Hallo mein Name ist Birgit, ich bin 52 Jahre, ganz neu hier und hab Angst wie noch nie in meinem Leben. Ich hab wirklich etliches hinter mir, mein Leben war nie leicht und ich hab einige Jahre durchgestanden die schon krass waren und trotzdem hab ich immer weiter gemacht, bin jedesmal neu aufgestanden wenn ich umgefallen bin. Doch diese Angst jetzt lähmt mich....Ich lese seit Tagen in vielen Foren und hab mich jetzt dazu durchgerungen euch zu schreiben in der Hoffnung dass ihr mich ein wenig beruhigen könnt. Ich versuche mal einigermaßen verständlich zu beschreiben was mir passiert ist. Bitte seht es mir nach wenn es zu sehr durcheinander geht ich steh zur Zeit wirklich neben mir.
Vor knapp zwei Wochen stellte ich über Nacht eine deutliche Schwellung links am Hals fest die nicht schmerzte. Ich tippte auf geschwollene Lymphknoten weil wir durch die Hitze bedingt über ne Woche direkt neben dem Ventilator geschlafen hatten. Also den Ventilator abgeschalten und ein paar Hausmittel probiert. Es veränderte sich aber leider nichts, weder bei Quarkwickel noch bei abschwellenden und entzündungshemmenden Salben.
Ich hab ne Woche rumgedoktort und ging dann zur Hausärztin weil mein Partner und ich bald in Urlaub fahren wollten. Sie schrieb mir Enelpin Salbe auf und meinte eine HNO Abklärung wäre wichtig. Außerdem nahm sie mir Blut ab. Ihr Benehmen war seltsam, sie wollte sogar selbst nen Termin machen und hat gar nichts weiter untersucht. So kenne ich sie auf jeden Fall nicht. Ich wurde unruhig und fing an im Internet zu suchen. Ja ich weiß das ist oft eine ganz schlechte Idee....
Meine Freundin meinte ich solle doch selbst versuchen einen Termin beim HNO zu bekommen und nicht bis nach dem Urlaub warten um mich nicht verrückt zu machen. Also rief ich bei meinem HNO an der mich vor einigen Jahren an einem Reinke Ödem operiert hatte und bekam nach meiner Schilderung der Schwellung einen eingeschobenen Termin vorgestern morgen.
Er untersuchte erst Hals, Nase, Kehlkopf usw. und machte dann eine Sono und meinte dann das könnte seiner Meinung nach eine laterale Halszyste sein. Allerdings wäre ich dafür schon zu alt. Das Blutbild meiner Hausärztin war mittlerweile da aber außer einem leicht erhöhten Entzündungswert war nichts auffälliges. Also überwies er mich nach Erlangen an die HNO Uni wo ich am selben Tag seiner Meinung nach noch hinfahren sollte. Auf der Überweisung stand "lat. Halszyste links DD: Lymphom.
Ich saß im Auto und hatte ständig nur dieses Wort vor Augen denn genau das war meine Angst der Letten Tage durch mein suchen im Netz.
In der Uni kam ich dann erst zu einer Ärztin die wieder alle HNO Untersuchungen machte und anschließend zum Doppler Sono. Der Arzt war schrecklich und hat während der ganzen Untersuchung kein Wort mit mir gesprochen was mich unglaublich nervös gemacht hat. Als ich wegen Zyste fragte bekam ich zur Antwort "dazu liegt die Schwellung zu hoch".
Dann wieder zur Ärztin. Ich saß in der Kabine und auf einmal hieß es sie wollten einen Oberarzt hinzuziehen was mich nur noch mehr verängstigt hat. Der kam dann hat einen kurzen Blick auf die Sono geworfen und gemeint "ok Zyste....muss raus Mandel auch gleich mit" dann sollte ich wieder warten bis ich einen ok Termin für Oktober bekam. Am Ende des Tages war ich einfach nur noch verunsichert und fühlte mich von den Ärzten absolut im Stich gelassen. Also dachte ich mir ich ruf gestern meine Hausärztin an damit sie mich ein wenig beruhigen kann. Das Gegenteil passierte sie war absolut kurz angebunden und persönlich beleidigt weil ich eigenständig beim HNO war. Solche Sätze wie "sie haben meinen Plan durchkreuzt" vielen ebenso wie "tja das hatte ich anders angedacht" wenn ich nachgefragt habe. Als ich noch fragen wollte ob die Sono mich beruhigen kann hieß es sie wäre auf dem Sprung aber dann soll ich halt fragen und als Antwort bekam ich dass sie Sono gar nichts aussagt aber ich hätte es ja so gewollt und alles durcheinander gebracht. Ich hab mittlerweile von meinen Freundinnen schon nen gescheiten anschiss einstecken müssen weil ich mir das hab gefallen lassen aber ich hab zur Zeit keinerlei Kraft, was jetzt nicht an der momentanen Situation liegt sondern an großen Problemen in den letzten sieben Monaten.
Die Sono sagte auf jeden Fall:"scharf begrenzte, echoleere, homogene RF" Die Größe ist ca. 25mm*27mm*22mm.
Das war der Stand gestern und ich hab gelesen und gelesen und versucht mir trotzdem einzureden dass es eine Zyste ist, auch wenn sie zu hoch liegt, auch wenn ich zu alt dafür bin.
Heut morgen dann der Schock. Ich steh im Bad und Stelle wieder eine Haarwurzelentzündung unter der Linken Achsel fest. Die vierte innerhalb von 7 Wochen. Ich suche nach ner Salbe im Netz weil wir heut morgen ja in Urlaub gefahren sind und finde auf einmal den Hinweis dass Zysten in den Achselhöhlen von lymphomen kommen. Seitdem steh ich neben mir....
Wir sind dann gefahren weil ich meinem Partner den Urlaub auch nicht nehmen wollte aber jetzt sitze ich hier und hab Angst ohne Ende. Verpasse ich was? Wie lang kann man so leben ohne Diagnose und Behandlung? Zählt jeder Tag oder mach ich mich panisch? Könnt ihr mir bitte sagen wie lang eure Diagnose dauerte? Was soll ich nach dem Urlaub tun? Ich in so sehr verunsichert ich kann es Euch gar nicht sagen. Besteht vielleicht doch noch eine geringe Hoffnung auf eine Zyste? Und wenn es ein Lymphom ist wie lange kann das dann schon in mir arbeiten? Mir macht das alles irre Angst, wie lebt man damit?
Ich danke jedem von ganzem Herzen der bis hierher gelesen hat und mir vielleicht den einen oder anderen Rat geben kann.
Ganz liebe Grüße
Birgit (hab den Text vorgestern schon verfasst also bitte wegen der Tage nicht wundern)
Zyste oder Lymphom
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- Registriert: 30.12.2014 03:24
Hallo birgit,
Ich finde, dass du richtig gehandelt hast! Meiner erfahrung nach, sollte das unbedingt abgeklärt werden. Dennoch solltest du dich nicht zu sehr verrückt machen.
Bei mir war auch die diskussion laterale halszyste vs. Lymphknoten. Durchs MRT war dann relativ schnell klar, dass es sich um einen lymphknoten handelte. Der zuständige radiologie riet mir dann erstmal abzuwarten (6-8 wochen). Mein hausarzt entschied sich zum glück dagegen & es wurde zeitnah eine biopsie gemacht: resultat morbus hodgkin stadium 1a. Ich bin meinem hausarzt unendlich dankbar.
Wichtig ist aber auch: ich habe viele leute kennengelernt, die einen ähnlichen verlauf hatten wie ich, aber am ende war es eben kein krebs!!!!
Ich würde das ganze zeitnah abklären, vor allem auch wegen deiner psyche!
Liebe Grüße & alles Gute
Simon
Ich finde, dass du richtig gehandelt hast! Meiner erfahrung nach, sollte das unbedingt abgeklärt werden. Dennoch solltest du dich nicht zu sehr verrückt machen.
Bei mir war auch die diskussion laterale halszyste vs. Lymphknoten. Durchs MRT war dann relativ schnell klar, dass es sich um einen lymphknoten handelte. Der zuständige radiologie riet mir dann erstmal abzuwarten (6-8 wochen). Mein hausarzt entschied sich zum glück dagegen & es wurde zeitnah eine biopsie gemacht: resultat morbus hodgkin stadium 1a. Ich bin meinem hausarzt unendlich dankbar.
Wichtig ist aber auch: ich habe viele leute kennengelernt, die einen ähnlichen verlauf hatten wie ich, aber am ende war es eben kein krebs!!!!
Ich würde das ganze zeitnah abklären, vor allem auch wegen deiner psyche!
Liebe Grüße & alles Gute
Simon
Hallo Simon,
ganz lieben Dank für Deine Antwort. Ja ich versuche mich nicht verrückt zu machen aber teilweise hat mich die Panik bös im Griff.
Echt Du kennst mehr Leute mit der "Diagnose" lat. Halszyste? Ich les immer überall dass es im Erwachsenenalter so selten ist. Aber wahrscheinlich lese ich wirklich nur noch das negative im netz?
Das Warten ist das schlimmste. Leider hab ich einige sehr harte Jahre hinter mir und momentan fehlt es mir sehr an Kraft und Energie.
Ich hatte nochmal die Ärztin in der Uni angeschrieben und hab das hier zur Antwort bekommen:
vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich habe Ihren Fall heute nochmal mit OA PD Dr....besprochen, der Ihren Fall ja auch gesehen hatte.
Wir gehen weiterhin von einer Halszyste der linken Halsseite aus, einen dringenden Verdacht für Lymphom sehen wir derzeit nicht. Eine MRT Bildgebung oder gar eine Probenentnahme mit einer möglichen Infektionsgefahr sehen wir derzeit als nicht indiziert an.
Ich verstehe jedoch Ihre Beunruhigung. Wir werden versuchen Ihnen einen früheren OP-Termin zu geben, hierfür werden sich die Mitarbeiterinnen der OP-Terminvergabe mit Ihnen in Verbindung setzen, sobald wir einen früheren OP-Termin frei haben, evtl. kann dies auch sehr kurzfristig sein.
Aus unserer Sicht ist jedoch auch ein OP Termin am 01.10.2015 vertretbar.
Ist das eher beruhigend? Ich werde kommenden Montag auf jeden fall gleich nochmal zu meiner Hausärztin gehen aber warum sagt nur jeder Arzt was anderes? Ich find das einfach furchtbar.
Lieben Gruß
Birgit
ganz lieben Dank für Deine Antwort. Ja ich versuche mich nicht verrückt zu machen aber teilweise hat mich die Panik bös im Griff.
Echt Du kennst mehr Leute mit der "Diagnose" lat. Halszyste? Ich les immer überall dass es im Erwachsenenalter so selten ist. Aber wahrscheinlich lese ich wirklich nur noch das negative im netz?
Das Warten ist das schlimmste. Leider hab ich einige sehr harte Jahre hinter mir und momentan fehlt es mir sehr an Kraft und Energie.
Ich hatte nochmal die Ärztin in der Uni angeschrieben und hab das hier zur Antwort bekommen:
vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich habe Ihren Fall heute nochmal mit OA PD Dr....besprochen, der Ihren Fall ja auch gesehen hatte.
Wir gehen weiterhin von einer Halszyste der linken Halsseite aus, einen dringenden Verdacht für Lymphom sehen wir derzeit nicht. Eine MRT Bildgebung oder gar eine Probenentnahme mit einer möglichen Infektionsgefahr sehen wir derzeit als nicht indiziert an.
Ich verstehe jedoch Ihre Beunruhigung. Wir werden versuchen Ihnen einen früheren OP-Termin zu geben, hierfür werden sich die Mitarbeiterinnen der OP-Terminvergabe mit Ihnen in Verbindung setzen, sobald wir einen früheren OP-Termin frei haben, evtl. kann dies auch sehr kurzfristig sein.
Aus unserer Sicht ist jedoch auch ein OP Termin am 01.10.2015 vertretbar.
Ist das eher beruhigend? Ich werde kommenden Montag auf jeden fall gleich nochmal zu meiner Hausärztin gehen aber warum sagt nur jeder Arzt was anderes? Ich find das einfach furchtbar.
Lieben Gruß
Birgit
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