Schwindelgefühle

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Lina
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Schwindelgefühle

Beitragvon Lina » 07.06.2005 13:00

Hallo Ihr,
es ist schon ein paar Wochen her, dass ich im Forum war. Bei uns vergeht Woche für Woche, wobei wir alle die Zeit mittlerweile in Chemo-Wochen und Nicht Chemo-Wochen einteilen (Mein Vater bekommt 4xABVD, HD14;
MH I) Mittlerweile ist er beim letzten Zyklus angelangt. Auch unsere Isolation wegen Windpocken der Kinder haben wir gut überstanden. Die Nebenwirkungen waren, soweit er sagt, bis jetzt erträglich. Die ersten 2-3 Tage nach der Chemo geht es ihm schlecht: Übelkeit, Gliederschmerzen usw.
Doch dann fühlt er sich ganz o.k!
Jetzt meine Frage an Euch :?: Normalerweise ging es ihm zwischen den Terminen für die Chemo eigentlich von Tag zu Tag besser, bis er die nächste Infusion bekam. Jetzt, nachdem er die zweite Infusion des 3. Zyklus vor 1 1/2 Wochen bekommen hat, geht es plötzlich (seit gestern)
total schlecht. Ihm ist seht schwindelig und er kann sich kaum auf den Beinen halten. Seine Leukos liegen mit 2,9 aber recht gut!
Er weiß halt jetzt nicht, ob dieses starke Schwindelgefühl noch normal ist
und hat große Angst vor Donnerstag, wo er schon wieder die nächste Chemo bekommt. Habt Ihr vielleicht Erfahrungen mit Schwindelgefühlen?
Mein Vater ist übrigens der Typ von Patient, der nicht unbedingt die Ärzte etwas fragt, wenn es nach seiner Meinung nicht nötig ist :roll: Doch wir machen uns Sorgen.
Viele liebe Grüße Lina

Carolin*

Beitragvon Carolin* » 07.06.2005 13:20

Hi Lina!
Schön für deinen Papa, dass er die Chemo bald geschafft hat! Dann hat er das Gröbste hinter sich!
Das einzige was mir zu dem Schwindelgefühl einfällt ist der HB-Wert. Mir war auch ne Zeit schwindelig während der Chemo und durch genügend Trinken (so 3 Liter am Tag) ging das aber wieder. Meine Ärztin hat mir geraten, viel eisenhaltige Nahrung zu mir zu nehmen, also gabs viel Rindfleisch, Spinat und Traubensaft, das hat den HB-Wert eigentlich immer konstant bei 10-12 gehalten. Aber bei der Chemo und auch sonst gilt immer, fragen, fragen, fragen. Es gibt meistens ganz einfache Mittel die Nebenwirkungen zu beheben.

Alles Gute für deinen Dad!!

Liebe Grüsse

Caro

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Rodi
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Beitragvon Rodi » 07.06.2005 13:21

Hallo Lina!

Zu den Schwindelgefühlen kann ich leider nichts sagen :shock: , aber mein Freund hat auch 4xABVD bekommen und bei ihm war es so, dass die 6.-8. Chemo-Infusion nicht so toll waren und er auf jeden Fall auch Glieder- und Muskelschmerzen hatte und ziemlich kaputt und müde war, sprich: dadurch, dass immer noch ne Chemo draufkam, wurde es insgesamt auch etwas schlechter (die Leukos hingegen waren am Ende der Chemo höher als mittendrin!).
Dann sollte man auf seinen Körper hören und sich halt ausruhen oder schlafen, wenn einem danach ist. Und nach dem Ende der Chemo geht es auch relativ schnell wieder bergauf, allein schon durch das Gefühl, da nicht wieder hin zu müssen!
Schwindelig war meinem Freund nicht, insofern kann ich dazu nichts sagen, aber da gibt es sicher noch einige Antoworten!

Ich wünsch Euch alles Gute für die letzten Chemos und es kann auch nach jeder Chemo wieder anders aussehen, also nicht zu sehr in Panik verfallen,

liebe Grüße
Bianca
Diagnose meines Mannes:
Diagnose (Januar 05): MH IIb mit RF (>3 Areale und hohe BSG), HD 14 Arm A (4 Zyklen ABVD), 30 Gy, beendet 08/05, 3. Nachsorge am 01.09.06:alles o.k.!

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Jason
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Beitragvon Jason » 07.06.2005 16:28

Hej Lina,

ABVD-mässig kann ich zwar nicht mitschnacken, aber allgemein ist es ja nicht unnormal, dass man von Chemo zu Chemo mehr abbaut. Bei meinen Nr. 7 und 6 hättst mich in nem Eimer nach Hause bringen können... Aber das lässt nach Ende der Chemo sehr schnell wieder nach, keine Sorge.

An den Leukos hängts auch nicht, da war ich mit 600 noch puppenlustig. Am HB-Wert könnts schon eher liegen, aber da haben ja die Ärzte (meine zumindest) ein Auge drauf. Zur Not gibts dann halt ne Blutkonserve.

Auf jeden Fall würde ich es vor der nächsten Sitzung aber ansprechen, damit abgecheckt werden kann, obs nicht vielleicht doch was anderes ist. "Zähne zusammenbeissen" - Heldenmut kann da bei Chemotherapie eher schädlich sein.

Jason
IIa/IIIa, Diagnose 06.2004, 8 X BEACOPP esk. 08.2004-03.2005, Remission 04.2005
MH 2004
Rezidiv 08.2012, 2 x R-DHAP, anschl. Hochdosis & Stamzelltransplantation
MH 2012

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FSK

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armin
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Beitragvon armin » 07.06.2005 16:34

Hey Lina,

das mit dem Schwindelgefühl könnte damit zusammenhängen, daß ja auch die Rezeptoren im Gehirn und auch die Nervenzellen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Ich würde aber trotzdem auf jeden Fall den Onkologen und den Hausarzt drauf ansprechen (da gibt es sicher etwas dagegen, so wie Zofran gegen den Brechreiz).
Aber der letze Törn läuft ja und dann geht es rapide bergauf, da bin ich mir sicher.
LG und alles Gute für die letzte Session.
Armin
Diag. 2/2004 ,MH 2a (Mischtyp) mit Risikofaktor (Bulk im Mediastinum 6,5x4,3x4,4cm und 3 Areale befallen) 1xABV Rest ABVD (4 Zyklen) ,30 Gy, Totale Vollremission , offiziell geheilt

Lina
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Beitragvon Lina » 08.06.2005 20:41

Hallo Ihr,
vielen Dank für Eure lieben Worte! :)
Meinem Daddy geht`s immer noch ziemlich miserabel. Heute morgen war er bei seinem behandelnden Doc im Krankenhaus. Der hat ihm ein Langzeit-Blutdruckmeßgerät verpaßt, welches morgen abgelesen wird.
Mein Vater hat normalerweise ehr zu hohen Blutdruck und muß dagegen Medikamente nehmen. Seit Beginn der Chemo spielt sein Blutdruck allerdings total verrückt, ist manchmal oberer, manchmal unterer Grenzwert. Der Doc meint, dass diese Blutdruckschwankungen für das große Schwindelgefühl verantwortlich sind. Er wollte meinen Dad stationär aufnehmen, worüber dieser wie ihr sicher nachvollziehen könnt, nicht begeistert war. Mein Dad meinte darauf hin, daß er sich auch zu Hause ausruhen würde, weil ihm gar nichts anderes übrig bliebe. Und immer einer von uns bei ihm wäre. Dann stimmte der Doc zu.
Psychisch ist mein Vater im Moment halt wieder am totalen Tiefpunkt :? .
Er hat Angst davor, dass es mit dieser Chemo nicht getan ist und noch eine weitere folgen muß (wovon allerdings noch nie die Rede war). Er hat Angst davor, dass die Schwindelgefühle nicht mehr weg gehen, und er nicht mehr gerade aus gehen, geschweige denn Auto fahren oder arbeiten kann. Das wäre für ihn eh das Schlimmste, wenn er nicht mehr arbeiten könnte ....hört sich vielleicht blöd an, aber so ist er eben, ihm fällt die Decke auf den Kopf.
Bei all den Ängsten die er hat, fällt es immer schwerer ihn aufzubauen.
Manchmal bin ich einfach so hilflos...egal was ich sage...er hat einfach Angst vor der nächsten Chemo, Angst davor nicht mehr gesund zu werden usw. Ich wünschte wir könnten die Zeit ein wenig nach vorne drehen, dann hätte er vielleicht schon alles überstanden.
Danke für`s Zuhören
Eure Lina


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