Biphosphonate???

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Lunita
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Biphosphonate???

Beitragvon Lunita » 09.08.2012 23:17

Hallo ihr Lieben:

Hatte heute eine Zahn-OP (Imlantat) und muß seit gestern deswegen ein Antibiotikum vorbeugend nehmen. Wegen der Biphosphonate, die ich während der Chemo bekommen hätte.
Jetzt stöbere ich gerade etwas im Netz um zu erfahren, welche die denn nochmal waren, bzw. sind (will doch immer alles im Detail wissen, ich neugieriges Geschöpf ich! :wink2: ).
Hatte bisher das Cyclophosphamid im Verdacht. Im Netz finde ich aber eher das Zometa und das kommt mir irgendwie auch bekannt vor. Sowas habe ich doch auch bekommen - oder verwechsel ich da was? Vielleicht mit dem Nierenschutz?
Oder bringe ich gerade alles durcheinander und gehöre einfach mit Ibuprofen und Kühlpack ins Bett...? :wink2:
Vielleicht kann mich ja jemand von euch aufklären :)
Liebe Grüße und gute Nacht allerseits :schlafen:
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Aquarius
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Beitragvon Aquarius » 10.08.2012 02:40

Also Wikipedia sagt mir, das Biophosphonate bestimmte Salte der Phosphonsäure sind mit zwei Phosphor-Atome. Cyclophosphamid hat z.b. nur ein Phosphor-Atom, sonst hat gar keins der Medikamente n Phosphoratom.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bisphosphonate Da ist auch die Rede von nem Zeug, des man bei ner Skelett-Szintigrafie bekommt. Dadrauf bezieht sich die Aktion wohl. Des ist sicher schon Jahre her, deshalb wunderts mich, wieso des jetzt noch so relevant ist.
10.5.2011: Erster Arztbesuch
19.5.2011: Diagnose: MH Stadium 3 AE mit 4 RF, Lungenbefall und 16-cm-Bulk.
24.5.2011: Start der Chemo: 8xBEACOPP esk
Sept. 2011: Pneumocystis-Lungenentzüngung (PCP) zw 5. und 6. Zyklus
14.2.2012: Start Bestrahlung Mediastinum mit insg 20 Gy
15. bis 20.10.2012: Diagnose Rezidiv 4b, diffuser Lungenbefall
Okt/Nov 2012: 2xDHAP
12.12.2012: Start von HD-BEAM
März 2013 Bestrahlung am Hals 30,6 Gy
April 2013 Influenza mit folgender Lungenentzündung
08.05.2013 Abschalten der Lungenmaschine.
18:16 sanftes entschlafen
Hodgkin-Lebenslauf: Erstbehandlung und Rezidiv

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tobi33
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Beitragvon tobi33 » 10.08.2012 02:48

Hallo Lunita!
Zunächst mal will ich Dir sagen, dass es völlig ok ist, neugierig zu sein. Dafür bedarf es keiner Rechtfertigung.
Die Wikipedia benennt die in D. zugelassenen Bi(s)phosphonate: Alendronsäure, Clodronat, Etidronat, Ibandronat, Pamidronat, Risedronat, Tiludronat und Zoledronat, Oxidronat
Ich habe im Rahmen meiner 8xBeacopp-esc. Therapie keines dieser Medikamente bekommen. So wie man es im Netz liest, werden die Bisphosphonate auch eher bei Myelomen, Brust- und Prostatakrebs eingesetzt. Im Beacopp-Schema findet man sie normalerweise nicht.

Wurde in Deinem Fall eine Osteoporose diagnostiziert und begleitend Zometa alias Zoledronsäure/Zoledronat verordnet?
Auf der anderen Seite ist es vlt. auch nicht so wichtig, wenn es durch Deine Zahnbehandlung zu einem erhöhten Infektionsrisiko gekommen ist, dann könnte die Antibiose vlt. auch aus anderen Gesichtspunkten sinnvoll sein. Welches Antibiotikum hat man Dir denn verschrieben (und wieviel, wie lang usw.). LG T.
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Lunita
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Beitragvon Lunita » 10.08.2012 10:36

Erstmal herzlichen Dank für eure so schnellen Antworten!

Wikipedias Erklärung dazu habe ich auch gelesen, aber da nicht so recht durchgeblickt, bzw. nicht wirklich einen Zusammenhang dazu gefunden. Auf die Atome habe ich nämlich ehrlich gesagt, gar nicht so sehr geachtet - alles was mit Atomen zu tun hat (oder mit Rechnen) war noch nie meine Stärke gewesen... :wink2:

Ich habe mir dann auch im Nachhinein gedacht, dass ich das Zometa bestimmt mit dem Zofran (was ich ja auch manchmal zusätzlich intravenös bekommen habe) verwechsel. Denn ich bis auf die Skelett-Szintigrafie habe ich so etwas (zum Glück!) eigentlich nicht gebraucht. Zumindest habe ich nichts an den Knochen. Sogar meine Knochendichte ist noch im grünen Bereich. Sie hat zwar während der Therapie abgebaut, aber noch ist der Wert in Ordnung.

Wie ich dort in der Klinik fragte, welche die Biphosphonate denn wären, sagten sie mir sie hätten da so eine Liste, da wären die drauf, sie müßten allerdings nochmal nachgucken, welche genau das bei mir gewesen sind.
Und angeblich sollen die sich noch sehr lange im Körper halten (immerhin war meine Chemo schon 2010), deswegen war denen so wichtig, dass ich vorher mit dem Antibiotikum anfange, um Komplikationen zu vermeiden.
Naja, vielleicht waren sie einfach übervorsichtig.... haben sich wohl gedacht Antibiotika kann in meinem Fall auch nicht schaden, egal wie viele Atome sie in ihrer Chemo bekommen hat oder nicht! :wink2:
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Steffi41
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Beitragvon Steffi41 » 10.08.2012 11:16

Hallo Lunita,

also mein Dad (Prostatakrebs) hat Zometa (gleicher Inhaltsstoff) als Infusion zum "Knochenschutz" bekommen. Diese Medikamente habe aber die unangenehme häufige Nebenwirkung von Kiefernekrosen, bei ihm ist es auch so, dass vor jeder Zahnbehandlung (selbst einer einfachen Füllung) vorsichtshalber Antibiose gegeben werden muss. Zusätzlich schützten Antibiotika vor einer Zahnbehandlung das Herz wenn dieses vorgeschädigt oder angeschlagen ist. Die Biphosphonate in Zometa haben laut meines Wissens eine Halbwertzeit von bzw. verbleiben bis zu 8 Jahre im Körper. Von daher ist man lange auf die Umsicht der Zahnärzte angewiesen.
Sicherlich kann es in deinem Fall nicht schaden bevor es zu Problemen kommt

Liebe Grüße
Steffi
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Lunita
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Beitragvon Lunita » 10.08.2012 11:41

Danke Steffi!
Jetzt verstehe ich erst recht warum die Zahnklinik vorsichtig ist! Das sind sehr plausible Gründe! Auch wenn ich ja eigentlich Zometa gar nicht bekommen haben könnte, da ich ja an den Knochen nichts hatte und habe. Ich bin mir nämlich jetzt ziemlich sicher, dass ich es in meinem Fall mit Zofran verwechselt habe. Zometa selbst aber habe ich hier im Forum in manchen Fällen auch schon gelesen, daher wohl die Verwechslung.
Es sei denn man hat mir Zometa tatsächlich gegeben, aber das ist ja nicht Standart bei der Beacopp...? :think2:
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Lunita
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Beitragvon Lunita » 10.08.2012 11:47

@Tobi: sorry, hab deine letzte Frage übersehen: der Wirkstoff ist Clindamycinhydrochlorid 600mg. Ich soll es noch 2-3 Tage (2x täglich) weiter einnehmen.
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Beitragvon tobi33 » 10.08.2012 13:07

Hallo Lunita!
Ich hab' vor meiner Krebstherapie leider sehr viel Erfahrungen mit Antibiotika gemacht und kenne Clindamycin gut.
Clindamycin wird desh. im Zahnbereich gerne eingesetzt, weil es gut knochengängig ist. Aus dem gleichen Grund habe ich das monatelang genommen. Zudem sind 5 Gramm (kumuliert) eher wenig. Bei einer 3Std.-Halbwertszeit hast Du nach 24 Std. (bei gesunder Leber) nur noch vier Promille des Wirkstoffes im Blut (deswegen auch 2x täglich).

LG T.
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Beitragvon Steffi41 » 10.08.2012 15:47

Hallo Lunita,

versuch doch mal herauszubekommen, ob du wirklich diseen Wirkstoff bekommen hast, falls du das noch herausbekommen kannst. Ddenn diese Nebenwirkung hat zum Teil schwere Folgen, teils mit Kieferbrüchen und großen Operationen/Kieferentfernung etc. Ansonsten bestehe in der nächsten Zeit immer auf Antibiose, so unschön das auch ist.
Du scheinst ja zumindest an eine Zahnklinik gelangt zu sein die sích auskennt. Der "Dorfzahnarzt" meines Vaters wusste davon nämlich nichts und hätte ich nichts darüber gewusst (durch das Prostataforum und den Urologen) wäre es fast in die Hose gegangen.


Alles Gute
Steffi
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Beitragvon Lunita » 10.08.2012 17:42

Liebe Steffi,

Das werde ich machen. Denke, das dürfte auch kein Problem sein, denn erstens ist das Krankenhaus in dem ich teilweise stationär zur Behandlung war, sehr kulant und außerdem hatte ich dort zum Personal (Ärzten, Pflegern) einen guten Kontakt - zu einem Arzt war der Kontakt sogar dann so gut, dass daraus ein paar Dates wurden und wir dann sogar für ein paar Monate zusammen waren :D Das hat mir die Behandlung natürlich sehr erleichtert! :wink2: Jetzt sind wir zwar nicht mehr zusammen, aber ein freundschaftlicher Kontakt besteht noch. Von daher dürfte ich sogar unter der Hand die Möglichkeit haben, es herauszufinden, falls man mir eine Aussage verweigern würde (was ich aber nicht glaube).

Da ich ja, wie gesagt, nie Probleme mit den Knochen hatte, keinen ossären Befall, keine Osteoporose (auch jetzt noch nicht, nach dem ganzen Cortison etc.), dürfte es eigentlich auch keinen Grund dafür geben, dass man Zometa mir verabreicht hätte. Denn zum Standart gehört eigentlich nicht bei Beacopp, wenn ich das richtig verstanden habe... Bin mir sicher, dass ich es mit dem Zofran verwechselt habe, denn das habe ich sicher bekommen (und habe das auch dringend gebraucht! :wink2: )

Oder könnte es sein, dass man es eventuell als "Schutz" verabreicht bei Personen die sehr zierlich sind (bin ich nämlich), weil man sich denkt, die haben eh so wenig Knochen, da könnte ein Knochenschutz nicht schaden???

Mit Antibiose habe ich an sich keine Probleme, ich war nur verwundert über die Biphosphonate. Erst recht nachdem ich im Netz mal geguckt habe, was das denn für welche sind und wo die denn drin sind.

Ich erkundige mich auf jeden Fall! Danke euch!
Liebe Grüße, Angela
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