Ganz schön Respekt vor dieser Maschine

[Ineli]

Hallo meine Lieben,
mein letztes CT war ganz anständig, eigentlich kann man davon ausgehen, dass nach 5 Zyklen BEACOPP (eskaliert, das hab ich mal selber ausgerechnet) nur noch Narbengewebe da ist, aber da ich zu Beginn einen Bulk (500g) im Mediastinum hatte, wollen sie jetzt doch bestrahlen.

Kein Problem dachte ich, bin ja schliesslich tough ( ) ... aber als ich heute unter der Maschine für die Simulation lag hab ich echt fast eine Krise gekriegt: diese schrecklichen Geräusche! Als ob sie kaputt wäre!!!! (ich krieg auch beim Fliegen immer Panik wenn die Düsen das Geräusch ändern und denke, dass wir abstürzen)....Konnte vor lauter Beklemmung fast nicht mehr atmen (wenigstens hatte ich so keine Probleme mit dem still liegen) ....Wenn man wenigstens Musik hören könnte oder so!

Na ja, ich werd mich sicher dran gewöhnen (hab ja Zeit dafür), aber jetzt mal meine Frage: War es euch nicht auch ein bisschen mulmig vor dem "1. Mal" unter diesem surrenden (!) Ding? (vielleicht muss ich noch anfügen, dass der Sonograph (oder wie das auch immer heisst, muss mich mit den Begriffen der Radio-onkologie noch anfreunden) hochmodern ist, an dem kann es also nicht liegen .....

Liebste Grüsse,
Ina

[Purmaus]

Hallo Ina,

also ich hatte da glaube ich auch ganz schön Respekt vor den Apparaten (was, wenn die runterfallen???) Ich kann mich erinnern, dass ich schon bei der Simu fast durchgedreht bin. Das war genau bei der Aktion mit der Kopfmaske. Damit hatte ich ja nun überhaupt nicht gerechnet. Und dann schnallen die einen samst der Maske auch noch an der Liege fest. Unglaublich. Wie gesagt, das war alles bei der Simu. Als dann die Bestrahlungen losgingen, bin ich ringestürmt in den Bunker. Beim ersten Mal habe ich noch all die anderen Masken wahr genommen, die da rumlagen (wie gruslig). Beim näxten Tag dann Augen zu und durch . Ich habe nur die Liege vor Augen gehabt, kein Blick links, kein Blick rechts. Man ist da auch ziemlich ruck zuck wieder runter von de Liege, weil sie sich mit dem Bestrahlen doch ziemlich beeilen. Also was ich damit sagen will, ich konnte mich mit den Bestrahlungen überhaupt nicht anfreunden, deswegen habe ich wahrscheinlich auch was das Zeug hielt. Mit der Kotzerei bin ich aber anscheinend ne Ausnahme. Ich jedenfalls habe drei Kreuze gemacht, als die Bruzzelei endlich vorbei war. Also kurz und knapp: Da gewöhnst du dich nicht dran! Ich wünsch dir von ganzen Herzen, dass du die Bruzzelei besser verträgst als ich! LG Petra

[Michi]

Hallo Ina,

klar war mir auch ein bissle mulmig wie ich zum ersten mal unter der Maschine lag, auch die Simulation war ein bissel gruselig. Der Anblick der Masken im offenen Regeal ist auch nicht gerade so fein. Ich hatte aber keine Maske - ich lag nur völlig frei auf dem Tisch. Positioniert wurde ich über jede Menge farbiger Linien und Aufkleber und musste entsprechend ruhig liegen. Fand ich angenehemer als eine Maske...
Freundlicherweise läuft in dem KH in Ludwigsburg immer Radio im Bestrahlungs- und Simulationsraum, das entspannt, finde ich.

Denke einfach dran, dass diese Maschine Dich heilt!!! Also keine Abneigung aufbauen, sie ist Dein Freund!

Also ich die letzten Wochen immer unter der Maschine (das Ding heißt Linearbeschleuniger) lag, hatte ich auch 1000 Gedanken -bin ja schließlich Physiker und deswegen nicht ganz unwissend ... was nicht immer von Vorteil ist! Aber die MTA's waren immer super penibel und gründlich beim Einstellen der ganzen Maschinerie, die kontrollieren sich nochmal gegenseitig, da geht nichts schlief.

So ne Maschine ist viiiiel sicherer als ein Auto - das ist da echt 'ne Klapperkutsche dagegen (ich arbeite im Automobilbereich!). Eher fällt Dir Dein Autositz während der Fahrt unterm Hintern weg auf die Strasse als dass die Maschine Mist macht. Die ist mit einem Haufen Sicherheitsmechanismen gespickt! Also keine Angst!

Die Geräusche des Simulators sind übrigens andere als die vom echten Beschleuniger... nicht schlimm - nur, dass Du nicht erschrickst davon.

Was mir geholfen hat: 'nen Punkt an der Decke fixieren und dann langsam zu zählen... das hält das Hirn beschäftigt und verhindert gar zu wilde Gedanken. Bald weisst Du wie lange Deine Bestrahlung dauert und das Zählen hat nen weiteren angenehmen Aspekt...

Ich fand die Bestrahlung 'nen Spaziergang im Vergleich zur Chemo - ich hab aber auch vom Heilpraktiker die Strahlenglobuli bekommen (Radium bromatum C200 - passt wohl für alle Leute, keine Wesenstyp-abhängige Medikation, wie er mir erklärt hat). einmal 5 Globuli und fertig.
Gegen Ende ist dann Püriertes Dein liebstes Essen - ich finde das aber nicht schlimm, das lässt sich aushalten.

Ich wünsche Dir kräftig heilende Strahlen!
Liebe Grüssle,
Michi

[Jeanine]

Guten Morgen, Ina!
Ich kann deine mulmigen Gefühle absolut nachvollziehen. Am unheimlichsten fand ich auch eben diese Geräusche und die Tatsache, dass alle Ärzte und Schwestern immer schleunigst rausgelaufen sind, um sich vor der Strahlung zu schützen und mir sollte eben diese Strahlung, vor der alle geflohen sind, helfen?! Zum Glück bekam ich nicht so eine Kopfmaske, die an der Liege festgeschnallt wird - da wäre ich wohl vor Platzangst ohnmächtig geworden.
Und dann summt und brummt dieses Gerät so fünf Minuten um dich rum und dann kannst du wieder gehen. Das erste Mal habe ich mich gefragt, ob es das jetzt wohl gewesen sein soll. Man merkt und sieht so gar nix und das soll die Krebszellen zerstören?!
Naja, es hat ja geholfen...
Ich wünsche dir alles Gute für die Bestahlung! Das schaffst du jetzt auch noch, du bist ja schließlich tough Was mir während der Zeit des absoluten Stillliegens immer geholfen hat: Die hatten die Decke im Bestrahlungsraum getäfelt und diese Tafeln habe ich gezählt. Jeden Tag eine neue Reihe - der Raum war verwinkelt, da hatte ich immer andere Ergebnisse
Liebe Grüße Jeanine