Hej Sandy,
Die Krämpfe kenne ich auch, allerdings haben sie bei mir abnehmende Tendenz und sind mittlerweile bestenfalls noch lästig. Das ist zwar Glückssache, aber jedenfalls ist es nicht unmöglich, dass sich da auch noch lange nach der Chemo noch was ändert.
Wenn man nach 5 Wechselschichten platt ist, ist das nicht automatisch Fatigue, sondern völlig normal. Wenn mir nach einem 50 KM-Lauf die Füsse weh tun, ist das auch nicht gleich Arthrose. Das Grundproblem liegt hier IMHO nicht in den Chemo-Folgen, sondern im Schichtdienst: Man muss, grob gesagt, seine Kräfte dabei eben anders einteilen, als wenn man von 9-5 im Büro sitzt. Und nach 'ner Chemo halt NOCH 1 wenig genauer.
Mit der psüchischen Belastung verhält es sich, denke ich, ähnlich. Wenn man so einen Job macht, weiss man ja, worauf man sich einlässt und sollte von daher auch in der Lage sein, die psychische Belastung zu verarbeiten. Meiner Erfahrung nach ist das dann auch wesentlich einfacher, als Leute, die von dem Job keine Ahnung haben, sich das vorstellen. Ich arbeite Schichtdienst mit Mehrfach-Schwerstbehinderten und wenn ich diese Sprüche höre "Hach, iiiich könnte sowas ja nicht..." denke ich mir immer: Musst Du ja auch nicht. Mach ich ja schon!
Ein gewisses Psycho-Gerüst muss man sich bei solchen Jobs schon im Kopf zurechtzimmern. Und wenn es solide genug ist, hat man ganz gute Chancen, dass es auch die Chemo-Nachwirkungen übersteht.
So, und jetzt muss ich nach der Nachtbereitschaft erstma auf's Sofa (seit der Chemo immer 'ne 1/2 Std. länger...

)
J.
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
MH 2004
Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
MH 2012
R-DHAP - Blog
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