auch trinkt man wohl mehr.

Auch jetzt trinke ich mehr als früher, soll man ja auch. Doch ich muss mindestens in der Nacht 2 wenn nicht sogar 4 Mal auf die Toilette. Das unterbricht natürlich immer ein wenig meine Nachtruhe. Danach stelle ich keine schwache Blase fest, jedoch einen Drang auf die Toilette zu müssen. Das Wasserlassen selber geht gut, es kommt jetzt aber nicht die Welt. Seit gestern spüre ich aber auch leichtes Ziehen in den Seiten, was auch auf die Nieren deuten könnte. Dies war wähernd der Chemo eigentlich auch schon so (ausser das Seitenstechen). Etwas mehr in der 1. Woche BEACOPP, wohl durch die zusätzliche Flüssigkeit. Aber auch etwa gleich während den Wochen 2 - 3.

Wie ging das anderen von euch so nach der Chemo? Kennt ihr das mit dem gesteigerten Harndrang auch und wie verhält sich das Wochen und Monate später?
Morbus Hodgkin Stadium 4B mit Milz-, Leber- und multipler Knochenbefall; Therapieschema: BEACOPP 8x eskaliert
Therapiebeginn: 08.04.09; Therapieende: 16.09.09; alle Nachsorgeuntersuchungen bis 02.04.14 ok Vorstellung/Krankheitsgeschichte

Hans08
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Beitragvon Hans08 » 18.09.2009 18:31

Hallo Yoda!

Hatte das gleiche Problem, ich glaub so ca. 1 Jahr nach der Chemo. Ich musste irgendwie ständig auf die Toilette, aber wie du auch beschreibst kam nicht wirklich viel.

Ich bin dann zum Arzt und er hat eine leichte Blasenentzündung festgestellt. Bei einem Mann sehr untypisch, weil da die Harnröhre länger ist, aber wir gehören halt zu den Glücklichen die auch nicht ganz alltägliche Dinge erleben dürfen.
Hab dann zunächst mal Antibiotika bekommen und dann kam das ganze aber wieder und dann hab ich was zur Entspannung der Blase bekommen und gut war.

VG
Morbus Hodgkin IVB- März 07-Juli 07 8x Beacopp-14
http://forum.hodgkin-info.de/viewtopic.php?t=3100

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marcash
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Beitragvon marcash » 18.09.2009 19:02

hallo yoda

also ich hatte auch das problem mit dem "Wasser lassen"

ich musste auch ständig aufs Klo.

das wird wohl auch daran liegen das wir viel trinken ( auch intravinös viel bekommen während der chemo).

jedoch ist es im Körper so das dieser auch noch einige Tage danach noch viel wasser ausscheidet.

also du zum Beispiel:
Phase 1:
du trinkst eine Zeit lang 3-4 Liter am Tag. Und natürlich scheidest du das über den Schweiss, Urin usw. wieder aus.
Phase 2:
du trinkst 2,5 Liter am Tag
- dadurch das sich dein Körper durch Phase 1 eingestellt hat wirst du in den Tagen danach also Phase 2 auch wieder diese 3-4 Liter ausscheiden.
- bis sich der Körper an dein neues Level gewöhnt.

das wird z.b. im Bodybuilding vor Wettkämpfen angewendet. Trinkt man eine zeit lang viel und setzt das wasser kurz vor dem Wettkampf wieder ab (ja sogar fast gegen null) - Ergebinis: durchtrainierter Körper. mit wenig Wassereinlagerungen.
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nun gut. aber durch zu vieles wasser ausscheiden, werden deine vitamine und mineralien mit aus dem Körper entzogen-leider. aber dein Körper braucht dieses.
somit musst du dir diese irgendwie auch wieder zuführen.
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ich persönlich versuche wieder auf ein Level von 2,5 Liter zu kommen.
und Vitamine Mineralien durch Nahrung zu mir zu nehmen. - fazit- mir geht es seither im Zyklus 4 super !
natürlich müssen die Giftstoffe aus dem Körper. aber diese Chemo mittel werden schon in den ersten stunden danach ausgepinkelt. ( Tag 1 rote Spritze -> urin beim ersten Wasser lassen -> rot! -
---
was vitamine so alles bewirken -> www.gesundheitsaufklärung.de/
---
jeder muss selber wissen was für ihn das beste ist - Habe dir hier nur mal von meiner Seite aus geschildert - und hoffe es gibt keine dummen Kommentare wie sonst immer

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tobi33
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Beitragvon tobi33 » 18.09.2009 20:05

Glaube nicht, dass es eine Frage der vermehrten Trinkmenge ist:
warum muss ich als gesunder Mensch auf der Kirchweih erst am Ende der zweiten Maß strullen... (und das dann 15, 20 Sekunden lang).
Und dann jetzt dieses nervöse nächtliche Aufstehen, tierischer Harndrang und es kommen nur 150ml raus.

Nachtigall
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Beitragvon Nachtigall » 18.09.2009 20:14

hatte und hab ich auch.Immer noch, über ein Jahr nach Chemoende, mußte früher nie nachts aufstehen um zur Toilette zu gehen, jetzt schon, obwohl es wird langsam etwas besser, auch die Hitzeattacken nehmen tätsächlich ab. Das mit dem mehr trinken ist aber auch bei mir nicht von der Hand zu weisen, trinke auch nachts, hab immer eine Wasserflasche am Bett.Zum Glück haben wenigstens die Fressattacken aufgehört.....G Anja

Rebecca82
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Beitragvon Rebecca82 » 19.09.2009 20:57

Hallo, mir gehts ganz genauso, muss Nachts auch prinzipiell zweimal raus. Ich war noch nie so ein viel-Trinker, eher zu wenig. Aber jetzt, 3 Monate nach der Chemo, hänge ich ständig an der Flasche. Fragt sich nur, ob ich so oft Pipi muss, weil ich so viel trinke, oder umgekehrt??
Diagnose 22.04.09 MH 1A
2xABVD+30 Gy
1. Chemo am 12.05.09
2. Chemo am 26.05.09
3. Chemo am 09.06.09
4. Chemo am 23.06.09
Zwischen-CT am 08.07.09 > noch Restgewebe vorhanden
Bestrahlung vom 30.07.-2.09.09
Abschluss-CT am 9.11.09 > Vollremission :-)

Sabi
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Beitragvon Sabi » 20.09.2009 12:36

Guten Morgen,

also den Blasendrang während der Chemotherapie kam ja von dem Allupurionol. War ja gewünscht damals, das man alle 5 Minuten aufs Klo muss, diente ja damals dem Blasenschutz. Inwieweit das Mesna (der eigentliche Blasenschutz) das auch noch begünstigt hatt, keine Ahnung.

Bei mir hat sich das schon etwas gebessert, allerdings muss ich immer noch häufiger auf die Toilette als vor der Therapie. Aber so extrem wie nach der Therapie ist es auf jeden Fall nicht mehr. Allerdings hat meine Niere das Ganze anscheinend nicht so unbeschadet überstanden, ich habe mittlerweise eine eingeschränkte Nierenfunktion. Zwar noch ganz im Anfangsstadium, deswegen auch nicht therapiebedürftig, trotzdem halt nicht mehr volle Funktion. Ich weiß auch nicht genau ob sich das auch nicht wieder bessern kann.

VG


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