Doch kein Morbus Hodgkin!!!

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Christoph Gress

Doch kein Morbus Hodgkin!!!

Beitragvon Christoph Gress » 18.06.2003 11:34

Habe heute von meinen Arzt bei der dritten Nachuntersuchung folgende Neuigkeit bekommen.
(Ergebins der histol. Untersuchungdes Referenzzentrums)
...Histologisch sieht man ein teilweise knotig umgebautes und skerosiertes Gewebe mit Rasen von blastären Zelle., die machmal an Zentroblasten, vereinzelt auch an Hodgkin- oder Sternberg-Zellen erinnern, ohne diesen jedoch völlig zu entsprechen. Dazwischen sieht man die von Ihnen beschriebenen histozytätren Zellen und auch T-Zelle. Immunhistochemisch werden kleine Lymphozyten zum Teil, die Blasten an einzelnen Stellen zu 100% mit CD20 markiert.In einzelnen Abschnitten sieht man dann einen Verlust der CD20-Expressio. CD79 wird auf einem etwas größeren Teil der blastären Zellen, allerdings auch unterschiedlich stark expiemiert.. Die Mehrzahl der kleinen Lymphozyten exprimiert CD2. Dabei sieht man auch vereinzelt T-Zellen-Rosetten um die Blasten. KEine Expression von epithelialem Membranantigen oder von CD15. Die Blasten sind CD30schwach positiv, man sieht auch eine partielle CD38-Expression, jedoch keine ALK-Expression.

(und jetzt kommt der Hammer)

Zweifellos handelt es sich um ein hochmalignes Non-Hodgkin-Lymphom der B-Zell-Reihe, wobei hier sicherlich Züge eines großzelligen anaplastischen Lymphoms vorliegen. Ein ALKI-positiv plasmoplastisches/anaplastisches B-Zell-Lymphom kann nicht diagnostiziert werden. Mit Nachweis einzelnerlobulierter Blasten und auch einzelner klassischer Zentroblasten ist möglicherweise ein Ursprung des Lymphoms im KEimzentrum zu suchen. ...Sicherlich ist das Lymphom in einzelnen Abschnitten T-Zell-reich und Histozyten-reich, dennoch sollte dieses hier nicht im Sinn einer entsprechenden Subtypisierung des Lymphoms interpretiert werden.


Der Befund ist datiert mit 03.04.2002.
Dennoch wurde ich im Rahmen der Kölner Studie aud MH behandelst 4x ABVD.
Hat ja dann auch letztlich zur Heilung geführt, kann aber dch nicht angehen, daß man auf die erste Diagnose MH die Behandlung beginnt und durchzieht und das Ergebnis, der zweite histolog. Untersuchung mit der Diagnose Non-Hodgkin bzw. hochmalignes Lymphom NICHT BERÜCKSICHTIGT UND MIR DAS ERST HEUTE MITTEILT...ich glaub ich spinne?!

Chris

Susanne

Doch kein Morbus Hodgkin!!!

Beitragvon Susanne » 18.06.2003 13:40

Hallo Chris...

das ist wirklich der Hammer! Was hat denn dein Arzt dazu gesagt??

Bei mir ist der erste Befund auch von der Referenzpathologie korrigiert worden, es war dann allerdings nur ein anderer Hodgkin-Subtyp und für die Therapie nicht relevant. Den Befund habe ich aber auch erst auf Nachfrage und nach langem Suchen in den Unterlagen erfahren. Das käme sehr oft vor, dass sich der erste, nicht spezialisierte Pathologe bei Lymphomen irrt, hieß es...

Umso unverständlicher und fahrlässiger ist es, dass nicht besser darauf geachtet und ein solcher Referenzbefund übersehen (?) wird. Offenbar werden Angaben, die einmal in der Patientenakte stehen, oftmals nicht mehr geändert. Bei mir taucht auch immer wieder in neuen Befunden noch der falsche Subtyp auf, obwohl ich schon mehrmals darauf hingewiesen habe, dass dies damals nicht der letzte Stand war. Aber wie gesagt - kein Vergleich zu dir!

Zum Glück ist bei dir bisher trotzdem alles gut gegangen!

Liebe Grüße Susanne

Christoph Gress

Doch kein Morbus Hodgkin!!!

Beitragvon Christoph Gress » 18.06.2003 13:52

Hi Susanne,

ich werde den verantwortlichen Prof mal per e-mail anfragen warum die Behandlung - seinerzeit dann doch auf MH ausgerichtet - mit ABVD durchgezogen wurde, wo doch fast zeitgleich das andere Ergebnis vorlag...

Chris

Anni

Doch kein Morbus Hodgkin!!!

Beitragvon Anni » 18.06.2003 14:59

Hallo Chris
Als ich da zu lesen anfing ist es mir ganz heiss den Ruecken runtergelaufen und ich war ERLEICHTERT zu lesen, dass alles doch einen guten Ausgang nahm.
Natuerlich ist es enttaeuschend was da passiert ist.
Bei mir hatte der Erstbefund auf grosszelliges Lymphoma gedeutet, dann hat man das Spezimen an eine Universitaet eingesandt und man hat sich dann fuer Morbus Hodgkin gemischter Zelltypus entschieden. Ich musste lange auf das Resultat warten und dabei war ich ja schon in bedauernswertem Zustand und Eile tat Not.
Ich glaube Du bist nicht der Einzige wo man sich irrt, es klingt ja auch SEHR schwierig. Die meisten Leute werden is nie erfahren .
Hier in USA kommt man ueberhaupt nicht an seine Reporte ran. Ich habe noch keineinziges Blatt gelesen. Allerdings habe ich mich auch nicht darum besonders bemueht.Manchmal ist es besser wenn mannicht alles weiss.
freu Dich dass es Dir gut geth.
Anni

Axel B.

Doch kein Morbus Hodgkin!!!

Beitragvon Axel B. » 18.06.2003 15:24

Nicht per E-Mail ... da bekommst du keine Antwort. Ich würde ihn direkt ansprechen, aber ihm auch die Chance geben, den Sachverhalt zu klären. Als Nichtmediziner kann ich persönlich nämlich nicht allzuviel mit dem Befund anfangen. Vielleicht gibt es ja doch eine plausible Erklärung für das, was passiert ist.


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